Pace Of Hearse Gorekainharr & Debauchery
Pace Of Hearse, Gorekainharr & Debauchery
Markkleeberg, Spinne
01.12.2007
01.12.2007
Den Auftakt besorgt eine junge Band aus dem Leipziger Südraum, die für einige helle Turnschuhe und trve Kutten im Publikum verantwortlich sein dürfte: PACE OF HEARSE zocken räudigen Thrash älterer Schule, der bisweilen auch etwas heftiger durch die Boxen brät und dabei vor allem Spass macht. Genrebedingt setzt man auf nicht sonderlich innovative, dafür aber instinktiv erfassbare Mittel, trägt eine gepflegte Assitüde vor sich her, und sorgt durch den grob zwischen DESTRUCTION und OVERKILL angesiedelten Vokalsport - also recht rauhes Gebell plus obligatorische Eier-ab-Einsätze am Zeilenende - für Kultalarm in der prall gefüllten Jugendvollzugsanstalt. Besondere Erwähnung im durchweg kurzweiligen Liederstrauß verdient sicherlich der gleich zweimal geforderte Song "Ventilator", der sich auf Deutsch und mit gehörig Humor dem Thema Propellerbangen widmet - besser kann der Einstieg in den Abend gar nicht laufen. Chapeau, meine Herren! [rs]
He du, wie heißt gleich nochmal die Band da vorne? Vorn-Kein-Haar? Ja, ich weiß, meine Geheimratsecken werden auch nicht kleiner. Ich will wissen, wer das da vorne ist! Korn-Wein-Bar? Nee, du hast heute eindeutig schon genug. Achso, GOREKAINHARR sind das - kann sich doch keine Sau merken. Und was bedeutet das? Du hast keine Ahnung? Stimmt auch wieder, Death Metal Bands begeben sich ja eher selten auf die Suche nach einem tieferen Sinn. Die Jungs da vorne jedenfalls rumpeln schon mal ordentlich los. Stampfen und Hämmern klappt ja schon mal ganz gut und der verschwitzte Typ am Mikro scheint seine Stimmbänder auch nicht zu schonen. Die Grunze und Schreie jedenfalls klingen schön aggressiv und abartig, das Schlagzeug allerdings drängelt sich ganz schön weit nach vorne und wirkliche Innovationen wird man hier auch vergebens suchen. Nichtsdestotrotz sorgt die Kombination aus vielen Menschen auf kleinem Raum, geschlossenen Fenstern und ruppigem Death Metal in kürzester Zeit für ein Raumklima, aus dem jeder ungulesische Regenwaldindianer schreiend geflüchtet wäre. Die Luft atmet man seinem Nebenmann direkt unter der Achsel wieder weg und störender Schweiß wird ohne großen Aufwand mit einem 180-Grad-Kopfschwenk auf die Klamotten der Nachbarmänner und -frauen verteilt. Ja, da zeigt der Underground sein hygienisches Gesicht.
Und wo wir gerade so schön beim Zelebrieren vom vorweihnachtlicher Nächstenliebe sind: Auch dieses Jahr zeigt der Nikolaus sein hässliches Gesicht. Entschuldigend hat er in seinem Säckel aber einen Haufen gar unartiges Zeug mitgebracht, um es unter dem Publikum zu verteilen. Ein Glück, dass da der Jugendschutz nicht zuschaut, denn der Inhalt der Plastikflaschen und der Bilderbücher von spärlich bekleideten Akrobatinnen ist sicher nicht jedermanns Sache. [cr]
Nach einigen Temperaturgraden mehr und zahlreichen Versuchen der Austrocknung zu begegnen, kommen nun endlich DEBAUCHERY kunstblutverschmiert auf die Bühne um den ganzen Saal trocken zu rocken. Aber so ganz schafften sie es nicht, denn angesichts des dichter werdenden Gedränges musste man den körperbedingten Flüssigkeitsverlust mit stetiger Innereiendurchnässung begegnen. So bleibt man sowohl Innen als auch als Außen feucht. Doch was gibt es zur Musik zu sagen? Nicht viel, aber der Auftritt von DEBAUCHERY wird spontan umjubelt und gefeiert als hätte die Band seit vierzig Jahren nicht mehr in Leipzig gespielt. Die Kids sind aus dem Häuschen, strecken ihre Hände in die Höh' und vergessen nicht den körpereigenen Kopfpropeller anzuschalten. So gelingt es dem Veranstalter doch noch die nicht vorhandene Saalbelüftung auszugleichen und für Luftmassenumschichtung zu sorgen. Es würde mich nicht wundern, wenn es dazu noch einen spontanen Monsun gegeben hätte. Irgendwie hatte es was, im Zeichen von Klimawandel und Heizkostensparen. Ladet einfach eure besten Kumpels nach Hause ein, bewegt euch ordentlich und schon wird es in der Bude schön kuschelig. DEBAUCHERY genießen das (nicht nur sprichwörtlich gemeinte) Bad in der Menge sichtlich genauso, wie die zahlreichen Anwesenden. Wie viele Zugaben die Band ins Publikum feuert, kann ich anhand meiner vierfach angewachsenen Handpaare nicht mehr abzählen. Scheinbar Lieder genug um die Nacht zum Tag werden zu lassen. Prima Auftritt. [dt]
