Dawn of Norms 6: War From A Harlots Mouth Fall of Serenity und Mila Ayuhara

Dawn of Norms 6: War From A Harlots Mouth, Fall of Serenity und Mila Ayuhara

Fall Of SerenityWar From A Harlots Mouth
Freiberg, Beach Club 7
09.11.2007
Was kann es besseres geben, als an einem verregnetem Freitagabend bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und einem ordentlichen Sturm sich in der tiefsten sächsischen Provinz in einer alten Fabrikhalle den Hintern abzufrieren? Eben. Und deshalb bewegten sich auch nur ca. 150 Gesellen in den Beach Club 7 um sich u. a. die Mathcore Meister WAR FROM A HARLOTS MOUTH anzuschauen.

Vorher mussten allerdings die Leipziger MILA AYUHARA überstanden werden. Die Band hat sich nach der Hauptfigur aus der „Mila Superstar“-Zeichentrickserie benannt und begann auch gleich mit dem Intro der Serie. MILA AYUHARA sind irgendwo im Bereich Chaoscore anzusiedeln, besonders aufgefallen ist die Musik allerdings nicht. Negativ aufgefallen ist aber ihre Show, die aus vier Tekkno-Einspielparts, Konfetti-Gewerfe und aufblasbaren Strandspielzeugen bestand. Von ihren 25 Minuten Spielzeit gab es so nur 15 Minuten eigene Musik zu hören und eigentlich sollte doch diese im Vordergrund stehen.

Über FALL OF SERENITY lässt sich an diesem Abend streiten. Mit ihrem neuen Sänger John gehen die Songs live wieder mehr in die Richtung Metalcore, René war mehr der Deathmetal-Sänger. Auch war der Sound nicht so toll, besser als bei MILA AYUHARA, aber den Gesang konnte man stellenweise gar nicht vernehmen, so leise war er. In den ersten drei, vier Reihen kam zwar Stimmung auf, aber dahinter lichtete es sich doch arg. Besonders Leute, die die Alben der Band noch nicht kannten, bekamen durch den Sound den Eindruck, dass FALL OF SERENITY 45 Minuten lang den gleichen Song gespielt haben.

WAR FROM A HARLOTS MOUTH habe ich nun dieses Jahr zum dritten Mal gesehen und das erste Mal konnten sie mich restlos überzeugen. Im Mai als Vorgruppe von DYING FETUS war ihre aktuelle CD „Transmetropolitan“ noch nicht erschienen und ich noch ein bisschen überfordert mit den Songs. Und auf dem Voice of Art Festival sind WFAHM ins falsche Hohenstein gefahren und konnten durch die ihre Verspätung nur 20 Minuten spielen.
In Freiberg stimmte aber alles, plötzlich war der Sound auch gut, denn ein eigener Soundmann lohnt sich meistens. Simon an der Gitarre und Filip am Bass hüpften wieder um die Wette und schwangen ihre Instrumente, während Daniel mit seiner Gitarre eher den Ruhepool darstellt. Steffen und Simon teilen sich mittlerweile die Ansagen und besonders Simon merkt man langsam immer mehr an, das er mit dem Hype um die Band nichts anfangen kann. Wer WFAHM mal live gesehen hat, merkt aber ziemlich schnell, dass ein Hype zwar nicht gerechtfertigt ist, man es aber mit fünf guten Musikern zu tun hat, die voll hinter ihrer Musik stehen und denen sie vor allem Spaß macht.

Nach 45 Minuten hatten WAR FROM A HARLOTS MOUTH sich auch durch die ihr komplettes Songmaterial gekämpft, und das Publikum lächelte zufrieden. Für WFAHM geht es jetzt auf Rundreise mit THE OCEAN und INTRONAUT, im Dezember touren sie mit CALLEJON und LAST ONE DYING, und im nächsten Jahr soll es dann ein neues Album geben. Man wird also von dieser Band noch einiges hören.
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