Mimosis NEP Stone Wedge
Mimosis, NEP, Stone Wedge
Leipzig
05.05.2006
05.05.2006
Lau sind die Leipziger Nächte ja schon lange nicht mehr, dafür hat man in puncto Lautstärke seit geraumer Zeit etwas zugelegt und daran ist nicht zuletzt auch die hiesige Bandcommunity schuld. Dementsprechend rege auch der Andrang im JUZ Mühlholz, wo das erste Warmup zum BaCo-eigenen “Bessere Zeiten”-Festival angesagt ist: Kuno, Mimosis, Nuke Eastern Plot und Unloved wollen im gerade mal wohnzimmergrossen Etablissement zeigen, wo der Frosch die Locken hat.
Da die Entscheidung zum Konzertbesuch derart spontan gefallen ist, dass Kuno schon vorbei sind, als der Körper sich über gewundene Treppenläufe in die 30 m² Kellergewölbe drückt, legen wir gleich mit Mimosis los: Die noch relativ frische Band um Ex-Immaconcept-Fronter Vitali ist – soviel vorweg – ein Lichtblick im Leipziger Dschungel und kredenzt mit reichlich Herzblut oldschoolige Metalstücke, die von dicken, mitunter thrashigen Riffs über Moshparts bis hin zum britischen Panzerfahrerdrumming so ziemlich alles bieten, was im todesbleiernen Umfeld Spass macht.
Zudem merkt man den Musikern durchaus an, dass dies nicht die erste Band ist, in der sie spielen – gerade die etwas längeren Stücke sind innerhalb der Genregrenzen abwechslungsreich gehalten und kommen ohne Füllmaterial auf den meist brutal walzenden Punkt. Dazu noch die saftige Röhre von Vitali und fertig ist eine der leckersten Hartpralinen der heimlichen Landeshauptstadt.
Nächstes Mal dann hoffentlich auch in adäquatem, will heissen: noch basslastigerem, Soundgewand; bis dahin gilt: Hingehen!
Nuke Eastern Plot sind hierzulande nicht zuletzt wegen Charmebolzen Max schon längst eine feste Grösse, was melodischen Indierock zwischen Popappeal und gepflegter Wut betrifft. Demzufolge verwundert es auch wenig, dass sich die Bude bis zum Bersten füllt, als die Jungs plus Mädchen ihren Set beginnen. Ebendieser bietet eine unterhaltsame Mischung aus harten Riffs, melodischen Zwischentönen und zeigt dabei mehr als einmal Parallelen zu Kameraden aus der Alternative-Ecke bis hin zu SOAD auf, gerade durch den steten Wechsel aus klar intonierten Besinnlichkeiten und wüstem Gebrülle. Momentan noch eine kleine Ecke zu hart für den Mainstream - schauen wir mal, was die neue Scheibe bringt.
Ansonsten steht hier eindeutig der omnipräsente Sänger im Mittelpunkt: Von links nach rechts, von der “Bühne” ins Publikum und überhaupt an jeder Stelle des Saales wehen die roten Locken des 2-Meter-Mannes, was Teilen der weiblichen Belegschaft schon mal die Freudentränen in die Hosen treibt, für manch anderen allerdings schwer nach ADS ausschaut. Bühnenpräsenz schön und gut, nur sollte das nicht dazu führen, dass die insgesamt gute (aber aktionsarme) Band zur One-Man-Show verkommt.
Ansonsten kann man NEP einen gelungenen Gig bescheinigen und in Zukunft ist in dieser Form noch mit ein paar Schmankerln zu rechnen.
Aus wie auch immer gearteten Gründen ist es nun Zeit für einen Lokalitätenwechsel, denn in der benachbarten Lichtwirtschaft sollen an diesem Abend Stone Wedge das verdammt coole und mächtig verqualmte Rock'n'Fuckin'Roll-Zepter schwingen – so get your motor running, baby...
Ebenfalls aus Leipzig, sind Stone Wedge ausserhalb der Szene wohl weniger bekannt, was – wie auch bei Paranoid – eine echte und auch persönliche Schande ist: Wenn hier zwischen Kyuss, schwarzem Sabbath und Tieftonschaufelei der Putz aus der Wand geholt wird, schnellen definitiv so einige Mundwinkel auf Zugspitzenniveau.
Nachdem in der Umbaupause mit Slayer schon ungefähr die Richtung vorgegeben wurde, die heute Nacht mal gar nicht Mode sein würde, brechen auch schon die ersten Teppichriffs ins überwiegend minderjährige Auditorium – schön im quasi gottgegebenen Wechsel von Rolling zu SloMo zu Rolling zu... Ergänzend die für oben genannte Assoziationen verantwortliche Stimme, die exakt dieses Stonertimbre hat, was schon Fireball Ministry (ebenfalls ein guter Anhaltspunkt) zur Perfektion verholfen hat. Live klingt das Gnaze dann zwar immer noch etwas dreckiger, aber charmant ist die Kapelle nebst musikalischer Selbstdarstellung auf jeden Fall.
