Ephel Duath Unsoul Voltron
Ephel Duath, Unsoul, Voltron
Magnet Club, Berlin
29.09.2007
29.09.2007
Konzerte in der Hauptstadt sind immer so ne Sache für sich. Da meist in jeder Hundehütte irgendwas passiert, ist bei vielen Veranstaltungen tote Hose, egal welche Band am Start ist.
Im gemütlichen Magnet Klub in der Greifswalder Straße schienen die Voraussetzungen gar nicht mal so übel, ein für Berliner Verhältnisse ganz anständiges und vor allem anständig angenommenes und besuchtes Konzert zu sein, da neben den nicht allzu häufig in Deutschland aktiven italienischen Extremjazzern EPHEL DUATH auch noch die meiner Meinung nach derzeit heißeste Untergrundkapelle UNSOUL aus Berlin und VOLTRON, einer mir bis dato völlig unbekannten Sludge/Doom Kapelle 3 sehr gute Bands am Start waren. Da es trotz anzunehmender Qualität trotzdem immer eine Überraschung ist, ob sich mehr als 3 Hauptstädter zu einem Konzert verirren, war ich nach Ankunft im Klub doch erst mal beruhigt, denn der Klub war schon zu Beginn ganz ordentlich gefüllt und bei der Eröffnungsband VOLTRON zog es eine gute Anzahl Leute vor die Bühne.
Die 5 Berliner ließen gut geölten Großstadtdoom von der Leine, der sehr energetisch rüberkam. Für mich der in diesem Metier weniger zu Hause ist fällt es schwer Vergleiche zu ziehen, aber ich denke die MELVINS haben ganz gut Spuren hinterlassen und die hin und wieder eingestreuten knochigen etwas temporeicheren Riffs erinnerten mich stellenweise an THE PENANCE. Der Sänger mit Lemmy-Gedächtnis-Mikroständer präsentiert neben der recht corigen Stimme dem Publikum die anatomischen Vorzüge seines Halses, ob das nur „cool“ aussehen soll, oder eine stimmbildnerische Maßnahme ist, blieb mir bis zum Schluß jedoch verborgen. Ein ansprechendes, wenn gleich nicht sonderlich spektakulärer Auftritt von VOLTRON.
Jetzt fangen also die 2 Drittel des Konzertes an, wegen denen ich gekommen bin. Ich habe UNSOUL mittlerweile ein paar mal gesehen, das erste Mal vor einem knappen Jahr auch mit EPHEL DUATH in Halle und schon dort haben sie mich begeistert. Seit dem haben sie eine sehr gute und beachtliche Entwicklung genommen. Das Sextett besticht durch eine sehr eigenwillige und eigenständige Musikmixtur, Death Metal, Progrock, Artrock, etwas gotischem Kitsch und die hin und wieder scheußlich klingenden, wenn auch großartig ins Gesamtbild passenden Synthies. UNSOUL bieten an diesem Abend das beste Konzert, welches ich von ihnen bisher gesehen habe. Groovig, mit Zug zum Tor metzelt sich die Band durch rechlich 40 Minuten und präsentieren, neben dem vom „BERLIN EXTREME 2“ bekanntem „Dance your legs off“ noch einen neuen Titel. „New Eyes for a new brightness“ (wenn ich mich recht erinnere). Psychedelisch angehauchter Extremmetal, packend und mitreißend. Das Publikum geht auch sehr gut mit und honoriert diese souveräne Leistung mit wohlwollendem Gebrüll. Wenn es UNSOUL schaffen die Intensität ihrer Auftritte mit den zweifellos unkonventionellen Ideen zu verbinden erwartet uns mit ihrem bald anstehendem Debutalbum eine wahre Bombe. Warum dies Burschen noch keinen Vertrag haben wird mir immer schleierhafter.
