Maroon Bring Me The Horizon Blessed By A Broken Heart & Architects
Maroon, Bring Me The Horizon, Blessed By A Broken Heart & Architects
Chemnitz, AJZ
17.01.2008
17.01.2008
20:30 - 21:00 Uhr ARCHITECTS
21:15 - 21:50 Uhr BLESSED BY A BROKEN HEART
22:05 - 22:45 Uhr BRING ME THE HORIZON
23:00 - 23:50 Uhr MAROON
Ich war wohl noch nie auf einem Konzert mit einem dermaßen niedrigem Altersdurchschnitt des Publikums, sogar bei DIE ÄRZTE schien der Durchschnitt höher zu liegen. Am Eingang spielten sich noch nie gesehene Szenen ab: Ein Mädchen brauchte eine Bescheinigung für die Schule weil sie für das Konzert freigestellt worden war, zwei weitere Mädels waren so jung, dass sie nicht mal versuchten zu lügen, dass sie 16 seien, und zig Kiddies stürmten sofort zu den T-Shirts und kleideten sich neu ein. Der Renner beim Merch war allerdings das BRING ME THE HORIZON Poster für 5€!
Die ARCHITECTS aus England waren vorher wohl nur den übereifrigen MySpace Benutzern im Publikum bekannt und ernteten auch nur spärlichen Applaus. Ihr chaotischer Metalcore war aber auch nicht eingängig genug um neue Fans zu gewinnen, man muss sie sich wohl vorher das ein oder andere Mal in Ruhe auf CD anhören. Die Band hatte aber auf jeden Fall Spaß und gab alles auf der Bühne, was zeitweilig wie Chaos aussah, muss aber doch irgendwie einstudiert gewesen sein, denn sie rannten sich nicht über den Haufen. Blickfang bei den fünf jungen Häuslebauern war der blonde Sänger Sam, der von der Figur, den Bewegungen und den Gesten an Andrew von EVERGREEN TERRACE erinnerte.
BLESSED BY A BROKEN HEART war dann die Band mit dem Exotenstatus und werden es wohl auch immer bleiben. Mit ihrem melodischen Pop Metal Dance Deathcore, oder so ähnlich, ernten sie entweder Kopfschütteln oder Grinsen im Publikum. Als die Band mit „Show me what you got“ in ihr Set einstieg, gab es das volle Programm an Lichteffekten und Lasern auf der Bühne. Century Media hatte ein paar Euro springen lassen, denn die Lichtinstallationen wurden von den anderen Bands nicht benutzt.
Nach eigener Aussage wollen die Jungs aus Kanada und den USA dem Publikum das volle Programm bieten, eine Show gehört zur Musik dazu. Spätestens als dann Sänger Tony sich auch noch seines Shirts entledigte, war es wenigstens um die Mädels im Publikum geschehen. Sein Auftritt erinnerte ein bisschen an Anthony Kiedis von den RED HOT CHILI PEPPERS.
Mit „Mic Skillz“ vom Debüt „All is fair in love and war“ durfte sie dann noch eine Zugabe geben, Bassist Tyler unterstütze Tony am Mikro und Keyboarder Simon übernahm den Bass und so wurde dem Publikum dann noch das Alphabet auf Englisch beigebracht.
Musikalisch sind BLESSED BY A BROKEN HEART wohl nicht jedermanns Sache, aber wenn man ohne Vorurteile rangeht und ein bisschen Humor hat, kann man der Band schon etwas abgewinnen.
Über BRING ME THE HORIZON brauche ich eigentlich nichts schreiben, schließlich kann man die Videos des Konzertes sich ja alle bei YouTube anschauen. Sachsens Emos machten Fotos und nickten mit dem Kopf, es tanzten nur wenige, denn mit Stoffschuhen tut es weh wenn einem auf den Fuß getreten wird und außerdem könnte durch den Schweiß der Kajal verlaufen.
