Disbelief Blood Defloration Bloody Maria
Disbelief, Blood, Defloration, Bloody Maria
Leipzig, Moritzbastei
12.05.2006
12.05.2006
Zahlenfetischisten aufgepasst: Die Jungs und Mädels des Scheddel-Teams haben es mittlerweile auf runde 66 Veranstaltungen gebracht, wenn man den heutigen Abend bereits mitrechnet. Für religiös interessierte Krachmusikfreunde stellen die zwei umgedrehten Neunen stets ein Grund für nette Assoziationen dar, im Falle der Leipziger Metallarbeiter kann man aber zu diesem Anlass schon mal getrost ne ordentliche Portion Respekt in die Runde werfen. Manch einer erreicht durchaus die 66 ohne größeren Schaden, aber nicht jeder zieht so konsequent seine Vision von einem monatlichen Metal-Konzert durch. Für das heutige Quasi-Jubiläum geht es dann wie immer mal wieder etwas deftiger zur Sache, der Death Metal – ein definitiv angesagter Trend in dieser Gegend Deutschlands – wird eindeutig im Vordergrund stehen. Als unerwartete Konkurrenz stellt sich allerdings das viel zu schöne Wetter heraus, welches einige potentielle Konzertgänger anstatt ins heimelige Kellergewölbe der Moritzbastei lieber an den heimischen Grill oder ins luftige Grüne treibt. Wohl hauptsächlich aus diesem Grund gibt es bis zum eigentlichen Startschuss noch jede Menge Gelegenheit, die trockenen Kehlen zu befeuchten. Circa gegen halb zehn wird dann aber schließlich der muntere Reigen eröffnet. [cr]
BLOODY MARIA dürfen heute als erste die heiligen Bretter betreten und zeigen mit ihrem Death/Thrash-Gebräu große Einsatzbereitschaft. Allen voran der bewegungsfreudige Basser, optisch ein wahrhafter Cliff Burton-Verschnitt, übt sich derart im exzessiven Posen, dass manchen Zuschauer böse Visionen von einem Sturz von der Bühne oder ins Drumkit beschleichen. Zufall oder nicht – sein Instrument ist dann auch dasjenige, das am lautesten tönt. Dabei wäre es doch auch mal nicht uninteressant gewesen, zu hören, wie die Gitarren so klingen. Der im Bühnenpersonal auftauchende Keyboarder fühlt sich sicher sauwohl in der Band, hat er doch nicht viel zu tun. Oder wurde er nur nicht gehört? BLOODY MARIA versuchen auf jeden Fall, das Beste aus den nicht gerade optimalen Soundbedingungen rauszuholen und feuern das Publikum ordentlich an. Das lässt sich nicht lumpen und unterstützt zumindest partiell eine Band, die es als Eröffner des Abends nicht gerade leicht hat. [yb]
Bei DEFLORATION ist der Sound dann um einiges besser, wenn nicht sogar richtig fett. Wie immer bei den lustigen Scheddel-Stelldicheins erbarmungslos laut, aber fett. Das motiviert die Band aus Pößneck im schönen Thüringen erst richtig. Hier gibt es technischen Death Metal der Marke Cannibal Corpse, hervorragend gespielt, brutal vorgetragen, ohne Kompromisse, bis das Blut spritzt. Den passenden optischen Eindruck gibt es mit einem growl-gewaltigen Frontmann, der jedes schädelsprengende Riff, jeden magenumdrehenden Blastbeat mit der passenden Mimik untermalt. Das Publikum lässt sich von der Energie der Band anstecken; mit fortschreitender Spielzeit sammeln sich immer mehr Bangwütige in den vorderen Reihen. Erschöpft, mit blutenden Ohren, aber glücklich sind alle gespannt, ob dieses Inferno am heutigen Abend noch überboten werden kann. [yb]
Nach ausgiebigem Soundcheck betreten die alten Recken von BLOOD die Bühne, um die altehrwürdige Moritzbastei endgültig mit ihrem finsteren Gebräu aus Gore, Grindcore und Death Metal in Schutt und Asche zu legen. Pest, Tod und Siechtum stehen auf dem Programm. Zwanzig Jahre existiert die Band aus Speyer und hat über die Jahre nichts an Spielfreude eingebüßt! Auch wenn das Leipziger Publikum anfangs mit dem im positiven Sinne äußerst stumpfen und kranken Material nichts anzufangen weiß, gibt es in zunehmenden Maße mehr und mehr Honorationen. BLOOD überzeugen nicht nur musikalisch, sondern auch in punkto Show. Furiose Feuerspuckeinlagen und der mit Theaterblut verschmierte Oberkörper des Frontmanns bieten auch was für das Auge. Darüber hinaus besitzt BLOOD einen reichen Fundus aus ganz altem Material und auch neuem, das wohl nur den wenigsten bekannt ist. Vom hyperschnellen Blastbeatgeknüppel bis zum schmerzverzerrtem (Siech-)Doom ist das Musikprogramm sehr abwechslungsreich. Der massive Sound trägt zudem zu einer äußerst gelungen Show bei. Ein Wiedersehen der ganz besonderen Art. Klasse! [gusseisen]
