Queensryche Circus Maximus & Amyris
Queensryche, Circus Maximus & Amyris
Langen, Stadthalle
19.08.2007
19.08.2007
Ein wenig seltsam war mir schon zumute, als wir uns kurz vor 19:00 Uhr am Eingang der Stadthalle in Langen einfanden. Diese Handvoll an Leutchen soll alles sein, was die einstigen Götter-Rocker von QUEENSRYCHE heute noch zu ziehen vermögen – und das bei genau einem Konzert in Deutschland? Nun, es kamen im Laufe des Abends noch einige hinzu, aber die Halle war trotz allem bis zum Schluss nicht ausgefüllt und in den Bereichen um die Bierstände hätte man noch weitgehend ohne Probleme Walzer tanzen können. Das schmeckte mir schon einmal etwas bitter. Aber da mir gesagt wurde, dass die erste und zweite „Operation:Mindcrime“ auf der Setlist standen, war mir das fürs erste herzlich egal. Doch bitte der Reihe nach...
Den Anfang machten die Frankfurter von AMYRIS. Das erste was auffiel, war dieser unglaublich laute und basslastige Sound. Wow, hat das gedrückt. Musikalisch lieferten die Jungs aber eine mich vollends überzeugende Kost ab. Moderner, sehr progressiver Metal mit zwei Sängern, von denen der eine mich tierisch an neue RAGE-Sachen erinnerte. Der zweite Sänger spaltete dann die Gemüter, was eigentlich weniger an seinem Gesang lag, denn vielmehr an seinem Bühnenacting. An seinem wilden Hin und Her, seinem Rumgespringe und seinem ganzen Gehabe haben sich wohl einige etwas gestoßen – bei mir kam allerdings nur der Spaß an, den der Knabe offensichtlich hatte. Und den hatte ich die ganze Spielzeit über auch, mir gefielen die Breaks, die Gesänge und vor allem die Gitarrenarbeit. Danke, gerne mehr davon. Hoffentlich haben die Jungs bald ihre CD fertig. Interessierte dürfen gerne mal auf www.amyris.net surfen und sich dort umtun.
Danach stieg mit CIRCUS MAXIMUS eine nicht mehr ganz unbekannt Truppe auf die Bühne und legte mit einem nur unwesentlich leiseren und besseren Sound los. Spielerisch war die Truppe sicherlich auf einem anderen Level, als die zuvor agierenden AMYRIS, aber mich konnten die durchaus sympathischen Norweger nicht vollends überzeugen, obwohl die Musik eigentlich alles zu bieten hatte. Progressiver Metal mit allem drum und dran und einem Sänger, der mir anfangs zwar ein wenig Bauchscherzen gemacht, mich schlussendlich jedoch zum Freund hatte. Solider Auftritt, mehr nicht. Den Anwesenden hat es jedoch definitiv gefallen. Und als der letzte Ton von CIRCUS MAXIMUS verklungen war, begann....
....die längste und sinnloseste Umbauzeit, die ich je miterleben musste. Denn es wurde zwar 45 Minuten lang gewerkelt, aber hinterher sah die Bühne nahezu aus wie vorher und das machte mich stutzig. Keine Show? Nur leere Bühne, hier ein Schlagzeug, da drei Verstärker mit Boxen und Mikro-Ständer....das wars? Und als dann das Licht ENDLICH ausging, stand es fest – ich war wohl nicht richtig informiert gewesen. Die angekündigte „Mindcrime“-Session fand nicht statt, es wurden von DEM Überwerk der Amerikaner sogar nur 3 Songs gespielt. Doch ich fand erst mal keine Zeit, um mich darüber gebührend zu ärgern, denn ich musste mir die Ohren zu halten, so laut und grottig war der Sound, der einem entgegenschlug. Grausam. Schon die beiden Vorbands hatten mit diesen Problemen zu kämpfen gehabt, aber bei QUEENSRYCHE erreichte dieser, äh, „Sound“ seinen absoluten Tiefpunkt in punkto Differenzierbarkeit und seinen absoluten Höhepunkt in punkto Lautstärke. Der Bass wummerte, dass alles zu spät war und die Hochtöner waren definitiv im Eimer – schlecht, bei einem Sänger wie Geoff Tate. Schon bei Song Nummer fünf verließ ich die erste Reihe und ging ans Ende der Halle, wo man es zumindest ertragen konnte und sah der Autodeformation meiner einstigen Helden zu. Von dem Prädikat „Spielfreude“ waren die fünf Musiker allesamt meilenweit entfernt. Die Saitenfraktion bewegte sich nur minimal und Mister Tate stolzierte über die Bühne wie ein selbstverliebter Paradiesvogel. Ist das wirklich die gleiche Band, die „Operation:Livecrime“ aufgenommen hat? Klar, musikalisch lässt man nichts anbrennen, die Gitarrenarbeit ist auf höchstem Niveau angesiedelt, Geoff ist immer noch ein starker Sänger, auch wenn er eine Menge der alten Songs nicht mehr bringen kann, aber für mich hatte das ganze mehr von einer QUEENSRYCHE-Coverband. Der furchtbare Sound tat sein übriges. Da die Musik von QUEENSRYCHE ja gerade durch die ständigen Wechsel in Tempi und Lautstärke lebt und eben aus diesen Merkmalen ihre Vitalität, ihre Magie bezieht und der Sound all dies zunichte machte, wollte natürlich erst recht keine Freude bei mir aufkommen.