EPHEL DUATH sind eine extrem merkwürdige Band. Angefangen als 2 Mann Drumcomputer-Blackmetal Projekt, dann mit 180 Jahre altem Jazzdrummer 2 Platten gemacht und nach und nach die Mannschaft wieder reduziert. Ich war sehr skeptisch, nachdem ich ihr Livevideo „I killed Rebecca“ vom französischen Hellfest gesehen hab. Der Verzicht auf den wirklich sehr guten Bassisten Fabio Feccio schien mir etwas gewagt. Was soll ich sagen, nach dem Konzert schien mir alles logisch zu sein. Das etwas aufgeblasene Album „The painters Palette“ wurde entschlackt und es kam „Pain necessary to know“ heraus. Genau den gleichen Schnitt hat die Band von der letzten Platte zum Konzert gemacht. Es war eine ziemliche Rosskur, die sich meines Erachtens durchaus gelohnt hat. Die Band ist extremer und fokussierter denn je. Musikalisch geben sich’s Gitarrist und Schlagwerker, mal spastisch, mal groovig (nur kurz) und mal jazzig.
Optischer Dreh und Angelpunkt war und ist Sänger Luciano, der immer wie ein leicht gestörter, sehr sympathischer südamerikanischer Diktator wirkt und die Leute sehr bestimmt bittet, doch etwas näher zu kommen.
Auch musikalisch hat sich Lucianos Rolle etwas gewandelt. Er schreit nicht nur, wie eine angestochene Sau, sondern „darf“ die stimme auch variieren. In groovigen Passagen wirkte die Band fast wie eine extrem verdrogte Version von RAGE AGAINST THE MACHINE. Die Band kam gut beim verwöhnten Berliner Publikum an und wurde gut abgefeiert. Das Konzert war eine intensive Achterbahnfahrt und hat meine Befürchtungen Gott sei dank nicht bestätigt. EPHEL DUATH sind nach wie vor eigen und merkwürdig, trotzdem faszinierend und fordernd und bieten intelligente Unterhaltung, die definitiv nicht massentauglich ist. Nach einer Zugabe verabschiedete man sich, da im Magnet 00.00 die Disco beginnen sollte...
Ein Abend der Spaß gemacht hat, VOLTRON haben gut eingeheizt, UNSOUL und EPHEL DUATH haben wie erwartet überzeugt. Bitte mehr davon!
Im gemütlichen Magnet Klub in der Greifswalder Straße schienen die Voraussetzungen gar nicht mal so übel, ein für Berliner Verhältnisse ganz anständiges und vor allem anständig angenommenes und besuchtes Konzert zu sein, da neben den nicht allzu häufig in Deutschland aktiven italienischen Extremjazzern EPHEL DUATH auch noch die meiner Meinung nach derzeit heißeste Untergrundkapelle UNSOUL aus Berlin und VOLTRON, einer mir bis dato völlig unbekannten Sludge/Doom Kapelle 3 sehr gute Bands am Start waren. Da es trotz anzunehmender Qualität trotzdem immer eine Überraschung ist, ob sich mehr als 3 Hauptstädter zu einem Konzert verirren, war ich nach Ankunft im Klub doch erst mal beruhigt, denn der Klub war schon zu Beginn ganz ordentlich gefüllt und bei der Eröffnungsband VOLTRON zog es eine gute Anzahl Leute vor die Bühne.
Die 5 Berliner ließen gut geölten Großstadtdoom von der Leine, der sehr energetisch rüberkam. Für mich der in diesem Metier weniger zu Hause ist fällt es schwer Vergleiche zu ziehen, aber ich denke die MELVINS haben ganz gut Spuren hinterlassen und die hin und wieder eingestreuten knochigen etwas temporeicheren Riffs erinnerten mich stellenweise an THE PENANCE. Der Sänger mit Lemmy-Gedächtnis-Mikroständer präsentiert neben der recht corigen Stimme dem Publikum die anatomischen Vorzüge seines Halses, ob das nur „cool“ aussehen soll, oder eine stimmbildnerische Maßnahme ist, blieb mir bis zum Schluß jedoch verborgen. Ein ansprechendes, wenn gleich nicht sonderlich spektakulärer Auftritt von VOLTRON.
