Red Sparowes Bollo & Dyse
Red Sparowes, Bollo & Dyse
Leipzig, UT Connewitz
18.05.2007
18.05.2007
Schon früh füllt sich der Gehsteig vor dem altehrwürdigen Kinosaal des UT Connewitz. Mit einem leckeren Tofu-Hot Dog und einem noch leckeren Tannenzäpfle bewaffnet, harre ich vor dem Venue aus und lasse es mir schmecken, bevor ich gemeinsam mit den anderen Besuchern den verwitterten Charme des um 1910 errichteten Hauses bestaune. Zwar bin ich das eine oder andere Mal hier schon gewesen, aber der interessante optische Reiz entsteht immer wieder neu.
Während sich der Kinosaal langsam füllt, beginnt das fetzige Duo DYSE mit ihrem saustarken Noiserock-Gebräu aus fiesen Vocals, hastigen Eruptivsounds und zähflüssigen und abrupt endenden Klangschichten. Es ist erstaunlich, wie wenig Instrumentierung gute Musik benötigt um so etwas wie Stimmung zu erzeugen und dabei verdammt nochmal druckvoll zu klingen. Die Fans hat die sympatische Band auf ihre Seite gezogen, so dass das Set viel zu schnell vorüber zieht. Vielleicht liegt es auch an dem schieren Abwechslungsreichtum mit der DYSE ihre Kompositionen vollpackt. Ich empfand den Gig erfrischend und inspirierend. Vor allem der bewegungsfreudige Drummer sorgt für eine explosive Show. Für Leute, welche experimentellen Noiserock mögen, sollten unbedingt die zahlreichen Veröffentlichungen ans Herz gelegt werden und natürlich die schneidigen Konzerte. Guter Einstieg.
BOLLO aus Leipzig versprühen da schon ganz anderen Charme, der sich wohl eher mit EXPLOSIONS IN THE SKY vergleichen lässt. Ihre ruhigen, mit Samples durchsetzten Instrumentalnummern korrespondieren wunderbar mit dem lautstarken Gequatsche des Publikums, so dass trotz der scheinbaren Respektlosigkeit gegenüber dem Leipziger Trio eine Raumklangwolke aus der transzendentalen Musik von BOLLO und dem publikumstypischen White Noise entsteht. Leider besitzt die facettenreiche Musik zuwenig Höhepunkte, so dass andere Tätigkeiten wie Bierholen interessanter scheinen.
Der inzwischen proppevolle Saal ist bereits angereichert mit der schwülen menschlichen Körperwärme und anderen Substanzen als RED SPAROWES aus den U.S.A. loslegen. Das Projekt aus Bandmitgliedern von ISIS, NEUROSIS und PLEASURE FOREVER versteht ihre Musik als Kunst, was auch unmissverständlich dem einen oder anderen Besucher per Blickkontakt mitgeteilt wird. In der Tat hört man während der musikalischen Berg- und Talfahrt kaum noch das menschliche Geblubber der Leute, sondern massiv krachige Gitarrenwände, welche oft von weichen Pedal-Steel Lichtungen durchbrochen werden. Alles natürlich kongenial umrahmt von den bedrückenden Videosamples Josh Grahams (NEUROSIS) und der rotgefluteten Bühne. Die mitunter nickfreundlichen Klanggebirge werden frenetisch umjubelt und artig beklatscht. Denn dieses unverwechselbare Ereignis besitzt mehr von einem klassischen Kammerkonzert als einem Posthardcore-Event. RED SPAROWES lassen sich hier auch nicht lumpen und geben noch eine fantastische Zugabe mit der alle zufrieden sein können.
Der klangreiche Abend war musikalisch unübertrefflich und macht gespannt auf ähnliche Wiederholungen in der nahen Zukunft. Für alle musiktoleranten Geschmäcker ist sicher etwas dabei. Zumindest war die hier besprochene Zusammenstellung ein Indiz dafür, dass man den Hörern etwas zutrauen darf. Nur die "Lichtshows" waren definitiv kameraunfreundlich. Immer wieder gerne.
Fotos von Daniel
Während sich der Kinosaal langsam füllt, beginnt das fetzige Duo DYSE mit ihrem saustarken Noiserock-Gebräu aus fiesen Vocals, hastigen Eruptivsounds und zähflüssigen und abrupt endenden Klangschichten. Es ist erstaunlich, wie wenig Instrumentierung gute Musik benötigt um so etwas wie Stimmung zu erzeugen und dabei verdammt nochmal druckvoll zu klingen. Die Fans hat die sympatische Band auf ihre Seite gezogen, so dass das Set viel zu schnell vorüber zieht. Vielleicht liegt es auch an dem schieren Abwechslungsreichtum mit der DYSE ihre Kompositionen vollpackt. Ich empfand den Gig erfrischend und inspirierend. Vor allem der bewegungsfreudige Drummer sorgt für eine explosive Show. Für Leute, welche experimentellen Noiserock mögen, sollten unbedingt die zahlreichen Veröffentlichungen ans Herz gelegt werden und natürlich die schneidigen Konzerte. Guter Einstieg.
BOLLO aus Leipzig versprühen da schon ganz anderen Charme, der sich wohl eher mit EXPLOSIONS IN THE SKY vergleichen lässt. Ihre ruhigen, mit Samples durchsetzten Instrumentalnummern korrespondieren wunderbar mit dem lautstarken Gequatsche des Publikums, so dass trotz der scheinbaren Respektlosigkeit gegenüber dem Leipziger Trio eine Raumklangwolke aus der transzendentalen Musik von BOLLO und dem publikumstypischen White Noise entsteht. Leider besitzt die facettenreiche Musik zuwenig Höhepunkte, so dass andere Tätigkeiten wie Bierholen interessanter scheinen.
Der inzwischen proppevolle Saal ist bereits angereichert mit der schwülen menschlichen Körperwärme und anderen Substanzen als RED SPAROWES aus den U.S.A. loslegen. Das Projekt aus Bandmitgliedern von ISIS, NEUROSIS und PLEASURE FOREVER versteht ihre Musik als Kunst, was auch unmissverständlich dem einen oder anderen Besucher per Blickkontakt mitgeteilt wird. In der Tat hört man während der musikalischen Berg- und Talfahrt kaum noch das menschliche Geblubber der Leute, sondern massiv krachige Gitarrenwände, welche oft von weichen Pedal-Steel Lichtungen durchbrochen werden. Alles natürlich kongenial umrahmt von den bedrückenden Videosamples Josh Grahams (NEUROSIS) und der rotgefluteten Bühne. Die mitunter nickfreundlichen Klanggebirge werden frenetisch umjubelt und artig beklatscht. Denn dieses unverwechselbare Ereignis besitzt mehr von einem klassischen Kammerkonzert als einem Posthardcore-Event. RED SPAROWES lassen sich hier auch nicht lumpen und geben noch eine fantastische Zugabe mit der alle zufrieden sein können.
Der klangreiche Abend war musikalisch unübertrefflich und macht gespannt auf ähnliche Wiederholungen in der nahen Zukunft. Für alle musiktoleranten Geschmäcker ist sicher etwas dabei. Zumindest war die hier besprochene Zusammenstellung ein Indiz dafür, dass man den Hörern etwas zutrauen darf. Nur die "Lichtshows" waren definitiv kameraunfreundlich. Immer wieder gerne.
Fotos von Daniel