Master Bollwerk Sudden Havoc & Persophone
Master, Bollwerk, Sudden Havoc & Persophone
Rostock, MS 'Stubnitz'
15.02.2008
15.02.2008
Das alte Motorschiff ‚Stubnitz’ ist ein Relikt aus der sozialistischen Zeit. Ein Fischtrawler, der mittlerweile seine eigentliche Funktion verloren hat. Der Pott ist nun vielmehr eine Herberge der Kultur. Und das europaweit, denn regelmäßig werden internationale Häfen angelaufen, um dort als Magnet kultureller Veranstaltungen zu fungieren. Und da ist es egal, ob es Lesungen, Goa-Parties, Hiphop-Events, Metal-Konzerte, etc. sind; hier wird sich nicht auf eine Sparte festgelegt. Bis Juni 2008 liegt das Motorschiff nun wieder im heimatlichen Stadthafen in Rostock und so können die Metalbands und –fans das geile Ambiente der ‚Stubnitz’ erleben.
Heute könnte man den Event als Abend der alten Hasen bezeichnen. Sind MASTER, SUDDEN HAVOC und PERSOPHONE doch nicht erst seit gestern in der Szene aktiv. Einzig und allein BOLLWERK existieren erst seit zwei Monaten und dürfen sich nun die Bühne, im ehemaligen Kühlraum des Trawlers, mit den alten Haudegen teilen.
250 Metalheads finden sich heute auf dem Schiff ein und erleben den ersten Auftritt von PERSOPHONE seit über zehn Jahren. Anfang der Neunziger noch im Stile von Darkthrone und mit Corpsepaint, steht das Quintett nun auf der Bühne. Ein Intro ertönt und die Jungs legen los. Und ich bin angenehm überrascht. Habe ich doch Old School Black Metal erwartet, vernehme ich nun symphonisches, melodisches Schwarzmetall. Ja, man wird halt älter. So wird auch auf schwarz/weiß-Gepinsel verzichtet und möchte mit Musik überzeugen. Und das schaffen die gestandenen Männer. Drummer Jonas, der zugleich für die Vocals zuständig ist, hat sich stimmlich weiterentwickelt und klingt nun nicht mehr, wie ein gewisser Varg Vikernes. Nein, mittlerweile hört er sich an, wie ein Bastard aus Quorthon und Vorph von Samael. Auch die Musik hat viele elektronische Elemente, ohne aber die metallische Atmosphäre zu zerstören. Der Ex-Weyland-Gitarrist André steht mittig auf der Bühne, eingerahmt von Jens (im Shirt der genialen Beherit) und Stephan am Bass. Im Hintergrund hält sich Raik am Keybord. Es ist natürlich immer etwas eigenartig, wenn der Sänger am Drumkit sitzt, aber PERSOPHONE meistern dies einwandfrei. Wie ein Kuckucksei kommt allerdings Basser Stephan rüber. Hemd und die arschlangen Haare zum Zopf gebunden, steht er auf der Bühne und schaut von den Bewegungen etwas nach Robert Trujillo aus. Wenn er das nächste Mal, die Haare offen hat … dann ist’s bühnenmäßig garantiert fehlerfrei.
Nun also mit SUDDEN HAVOC noch ein Rostocker Urgestein der hiesigen Metalszene. Drummer Thomas Fritze kann aus beruflichen Gründen heute nicht mit von der Partie sein, also springt Lars (Weyland, Moloch) für ihn ein und hat sich innerhalb von zwei Wochen die Songs eingetrichtert. Doch dies ist nicht das einzige Novum der Band. Nachdem Markus die Band verlassen hat, um sich gänzlich seiner Band Gruntslug zu widmen, steht nun ein großer Mensch namens Robin mit Bass auf der Bühne. SUDDEN HAVOC ohne Markus’ cleanen Gesang? Ich war immer ein Gegner von seinen klaren Vocals, auch wenn er ein durchaus netter und feiner Mensch ist, aber vielleicht fehlt jetzt doch was? Ich werd’s ja sehen. Und das Quintett legt los. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf ihrem grad erschienenden Longplayer „Precipitate Ravage“ und ein sichtlich angetrunkener Jörg beginnt zu growlen. Ziemlich viel Hall auf dem Mikro, stelle nicht nur ich fest, aber vielleicht ist das der zukünftige Stil von Jörg!? Soundmäßig könnte der Gig etwas besser sein, vom Stageacting aber, geben die Rostocker alles. Marko post was das Zeug hält, um dann gleich wieder freundlich grinsend ins Publikum zu schauen. Gitarrist Christian bangt heute sogar fast durchgängig, was mir sehr positiv auffällt und Neuzugang Robin hält sich zwar etwas im Hintergrund, aber rennt dennoch auf der Bühne hin und her. Und dass Jörg ein guter Frontmann ist, beweist er auch heute. Mit witzigen Ansagen und Alkohol in der Hand, hat er die Fans im Griff. Tja, und Markus’ Gesang? Irgendwie fehlt er mir. Aber das liegt bestimmt daran, dass das Live-Material von SUDDEN HAVOC der „Precipitate Ravage“ entstammt und Markus dort sehr häufig zum Einsatz kam. Bin gespannt, wie sich das neue Material der Band anhören wird.
