Kielowatt 2007
Kielowatt 2007
Kiel, Pumpe
23.11.2007
23.11.2007
Es war Freitag, der 23. November und das KIELOWATT 2007 lud wieder ein. Wie auch schon im letzten Jahr (und wohl auch die davor, bei denen ich nicht war) lag das Hauptaugenmerk wieder auf Bands aus der Region, sei es nun der absolute Underground oder Bands, die einen größeren Marktwert haben, aber eben auch keine Stars im eigentlichen Sinne sind.
So war es dann auch dieses Jahr so, dass das Festival in zwei Tage aufgeteilt wurde, an denen sich der hoffnungsvolle Nachwuchs am ersten Tag im Keller präsentieren und die ''Großen'' am zweiten Abend den Saal teilen durften.
Tag 1
OK, von Nachwuchs kann bei der ersten Band nun eher nicht mehr die Rede sein, da die Besetzung von PAINMACHINE vom Alter her eher den Reifegrad verkörperte. Der Fünfer aus Dithmarschen hatte die schwere Aufgabe den Keller der Kieler Pumpe als Opener anzuheizen und schafften das mit ihrer musikalischen Mischung aus Death und Thrash dann auch gleich nicht. Viel zu reserviert zeigte sich das Publikum, das immer einen Sicherheitsabstand von guten 2 Metern zur Bühne wahrte und die Musik auch nur durch höfliches Kopfnicken die Darbietung quittierte. Dabei gaben die Musiker an ihren Instrumenten alles und konnten auch recht souverän den eher schwachen Sound kompensieren, nur leider steht und fällt der Auftritt immer mit dem Mann an der Front. Und da haben PAINMACHINE noch ein wenig Nachholbedarf, denn die Leistung vom Sänger der Band war ungefähr genau so heiß, wie eine Bratwurst, die neben der Pfanne liegt.
Als nächste standen die Pagan Black Metaler ASMODI auf dem Programm und schlagartig wurde es dann auch voller vor der Bühne, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Band zu Fuß in die Pumpe hätte kommen können. Aber die Anwesenheit vor der Bühne wurde dann auch mit einer sauberen Performance belohnt, die mit einem vernünftig abgemischten Sound 1a gewesen wäre. Nur leider verschwand das Schlagzeug während der Blast-Phasen im Hintergrund und war in den eher ruhigeren Momenten wieder zu aufdringlich im Vordergrund. Aber da kann die Band ja nun nix dafür und die gingen ab wie ein Zäpfchen und konnten in jedem einzelnen Moment zeigen, das da in Zukunft noch mehr zu erwarten ist. Schaut man sich das Durchschnittsalter der Band an, imponiert die gezeigte Leistung noch mehr.
Band Nummer 3 auf dem Freitagsspielplan waren die ebenfalls aus Dithmarschen stammenden ENRAGED, die aufgrund der größeren Entfernung auch wieder mit der Leere vor der Bühne zu kämpfen hatten. Zusätzlich wollte der Mix aus Thrash und Metalcore auch beim noch anwesenden Publikum nicht wirklich zünden und so stellte sich allmählich das Gefühl der Langeweile ein, das auch durch eine von ihrem Groove getragene Leistung der Band nicht abgemildert wurde.
Den Schlusspunkt des ersten Tages setzte die aus Kiel stammende Formation MIDGARD, die wiederum davon profitieren konnte, dass eigene Fans etwas schönes sind, besonders dann, wenn der größte Teil der zahlenden Meute entweder oben an der Bar versank oder sich in ihrem Bett mit sich selbst vergnügten. Aber wer auf Power Metal mit weiblicher Frontnote steht, der wurde für sein ausharren mit einer mehr als anständigen Show belohnt. Zwar machte sich auch hier wieder der Sound negativ bemerkbar, aber die Leistung der Musiker war frisch und auch zu dieser späten Stunde noch sehr wach. Lediglich die Frontfrau der Band, die sowohl in den höheren Lagen,aber besonders im Alt-Bereich glänzen konnte, war teilweise ein bisschen zu bieder, aber unterm Strich war die Leistung der Band in Ordnung.
