Orth Harmony Dies Recapture & Untamed
Orth, Harmony Dies, Recapture & Untamed
Leipzig, Kulturbundhaus
22.06.2007
22.06.2007
Kurzbericht vom Benefiz-Scheddel
Mitte Mai musste die Leipziger Metalszene einen großen Verlust hinnehmen: Ringo, seines Zeichens Mastermind der monatlich stattfindenden und allseits beliebten Heavy Metal - Nix im Scheddel-Konzertreihe, brach Mitte Mai bei den Vorbereitungen zu einem Konzert zusammen und konnte nicht mehr ins Leben zurück geholt werden. Immer noch etwas mitgenommen von diesem Verlust, aber nicht zum Aufgeben bereit, zieht die Scheddel-Crew das Projekt - ganz im Sinne des Verstorbenen – weiter durch. Am Freitag, dem 22. Juni, war dann Bangen für den guten Zweck angesagt: Um Ringos Seebestattung zu finanzieren, wurde zum großen Deathmetal-Schwof gerufen. Zahlreich erschienen die Gäste, nicht nur, um sich der Musik zu erfreuen, sondern auch, um dem Scheddel-Chef ihre letzte Ehre zu erweisen, schließlich war er mit Schuld daran, dass es in Leipzig in den letzten Jahren so viel gute Live-Musik zu hören gab.
UNTAMED waren die Ersten, die den Abend zu einer „Night To Remember“ machen sollten. Mit großem Energielevel ersparten sie dem Publikum keine unnötige Brutalität und rotzten ihr Modern-Aggro-Thrashmetal-Gebräu, das dezent an SLIPKNOT und SOULFLY erinnerte, in den Saal. Für alle, die es schön aggressiv und manchmal auch ein wenig Tribal-mäßig mögen, eine feine Sache; für Leute mit zarten Nerven und Ansprüchen an Melodie und abwechslungsreiches Songwriting auf Dauer vielleicht etwas anstrengend.
Dass auf der Bühne kein Platz für Pussies, wohl aber für Frauen ist, bewiesen RECAPTURE, die mit Fronterin Michele eine gestandene Metalbraut in ihren Reihen haben. Die zierliche Dame ist dann auch mit einer ...ähm... lieblichen Grunzstimme gesegnet, mit der sie die gelungenen Death-Riffs ihrer Bandkollegen gar zärtlich umspielte. Das sorgte nicht nur für offene Ohren und Augen, sondern auch für ein mulmiges Gefühl bei den männlichen Anwesenden, die bei einer Frau mit solchem Organ nur ungern unterm Pantoffel stehen mochten.
HARMONY DIES und kein Scheiß! So rock n rollig, schmutzig und groovig ist wohl keine andere deutsche Deathmetal-Band. Da wurde die imposante Erscheinung des Frontmanns Christoph bewundert, über seine sympathischen Ansagen geschmunzelt, das Bier gehoben und seinem Nächsten zugeprostet. Arschtrittfaktor, Bang-Freude und Unterhaltungswert kamen bei den Berlinern jedenfalls nicht zu kurz. Wer’s ein wenig technischer, aber nicht minder brutal mochte, kam danach bei ORTH auf seine Kosten. Die geballte Deathmetal-Kraft kam zwar nicht gegen die geballte Müdigkeit der anwesenden Berichterstatter an, die genau jetzt den Ort des Geschehens verlassen mussten, wurde aber von allen, die noch auf zwei Beinen standen, freudig aufgenommen.
Bleibt dem Scheddel-Team und uns allen nur zu wünschen, dass es auch in Zukunft unterhaltsame Konzertabende solchen Formats geben wird. Wir werden auf jeden Fall immer dabei sein!
Fotos: Madlen Krell
Mitte Mai musste die Leipziger Metalszene einen großen Verlust hinnehmen: Ringo, seines Zeichens Mastermind der monatlich stattfindenden und allseits beliebten Heavy Metal - Nix im Scheddel-Konzertreihe, brach Mitte Mai bei den Vorbereitungen zu einem Konzert zusammen und konnte nicht mehr ins Leben zurück geholt werden. Immer noch etwas mitgenommen von diesem Verlust, aber nicht zum Aufgeben bereit, zieht die Scheddel-Crew das Projekt - ganz im Sinne des Verstorbenen – weiter durch. Am Freitag, dem 22. Juni, war dann Bangen für den guten Zweck angesagt: Um Ringos Seebestattung zu finanzieren, wurde zum großen Deathmetal-Schwof gerufen. Zahlreich erschienen die Gäste, nicht nur, um sich der Musik zu erfreuen, sondern auch, um dem Scheddel-Chef ihre letzte Ehre zu erweisen, schließlich war er mit Schuld daran, dass es in Leipzig in den letzten Jahren so viel gute Live-Musik zu hören gab.
UNTAMED waren die Ersten, die den Abend zu einer „Night To Remember“ machen sollten. Mit großem Energielevel ersparten sie dem Publikum keine unnötige Brutalität und rotzten ihr Modern-Aggro-Thrashmetal-Gebräu, das dezent an SLIPKNOT und SOULFLY erinnerte, in den Saal. Für alle, die es schön aggressiv und manchmal auch ein wenig Tribal-mäßig mögen, eine feine Sache; für Leute mit zarten Nerven und Ansprüchen an Melodie und abwechslungsreiches Songwriting auf Dauer vielleicht etwas anstrengend.
Dass auf der Bühne kein Platz für Pussies, wohl aber für Frauen ist, bewiesen RECAPTURE, die mit Fronterin Michele eine gestandene Metalbraut in ihren Reihen haben. Die zierliche Dame ist dann auch mit einer ...ähm... lieblichen Grunzstimme gesegnet, mit der sie die gelungenen Death-Riffs ihrer Bandkollegen gar zärtlich umspielte. Das sorgte nicht nur für offene Ohren und Augen, sondern auch für ein mulmiges Gefühl bei den männlichen Anwesenden, die bei einer Frau mit solchem Organ nur ungern unterm Pantoffel stehen mochten.
HARMONY DIES und kein Scheiß! So rock n rollig, schmutzig und groovig ist wohl keine andere deutsche Deathmetal-Band. Da wurde die imposante Erscheinung des Frontmanns Christoph bewundert, über seine sympathischen Ansagen geschmunzelt, das Bier gehoben und seinem Nächsten zugeprostet. Arschtrittfaktor, Bang-Freude und Unterhaltungswert kamen bei den Berlinern jedenfalls nicht zu kurz. Wer’s ein wenig technischer, aber nicht minder brutal mochte, kam danach bei ORTH auf seine Kosten. Die geballte Deathmetal-Kraft kam zwar nicht gegen die geballte Müdigkeit der anwesenden Berichterstatter an, die genau jetzt den Ort des Geschehens verlassen mussten, wurde aber von allen, die noch auf zwei Beinen standen, freudig aufgenommen.
Bleibt dem Scheddel-Team und uns allen nur zu wünschen, dass es auch in Zukunft unterhaltsame Konzertabende solchen Formats geben wird. Wir werden auf jeden Fall immer dabei sein!
Fotos: Madlen Krell