Nanu? Was sehe ich da? Ältere Damen und Herren vor der Bühne. Ah… bestimmt die Familien der Jungs von BOLLWERK, die ihre Zöglinge beim ersten Gig unterstützen wollen. Nun, warum nicht? Mein lieber Scholli, was die vier, noch recht jungen Musiker hier abziehen, verdient Respekt. Death Metal mit geringem Hardcore-Einschlag bringen BOLLWERK hier an den Mann/Frau. Und das absolut überzeugend. Es wird gebangt, es wird geblastet, es wird gegroovt. Auch wenn ich keinen einzigen Titel des Quartetts kenne (ich kannte ja die Band auch bis dato nicht), kann ich sagen, dass die Songs sehr authentisch sind. Genau wie die BOLLWERK eben auch. Daumen hoch.
Mit Whisky im Kopf erscheint nun Paul Speckmann mit seinen beiden tschechischen Mitstreitern auf der Bühne. Über MASTER viel zu schreiben ist eigentlich überflüssig. Sie ziehen jeden Gig mit Routine durch. Auch an diesem Abend. Paul schüttelt nicht sein Haupthaar, sondern seinen Bart, nuschelt Hasstiraden gegen Bush und Konsorten ins Mikro, trinkt seinen Cola-Whisky und zeigt seine Fingerfertigkeit an den vier Saiten. Alex (wie immer mit Bandana) guckt wütend in die Menge und wirkt heute richtig aggressiv auf der Bühne. Ausgepowert muss Drummer Zdenek nach jedem Gig sein. Mit wie viel Kraft er auf die Felle drischt … bei so manch anderen wäre nach drei Titeln die Luft raus. Aber nicht bei Zdenek. Er malträtiert sein Drumkit bis zum Ende der Show. Das sympathische Trio spielt Songs wie „Betrayal“, „The Final Skull“ oder „Everything Is Rotten“ und zieht alle Anwesenden in ihren Bann. Geiler Gig…, wie immer!
Tja, dieser Abend ist nun auch zu Ende und wird den Anwesenden garantiert in positiver Erinnerung bleiben. Allen voran natürlich den Jungs von BOLLWERK, die ihre Premiere absolut geil gemeistert haben.
Heute könnte man den Event als Abend der alten Hasen bezeichnen. Sind MASTER, SUDDEN HAVOC und PERSOPHONE doch nicht erst seit gestern in der Szene aktiv. Einzig und allein BOLLWERK existieren erst seit zwei Monaten und dürfen sich nun die Bühne, im ehemaligen Kühlraum des Trawlers, mit den alten Haudegen teilen.
250 Metalheads finden sich heute auf dem Schiff ein und erleben den ersten Auftritt von PERSOPHONE seit über zehn Jahren. Anfang der Neunziger noch im Stile von Darkthrone und mit Corpsepaint, steht das Quintett nun auf der Bühne. Ein Intro ertönt und die Jungs legen los. Und ich bin angenehm überrascht. Habe ich doch Old School Black Metal erwartet, vernehme ich nun symphonisches, melodisches Schwarzmetall. Ja, man wird halt älter. So wird auch auf schwarz/weiß-Gepinsel verzichtet und möchte mit Musik überzeugen. Und das schaffen die gestandenen Männer. Drummer Jonas, der zugleich für die Vocals zuständig ist, hat sich stimmlich weiterentwickelt und klingt nun nicht mehr, wie ein gewisser Varg Vikernes. Nein, mittlerweile hört er sich an, wie ein Bastard aus Quorthon und Vorph von Samael. Auch die Musik hat viele elektronische Elemente, ohne aber die metallische Atmosphäre zu zerstören. Der Ex-Weyland-Gitarrist André steht mittig auf der Bühne, eingerahmt von Jens (im Shirt der genialen Beherit) und Stephan am Bass. Im Hintergrund hält sich Raik am Keybord. Es ist natürlich immer etwas eigenartig, wenn der Sänger am Drumkit sitzt, aber PERSOPHONE meistern dies einwandfrei. Wie ein Kuckucksei kommt allerdings Basser Stephan rüber. Hemd und die arschlangen Haare zum Zopf gebunden, steht er auf der Bühne und schaut von den Bewegungen etwas nach Robert Trujillo aus. Wenn er das nächste Mal, die Haare offen hat … dann ist’s bühnenmäßig garantiert fehlerfrei.
