As I Lay Dying Neaera & Maintain
As I Lay Dying, Neaera & Maintain
Chemnitz, Südbahnhof
28.03.2008
28.03.2008
700 Karten im Vorverkauf, das schaffen im Chemnitzer AJZ sonst nur Bands wie die BEATSTEAKS. Diese haben sich aber bewusst für das AJZ entschieden, während das Konzert von AS I LAY DYING zwei Wochen vorher in den größeren Südbahnhof verlegt wurde.
1200 Fans im Alter von 12 bis 40 hatten sich dann im Vorverkauf ihre Karten gesichert oder holten sie sich rechtzeitig an der Abendkasse ab, so dass Chemnitz ein "Ausverkauft" melden konnte. Dementsprechend warm wurde es dann auch im einem Saal, der über miese Toiletten und eine viel zu kleine Theke verfügt. Was bei einem Gedrängel am Ausgang an der steilen Treppe passieren könnte, will ich mir lieber gar nicht ausmalen.
Kurz vor 21 Uhr wurden MAINTAIN auf die Massen losgelassen und so richtig begeistern konnten sie nicht. Die Hamburger bieten soliden Metalcore, aber irgendwie hat man sie 10 Minuten nach ihrem 30 minütigem Auftritt schon wieder vergessen. [bjg]
MAINTAIN haben gegen die beiden nach ihnen aufspielenden Schwergewichte nicht viel zu melden, legen aber einiges an Spielfreude in ihre Sache, so dass man schon gern zuhört und zuschaut. Musikalisch ist das alles nicht nicht sonderlich überraschend, aber hier soll ja auch erstmal nur angeheizt werden. Und ein schönes warmes Feuerchen legen die Jungs auf jeden Fall schon. [yb]
NEAERA sind da schon von ganz anderem Kaliber, die fünf Jungs aus Münster haben drei Platten über Metal Blade veröffentlicht und in den letzten Jahren eigentlich an jeder Steckdose gespielt. Endlich kommt Stimmung auf in der Halle; nicht nur einmal tobt eine Wall of Death durch den Raum, in dem die Bühne übrigens etwas quer steht und in dem man an einigen Plätzen durch die riesigen Pfeiler nichts sieht. NEAERA stört das allerdings alles nicht, und man merkt der Band bei jedem Auftritt ein bisschen mehr an, dass sie an Erfahrung und Souveränität gewinnt und sich immer noch etwas steigert. Mittlerweile würden sie wahrscheinlich auch vor einem Death Metal-Publikum bestehen können, wenn es nur um die Musik und nicht um das Aussehen der Musiker und um den Ruf, eine Metalcore-Band zu sein, gehen würde. Dieser Auftritt würde fast an die Show der Münsteraner letztes Jahr mit HEAVEN SHALL BURN und DEADLOCK in Leipzig heranreichen, aber so ein breiter Fotograben verdirbt einiges an Spaß und so werden auch nur vereinzelte Crowdsurfer gesichtet.
Spätestens jetzt wurde es dann auch mal Zeit sich an die Theke zu begeben. Man schwitzte ja schon vom Reden, und nicht wenige entschieden sich dank der Preise, heute mal doch zu trinken, denn das 0,4 Bier gab es für 2,5 Euronen, während die 0,2 Cola 2€ kostete.
Pünktlich 22:45 Uhr betreten dann AS I LAY DYING die Bühne: Der Jubel ist groß und sofort wird mitgesungen, getanzt, und die Leute fliegen durch Gegend. Ich konzentriere mich lieber auf die Musik, vom Schlagzeug hört man nur die Double Bass, und der Gesang ist auch ziemlich leise. Wenn dann mal ein Gitarrensolo ansteht, wird mitten im Solo die Gitarre spürbar lauter gedreht. AS I LAY DYING wirken routiniert, aber NEAERA hat man angemerkt, dass es ihnen Spaß macht. Bei den US-Amerikanern ist es nicht so. Die Bewegungen auf der Bühne wirken einstudiert, aber das kommt wohl automatisch bei so vielen Auftritten. Sänger Tim Lambesis zieht fast alle Blicke auf sich, verzichtet aber auf die Kommunikation mit dem Publikum. Er sagt höchstens mal an, welcher Song kommt und auf welchem Album dieser ist.
