The Dark Age XI: Massive Killing Mortjuri Portrait Of Tracy
The Dark Age XI: Massive Killing, Mortjuri, Portrait Of Tracy
Leipzig, Villa
22.12.2006
22.12.2006
Mit der Bitte um Beachtung: Dieser Artikel wurde von einem Gastautor verfaßt und spiegelt somit nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Es ist mal wieder Freitag und da sich die Lust auf vorweihnachtliches Weihnachtsmarktrumgedrängel arg in Grenzen hält, schwingen wir uns in die Villa. Hier soll, laut Mundpropaganda, zum 11. Mal der „The Dark Age Metal-Abend“ steigen.
Die angekündigten Bands rufen zunächst Schulterzucken ob ihrer Unbekanntheit hervor und so wird noch schnell das weltumspannende Netzorakel befragt, um nicht ganz doof aus der Wäsche zu gucken. Gegen 21 Uhr ist der Laden noch recht überschaubar, aber im Laufe der Zeit sammelt sich doch eine recht ansehnliche Meute. Wie in neuerer Zeit so üblich, wartet man auch hier eine gute Dreiviertelstunde, bis sich dann jemand auf die Bühne begibt und der Startschuß fällt.
Den Anfang macht die junge Band PORTRAIT OF TRACY aus Leipzig, die vollmundig als Melodic Metal angekündigt wurde. Gut, nichts wie rein in die gute Stube … und für 75 Prozent der Anwesenden heißt es ebenso schnell wieder: Raus aus der guten Stube.
Mit Melodic Metal hat das beileibe nichts zu tun, eher tummelt man sich hier in farblosen Emo-Core Gefilden mit einer leichten Prise ProgRock. Die Songs sind eher einfältig als eingängig; die Gitarren schrummeln, der Sänger schreit und die Mädels aus der 8ten Klasse vom Walli-Wumms-Gymnasium in Leipzig-Süd kreischen nach jedem Song, als ob die Backstreet Boys auf der Bühne stehen würden. Bevor meinem Begleiter die Halsschlagader unkontrolliert aufplatzt, ziehen wir uns lieber in Richtung Theke zurück, wo uns dann auch der Rest des anwesenden Volkes erwartet.
Nach 50 Minuten ist der Spuk endlich vorbei, wobei sich eben schon erwähnte 75 Prozent fragen, warum diese Band soviel Auftrittzeit bekommen und, noch viel wichtiger, wer diese Band eigentlich eingeladen hat. Nach dem Auftritt suche ich noch schnell ein Gespräch mit dem Gitarristen, der mich kurzerhand an einen „Pressebeauftragten“ verweisen will.
Mal ehrlich: Bevor POT einen Pressebeauftragten brauchen, hat Nordkorea mindestens eine weitere Atombombe gezündet und die Überreste der Menschheit segeln durch’s All, auf der Suche nach einem bewohnbaren Planeten.
Gegen 23 Uhr entern MORTJURI aus Jena die Bretter und schon beim ersten Saitenzupfer atmet das Fußvolk hörbar auf und die eingeklappten Ohren entfalten sich wieder. Die Band ist eine erst seit 2005 bestehende, illustre Zusammenrottung aus verschiedensten Vorgängerkapellen und vereint Ex-Members von ANTHAROS, BLOODY MARIA und MONDRAGON.
Musikalisch bewegt man sich zwischen Black und Death Metal, allerdings mit starker Schlagseite zum Ersteren, was dem Publikum entgegen zu kommen scheint, denn der Saal ist proppenvoll. Kredenzt werden die Songs vom Promo „Calm is death’s hand“, die sich durch einen ansprechenden Groove und die sehr angenehme Grunzstimme von Oberbarde Tobias auszeichnen. Das Publikum geht entsprechend gut mit und entlohnt die Band mit gemeinschaftlichem Halsauskugeln.
Die Keyboarderin will wohl vom Kuchen auch ein Stück und schwingt sich bei ihren Pausen mal eben in die Meute zum mitmoshen. Überhaupt agiert die Band auf der Bühne sehr ansprechend und weiß zu überzeugen, weshalb es denn auch schade ist, dass nach rund 40 Minuten und einer Zugabe Schluss ist.
Da kann man nur hoffen, dass die Thüringer jetzt vielleicht öfters mal zu Besuch sein werden …
Irgendwann gegen 00.00 Uhr schwingen sich die Jungs von MASSIVE KILLING aus Altenburg auf die Bühne und man kann sagen, dass sie wohl die Oldies an diesem Abend sind - schließlich existiert die Band seit 1995. Schon bei den ersten Klängen hört man eine gewisse Routine raus, was den Jungs beim zahlreich anwesendem Publikum ordentlich Punkte bringt. Eine gelungene Mischung aus DeathMetal mit einem kleinen Schuss Rock und einer Prise Melodie, die die Freaks vor der Bühne zum moshen, hüpfen und anderen Verrenkungen animiert. Wer sich das Ganze in die Bude holen will, dem seien die Werke „Rehersal Zero“ und „Live 2005“ empfohlen.
Der einzige Wermutstropfen des Abends war die Zusammenstellung des Line-Ups, die man nicht uneingeschränkt als geglückt bezeichnen kann, aber insgesamt gesehen war das Ganze sehr angenehm und gut organisiert, da gibt’s nichts Rumzumäkeln!
