(Fotos von Kristin Tafferner, Bericht von Stefan Ehrhart unter der Mithilfe von erstgenannter)

28. März 2008 – der wolkenverhangene Himmel reißt auf und gibt den Blick frei auf den Staffelberg. Nach Weltenende sieht hier nichts aus, eher nach Anfang… - Und so ist es auch: Das Ragnarök geht in die mittlerweile fünfte Runde und bei dem Anblick des oben genannten Felsens, der auch auf dem ersten Foto zu sehen ist, dürften bei so ziemlich jedem, der sich schon einmal nach Nordbayern bzw Franken, genauer: Lichtenfels, zum Ragnarök Festival aufgemacht hat, Erinnerungen an Selbiges aufkommen…
Und hat man den Staffelberg dann erstmal hinter sich gelassen, ist der Weg nicht mehr weit. Dieses Jahr erwarteten die Besucher des Ragnaröks auch einige, eigentlich durchweg positive, organisatorische Neuerungen und Veränderungen. Zunächst fand sich vor der Halle ein umzäunter Bereich, in welchem sich ein Essenszelt, ein kleines Wikingerlager und ein Verkaufszelt befanden. Diese Veränderungen hatte den, sicherlich auch beabsichtigten, Nebeneffekt, dass der Vorraum der Stadthalle nun nicht mehr ganz so heillos überfüllt war wie in den vorigen Jahren. Dort gab es dieses Jahr „nur“ noch eine Gardarobe, den Stand mit Merchandise zum Festival und einen Autogramm-Stand vom Legacy.
Als besonders positiv haben wir das Verkaufszelt empfunden, das Platz für wirkliche viele und vielseitige Anbieter bot; und damit der Weg durchs Stände-U (die Stände waren in U-Form aufgebaut) nicht zu zehrend war, gab es natürlich auch einen Bierstand im Zelt. Aber auch die Essenszelt-Lösung, die deutlich mehr Auswahl bot, erwies sich als wesentlich besser und vor allem unstressiger – in den letzten drei Jahren musste man ja erstmal gefühlte zwei Stunden anstehen um dann, endlich an der Reihe, mitgeteilt zu bekommen, dass drei von den vier angebotenen Speisen aus seien…
Trotz der Neuerungen gibt es jedoch auch in diesem Jahr den ein oder anderen verbesserungswürdigen Punkt. An dieser Stelle sei schon mal einer erwähnt: Vielleicht sollte man im kommenden Jahr mal über eine (strengere?) Limitierung der Karten nachdenken, denn die Halle war in Spitzenzeiten (sprich grob zwischen 19.00 und 21.00Uhr) deutlich überfüllt, so dass man, wenn man oben auf der Tribüne durchlaufen wollte, erstens das kaum schaffte und sich zweitens auch noch entnervte Kommentare von den Leuten, die eigentlich im unteren Durchgang standen (Fluchtweg?!?), anhören musste… Aber auch unten war die Situation ähnlich und es war teilweise einfach etwas ZU voll. Zu den anderen Punkten lest ihr im Fazit dann mehr, nun zum eigentlichen Bericht. [kt] und [se]


Freitag

In der Halle angekommen war erst einmal festzustellen, dass die Spielfolge ziemlich durcheinander geworfen wurde. Die erste Band begann später, Gruppen wurden getauscht – die Zeiten, im Verlauf des Tages noch mal geändert, hingen zwar aus, aber durch das vor allem zu Beginn herrschende Verschieben wurde manch’ einer doch etwas planlos hinterlassen.

Den Anfang machten dann jedenfalls SVARTSOT, bei welchen bereits ein verhältnismäßig großer Andrang zu verzeichnen war. Die dänische Gruppe spielte soliden Viking Metal, hatte aber noch mit einem etwas drucklosen Klang zu kämpfen. Ein ganz solider Auftritt - auch wenn man manchmal ein wenig ins „Gedudel“ abschweifte. [se]

NORTHER konnten sich dann über weiter steigende Zuschauerzahlen freuen. Auch live war die zunehmend melodischere und modernere Ausrichtung des neuen Albums „N“ auffallend. Was darüber hinaus noch auffiel war das Gesangsvermögen des zweiten Gitarristen Kristian, der sich von Frontmann Petri keinesfalls in den Schatten stellen ließ – die beiden Stimmen traten in einer Art komplementären Harmonie zusammen. Alles in allem setzten NORTHER die Stücke der neuen CD zwar live sehr gut um, jedoch konnte das auch nicht über das generelle Defizit des Albums hinwegtäuschen: Eine gewisse Oberflächlichkeit. Dennoch, sowohl Band als auch Fans hatten sichtlich ihren Spaß beim Auftritt und Highlights sind ja glücklicherweise immer subjektiv. [kt]