Der Auftritt der Band ist nicht schlecht, doch irgendwie fehlt mir das gewisse Etwas, dass eine gute Studioband zu einer herausragenden Liveband macht. Und während ich noch so darüber nachdenke, ist plötzlich Schluss, und AS I LAY DYING verlassen die Bühne. Ach ja, KILLSWITCH ENGAGE hatten es 14 Monate früher an gleicher Stelle vorgemacht: Man will „die Fans nicht langweilen“. AS I LAY DYING kommen für einen Song zurück, dann geht das Licht an und Musik kommt vom Band. Trotz ausführlicher Bitte um Zugabe gibt es diese nicht, und sie tauchen nur noch mal kurz auf, um zu winken. Mir bleibt ein fades Gefühl im Magen, vielleicht hätte ich doch zu einem anderen der fünf gleichzeitig stattfindenden Konzerte in Chemnitz gehen sollen.[bjg]
Bei Konzerten von Bands dieser Größe hat man es schon nicht leicht. AS I LAY DYING zählen zu einer der geilsten modernen Metalbands. Kein Wunder, dass das einzige Konzert der Kalifornier in Sachsen extrem gut besucht ist. Sicher lag es auch an der Lokalität, die bis oben hin zugestopft war, aber richtige Freude kam trotz guter Musik nicht auf. Zu abgeklärt und routiniert spulte die Band um den äußerst begabten Frontmann Tim ihr Set ab. Täte man sie nicht tatsächlich über die Bühne springen sehen, könnte man meinen, AILD auf Konserve zu lauschen. Geschmackssache sind natürlich die gerade in den neuen Songs gehäuft auftretenden Clean Vocals.
Euphorische Reaktionen im Publikum und lauthalses Mitsingen seitens der Fans zeigen, dass es die Band hierzulande auf jeden Fall geschafft hat. Mit Überraschungen und dem richtigen Gefühl beim Live-Gig ist hier aber wohl leider nicht mehr zu rechnen. [yb]
Fotos von Yvonne
1200 Fans im Alter von 12 bis 40 hatten sich dann im Vorverkauf ihre Karten gesichert oder holten sie sich rechtzeitig an der Abendkasse ab, so dass Chemnitz ein "Ausverkauft" melden konnte. Dementsprechend warm wurde es dann auch im einem Saal, der über miese Toiletten und eine viel zu kleine Theke verfügt. Was bei einem Gedrängel am Ausgang an der steilen Treppe passieren könnte, will ich mir lieber gar nicht ausmalen.
Kurz vor 21 Uhr wurden MAINTAIN auf die Massen losgelassen und so richtig begeistern konnten sie nicht. Die Hamburger bieten soliden Metalcore, aber irgendwie hat man sie 10 Minuten nach ihrem 30 minütigem Auftritt schon wieder vergessen. [bjg]
MAINTAIN haben gegen die beiden nach ihnen aufspielenden Schwergewichte nicht viel zu melden, legen aber einiges an Spielfreude in ihre Sache, so dass man schon gern zuhört und zuschaut. Musikalisch ist das alles nicht nicht sonderlich überraschend, aber hier soll ja auch erstmal nur angeheizt werden. Und ein schönes warmes Feuerchen legen die Jungs auf jeden Fall schon. [yb]
NEAERA sind da schon von ganz anderem Kaliber, die fünf Jungs aus Münster haben drei Platten über Metal Blade veröffentlicht und in den letzten Jahren eigentlich an jeder Steckdose gespielt. Endlich kommt Stimmung auf in der Halle; nicht nur einmal tobt eine Wall of Death durch den Raum, in dem die Bühne übrigens etwas quer steht und in dem man an einigen Plätzen durch die riesigen Pfeiler nichts sieht. NEAERA stört das allerdings alles nicht, und man merkt der Band bei jedem Auftritt ein bisschen mehr an, dass sie an Erfahrung und Souveränität gewinnt und sich immer noch etwas steigert. Mittlerweile würden sie wahrscheinlich auch vor einem Death Metal-Publikum bestehen können, wenn es nur um die Musik und nicht um das Aussehen der Musiker und um den Ruf, eine Metalcore-Band zu sein, gehen würde. Dieser Auftritt würde fast an die Show der Münsteraner letztes Jahr mit HEAVEN SHALL BURN und DEADLOCK in Leipzig heranreichen, aber so ein breiter Fotograben verdirbt einiges an Spaß und so werden auch nur vereinzelte Crowdsurfer gesichtet.