Jetzt fangen also die 2 Drittel des Konzertes an, wegen denen ich gekommen bin. Ich habe UNSOUL mittlerweile ein paar mal gesehen, das erste Mal vor einem knappen Jahr auch mit EPHEL DUATH in Halle und schon dort haben sie mich begeistert. Seit dem haben sie eine sehr gute und beachtliche Entwicklung genommen. Das Sextett besticht durch eine sehr eigenwillige und eigenständige Musikmixtur, Death Metal, Progrock, Artrock, etwas gotischem Kitsch und die hin und wieder scheußlich klingenden, wenn auch großartig ins Gesamtbild passenden Synthies. UNSOUL bieten an diesem Abend das beste Konzert, welches ich von ihnen bisher gesehen habe. Groovig, mit Zug zum Tor metzelt sich die Band durch rechlich 40 Minuten und präsentieren, neben dem vom „BERLIN EXTREME 2“ bekanntem „Dance your legs off“ noch einen neuen Titel. „New Eyes for a new brightness“ (wenn ich mich recht erinnere). Psychedelisch angehauchter Extremmetal, packend und mitreißend. Das Publikum geht auch sehr gut mit und honoriert diese souveräne Leistung mit wohlwollendem Gebrüll. Wenn es UNSOUL schaffen die Intensität ihrer Auftritte mit den zweifellos unkonventionellen Ideen zu verbinden erwartet uns mit ihrem bald anstehendem Debutalbum eine wahre Bombe. Warum dies Burschen noch keinen Vertrag haben wird mir immer schleierhafter.
EPHEL DUATH sind eine extrem merkwürdige Band. Angefangen als 2 Mann Drumcomputer-Blackmetal Projekt, dann mit 180 Jahre altem Jazzdrummer 2 Platten gemacht und nach und nach die Mannschaft wieder reduziert. Ich war sehr skeptisch, nachdem ich ihr Livevideo „I killed Rebecca“ vom französischen Hellfest gesehen hab. Der Verzicht auf den wirklich sehr guten Bassisten Fabio Feccio schien mir etwas gewagt. Was soll ich sagen, nach dem Konzert schien mir alles logisch zu sein. Das etwas aufgeblasene Album „The painters Palette“ wurde entschlackt und es kam „Pain necessary to know“ heraus. Genau den gleichen Schnitt hat die Band von der letzten Platte zum Konzert gemacht. Es war eine ziemliche Rosskur, die sich meines Erachtens durchaus gelohnt hat. Die Band ist extremer und fokussierter denn je. Musikalisch geben sich’s Gitarrist und Schlagwerker, mal spastisch, mal groovig (nur kurz) und mal jazzig.
Optischer Dreh und Angelpunkt war und ist Sänger Luciano, der immer wie ein leicht gestörter, sehr sympathischer südamerikanischer Diktator wirkt und die Leute sehr bestimmt bittet, doch etwas näher zu kommen.
Auch musikalisch hat sich Lucianos Rolle etwas gewandelt. Er schreit nicht nur, wie eine angestochene Sau, sondern „darf“ die stimme auch variieren. In groovigen Passagen wirkte die Band fast wie eine extrem verdrogte Version von RAGE AGAINST THE MACHINE. Die Band kam gut beim verwöhnten Berliner Publikum an und wurde gut abgefeiert. Das Konzert war eine intensive Achterbahnfahrt und hat meine Befürchtungen Gott sei dank nicht bestätigt. EPHEL DUATH sind nach wie vor eigen und merkwürdig, trotzdem faszinierend und fordernd und bieten intelligente Unterhaltung, die definitiv nicht massentauglich ist. Nach einer Zugabe verabschiedete man sich, da im Magnet 00.00 die Disco beginnen sollte...
Ein Abend der Spaß gemacht hat, VOLTRON haben gut eingeheizt, UNSOUL und EPHEL DUATH haben wie erwartet überzeugt. Bitte mehr davon!