Durch die Umstellungen haben wir AGALLOCH leider zur Hälfte verpasst, was dann aber noch zu vernehmen war, wusste auf jeden Fall zu überzeugen. Die amerikanische Formation fiel besonders durch schöne, vereinnahmende Melodielinien und gute Kombinationen von (in manchen Liedern alleinigem) klarem Gesang und rauem Gesang auf. Durch die sowohl emotionaleren Stücke (zum Beispiel eines von „Ashes Against the Grain“) als auch die etwas kräftigeren Titel wurde schließlich eine sehr intensive Atmosphäre erzeugt. [se]

SKYFORGER – zum zweiten Mal beehrten die Letten dieses Jahr das Ragnarök Festival und was man ihnen garantiert immer zuschreiben kann: Sie sind sicherlich keine Band, die untergeht in der Menge an Auftritten in den zwei Tagen. Weil SKYFORGER mit ihrer vielfältigen Instrumentierung und Melodieführung immer außergewöhnlich sind – durch die gelungene Einwebung von Flöten, Dudelsack und traditionellen Elementen sticht ihr Pagan/Folk Metal allzeit heraus. So auch dieses Jahr beim Ragnarök. Das schien auch das Publikum so zu sehen, das sich nach erwartungsvollem Herbeirufen der Band dann bei deren gelungenem Auftritt mit sichtlicher Begeisterung mitreißen ließ. [kt]

Eine Überraschung des Festivals waren daraufhin SWORN, deren melodiöser und atmosphärischer Melodic Death/Black Metal mit großer Energie durch die Halle fegte. Kalt und klar wussten hier nicht nur die teils mehrstimmigen Melodien, sondern auch der kräftige Gesang zu überzeugen.
Die abschließende, ganz gut umgesetzte Interpretation von DISSECTIONs „Night’s Blood“ fügte sich dabei gut ins Gesamtbild ein, wandeln die Norweger doch auf ähnlichen Pfaden wie die verblichenen Schweden.

Nun, wer TURISAS beim Ragnarök vor zwei Jahren (oder auch anderweitig) schon gesehen hat, der wusste, was ihn erwarten wird: jedenfalls nicht direkt das, was TURISAS stimmungsmäßig auf CD bieten. Live wird der heroische Folk Metal, der auf Platte mit eher ernster Mine dargeboten wird, zu einer fröhlichen Folk Metal-Feier. Und das Publikum schien genau das von den Finnen zu wollen, denn die Halle war zum Bersten voll (wie sicherlich auch ein Großteil der TURISAS-feiernden Meute) und die Feierstimmung erreichte für Freitag ihren Höhepunkt. [kt]
Mir sind die Auftritt TURISAS’ bisweilen etwas zu „Zirkus-haft“, immerhin verzichtete die Band an dieser Stelle auf Spaßecken wie das Anspielen von Lambada und Ähnlichem. Nicht, dass ich nicht für einen Spaß zu haben wäre, aber so etwas passt meiner Meinung nach einfach nicht. Die Halle war jedenfalls ziemlich gefüllt und der finnische Trupp hielt ein ziemliches Fest ab.

Einen bemerkenswerten Gegensatz zu TURISAS bildeten dann PRIMORDIAL. Anspruchsvoll, emotional und allzeitig von einer sehr dichten, intensiven Atmosphäre umhüllt, bewiesen die Iren, dass ihre Musik etwas Besonderes ist. So empfand man diesen Auftritt auch nicht immer als reines „Lied anhören“, sondern schon viel mehr als Empfindung – man konnte richtig in den Klängen versinken.
Episch, getragen, jedoch auch von Energie strotzend luden die Stücke nicht nur zum Bewegen, sondern auch zum Augenschließen und Treibenlassen ein. Sänger Alan inszenierte das Ganze auf gar theatralische Weise mitreißend und fixierend. Das dramatische und emotionale „Coffin Ships“, das akzentuierte und aufstrebende „Heathen Tribe“ und das sich mittig genial steigernde „When Rome Burns“ waren nur einige der hier dargebotenen Höhepunkte.

Mit ihrem Posaunisten galten die ungarischen SEAR BLISS bisher als besondere Formation. Das zeigte sich auch hier, wurden doch die Bläserklänge gut eingewebt und passend mit Rhythmen, Akkorden und Melodien kombiniert. Die neuen, auf CD eher enttäuschenden Titel, konnten hier eher überzeugen, wenngleich auch hier der Eindruck hinterlassen wurde, dass es sich dabei leider um mehr standardisierten Black Metal als früher handelt. [se]

Ein bitterböses Black Metal-Feuerwerk entfachten HELLSAW aus Österreich als letzte von uns gesehene Band. Das Feuer brachte Sänger Aries in Form zweier Fackeln auf die Bühne, aber auch nach deren zischendem Erlischen wütete ein zerstörerischer Brand in Form von intensivem, geradlinigen Black Metal der österreichischen Formation für eine dreiviertel Stunde weiter.
Auffallend war bei HELLSAWS Auftritt auch die stimmungsvolle visuelle Inszenierung der Bandmitglieder durch viel Schwarz, das sich kaum von der dunklen Bühnenbeleuchtung abhob, und natürlich viel Corpsepaint – alles also in bester Black Metal-Manier, inklusive sehr böse dreinblickenden Gesichtern und minimalistischen Ankündigungen, sprich: keinen. Aber soll es nicht auch so sein? Eine dreiviertel Stunde „Hate, War, Victory“ ohne viel Schnörkel und überflüssigen Ansagen? Ich würde sagen: Doch! Von dem her lässt sich als Fazit zu HELLSAW nur sagen: Sie kamen, sahen und siegten.