Spätestens jetzt wurde es dann auch mal Zeit sich an die Theke zu begeben. Man schwitzte ja schon vom Reden, und nicht wenige entschieden sich dank der Preise, heute mal doch zu trinken, denn das 0,4 Bier gab es für 2,5 Euronen, während die 0,2 Cola 2€ kostete.
Pünktlich 22:45 Uhr betreten dann AS I LAY DYING die Bühne: Der Jubel ist groß und sofort wird mitgesungen, getanzt, und die Leute fliegen durch Gegend. Ich konzentriere mich lieber auf die Musik, vom Schlagzeug hört man nur die Double Bass, und der Gesang ist auch ziemlich leise. Wenn dann mal ein Gitarrensolo ansteht, wird mitten im Solo die Gitarre spürbar lauter gedreht. AS I LAY DYING wirken routiniert, aber NEAERA hat man angemerkt, dass es ihnen Spaß macht. Bei den US-Amerikanern ist es nicht so. Die Bewegungen auf der Bühne wirken einstudiert, aber das kommt wohl automatisch bei so vielen Auftritten. Sänger Tim Lambesis zieht fast alle Blicke auf sich, verzichtet aber auf die Kommunikation mit dem Publikum. Er sagt höchstens mal an, welcher Song kommt und auf welchem Album dieser ist.
Der Auftritt der Band ist nicht schlecht, doch irgendwie fehlt mir das gewisse Etwas, dass eine gute Studioband zu einer herausragenden Liveband macht. Und während ich noch so darüber nachdenke, ist plötzlich Schluss, und AS I LAY DYING verlassen die Bühne. Ach ja, KILLSWITCH ENGAGE hatten es 14 Monate früher an gleicher Stelle vorgemacht: Man will „die Fans nicht langweilen“. AS I LAY DYING kommen für einen Song zurück, dann geht das Licht an und Musik kommt vom Band. Trotz ausführlicher Bitte um Zugabe gibt es diese nicht, und sie tauchen nur noch mal kurz auf, um zu winken. Mir bleibt ein fades Gefühl im Magen, vielleicht hätte ich doch zu einem anderen der fünf gleichzeitig stattfindenden Konzerte in Chemnitz gehen sollen.[bjg]
Bei Konzerten von Bands dieser Größe hat man es schon nicht leicht. AS I LAY DYING zählen zu einer der geilsten modernen Metalbands. Kein Wunder, dass das einzige Konzert der Kalifornier in Sachsen extrem gut besucht ist. Sicher lag es auch an der Lokalität, die bis oben hin zugestopft war, aber richtige Freude kam trotz guter Musik nicht auf. Zu abgeklärt und routiniert spulte die Band um den äußerst begabten Frontmann Tim ihr Set ab. Täte man sie nicht tatsächlich über die Bühne springen sehen, könnte man meinen, AILD auf Konserve zu lauschen. Geschmackssache sind natürlich die gerade in den neuen Songs gehäuft auftretenden Clean Vocals.
Euphorische Reaktionen im Publikum und lauthalses Mitsingen seitens der Fans zeigen, dass es die Band hierzulande auf jeden Fall geschafft hat. Mit Überraschungen und dem richtigen Gefühl beim Live-Gig ist hier aber wohl leider nicht mehr zu rechnen. [yb]
Fotos von Yvonne