Babylon Bombs The Pleasures
Babylon Bombs, The Pleasures
Leipzig, Hellraiser
13.03.2007
13.03.2007
Als ich mit meinem halb zerfledderten Mountain-Bike vor den Club am Rande der Stadt fuhr, gemächlich und staubbenetzt abstieg, wurde ich sofort der Ansammlung aufgedonnerter Schönheiten gewahr, die allesamt nur auf das eine warteten. Nicht auf mich. Nein. Objekte der weiblichen Begierde waren nicht sittsam gekleidete Jungs, sondern noch mehr aufgebrezelte Männer in Strapsen, Ganzkörperkondomen, mit massig Schminke im Gesicht und nach oben gestriegelten Haaren.
Bevor ich mir den Kopf über die Sexualität anderer zerbreche, beschließe ich kurzerhand die Musik für sich sprechen zu lassen und alles weitere der überschminkten Glamrockfraktion anzuvertrauen, die sich seit den Frühneunzigern in die dunklen Nischen des Rockmusikdaseins verzog. Die Büchse der Pandora ist auch diesmal nicht geöffnet. Dafür wird die Hamburger Band THE PLEASURES von dem Handvoll anwesender hübscher Girls regelrecht auf die Bühne geschrieen. Die mit Bier abgefüllten Männer gucken am Tresen nur dumm aus die Wäsche, wie Song für Song mitgesungen, getanzt und fotografiert wird (so viele Fotografen gibt es nicht mal beim SPIEGEL). Was für CANNIBAL CORPSE die fanatische und übelriechende Ork-Fraktion darstellt, das sind für THE PLEASURES und BABYLON BOMBS wohlduftende, zarte und leicht angesäuselte Mädchen mit freundlichem Wesen sowie offenkundigem Hang zum, äh ... Fotografieren.
THE PLEASURES überzeugen ihre Fans mit einem lauten und unbändigen Sleaze-/ Glamrock-Gemisch aus HANOI ROCKS, THE SWEET, DAVID BOWIE und T-REX. Die Songs werden sehr überzeugend und mit der dazu gehörigen Portion Entertainment („Gimme an OH. Gimme an YEAH!“) dargeboten. Dabei verglüht ein wenig Leuchtfeuer und das eine oder andere Konfettibömbchen. Auch der baumlange und rot bestrapste Bassist kommt gesanglich zum Zuge und wird sogleich für seine Leistung lustigerweise vom Sänger niedergestreckt. So macht man das, IRON MAIDEN! Bei der einstündigen Show werden sowohl ältere Songs und Coverversionen von T-REX („Children Of Revolution“), THE SWEET („Ballroom Blitz“) sowie irgendwas von DAVID BOWIE als auch neue Songs vom aktuellen Doppellangeisen „Oh Yeah“ in die stimmgewaltige Meute gefeuert. Zugaben gab es für das singfreudige und zu 99% aus Girls bestehenden Publikum auch. Hach, sind wir alle glücklich!
BABYLON BOMBS aus Schweden gehen da schon solider und erdiger zur Sache. Nicht nur in punkto Outfit sondern auch musikalisch. Ein bisserl Rotzrock mit ein wenig Punk war herauszuhören und alles erschien irgendwie sehr stark von fluffig hardrockigen Frühachtzigersounds beeinflusst. Zumindest wippte bei mir ein wenig öfter der bierlahme Fuß und ein verzagtes „Yep“ ging mir auch über die Lippen. Natürlich wurde auch jeder Song frenetisch abgefeiert als gäbe es kein Morgen. Alles in allem ganz unterhaltsam und ein wenig ungewöhnlich. Aber wer sich für HANOI ROCKS und BACKYARD BABIES begeistern kann, sollte auch mal diese beiden Glamrock-Gruppen anchecken.
