Chainbreaker Skräck Short Break
Chainbreaker, Skräck, Short Break
Leipzig, LiWi
08.12.2006
08.12.2006
Es ist immer gut, wenn man einen kennt, der jemanden kennt, der gehört hat, daß am soundsovielten Dezember in der angenehm crustigen Lichtwirtschaft zu Leipzig ein noch crustigeres Konzert stattfindet, und dementsprechend gehoben ist auch die Stimmung des zuhauf präsenten Publikums. Vom nicht immer stilvoll gekleideten Schulvolk über den leicht zottiger Schwedenfan, bis hin zum hungrigen Hund und den abstinenten Freunden der X-Variable hat sich ein ziemlich bunter Haufen zusammengerauft, als gegen 23 Uhr die elektrisch verstärkte Tanzmusik einsetzt.
Den Auftakt machen SHORT BREAK, verdammt junge Gewächse aus Roßwein, die der landschaftlichen Anmut ihrer Heimat neben großen Basecaps auch eine wütende Portion Oldschool-Hardcore entgegensetzen. Und während ersteres auf die älteren bzw. metallischen Semester durchaus befremdlich wirkt, wird musikalisch dem allseits beliebten Quickie Tribut gezollt: Ziemlich kurz, ziemlich schnell, ziemlich geradeaus.
Die Songs bewegen sich dabei größtenteils im punkeigenen 2-Riff-Bereich und beziehen ihre "Spannung" aus diversen Ruhephasen, die Sekunden später umgehend an die Wand genagelt und vom Sänger in Grund und Boden gebellt werden. Das ist an sich nicht neu, kommt aber durchweg sympathisch rüber und kann im erfreulich hungrigen Publikum für erste Pits und Crowdsurfer sorgen. Geht ja irgendwie auch eher um die Energie einer posenschwangeren Liveshow, die der technischen Unauffälligkeit hier stilgerecht den Stinkefinger ins dritte Auge bohrt. Nix für die heimische Erbauung also, aber definitiv ein schicker Gig mit gutem Draht zum juvenilen Fußvolk.
Den wollen anschließend auch die Leipziger SKRÄCK stricken, doch der partielle Abgang der jüngeren Semester (die offenbar hauptsächlich den Opener feiern wollten) führt zunächst zu abwartender Haltung im Publikum. Die löst sich unter dem Eindruck der kommenden Rotzerei allerdings schnell in einer gigantischen Crust-Explosion auf, welche selbst DISFEAR zur Ehre gereicht hätte.
SKRÄCK zocken räudige, explosive Rockmusik, die sich mit amtlicher Berserkerwut und dem Wille zur Distortion zum Panzer in einer Kükenzuchtanlage verbindet. Wie schon bei SHORT BREAK regiert auch hier der Wille zum Stumpfsinn, was die Wahl der musikalischen Mittel betrifft, aber im Gegensatz zu jenen bringen die Lepziger für meinen Geschmack einfach den Druck und die (wenn auch limitierte) Abwechslung mit, die aus wütendem Lärm eine Neuronenbombe schmieden.
Dementsprechend weitläufig gestaltet sich das moshige Treiben auf den glitschiger werdenden Brettern, wo zwischen verzerrten Gesichtern, gereckten Gliedmaßen, akkustischen Schrapnells und ausgiebiger Transpiration doch tatsächlich Erinnerungen ans selige FTC-Zelt aufkommen - nur daß Tompa sich heute abend eben für einen leicht brooklynesken Gangstertouch entschieden hat.
Großes Kino jedenfalls, das man ungeachtet des auf Konserve leider dünnen Sounds jedem ans Herz legen muß, der sich auch nur ansatzweise für metallisch durchsetzten Crust begeistern kann.
Prinzipiell hat sich der mit 4 Euro äußerst kassenfreundliche Abend zu diesem Zeitpunkt bereits vollends gelohnt, aber wo wir schon mal da sind, schauen wir uns doch noch an, was denn die Potsdamesen CHAINBREAKER so aufs Tablett zaubern.
Optisch irgendwo zwischen Intellekt, Emo und gepflegtem Schranz angesiedelt, ist die musikalische Ausrichtung des Vierers zumindest heute abend eine Zusammenfassung des bereits Erlebten, die hier und da einen leichten Hang zum Großraum Metalcore offenbart. Über weite Strecken schön aggressiv, legen einige Songs etwas ausgeprägtere Tendenzen zum Laut-Leise-Spiel an den Tag, was für Abwechslung sorgt. Das Schwierige jedoch ist, daß man nach SKRÄCK einfach Bock auf mehr vom Immergleichen hätte und mit diesem Begehr ein wenig im Regen stehen gelassen wird.
Im Gegensatz zum Leipziger Pitbull haben wir es hier nämlich eher mit einem Fuchs zu tun - zwar auch ein Raubtier, aber nicht ganz so brachial, sondern durch die Büsche. Dieses Vorgehen hat mit Sicherheit auch seine Reize, kann mich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht mehr vollständig fesseln (Tanz und Erfrischungsgetränke fordern ihren Tribut). Von diesen konditionell bedingten Kleinigkeiten abgesehen, darf man das Quartett allerdings durchaus im Auge behalten, zumal die guten Passagen dann auch ordentlichst Ärsche treten.