Tag 2
Als ich eine ¼ Stunde vor Anpfiff des zweiten Tages in der Pumpe eintraf, hatte ich schon Befürchtungen, dass das Festival ohne mein Wissen abgesagt wurde. Nicht mal eine Hand voll Menschen tummelte sich im Saal. Glücklicherweise ging die erste Band des Abends mit 20minütger Verspätung auf die Bretter, sodass bis zu diesem Zeitpunkt doch noch ein paar den Weg vor die Bühne gefunden hatten. Und wie schon am Vorabend bedankte sich das Kieler Publikum mit einem enormen Abstand bei der Band für ihre Leistung. Und die war bei den Schleswiger REZET nun alles andere als schlecht. In typischer 80er Jahre Manier Thrash/Speed Metal Manier wurden die Griffbretter von oben nach unten abgewichst und von der ersten Sekunde an Vollgas gegeben. Selbst ich, der von diese Art Musik an sich nicht so wahnsinnig begeistert ist, muss sagen, dass das Live echt gut rüberkam und schlicht Spaß gemacht hat. Lediglich bei den Soli hakte es an einige Stellen, aber da wollen wir hier mal den Mantel des Schweigens drüber legen.
Als nächstes folgte ein akustisches Horrorintro, dass die neben mir stehende Horde pubertierender Mädchen mit Sprüchen wie ''Da haben wir jetzt aber Angst'' abgetan hatte, bis ihnen das alberne Kichern einfror und sie lieber den Saal verließen als das Black Metal Quartett SAKRAMORTEM die Bühne enterten. Und die Musik der Eckernförder war rau und true. Genauso true, wie auch der Sound der Gitarre, die eigentlich vom Mischer gar nicht abgenommen wurde. Und so wurde man Zeuge einer musikalisch hervorragenden Leistung, die klanglich völlig in die Hose ging, da der einzige Sechssaiter nicht anwesend war. Schönen Dank auch. Das, was dann aber doch durch die Boxen drang, war Black Metal in norwegischer Früh-90er Variante. Sicher ist das nicht jedermanns Fall, aber die Show lohnte sich.
Mit COMMANDER stand dann die erste Band auf der Bühne, die nicht aus Deutschlands nördlichsten Bundesland kam. Und die Münchener Death Metaler holten ihre Keulen raus und schlugen damit auf die, jetzt endlich mal ein bisschen mehr, Zuschauer ein. Auch kam es nun zu einer Art von Moshpit, nur ohne Gerempel, da die teils heftig groovenden Riffs kaum jemanden kalt ließen. Auch wenn der Gesamtsound nun schon deutlich besser war, als bei den Bands davor, so frage ich mich; wo zum Teufel war die Leadgitarre? Nichts, nada! Ein Solo mit kaum vernehmbaren Ton, muss das sein? Die Band zeigte sich ihrerseits davon unbeeindruckt und zog ihr Ding durch, was in einer Death Metal Version von METALLICAs ''Damage Inc.'' mündete, was nun absolut keinen mehr kalt ließ!
Nach so viel schwarzer und tödlicher Kost war es wieder an der Zeit die Musik seichter werden zu lassen und die Paderborner Power Metal TORIAN kletterten auf die Bühne, um diese dann auch sofort in Beschlag zu nehmen. Ein hervorragende Show mit viel Interaktion (hart an der Grenze von zu viel) packte den größten Teil der Zuschauer, die es nun erstmals vor der Bühne rund gehen ließen. Auch wenn man nicht der große Freund dieser musikalischen Ausrichtung ist, so muss man sich eingestehen, dass die fünf Westfalen auf der Bühne einfach mal ihr Ding durchziehen und durch ihre frische Art und Weise einfach unterhaltsam sind, zumal auch endlich Mal der Sound mitspielte.
Nächste Band des Abends waren die Münchener SYCRONOMICA, die sich mit ihrer Art Musik in einem ähnlichen Fahrwasser befindet, wie DIMMU BORGIR in den Anfangstagen. Nach anfänglichem Zögern wurde die Musik der Bayern aber sehr wohlwollend aufgenommen. Zwar war der Saal, wie eigentlich immer an diesem Abend, nur bis zur Hälfte gefüllt, aber die Meute vor der Bühne ließ sich von der Leistung der Band anstacheln und so schaukelten sich die beiden Pole gegenseitig hoch. Für mich waren SYCRONOMICA die Gewinner des Festivals, zumal bei diesem Auftritt endlich mal alles stimmte, sei es die Leistung der Band, der Sound oder das Publikum. Daumen hoch!