Ich hätte mich am liebsten zu den zwei Kerlen unweit von mir gestellt, die dort nahezu hemmungslos heulten und sich bald zu den Leuten einreihten, die das Konzert vorzeitig verließen. Tja, und dann war Schluss. Obwohl man Songs von den verschiedensten Platten („Empire“, „Operation:Mindcrime“ sowie dessen Fortsetzung, u.a.) gebracht hatte, blieb bei mir ein mehr als nur bitterer Nachgeschmack vorhanden. Kurz: mein erstes Konzert von QUEENSRYCHE wird auch das letzte sein.
Kurz bevor ich ging hatte ich dann noch die Möglichkeit, mir ein paar der „Antworten“ (eher Ausreden) des Veranstalters anzuhören, der sich u. a. mit Zitaten wie „Besser QUEENSRYCHE mit schlechten Sound, als gar keine QUEENSRYCHE“ und seinem Gejammer, wie wenig er doch geschlafen hätte, lächerlich machte. Und als wir dann im Auto saßen, meinte meine Freundin: „Der Sänger hat mit seiner Mütze ausgesehen wie Klaus Meine.“ Vernichtender geht’s kaum...
Setlist QUEENSRYCHE:
The Whisper
Damaged
Speak
I'm American
NM 156
Screaming In Digital
Bridge
Until There Was You
The Lady Wore Black
Right Side Of My Mind
One Foot In Hell
Another Rainy Night (Without You)
The Needle Lies
Eyes Of A Stranger
Empire
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Silent Lucidity
Walk In The Shadows
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Take Hold Of The Flame
Den Anfang machten die Frankfurter von AMYRIS. Das erste was auffiel, war dieser unglaublich laute und basslastige Sound. Wow, hat das gedrückt. Musikalisch lieferten die Jungs aber eine mich vollends überzeugende Kost ab. Moderner, sehr progressiver Metal mit zwei Sängern, von denen der eine mich tierisch an neue RAGE-Sachen erinnerte. Der zweite Sänger spaltete dann die Gemüter, was eigentlich weniger an seinem Gesang lag, denn vielmehr an seinem Bühnenacting. An seinem wilden Hin und Her, seinem Rumgespringe und seinem ganzen Gehabe haben sich wohl einige etwas gestoßen – bei mir kam allerdings nur der Spaß an, den der Knabe offensichtlich hatte. Und den hatte ich die ganze Spielzeit über auch, mir gefielen die Breaks, die Gesänge und vor allem die Gitarrenarbeit. Danke, gerne mehr davon. Hoffentlich haben die Jungs bald ihre CD fertig. Interessierte dürfen gerne mal auf www.amyris.net surfen und sich dort umtun.
Danach stieg mit CIRCUS MAXIMUS eine nicht mehr ganz unbekannt Truppe auf die Bühne und legte mit einem nur unwesentlich leiseren und besseren Sound los. Spielerisch war die Truppe sicherlich auf einem anderen Level, als die zuvor agierenden AMYRIS, aber mich konnten die durchaus sympathischen Norweger nicht vollends überzeugen, obwohl die Musik eigentlich alles zu bieten hatte. Progressiver Metal mit allem drum und dran und einem Sänger, der mir anfangs zwar ein wenig Bauchscherzen gemacht, mich schlussendlich jedoch zum Freund hatte. Solider Auftritt, mehr nicht. Den Anwesenden hat es jedoch definitiv gefallen. Und als der letzte Ton von CIRCUS MAXIMUS verklungen war, begann....