Macht summa summarum einen preiswerten, fordernden und intensiven Abend voller Spielfreude, den wohl keiner der Anwesenden bereut haben dürfte.
Give me one last shot of your powerload
It's not a trend it's an overdose
Give me one last shot of your powerload
One last shot...
www.myspace.com/shortbreakhc
www.skrack.de
www.brainshaker.net
Den Auftakt machen SHORT BREAK, verdammt junge Gewächse aus Roßwein, die der landschaftlichen Anmut ihrer Heimat neben großen Basecaps auch eine wütende Portion Oldschool-Hardcore entgegensetzen. Und während ersteres auf die älteren bzw. metallischen Semester durchaus befremdlich wirkt, wird musikalisch dem allseits beliebten Quickie Tribut gezollt: Ziemlich kurz, ziemlich schnell, ziemlich geradeaus.
Die Songs bewegen sich dabei größtenteils im punkeigenen 2-Riff-Bereich und beziehen ihre "Spannung" aus diversen Ruhephasen, die Sekunden später umgehend an die Wand genagelt und vom Sänger in Grund und Boden gebellt werden. Das ist an sich nicht neu, kommt aber durchweg sympathisch rüber und kann im erfreulich hungrigen Publikum für erste Pits und Crowdsurfer sorgen. Geht ja irgendwie auch eher um die Energie einer posenschwangeren Liveshow, die der technischen Unauffälligkeit hier stilgerecht den Stinkefinger ins dritte Auge bohrt. Nix für die heimische Erbauung also, aber definitiv ein schicker Gig mit gutem Draht zum juvenilen Fußvolk.
Den wollen anschließend auch die Leipziger SKRÄCK stricken, doch der partielle Abgang der jüngeren Semester (die offenbar hauptsächlich den Opener feiern wollten) führt zunächst zu abwartender Haltung im Publikum. Die löst sich unter dem Eindruck der kommenden Rotzerei allerdings schnell in einer gigantischen Crust-Explosion auf, welche selbst DISFEAR zur Ehre gereicht hätte.
SKRÄCK zocken räudige, explosive Rockmusik, die sich mit amtlicher Berserkerwut und dem Wille zur Distortion zum Panzer in einer Kükenzuchtanlage verbindet. Wie schon bei SHORT BREAK regiert auch hier der Wille zum Stumpfsinn, was die Wahl der musikalischen Mittel betrifft, aber im Gegensatz zu jenen bringen die Lepziger für meinen Geschmack einfach den Druck und die (wenn auch limitierte) Abwechslung mit, die aus wütendem Lärm eine Neuronenbombe schmieden.
Dementsprechend weitläufig gestaltet sich das moshige Treiben auf den glitschiger werdenden Brettern, wo zwischen verzerrten Gesichtern, gereckten Gliedmaßen, akkustischen Schrapnells und ausgiebiger Transpiration doch tatsächlich Erinnerungen ans selige FTC-Zelt aufkommen - nur daß Tompa sich heute abend eben für einen leicht brooklynesken Gangstertouch entschieden hat.
Großes Kino jedenfalls, das man ungeachtet des auf Konserve leider dünnen Sounds jedem ans Herz legen muß, der sich auch nur ansatzweise für metallisch durchsetzten Crust begeistern kann.
Prinzipiell hat sich der mit 4 Euro äußerst kassenfreundliche Abend zu diesem Zeitpunkt bereits vollends gelohnt, aber wo wir schon mal da sind, schauen wir uns doch noch an, was denn die Potsdamesen CHAINBREAKER so aufs Tablett zaubern.
Optisch irgendwo zwischen Intellekt, Emo und gepflegtem Schranz angesiedelt, ist die musikalische Ausrichtung des Vierers zumindest heute abend eine Zusammenfassung des bereits Erlebten, die hier und da einen leichten Hang zum Großraum Metalcore offenbart. Über weite Strecken schön aggressiv, legen einige Songs etwas ausgeprägtere Tendenzen zum Laut-Leise-Spiel an den Tag, was für Abwechslung sorgt. Das Schwierige jedoch ist, daß man nach SKRÄCK einfach Bock auf mehr vom Immergleichen hätte und mit diesem Begehr ein wenig im Regen stehen gelassen wird.
Im Gegensatz zum Leipziger Pitbull haben wir es hier nämlich eher mit einem Fuchs zu tun - zwar auch ein Raubtier, aber nicht ganz so brachial, sondern durch die Büsche. Dieses Vorgehen hat mit Sicherheit auch seine Reize, kann mich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht mehr vollständig fesseln (Tanz und Erfrischungsgetränke fordern ihren Tribut). Von diesen konditionell bedingten Kleinigkeiten abgesehen, darf man das Quartett allerdings durchaus im Auge behalten, zumal die guten Passagen dann auch ordentlichst Ärsche treten.
Macht summa summarum einen preiswerten, fordernden und intensiven Abend voller Spielfreude, den wohl keiner der Anwesenden bereut haben dürfte.
Give me one last shot of your powerload
It's not a trend it's an overdose
Give me one last shot of your powerload
One last shot...
www.myspace.com/shortbreakhc
www.skrack.de
www.brainshaker.net