Tja, während die letzten Töne nach einer Stunde Spielzeit verhallen, überlege ich mir, wann ich nach dem Untergang der „Wilhelm Gustloff“ zu einem Bier komme. Vielleicht macht der Hellraiser ja öfter sein kleines Schmuckkästchen für die eine oder andere Rockshow auf. Denn in angenehmer Kneipenatmosphäre hört sich mit Punk und Blues geschwängerter Hardrock am besten an. In diesem Sinne; Keep on rocking! Und das nicht nur im Bett.
Bildkünstlerische Impressionen von Daniel
Bevor ich mir den Kopf über die Sexualität anderer zerbreche, beschließe ich kurzerhand die Musik für sich sprechen zu lassen und alles weitere der überschminkten Glamrockfraktion anzuvertrauen, die sich seit den Frühneunzigern in die dunklen Nischen des Rockmusikdaseins verzog. Die Büchse der Pandora ist auch diesmal nicht geöffnet. Dafür wird die Hamburger Band THE PLEASURES von dem Handvoll anwesender hübscher Girls regelrecht auf die Bühne geschrieen. Die mit Bier abgefüllten Männer gucken am Tresen nur dumm aus die Wäsche, wie Song für Song mitgesungen, getanzt und fotografiert wird (so viele Fotografen gibt es nicht mal beim SPIEGEL). Was für CANNIBAL CORPSE die fanatische und übelriechende Ork-Fraktion darstellt, das sind für THE PLEASURES und BABYLON BOMBS wohlduftende, zarte und leicht angesäuselte Mädchen mit freundlichem Wesen sowie offenkundigem Hang zum, äh ... Fotografieren.
THE PLEASURES überzeugen ihre Fans mit einem lauten und unbändigen Sleaze-/ Glamrock-Gemisch aus HANOI ROCKS, THE SWEET, DAVID BOWIE und T-REX. Die Songs werden sehr überzeugend und mit der dazu gehörigen Portion Entertainment („Gimme an OH. Gimme an YEAH!“) dargeboten. Dabei verglüht ein wenig Leuchtfeuer und das eine oder andere Konfettibömbchen. Auch der baumlange und rot bestrapste Bassist kommt gesanglich zum Zuge und wird sogleich für seine Leistung lustigerweise vom Sänger niedergestreckt. So macht man das, IRON MAIDEN! Bei der einstündigen Show werden sowohl ältere Songs und Coverversionen von T-REX („Children Of Revolution“), THE SWEET („Ballroom Blitz“) sowie irgendwas von DAVID BOWIE als auch neue Songs vom aktuellen Doppellangeisen „Oh Yeah“ in die stimmgewaltige Meute gefeuert. Zugaben gab es für das singfreudige und zu 99% aus Girls bestehenden Publikum auch. Hach, sind wir alle glücklich!
BABYLON BOMBS aus Schweden gehen da schon solider und erdiger zur Sache. Nicht nur in punkto Outfit sondern auch musikalisch. Ein bisserl Rotzrock mit ein wenig Punk war herauszuhören und alles erschien irgendwie sehr stark von fluffig hardrockigen Frühachtzigersounds beeinflusst. Zumindest wippte bei mir ein wenig öfter der bierlahme Fuß und ein verzagtes „Yep“ ging mir auch über die Lippen. Natürlich wurde auch jeder Song frenetisch abgefeiert als gäbe es kein Morgen. Alles in allem ganz unterhaltsam und ein wenig ungewöhnlich. Aber wer sich für HANOI ROCKS und BACKYARD BABIES begeistern kann, sollte auch mal diese beiden Glamrock-Gruppen anchecken.
Tja, während die letzten Töne nach einer Stunde Spielzeit verhallen, überlege ich mir, wann ich nach dem Untergang der „Wilhelm Gustloff“ zu einem Bier komme. Vielleicht macht der Hellraiser ja öfter sein kleines Schmuckkästchen für die eine oder andere Rockshow auf. Denn in angenehmer Kneipenatmosphäre hört sich mit Punk und Blues geschwängerter Hardrock am besten an. In diesem Sinne; Keep on rocking! Und das nicht nur im Bett.
Bildkünstlerische Impressionen von Daniel