Einziger Wermutstropfen ist der Fakt, dass das anwesende Publikum den kurzen Weg wohl überwiegend wegen einer zugegebenermassen recht ordentlichen Melo-Punkband namens Flucht-WG angetreten hat und man sich daher ein wenig wie auf dem alternativen Abiball vorkommt – da das aber mit Sicherheit nicht mein letztes SW(Stoned Wars?)-Konzi gewesen ist, bleibt für die Zukunft alles rosig. Dann muss ich mich vielleicht auch nicht emotional bedingt ins Koma verlegen, also fahrt schon mal den Wagen vor, ihr Harries und Harriets dieser Welt...
www.mimosis.de
www.nukeeasternplot.de
www.stonewedge.de
www.bandcommunity-leipzig.de
Da die Entscheidung zum Konzertbesuch derart spontan gefallen ist, dass Kuno schon vorbei sind, als der Körper sich über gewundene Treppenläufe in die 30 m² Kellergewölbe drückt, legen wir gleich mit Mimosis los: Die noch relativ frische Band um Ex-Immaconcept-Fronter Vitali ist – soviel vorweg – ein Lichtblick im Leipziger Dschungel und kredenzt mit reichlich Herzblut oldschoolige Metalstücke, die von dicken, mitunter thrashigen Riffs über Moshparts bis hin zum britischen Panzerfahrerdrumming so ziemlich alles bieten, was im todesbleiernen Umfeld Spass macht.
Zudem merkt man den Musikern durchaus an, dass dies nicht die erste Band ist, in der sie spielen – gerade die etwas längeren Stücke sind innerhalb der Genregrenzen abwechslungsreich gehalten und kommen ohne Füllmaterial auf den meist brutal walzenden Punkt. Dazu noch die saftige Röhre von Vitali und fertig ist eine der leckersten Hartpralinen der heimlichen Landeshauptstadt.
Nächstes Mal dann hoffentlich auch in adäquatem, will heissen: noch basslastigerem, Soundgewand; bis dahin gilt: Hingehen!
Nuke Eastern Plot sind hierzulande nicht zuletzt wegen Charmebolzen Max schon längst eine feste Grösse, was melodischen Indierock zwischen Popappeal und gepflegter Wut betrifft. Demzufolge verwundert es auch wenig, dass sich die Bude bis zum Bersten füllt, als die Jungs plus Mädchen ihren Set beginnen. Ebendieser bietet eine unterhaltsame Mischung aus harten Riffs, melodischen Zwischentönen und zeigt dabei mehr als einmal Parallelen zu Kameraden aus der Alternative-Ecke bis hin zu SOAD auf, gerade durch den steten Wechsel aus klar intonierten Besinnlichkeiten und wüstem Gebrülle. Momentan noch eine kleine Ecke zu hart für den Mainstream - schauen wir mal, was die neue Scheibe bringt.
Ansonsten steht hier eindeutig der omnipräsente Sänger im Mittelpunkt: Von links nach rechts, von der “Bühne” ins Publikum und überhaupt an jeder Stelle des Saales wehen die roten Locken des 2-Meter-Mannes, was Teilen der weiblichen Belegschaft schon mal die Freudentränen in die Hosen treibt, für manch anderen allerdings schwer nach ADS ausschaut. Bühnenpräsenz schön und gut, nur sollte das nicht dazu führen, dass die insgesamt gute (aber aktionsarme) Band zur One-Man-Show verkommt.
Ansonsten kann man NEP einen gelungenen Gig bescheinigen und in Zukunft ist in dieser Form noch mit ein paar Schmankerln zu rechnen.
Aus wie auch immer gearteten Gründen ist es nun Zeit für einen Lokalitätenwechsel, denn in der benachbarten Lichtwirtschaft sollen an diesem Abend Stone Wedge das verdammt coole und mächtig verqualmte Rock'n'Fuckin'Roll-Zepter schwingen – so get your motor running, baby...
Ebenfalls aus Leipzig, sind Stone Wedge ausserhalb der Szene wohl weniger bekannt, was – wie auch bei Paranoid – eine echte und auch persönliche Schande ist: Wenn hier zwischen Kyuss, schwarzem Sabbath und Tieftonschaufelei der Putz aus der Wand geholt wird, schnellen definitiv so einige Mundwinkel auf Zugspitzenniveau.
Nachdem in der Umbaupause mit Slayer schon ungefähr die Richtung vorgegeben wurde, die heute Nacht mal gar nicht Mode sein würde, brechen auch schon die ersten Teppichriffs ins überwiegend minderjährige Auditorium – schön im quasi gottgegebenen Wechsel von Rolling zu SloMo zu Rolling zu... Ergänzend die für oben genannte Assoziationen verantwortliche Stimme, die exakt dieses Stonertimbre hat, was schon Fireball Ministry (ebenfalls ein guter Anhaltspunkt) zur Perfektion verholfen hat. Live klingt das Gnaze dann zwar immer noch etwas dreckiger, aber charmant ist die Kapelle nebst musikalischer Selbstdarstellung auf jeden Fall.
Einziger Wermutstropfen ist der Fakt, dass das anwesende Publikum den kurzen Weg wohl überwiegend wegen einer zugegebenermassen recht ordentlichen Melo-Punkband namens Flucht-WG angetreten hat und man sich daher ein wenig wie auf dem alternativen Abiball vorkommt – da das aber mit Sicherheit nicht mein letztes SW(Stoned Wars?)-Konzi gewesen ist, bleibt für die Zukunft alles rosig. Dann muss ich mich vielleicht auch nicht emotional bedingt ins Koma verlegen, also fahrt schon mal den Wagen vor, ihr Harries und Harriets dieser Welt...
www.mimosis.de
www.nukeeasternplot.de
www.stonewedge.de
www.bandcommunity-leipzig.de