BRING ME THE HORIZON spielten nun innerhalb von 13 Monaten das dritte Mal in Chemnitz und dieses mal war der Auftritt mittelmäßig, mit KILLSWITCH ENGAGE im Südbahnhof waren sie richtig schlecht und mit CONVERGE im AJZ richtig gut. Irgendwie sprang dieses Mal der Funke nicht richtig über, die Show wirkte zu einstudiert. Vielleicht würde eine Pause der noch jungen Band sehr gut tun.
MAROON waren dann aber ein ganz anderes Kaliber, mit Spaß und Spielfreude druckvoll nach vorne. Ich hatte MAROON vorher noch nicht gesehen, jetzt kann ich aber verstehen warum sie schon vor „When worlds collide“ so einen Status hatten. Die halbe Miete bei Konzerten ist der Frontmann und Andre ist einfach eine Frontsau: Ausstrahlung, dumme Sprüche und zudem gibt es auch live an der Stimme nichts zu meckern. Dazu dann noch seine Wasserspielchen und seine Rumgerotze und man hat ein Unikat am Mikro. Aber irgendwie erinnert er mich mit seinen Bewegungen ein bisschen an Dirk Bach...
MAROON lieferten 50 Minuten voller Energie ab, nur wenige Leute konnten stillstehen und fotografieren war auch schwierig geworden. Plötzlich wusste man wieder, dass Hardcore mehr ist als schick auszusehen und die Band aus einem Auge heraus anzuschauen. Das Publikum musste zwar erst durch einige Sprüche daran erinnert werden, aber dann klappte es doch. Zum Finale gab es dann noch – von erst fünf, dann wohl so 20 Fans – eine Analkette vor dem Schlagzeug, die von Andre mit ausreichend Wasser bedacht worden ist, bevor die Fans wieder zurück ins Publikum segelten.
Alles in allem ein gelungenes Konzert mit vier abwechslungsreichen Bands, mit guter Stimmung im Publikum und mit einem sehr fairen Eintrittspreis von 12 € im Vorverkauf. Ich bin gespannt auf den Auftritt von MAROON beim Party.San
21:15 - 21:50 Uhr BLESSED BY A BROKEN HEART
22:05 - 22:45 Uhr BRING ME THE HORIZON
23:00 - 23:50 Uhr MAROON
Ich war wohl noch nie auf einem Konzert mit einem dermaßen niedrigem Altersdurchschnitt des Publikums, sogar bei DIE ÄRZTE schien der Durchschnitt höher zu liegen. Am Eingang spielten sich noch nie gesehene Szenen ab: Ein Mädchen brauchte eine Bescheinigung für die Schule weil sie für das Konzert freigestellt worden war, zwei weitere Mädels waren so jung, dass sie nicht mal versuchten zu lügen, dass sie 16 seien, und zig Kiddies stürmten sofort zu den T-Shirts und kleideten sich neu ein. Der Renner beim Merch war allerdings das BRING ME THE HORIZON Poster für 5€!
Die ARCHITECTS aus England waren vorher wohl nur den übereifrigen MySpace Benutzern im Publikum bekannt und ernteten auch nur spärlichen Applaus. Ihr chaotischer Metalcore war aber auch nicht eingängig genug um neue Fans zu gewinnen, man muss sie sich wohl vorher das ein oder andere Mal in Ruhe auf CD anhören. Die Band hatte aber auf jeden Fall Spaß und gab alles auf der Bühne, was zeitweilig wie Chaos aussah, muss aber doch irgendwie einstudiert gewesen sein, denn sie rannten sich nicht über den Haufen. Blickfang bei den fünf jungen Häuslebauern war der blonde Sänger Sam, der von der Figur, den Bewegungen und den Gesten an Andrew von EVERGREEN TERRACE erinnerte.
