Maroon Fear My Thoughts Pray For Redemption & Lies Behind The Smile

Maroon, Fear My Thoughts, Pray For Redemption & Lies Behind The Smile

Fear My ThoughtsLies Behind The SmileMaroon
Freiburg, Crash
23.06.2007
Nach FEAR MY THOUGHTS’ vorletzter Scheibe benannt spielten beim „Hell Sweet Hell Festival“ im Freiburger Crash am 23. Juni vier mehr oder minder Metalcore-lastige Bands auf. Auffallend war dabei bereits zu Beginn, dass dieses Aufgebot auf erstaunlich großes Interesse zu stoßen schien, waren doch sicherlich mindestens 200 Besucher zugegen.
Wobei der augenscheinliche Anteil junger Hüpfer wieder gewisse Trendgedanken hervorbrachte – es soll beileibe niemandem verboten werden die Musik zu hören, aber gewisse Verhaltensweisen pupertärer, auch weiblicher, Zuschauer sprechen manchmal Bände.

Grundsatzdiskussionen sollen hier nun jedoch nicht zur Debatte stehen: Den Anfang machten LIES BEHIND THE SMILE, welche aus der näheren Umgebung kommend recht gängigen Metalcore servierten und einen gemischten Eindruck hinterließen. Die Gruppe präsentierte sich zwar grundsolide und konnte mit einigen ganz guten Riffs und Spielereien aufwarten, blieb aber insgesamt zu standardisiert und gesichtslos und war nicht nur gesanglich etwas schwach auf der Brust.

Mit PRAY FOR REDEMPTION ließ sich daraufhin jedoch eine deutliche Steigerung verzeichnen. Die heimische Truppe kredenzte deftiges Liedgut, welches sich grob schon als Metalcore einordnen ließ, darüber hinaus jedoch auch einige interessante Thrash- und Hardcore-Noten aufbot. Nicht nur die knackigen Riffs, auch die guten Soli und weitere Variationen zeichneten die Musik aus. Positiv stach der stellenweise paarige Gesang auf, bei welchem der Gitarrist in Hardcore-Manier den Sänger unterstütze – davon gerne mehr.

Der ursprüngliche Grund meines Erscheinens waren aber FEAR MY THOUGHTS, welche ich als dritte lokale Formation im Bunde in der Vergangenheit auf Konzerten bereits ganz gut fand und ich darüber hinaus interessiert war, wie sich die Lieder vom aktuellen Album „Vulcanus“ auf der Bühne machen würden. Der Fünfer spielte auch gewohnt sicher und mit einer soliden Wucht, hatte hier meiner Meinung nach jedoch einen schwächeren Auftritt und dies lag nur teilweise an den mehrfachen Klangproblemen.
Sänger Mathias heizte mit seiner üblichen, nicht sonderlich sympathischen, aber wohl ganz wirksamen Macho-Manier das Publikum dennoch ziemlich an, vermochte mir jedoch die Musik hier nur bedingt schmackhaft zu machen, stellenweise fehlte es einfach am berühmten Funken.

Dieser sollte bei MAROON dann umso mehr zum Sprühen kommen, verhielt es sich hier doch eher umgekehrt als bei den Vorgängern: Als ganz nette Kapelle sowohl auf Konserve als auch beim Konzert in Erinnerung wütete die ostdeutsche Truppe hier recht eindrucksvoll. Mit neueren und älteren Titeln und einem kleinen Schwerpunkt auf der vorletzten Scheibe „Endorsed by Hate“ heizten die veganen Straight Edge-Musiker ordentlich die Stimmung an und kamen dabei auch sympathisch herüber.
Neben mehreren ans (und übers) Publikum veteilten Wasserflaschen hatte der Vierer dabei neben einem musikalischen Querschnitt auch Band-Klassiker wie „Wake up in Hell“ im Gepäck. Nach einer Zugabe verabschiedeten sich MAROON und schlossen diesen Abend ab, welcher doch recht gemischte Erinnerungen hinterlassen sollte.
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