Nun also mit SUDDEN HAVOC noch ein Rostocker Urgestein der hiesigen Metalszene. Drummer Thomas Fritze kann aus beruflichen Gründen heute nicht mit von der Partie sein, also springt Lars (Weyland, Moloch) für ihn ein und hat sich innerhalb von zwei Wochen die Songs eingetrichtert. Doch dies ist nicht das einzige Novum der Band. Nachdem Markus die Band verlassen hat, um sich gänzlich seiner Band Gruntslug zu widmen, steht nun ein großer Mensch namens Robin mit Bass auf der Bühne. SUDDEN HAVOC ohne Markus’ cleanen Gesang? Ich war immer ein Gegner von seinen klaren Vocals, auch wenn er ein durchaus netter und feiner Mensch ist, aber vielleicht fehlt jetzt doch was? Ich werd’s ja sehen. Und das Quintett legt los. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf ihrem grad erschienenden Longplayer „Precipitate Ravage“ und ein sichtlich angetrunkener Jörg beginnt zu growlen. Ziemlich viel Hall auf dem Mikro, stelle nicht nur ich fest, aber vielleicht ist das der zukünftige Stil von Jörg!? Soundmäßig könnte der Gig etwas besser sein, vom Stageacting aber, geben die Rostocker alles. Marko post was das Zeug hält, um dann gleich wieder freundlich grinsend ins Publikum zu schauen. Gitarrist Christian bangt heute sogar fast durchgängig, was mir sehr positiv auffällt und Neuzugang Robin hält sich zwar etwas im Hintergrund, aber rennt dennoch auf der Bühne hin und her. Und dass Jörg ein guter Frontmann ist, beweist er auch heute. Mit witzigen Ansagen und Alkohol in der Hand, hat er die Fans im Griff. Tja, und Markus’ Gesang? Irgendwie fehlt er mir. Aber das liegt bestimmt daran, dass das Live-Material von SUDDEN HAVOC der „Precipitate Ravage“ entstammt und Markus dort sehr häufig zum Einsatz kam. Bin gespannt, wie sich das neue Material der Band anhören wird.
Nanu? Was sehe ich da? Ältere Damen und Herren vor der Bühne. Ah… bestimmt die Familien der Jungs von BOLLWERK, die ihre Zöglinge beim ersten Gig unterstützen wollen. Nun, warum nicht? Mein lieber Scholli, was die vier, noch recht jungen Musiker hier abziehen, verdient Respekt. Death Metal mit geringem Hardcore-Einschlag bringen BOLLWERK hier an den Mann/Frau. Und das absolut überzeugend. Es wird gebangt, es wird geblastet, es wird gegroovt. Auch wenn ich keinen einzigen Titel des Quartetts kenne (ich kannte ja die Band auch bis dato nicht), kann ich sagen, dass die Songs sehr authentisch sind. Genau wie die BOLLWERK eben auch. Daumen hoch.
Mit Whisky im Kopf erscheint nun Paul Speckmann mit seinen beiden tschechischen Mitstreitern auf der Bühne. Über MASTER viel zu schreiben ist eigentlich überflüssig. Sie ziehen jeden Gig mit Routine durch. Auch an diesem Abend. Paul schüttelt nicht sein Haupthaar, sondern seinen Bart, nuschelt Hasstiraden gegen Bush und Konsorten ins Mikro, trinkt seinen Cola-Whisky und zeigt seine Fingerfertigkeit an den vier Saiten. Alex (wie immer mit Bandana) guckt wütend in die Menge und wirkt heute richtig aggressiv auf der Bühne. Ausgepowert muss Drummer Zdenek nach jedem Gig sein. Mit wie viel Kraft er auf die Felle drischt … bei so manch anderen wäre nach drei Titeln die Luft raus. Aber nicht bei Zdenek. Er malträtiert sein Drumkit bis zum Ende der Show. Das sympathische Trio spielt Songs wie „Betrayal“, „The Final Skull“ oder „Everything Is Rotten“ und zieht alle Anwesenden in ihren Bann. Geiler Gig…, wie immer!
Tja, dieser Abend ist nun auch zu Ende und wird den Anwesenden garantiert in positiver Erinnerung bleiben. Allen voran natürlich den Jungs von BOLLWERK, die ihre Premiere absolut geil gemeistert haben.