Dimple Minds Planlos & Civil Courage

Dimple Minds, Planlos & Civil Courage

Civil CourageDimple MindsPlanlos
Bremen, Schlachthof
27.12.2007
Die DIMPLE MINDS sind zurück, fünf Jahre nach ihrem letzten Album sind sie mit einer neuen CD unterwegs. Bremens durstigste Band hatte Heimspiel und lockte an einem Donnerstag trotz 15€ Eintritt ca. 400 Leute an. Heimspiel bedeutet, dass es am Eingang sogar "Werder“ als Stempel auf die Hand gab, da konnte sich das Pärchen vor mir noch so beschweren, Leute aus Hannover werden sowieso nicht ernst genommen.

Mit einer ganzen Busladung Ostfriesen waren CIVIL COURAGE unter dem Motto "geilste Butterfahrt der Wälder“ angereist und begannen den Abend als erste Vorgruppe. Sonderlich beeindruckend waren sie nicht aber auch niemand der bierdurstigen Meute verließ den Raum, gemerkt hat sich die Band aber wohl auch niemand.

PLANLOS kamen da schon besser an, denn nicht nur die Ostfriesen waren mit dem Material der vierköpfigen Band mit den drei Sängern vertraut. Eine komplette Stunde durften die Jungs aus Grevenbroich spielen und stellten auch Songs des Anfang 2008 erscheinenden Albums "Feuer und Flamme“ vor. Vorgruppen bei DIMPLE MINDS haben es immer schwer, aber dafür machten PLANLOS ihre Sache gut. Im Laufe der Stunde stand aber immer mehr die Frage im Mittelpunkt, wie fit die DIMPLE MINDS sein würden, denn Alter und Alkohol nagen auch an ihnen.

Punkt 22 Uhr standen sie dann auf der Bühne und rockten sofort los, keine langen Ansagen, keine lyrischen Ergüsse, einfach "Ficken, Rocken, Tennissocken“. Die Band war dem Krankenhaus Design von "Toleranz ist heilbar“ entsprechend in grüne Operationskittel gehüllt, die Bühne war in diesem Stil hergerichtet und dann gab es auch noch zwei Krankenschwestern, die mit dem ehemaligen Schlagzeuger Termite den Backgroundgesang übernahmen. In der ersten Stunde des Konzertes gab es ausschließlich Lieder der letzten vier Alben, dabei sogar fünf Songs von der neuen Scheibe, zu hören und niemanden scheint es gestört zu haben, das Publikum tanze, grölte mit und trank Bier. So viele Bierbecher sieht man sonst nur auf MANOWAR Konzerten durch die Luft segeln, doch an diesem Abend wurden sie aber nicht Richtung Bühne geworfen.

Nach fast einer Stunde änderte sich dann das Programm, die alten Hits wurden ausgepackt, "Durstige Männer“, "Pfandpiraten“, "Blau auf dem Bau“ um nur ein paar zu nennen. Laddes Griffe zur Wodka-Flasche wurden häufiger, aber Ole und Mao rockten als wären sie 20. Der Bewegungsradius der beiden war noch nie allzu groß, aber vor allem Mao merkte man an, dass er sichtlich Spaß auf der Bühne hatte.

Die Band verließ zur ersten Zugabe die Bühne und kam wieder, die Band verschwand zum zweiten Zugabenblock und nur Mao tauchte mit dem Mikrofon wieder auf: "Im Suff...“ wurde von hunderten Kehlen unter Maos Leitung gegröhlt und als dann auch noch Lieder wie "Böse Buben“ vom ersten Album folgten, war ganz Bremen glücklich. Die durstigste Band Deutschlands hatte ein super Konzert mit fast zwei Stunden Spielzeit hingelegt und bewiesen, dass 2008 wieder mit ihnen zu rechnen ist.
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