Bericht: Kirstin Scheidler
www.mortjuri.de
www.massivekilling.de
www.villa-leipzig.de
Es ist mal wieder Freitag und da sich die Lust auf vorweihnachtliches Weihnachtsmarktrumgedrängel arg in Grenzen hält, schwingen wir uns in die Villa. Hier soll, laut Mundpropaganda, zum 11. Mal der „The Dark Age Metal-Abend“ steigen.
Die angekündigten Bands rufen zunächst Schulterzucken ob ihrer Unbekanntheit hervor und so wird noch schnell das weltumspannende Netzorakel befragt, um nicht ganz doof aus der Wäsche zu gucken. Gegen 21 Uhr ist der Laden noch recht überschaubar, aber im Laufe der Zeit sammelt sich doch eine recht ansehnliche Meute. Wie in neuerer Zeit so üblich, wartet man auch hier eine gute Dreiviertelstunde, bis sich dann jemand auf die Bühne begibt und der Startschuß fällt.
Den Anfang macht die junge Band PORTRAIT OF TRACY aus Leipzig, die vollmundig als Melodic Metal angekündigt wurde. Gut, nichts wie rein in die gute Stube … und für 75 Prozent der Anwesenden heißt es ebenso schnell wieder: Raus aus der guten Stube.
Mit Melodic Metal hat das beileibe nichts zu tun, eher tummelt man sich hier in farblosen Emo-Core Gefilden mit einer leichten Prise ProgRock. Die Songs sind eher einfältig als eingängig; die Gitarren schrummeln, der Sänger schreit und die Mädels aus der 8ten Klasse vom Walli-Wumms-Gymnasium in Leipzig-Süd kreischen nach jedem Song, als ob die Backstreet Boys auf der Bühne stehen würden. Bevor meinem Begleiter die Halsschlagader unkontrolliert aufplatzt, ziehen wir uns lieber in Richtung Theke zurück, wo uns dann auch der Rest des anwesenden Volkes erwartet.
Nach 50 Minuten ist der Spuk endlich vorbei, wobei sich eben schon erwähnte 75 Prozent fragen, warum diese Band soviel Auftrittzeit bekommen und, noch viel wichtiger, wer diese Band eigentlich eingeladen hat. Nach dem Auftritt suche ich noch schnell ein Gespräch mit dem Gitarristen, der mich kurzerhand an einen „Pressebeauftragten“ verweisen will.
Mal ehrlich: Bevor POT einen Pressebeauftragten brauchen, hat Nordkorea mindestens eine weitere Atombombe gezündet und die Überreste der Menschheit segeln durch’s All, auf der Suche nach einem bewohnbaren Planeten.
Gegen 23 Uhr entern MORTJURI aus Jena die Bretter und schon beim ersten Saitenzupfer atmet das Fußvolk hörbar auf und die eingeklappten Ohren entfalten sich wieder. Die Band ist eine erst seit 2005 bestehende, illustre Zusammenrottung aus verschiedensten Vorgängerkapellen und vereint Ex-Members von ANTHAROS, BLOODY MARIA und MONDRAGON.
Musikalisch bewegt man sich zwischen Black und Death Metal, allerdings mit starker Schlagseite zum Ersteren, was dem Publikum entgegen zu kommen scheint, denn der Saal ist proppenvoll. Kredenzt werden die Songs vom Promo „Calm is death’s hand“, die sich durch einen ansprechenden Groove und die sehr angenehme Grunzstimme von Oberbarde Tobias auszeichnen. Das Publikum geht entsprechend gut mit und entlohnt die Band mit gemeinschaftlichem Halsauskugeln.
Die Keyboarderin will wohl vom Kuchen auch ein Stück und schwingt sich bei ihren Pausen mal eben in die Meute zum mitmoshen. Überhaupt agiert die Band auf der Bühne sehr ansprechend und weiß zu überzeugen, weshalb es denn auch schade ist, dass nach rund 40 Minuten und einer Zugabe Schluss ist.
Da kann man nur hoffen, dass die Thüringer jetzt vielleicht öfters mal zu Besuch sein werden …
Irgendwann gegen 00.00 Uhr schwingen sich die Jungs von MASSIVE KILLING aus Altenburg auf die Bühne und man kann sagen, dass sie wohl die Oldies an diesem Abend sind - schließlich existiert die Band seit 1995. Schon bei den ersten Klängen hört man eine gewisse Routine raus, was den Jungs beim zahlreich anwesendem Publikum ordentlich Punkte bringt. Eine gelungene Mischung aus DeathMetal mit einem kleinen Schuss Rock und einer Prise Melodie, die die Freaks vor der Bühne zum moshen, hüpfen und anderen Verrenkungen animiert. Wer sich das Ganze in die Bude holen will, dem seien die Werke „Rehersal Zero“ und „Live 2005“ empfohlen.
Der einzige Wermutstropfen des Abends war die Zusammenstellung des Line-Ups, die man nicht uneingeschränkt als geglückt bezeichnen kann, aber insgesamt gesehen war das Ganze sehr angenehm und gut organisiert, da gibt’s nichts Rumzumäkeln!
Bericht: Kirstin Scheidler
www.mortjuri.de
www.massivekilling.de
www.villa-leipzig.de