Mittlerweile ist heute nicht mehr heute, sondern bereits morgen. Diesen Fakt gepflegt ignorierend gesellen sich aber immer mehr Interessenten vor der kleinen Bühne, um den heutigen Hauptact zu bewundern. Als ob sie das mit dem Jubiläum vorausgesehen hätten (Ihr erinnert euch?), haben DISBELIEF passender weise ihr aktuelles Album „66Sick“ im Gepäck, dessen Titel das Thema des Abends in nur wenigen Silben perfekt umschreibt. Neben den obligatorischen Neuheiten, die nicht ganz ohne leichte Hardcore-Einflüsse daherkommen, werden aber auch die Hits der älteren Alben wie „Misery“, „To The Sky“ oder „Spreading The Rage“ zum Besten gegeben. Emotionaler Todesmörtel, der vor allem durch den intensiven (und niemals schwächelnden) Gesang Karstens stets zu einem gewaltigen Ereignis wird, war schon immer bezeichnend für DISBELIEF und auch heute (bzw. morgen) sollte sich daran nichts ändern. Nach gefühlten 53 Zugaben bleibt somit ein angenehmes Gefühl in Magen und Nacken zurück und die Lust auf die obligatorische Aftershow-Party hält trotz später Stunde die Augen noch offen. [cr]
BLOODY MARIA dürfen heute als erste die heiligen Bretter betreten und zeigen mit ihrem Death/Thrash-Gebräu große Einsatzbereitschaft. Allen voran der bewegungsfreudige Basser, optisch ein wahrhafter Cliff Burton-Verschnitt, übt sich derart im exzessiven Posen, dass manchen Zuschauer böse Visionen von einem Sturz von der Bühne oder ins Drumkit beschleichen. Zufall oder nicht – sein Instrument ist dann auch dasjenige, das am lautesten tönt. Dabei wäre es doch auch mal nicht uninteressant gewesen, zu hören, wie die Gitarren so klingen. Der im Bühnenpersonal auftauchende Keyboarder fühlt sich sicher sauwohl in der Band, hat er doch nicht viel zu tun. Oder wurde er nur nicht gehört? BLOODY MARIA versuchen auf jeden Fall, das Beste aus den nicht gerade optimalen Soundbedingungen rauszuholen und feuern das Publikum ordentlich an. Das lässt sich nicht lumpen und unterstützt zumindest partiell eine Band, die es als Eröffner des Abends nicht gerade leicht hat. [yb]
Bei DEFLORATION ist der Sound dann um einiges besser, wenn nicht sogar richtig fett. Wie immer bei den lustigen Scheddel-Stelldicheins erbarmungslos laut, aber fett. Das motiviert die Band aus Pößneck im schönen Thüringen erst richtig. Hier gibt es technischen Death Metal der Marke Cannibal Corpse, hervorragend gespielt, brutal vorgetragen, ohne Kompromisse, bis das Blut spritzt. Den passenden optischen Eindruck gibt es mit einem growl-gewaltigen Frontmann, der jedes schädelsprengende Riff, jeden magenumdrehenden Blastbeat mit der passenden Mimik untermalt. Das Publikum lässt sich von der Energie der Band anstecken; mit fortschreitender Spielzeit sammeln sich immer mehr Bangwütige in den vorderen Reihen. Erschöpft, mit blutenden Ohren, aber glücklich sind alle gespannt, ob dieses Inferno am heutigen Abend noch überboten werden kann. [yb]
Nach ausgiebigem Soundcheck betreten die alten Recken von BLOOD die Bühne, um die altehrwürdige Moritzbastei endgültig mit ihrem finsteren Gebräu aus Gore, Grindcore und Death Metal in Schutt und Asche zu legen. Pest, Tod und Siechtum stehen auf dem Programm. Zwanzig Jahre existiert die Band aus Speyer und hat über die Jahre nichts an Spielfreude eingebüßt! Auch wenn das Leipziger Publikum anfangs mit dem im positiven Sinne äußerst stumpfen und kranken Material nichts anzufangen weiß, gibt es in zunehmenden Maße mehr und mehr Honorationen. BLOOD überzeugen nicht nur musikalisch, sondern auch in punkto Show. Furiose Feuerspuckeinlagen und der mit Theaterblut verschmierte Oberkörper des Frontmanns bieten auch was für das Auge. Darüber hinaus besitzt BLOOD einen reichen Fundus aus ganz altem Material und auch neuem, das wohl nur den wenigsten bekannt ist. Vom hyperschnellen Blastbeatgeknüppel bis zum schmerzverzerrtem (Siech-)Doom ist das Musikprogramm sehr abwechslungsreich. Der massive Sound trägt zudem zu einer äußerst gelungen Show bei. Ein Wiedersehen der ganz besonderen Art. Klasse! [gusseisen]
Mittlerweile ist heute nicht mehr heute, sondern bereits morgen. Diesen Fakt gepflegt ignorierend gesellen sich aber immer mehr Interessenten vor der kleinen Bühne, um den heutigen Hauptact zu bewundern. Als ob sie das mit dem Jubiläum vorausgesehen hätten (Ihr erinnert euch?), haben DISBELIEF passender weise ihr aktuelles Album „66Sick“ im Gepäck, dessen Titel das Thema des Abends in nur wenigen Silben perfekt umschreibt. Neben den obligatorischen Neuheiten, die nicht ganz ohne leichte Hardcore-Einflüsse daherkommen, werden aber auch die Hits der älteren Alben wie „Misery“, „To The Sky“ oder „Spreading The Rage“ zum Besten gegeben. Emotionaler Todesmörtel, der vor allem durch den intensiven (und niemals schwächelnden) Gesang Karstens stets zu einem gewaltigen Ereignis wird, war schon immer bezeichnend für DISBELIEF und auch heute (bzw. morgen) sollte sich daran nichts ändern. Nach gefühlten 53 Zugaben bleibt somit ein angenehmes Gefühl in Magen und Nacken zurück und die Lust auf die obligatorische Aftershow-Party hält trotz später Stunde die Augen noch offen. [cr]