....die längste und sinnloseste Umbauzeit, die ich je miterleben musste. Denn es wurde zwar 45 Minuten lang gewerkelt, aber hinterher sah die Bühne nahezu aus wie vorher und das machte mich stutzig. Keine Show? Nur leere Bühne, hier ein Schlagzeug, da drei Verstärker mit Boxen und Mikro-Ständer....das wars? Und als dann das Licht ENDLICH ausging, stand es fest – ich war wohl nicht richtig informiert gewesen. Die angekündigte „Mindcrime“-Session fand nicht statt, es wurden von DEM Überwerk der Amerikaner sogar nur 3 Songs gespielt. Doch ich fand erst mal keine Zeit, um mich darüber gebührend zu ärgern, denn ich musste mir die Ohren zu halten, so laut und grottig war der Sound, der einem entgegenschlug. Grausam. Schon die beiden Vorbands hatten mit diesen Problemen zu kämpfen gehabt, aber bei QUEENSRYCHE erreichte dieser, äh, „Sound“ seinen absoluten Tiefpunkt in punkto Differenzierbarkeit und seinen absoluten Höhepunkt in punkto Lautstärke. Der Bass wummerte, dass alles zu spät war und die Hochtöner waren definitiv im Eimer – schlecht, bei einem Sänger wie Geoff Tate. Schon bei Song Nummer fünf verließ ich die erste Reihe und ging ans Ende der Halle, wo man es zumindest ertragen konnte und sah der Autodeformation meiner einstigen Helden zu. Von dem Prädikat „Spielfreude“ waren die fünf Musiker allesamt meilenweit entfernt. Die Saitenfraktion bewegte sich nur minimal und Mister Tate stolzierte über die Bühne wie ein selbstverliebter Paradiesvogel. Ist das wirklich die gleiche Band, die „Operation:Livecrime“ aufgenommen hat? Klar, musikalisch lässt man nichts anbrennen, die Gitarrenarbeit ist auf höchstem Niveau angesiedelt, Geoff ist immer noch ein starker Sänger, auch wenn er eine Menge der alten Songs nicht mehr bringen kann, aber für mich hatte das ganze mehr von einer QUEENSRYCHE-Coverband. Der furchtbare Sound tat sein übriges. Da die Musik von QUEENSRYCHE ja gerade durch die ständigen Wechsel in Tempi und Lautstärke lebt und eben aus diesen Merkmalen ihre Vitalität, ihre Magie bezieht und der Sound all dies zunichte machte, wollte natürlich erst recht keine Freude bei mir aufkommen.
Ich hätte mich am liebsten zu den zwei Kerlen unweit von mir gestellt, die dort nahezu hemmungslos heulten und sich bald zu den Leuten einreihten, die das Konzert vorzeitig verließen. Tja, und dann war Schluss. Obwohl man Songs von den verschiedensten Platten („Empire“, „Operation:Mindcrime“ sowie dessen Fortsetzung, u.a.) gebracht hatte, blieb bei mir ein mehr als nur bitterer Nachgeschmack vorhanden. Kurz: mein erstes Konzert von QUEENSRYCHE wird auch das letzte sein.
Kurz bevor ich ging hatte ich dann noch die Möglichkeit, mir ein paar der „Antworten“ (eher Ausreden) des Veranstalters anzuhören, der sich u. a. mit Zitaten wie „Besser QUEENSRYCHE mit schlechten Sound, als gar keine QUEENSRYCHE“ und seinem Gejammer, wie wenig er doch geschlafen hätte, lächerlich machte. Und als wir dann im Auto saßen, meinte meine Freundin: „Der Sänger hat mit seiner Mütze ausgesehen wie Klaus Meine.“ Vernichtender geht’s kaum...
Setlist QUEENSRYCHE:
The Whisper
Damaged
Speak
I'm American
NM 156
Screaming In Digital
Bridge
Until There Was You
The Lady Wore Black
Right Side Of My Mind
One Foot In Hell
Another Rainy Night (Without You)
The Needle Lies
Eyes Of A Stranger
Empire
---
Silent Lucidity
Walk In The Shadows
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Take Hold Of The Flame