Der ''große'' Name folgt wie immer am Schluss. Und so gesellten sich auch immer mehr Leute vor die Bühne, die das bisherige Geschehen doch eher aus der Entfernung miterlebt hatten, wenn überhaupt. Die Hamburger Power Metal Ur-Gesteine von PARAGON gaben sich an diesem Abend in Kiel die Ehre. Die Stimmung vor der Bühne war dann auch schon ab dem ersten Takt am Kochen, denn die Die-Hard Fans schienen nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben. Drehte man sich um, war da wieder diese gähnende Leere, da wirklich nur noch Bandinteressierte da waren. Die wurden für ihr Warten von Seiten der Band aber auch ausreichend beschenkt. Ein bunter Strauß Melodien aus allen Zeiten der Bandgeschichte wurde übergeben und die fünf Hansestädter wurden dafür auch gebührend abgefeiert. Die gezeigte Performance entsprach auch locker dem Können, das man sich bei einer Band mit 17jähriger Lebenszeit vorstellt. Alles wurde sauber rübergebracht, alles saß auf den Punkt und der Sound war fett und unterstützend.
Fazit
Das KIELOWATT 2007 bot dieses Mal Licht und Schatten zu etwa gleichen Teilen. Die Bandauswahl war von der Abwechslung her sehr gut, auch wenn hier und da ein wenig die Luft fehlte. Auffällig am ersten Tag war, dass im Keller nur Bands punkten können, die ihren eigenen Anhang mitbrachten. Was den Sound an beiden Tagen angeht, so war das dieses Mal eher nichts. Musste man am ersten Abend noch unter dem schwachen Sound leiden, so war es wenigstens am Samstag so, dass der Klang von Band zu Band besser wurde. Zu bemängeln ist auch das allgemeine Interesse am Festival. Niemand kann vorher wissen ob die Bands oder der Sound nun gut ist oder nicht, aber wo war denn die Kieler Metalgemeinde, oder besteht die tatsächlich nur aus 200 Mann? Ein Festival, das an zwei Tagen 11 Bands für das kleine Geld bietet, bei denen sich die Bands teilweise den Arsch abrocken, gehört mehr in das Bewusstsein der Szene.
An der Organisation gibt es wenig auszusetzen, wenn auch die eine oder andere Umbauphase vielleicht ein wenig zu lang war, aber meistens geht es leider nicht anders. Eine Sache kann allerdings nicht angehen; Während des PARAGON Auftrittes kam es tatsächlich vor, dass sich ein Stagediver auf die Bühne verirrte. Leute, das sind keine Selbstmordattentäter! Was soll der dämliche Versuch diesen mit zwei Mann von der Bühne zu holen, das ist Metal und nicht der Musikantenstadl, das gehört dazu!!
So war es dann auch dieses Jahr so, dass das Festival in zwei Tage aufgeteilt wurde, an denen sich der hoffnungsvolle Nachwuchs am ersten Tag im Keller präsentieren und die ''Großen'' am zweiten Abend den Saal teilen durften.
Tag 1
OK, von Nachwuchs kann bei der ersten Band nun eher nicht mehr die Rede sein, da die Besetzung von PAINMACHINE vom Alter her eher den Reifegrad verkörperte. Der Fünfer aus Dithmarschen hatte die schwere Aufgabe den Keller der Kieler Pumpe als Opener anzuheizen und schafften das mit ihrer musikalischen Mischung aus Death und Thrash dann auch gleich nicht. Viel zu reserviert zeigte sich das Publikum, das immer einen Sicherheitsabstand von guten 2 Metern zur Bühne wahrte und die Musik auch nur durch höfliches Kopfnicken die Darbietung quittierte. Dabei gaben die Musiker an ihren Instrumenten alles und konnten auch recht souverän den eher schwachen Sound kompensieren, nur leider steht und fällt der Auftritt immer mit dem Mann an der Front. Und da haben PAINMACHINE noch ein wenig Nachholbedarf, denn die Leistung vom Sänger der Band war ungefähr genau so heiß, wie eine Bratwurst, die neben der Pfanne liegt.
Als nächste standen die Pagan Black Metaler ASMODI auf dem Programm und schlagartig wurde es dann auch voller vor der Bühne, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Band zu Fuß in die Pumpe hätte kommen können. Aber die Anwesenheit vor der Bühne wurde dann auch mit einer sauberen Performance belohnt, die mit einem vernünftig abgemischten Sound 1a gewesen wäre. Nur leider verschwand das Schlagzeug während der Blast-Phasen im Hintergrund und war in den eher ruhigeren Momenten wieder zu aufdringlich im Vordergrund. Aber da kann die Band ja nun nix dafür und die gingen ab wie ein Zäpfchen und konnten in jedem einzelnen Moment zeigen, das da in Zukunft noch mehr zu erwarten ist. Schaut man sich das Durchschnittsalter der Band an, imponiert die gezeigte Leistung noch mehr.