BLESSED BY A BROKEN HEART war dann die Band mit dem Exotenstatus und werden es wohl auch immer bleiben. Mit ihrem melodischen Pop Metal Dance Deathcore, oder so ähnlich, ernten sie entweder Kopfschütteln oder Grinsen im Publikum. Als die Band mit „Show me what you got“ in ihr Set einstieg, gab es das volle Programm an Lichteffekten und Lasern auf der Bühne. Century Media hatte ein paar Euro springen lassen, denn die Lichtinstallationen wurden von den anderen Bands nicht benutzt.
Nach eigener Aussage wollen die Jungs aus Kanada und den USA dem Publikum das volle Programm bieten, eine Show gehört zur Musik dazu. Spätestens als dann Sänger Tony sich auch noch seines Shirts entledigte, war es wenigstens um die Mädels im Publikum geschehen. Sein Auftritt erinnerte ein bisschen an Anthony Kiedis von den RED HOT CHILI PEPPERS.
Mit „Mic Skillz“ vom Debüt „All is fair in love and war“ durfte sie dann noch eine Zugabe geben, Bassist Tyler unterstütze Tony am Mikro und Keyboarder Simon übernahm den Bass und so wurde dem Publikum dann noch das Alphabet auf Englisch beigebracht.
Musikalisch sind BLESSED BY A BROKEN HEART wohl nicht jedermanns Sache, aber wenn man ohne Vorurteile rangeht und ein bisschen Humor hat, kann man der Band schon etwas abgewinnen.
Über BRING ME THE HORIZON brauche ich eigentlich nichts schreiben, schließlich kann man die Videos des Konzertes sich ja alle bei YouTube anschauen. Sachsens Emos machten Fotos und nickten mit dem Kopf, es tanzten nur wenige, denn mit Stoffschuhen tut es weh wenn einem auf den Fuß getreten wird und außerdem könnte durch den Schweiß der Kajal verlaufen.
BRING ME THE HORIZON spielten nun innerhalb von 13 Monaten das dritte Mal in Chemnitz und dieses mal war der Auftritt mittelmäßig, mit KILLSWITCH ENGAGE im Südbahnhof waren sie richtig schlecht und mit CONVERGE im AJZ richtig gut. Irgendwie sprang dieses Mal der Funke nicht richtig über, die Show wirkte zu einstudiert. Vielleicht würde eine Pause der noch jungen Band sehr gut tun.
MAROON waren dann aber ein ganz anderes Kaliber, mit Spaß und Spielfreude druckvoll nach vorne. Ich hatte MAROON vorher noch nicht gesehen, jetzt kann ich aber verstehen warum sie schon vor „When worlds collide“ so einen Status hatten. Die halbe Miete bei Konzerten ist der Frontmann und Andre ist einfach eine Frontsau: Ausstrahlung, dumme Sprüche und zudem gibt es auch live an der Stimme nichts zu meckern. Dazu dann noch seine Wasserspielchen und seine Rumgerotze und man hat ein Unikat am Mikro. Aber irgendwie erinnert er mich mit seinen Bewegungen ein bisschen an Dirk Bach...
MAROON lieferten 50 Minuten voller Energie ab, nur wenige Leute konnten stillstehen und fotografieren war auch schwierig geworden. Plötzlich wusste man wieder, dass Hardcore mehr ist als schick auszusehen und die Band aus einem Auge heraus anzuschauen. Das Publikum musste zwar erst durch einige Sprüche daran erinnert werden, aber dann klappte es doch. Zum Finale gab es dann noch – von erst fünf, dann wohl so 20 Fans – eine Analkette vor dem Schlagzeug, die von Andre mit ausreichend Wasser bedacht worden ist, bevor die Fans wieder zurück ins Publikum segelten.
Alles in allem ein gelungenes Konzert mit vier abwechslungsreichen Bands, mit guter Stimmung im Publikum und mit einem sehr fairen Eintrittspreis von 12 € im Vorverkauf. Ich bin gespannt auf den Auftritt von MAROON beim Party.San