He du, wie heißt gleich nochmal die Band da vorne? Vorn-Kein-Haar? Ja, ich weiß, meine Geheimratsecken werden auch nicht kleiner. Ich will wissen, wer das da vorne ist! Korn-Wein-Bar? Nee, du hast heute eindeutig schon genug. Achso, GOREKAINHARR sind das - kann sich doch keine Sau merken. Und was bedeutet das? Du hast keine Ahnung? Stimmt auch wieder, Death Metal Bands begeben sich ja eher selten auf die Suche nach einem tieferen Sinn. Die Jungs da vorne jedenfalls rumpeln schon mal ordentlich los. Stampfen und Hämmern klappt ja schon mal ganz gut und der verschwitzte Typ am Mikro scheint seine Stimmbänder auch nicht zu schonen. Die Grunze und Schreie jedenfalls klingen schön aggressiv und abartig, das Schlagzeug allerdings drängelt sich ganz schön weit nach vorne und wirkliche Innovationen wird man hier auch vergebens suchen. Nichtsdestotrotz sorgt die Kombination aus vielen Menschen auf kleinem Raum, geschlossenen Fenstern und ruppigem Death Metal in kürzester Zeit für ein Raumklima, aus dem jeder ungulesische Regenwaldindianer schreiend geflüchtet wäre. Die Luft atmet man seinem Nebenmann direkt unter der Achsel wieder weg und störender Schweiß wird ohne großen Aufwand mit einem 180-Grad-Kopfschwenk auf die Klamotten der Nachbarmänner und -frauen verteilt. Ja, da zeigt der Underground sein hygienisches Gesicht.
Und wo wir gerade so schön beim Zelebrieren vom vorweihnachtlicher Nächstenliebe sind: Auch dieses Jahr zeigt der Nikolaus sein hässliches Gesicht. Entschuldigend hat er in seinem Säckel aber einen Haufen gar unartiges Zeug mitgebracht, um es unter dem Publikum zu verteilen. Ein Glück, dass da der Jugendschutz nicht zuschaut, denn der Inhalt der Plastikflaschen und der Bilderbücher von spärlich bekleideten Akrobatinnen ist sicher nicht jedermanns Sache. [cr]
Nach einigen Temperaturgraden mehr und zahlreichen Versuchen der Austrocknung zu begegnen, kommen nun endlich DEBAUCHERY kunstblutverschmiert auf die Bühne um den ganzen Saal trocken zu rocken. Aber so ganz schafften sie es nicht, denn angesichts des dichter werdenden Gedränges musste man den körperbedingten Flüssigkeitsverlust mit stetiger Innereiendurchnässung begegnen. So bleibt man sowohl Innen als auch als Außen feucht. Doch was gibt es zur Musik zu sagen? Nicht viel, aber der Auftritt von DEBAUCHERY wird spontan umjubelt und gefeiert als hätte die Band seit vierzig Jahren nicht mehr in Leipzig gespielt. Die Kids sind aus dem Häuschen, strecken ihre Hände in die Höh' und vergessen nicht den körpereigenen Kopfpropeller anzuschalten. So gelingt es dem Veranstalter doch noch die nicht vorhandene Saalbelüftung auszugleichen und für Luftmassenumschichtung zu sorgen. Es würde mich nicht wundern, wenn es dazu noch einen spontanen Monsun gegeben hätte. Irgendwie hatte es was, im Zeichen von Klimawandel und Heizkostensparen. Ladet einfach eure besten Kumpels nach Hause ein, bewegt euch ordentlich und schon wird es in der Bude schön kuschelig. DEBAUCHERY genießen das (nicht nur sprichwörtlich gemeinte) Bad in der Menge sichtlich genauso, wie die zahlreichen Anwesenden. Wie viele Zugaben die Band ins Publikum feuert, kann ich anhand meiner vierfach angewachsenen Handpaare nicht mehr abzählen. Scheinbar Lieder genug um die Nacht zum Tag werden zu lassen. Prima Auftritt. [dt]