Band Nummer 3 auf dem Freitagsspielplan waren die ebenfalls aus Dithmarschen stammenden ENRAGED, die aufgrund der größeren Entfernung auch wieder mit der Leere vor der Bühne zu kämpfen hatten. Zusätzlich wollte der Mix aus Thrash und Metalcore auch beim noch anwesenden Publikum nicht wirklich zünden und so stellte sich allmählich das Gefühl der Langeweile ein, das auch durch eine von ihrem Groove getragene Leistung der Band nicht abgemildert wurde.
Den Schlusspunkt des ersten Tages setzte die aus Kiel stammende Formation MIDGARD, die wiederum davon profitieren konnte, dass eigene Fans etwas schönes sind, besonders dann, wenn der größte Teil der zahlenden Meute entweder oben an der Bar versank oder sich in ihrem Bett mit sich selbst vergnügten. Aber wer auf Power Metal mit weiblicher Frontnote steht, der wurde für sein ausharren mit einer mehr als anständigen Show belohnt. Zwar machte sich auch hier wieder der Sound negativ bemerkbar, aber die Leistung der Musiker war frisch und auch zu dieser späten Stunde noch sehr wach. Lediglich die Frontfrau der Band, die sowohl in den höheren Lagen,aber besonders im Alt-Bereich glänzen konnte, war teilweise ein bisschen zu bieder, aber unterm Strich war die Leistung der Band in Ordnung.
Tag 2
Als ich eine ¼ Stunde vor Anpfiff des zweiten Tages in der Pumpe eintraf, hatte ich schon Befürchtungen, dass das Festival ohne mein Wissen abgesagt wurde. Nicht mal eine Hand voll Menschen tummelte sich im Saal. Glücklicherweise ging die erste Band des Abends mit 20minütger Verspätung auf die Bretter, sodass bis zu diesem Zeitpunkt doch noch ein paar den Weg vor die Bühne gefunden hatten. Und wie schon am Vorabend bedankte sich das Kieler Publikum mit einem enormen Abstand bei der Band für ihre Leistung. Und die war bei den Schleswiger REZET nun alles andere als schlecht. In typischer 80er Jahre Manier Thrash/Speed Metal Manier wurden die Griffbretter von oben nach unten abgewichst und von der ersten Sekunde an Vollgas gegeben. Selbst ich, der von diese Art Musik an sich nicht so wahnsinnig begeistert ist, muss sagen, dass das Live echt gut rüberkam und schlicht Spaß gemacht hat. Lediglich bei den Soli hakte es an einige Stellen, aber da wollen wir hier mal den Mantel des Schweigens drüber legen.
Als nächstes folgte ein akustisches Horrorintro, dass die neben mir stehende Horde pubertierender Mädchen mit Sprüchen wie ''Da haben wir jetzt aber Angst'' abgetan hatte, bis ihnen das alberne Kichern einfror und sie lieber den Saal verließen als das Black Metal Quartett SAKRAMORTEM die Bühne enterten. Und die Musik der Eckernförder war rau und true. Genauso true, wie auch der Sound der Gitarre, die eigentlich vom Mischer gar nicht abgenommen wurde. Und so wurde man Zeuge einer musikalisch hervorragenden Leistung, die klanglich völlig in die Hose ging, da der einzige Sechssaiter nicht anwesend war. Schönen Dank auch. Das, was dann aber doch durch die Boxen drang, war Black Metal in norwegischer Früh-90er Variante. Sicher ist das nicht jedermanns Fall, aber die Show lohnte sich.
Mit COMMANDER stand dann die erste Band auf der Bühne, die nicht aus Deutschlands nördlichsten Bundesland kam. Und die Münchener Death Metaler holten ihre Keulen raus und schlugen damit auf die, jetzt endlich mal ein bisschen mehr, Zuschauer ein. Auch kam es nun zu einer Art von Moshpit, nur ohne Gerempel, da die teils heftig groovenden Riffs kaum jemanden kalt ließen. Auch wenn der Gesamtsound nun schon deutlich besser war, als bei den Bands davor, so frage ich mich; wo zum Teufel war die Leadgitarre? Nichts, nada! Ein Solo mit kaum vernehmbaren Ton, muss das sein? Die Band zeigte sich ihrerseits davon unbeeindruckt und zog ihr Ding durch, was in einer Death Metal Version von METALLICAs ''Damage Inc.'' mündete, was nun absolut keinen mehr kalt ließ!
Nach so viel schwarzer und tödlicher Kost war es wieder an der Zeit die Musik seichter werden zu lassen und die Paderborner Power Metal TORIAN kletterten auf die Bühne, um diese dann auch sofort in Beschlag zu nehmen. Ein hervorragende Show mit viel Interaktion (hart an der Grenze von zu viel) packte den größten Teil der Zuschauer, die es nun erstmals vor der Bühne rund gehen ließen. Auch wenn man nicht der große Freund dieser musikalischen Ausrichtung ist, so muss man sich eingestehen, dass die fünf Westfalen auf der Bühne einfach mal ihr Ding durchziehen und durch ihre frische Art und Weise einfach unterhaltsam sind, zumal auch endlich Mal der Sound mitspielte.
Nächste Band des Abends waren die Münchener SYCRONOMICA, die sich mit ihrer Art Musik in einem ähnlichen Fahrwasser befindet, wie DIMMU BORGIR in den Anfangstagen. Nach anfänglichem Zögern wurde die Musik der Bayern aber sehr wohlwollend aufgenommen. Zwar war der Saal, wie eigentlich immer an diesem Abend, nur bis zur Hälfte gefüllt, aber die Meute vor der Bühne ließ sich von der Leistung der Band anstacheln und so schaukelten sich die beiden Pole gegenseitig hoch. Für mich waren SYCRONOMICA die Gewinner des Festivals, zumal bei diesem Auftritt endlich mal alles stimmte, sei es die Leistung der Band, der Sound oder das Publikum. Daumen hoch!
Der ''große'' Name folgt wie immer am Schluss. Und so gesellten sich auch immer mehr Leute vor die Bühne, die das bisherige Geschehen doch eher aus der Entfernung miterlebt hatten, wenn überhaupt. Die Hamburger Power Metal Ur-Gesteine von PARAGON gaben sich an diesem Abend in Kiel die Ehre. Die Stimmung vor der Bühne war dann auch schon ab dem ersten Takt am Kochen, denn die Die-Hard Fans schienen nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben. Drehte man sich um, war da wieder diese gähnende Leere, da wirklich nur noch Bandinteressierte da waren. Die wurden für ihr Warten von Seiten der Band aber auch ausreichend beschenkt. Ein bunter Strauß Melodien aus allen Zeiten der Bandgeschichte wurde übergeben und die fünf Hansestädter wurden dafür auch gebührend abgefeiert. Die gezeigte Performance entsprach auch locker dem Können, das man sich bei einer Band mit 17jähriger Lebenszeit vorstellt. Alles wurde sauber rübergebracht, alles saß auf den Punkt und der Sound war fett und unterstützend.
Fazit
Das KIELOWATT 2007 bot dieses Mal Licht und Schatten zu etwa gleichen Teilen. Die Bandauswahl war von der Abwechslung her sehr gut, auch wenn hier und da ein wenig die Luft fehlte. Auffällig am ersten Tag war, dass im Keller nur Bands punkten können, die ihren eigenen Anhang mitbrachten. Was den Sound an beiden Tagen angeht, so war das dieses Mal eher nichts. Musste man am ersten Abend noch unter dem schwachen Sound leiden, so war es wenigstens am Samstag so, dass der Klang von Band zu Band besser wurde. Zu bemängeln ist auch das allgemeine Interesse am Festival. Niemand kann vorher wissen ob die Bands oder der Sound nun gut ist oder nicht, aber wo war denn die Kieler Metalgemeinde, oder besteht die tatsächlich nur aus 200 Mann? Ein Festival, das an zwei Tagen 11 Bands für das kleine Geld bietet, bei denen sich die Bands teilweise den Arsch abrocken, gehört mehr in das Bewusstsein der Szene.
An der Organisation gibt es wenig auszusetzen, wenn auch die eine oder andere Umbauphase vielleicht ein wenig zu lang war, aber meistens geht es leider nicht anders. Eine Sache kann allerdings nicht angehen; Während des PARAGON Auftrittes kam es tatsächlich vor, dass sich ein Stagediver auf die Bühne verirrte. Leute, das sind keine Selbstmordattentäter! Was soll der dämliche Versuch diesen mit zwei Mann von der Bühne zu holen, das ist Metal und nicht der Musikantenstadl, das gehört dazu!!