Die Death Metaller KILLING SPREE und die Gothic Metal-Gruppe WINTERDOME haben wir anschließend nicht mehr gesehen.


Samstag

Schon um elf Uhr sollte am Samstag der zweite Tag des Ragnarök V beginnen, das war uns jedoch, wie sicherlich einigen anderen, doch etwas zu früh und so ließen wir die Auftritte von
HELRITT und ELEXORIEN ohne uns passieren. Wir kamen erst zu den Klängen von TRIMONIUM wieder in die Halle, die uns jedoch leider nicht in allzu bedeutender Erinnerung geblieben sind.

Die norwegischen TROLLFEST gaben trollfüßigen (von leichtfüßigem) Folk Metal zum Besten, denn hier ist der Name tatsächlich auch Programm: es geht um Trolle und ums Feiern respektive: Trinken. Und mehr sollte man vielleicht auch einfach nicht erwarten. Die Band setzte sichtlich ihr Herzblut in den Auftritt, Sänger Trollmannen schrie sich die Seele aus dem Leib und bei dem so langsam erwachten und in die Halle zurückgekehrten Publikum stieß das auch auf ziemlich gute Resonanz. Betrachtet man das Ganze doch etwas kritisch, könnte man finden, dass TROLLFESTS Darbietung manchmal vielleicht etwas ins Gedudel abgedriftet ist. [kt]

Mit MINAS MORGUL sollte die erste der drei etablierteren deutschen Pagan Metal-Bands dieses Tages folgen. Mit neuem Sänger (welcher leider an den alten nicht so ganz heranreichen sollte) spielte die brandenburgische Formation ihren Pagan/Death Metal, welcher leider nicht wirklich mitreißen konnte. Und wenn man im Nachhinein nicht mehr allzu viel über eine Band sagen kann, dann spricht das nun eben auch für sich.

THRONAR und WOLFCHANT haben wir nicht gesehen.

Ein weiteres Mal auf dem Ragnarök-Festival gaben nun XIV DARK CENTURIES ihr Liedgut zum Besten. Der solide, treibende Pagan Metal wurde unter anderem durch den Einsatz der Flöte verfeinert und gereichte der Band zu einem soliden, kraftvollen Auftritt.
Besonders sei hier noch auf den Appell der Musiker verwiesen: Zwischen zwei Liedern merkte Sänger Michel an, dass Pagan Metal etwas mit Glaube und Naturverbundenheit zu tun habe und es deshalb nicht passe, wenn auf dem Festival überall Müll herumliege und man deshalb an die Besucher appelliere, die entsprechenden Müllbehältnisse zu verwenden. Dass eine nicht zu unterschätzende Zahl wohl auch zustimmend gebrüllt hätte, wenn Michel erzählt hätte, dass Pagan Metal etwas mit rosa Elefanten mit Corpse-Paint zu tun hätte, und in jedem Fall etwas später wieder vor der Halle herummüllt ist ein anderes Thema…
Von Einstellung und Auftreten sind XIV DARK CENTURIES immer eine sehr sympathische und ernstzunehmende Band. Positiv ist auf jeden Fall deren Engagement für das eigentliche heidnische Gedankengut, denn es ist wichtig, dass über manche Dinge nicht einfach hinweggesehen wird und sie als dazugehörende Nebenerscheinung betrachtet werden.

Mit ihrer Herr der Ringe-Thematik und entsprechendem Auftreten herausstechend, gab es bei BATTLELORE musikalisch eher typischen und eingängigen Gothic Metal (Zusammenspiel von weiblicher und männlicher Stimme, usw.) zu hören – eher simpel und vorhersagbar, im Ganzen aber recht solide und ganz gut anzuhören.

HELRUNAR lieferten daraufhin einen energischen, kraftvollen Auftritt ab, welcher einmal mehr dem Klang des Albums sehr ähnlich war und der dortigen Stimmung durchaus gerecht wurde. Dabei gab es mit „Gratr“, einem stürmischeren Lied und dem wohl bekanntesten vom neuen Album, einem Titel mit ruhigerer (rhythmisch akzentuierter Akkord-) Passage und Akkustikteil von neuem Album, „Älter als das Kreuz“ mit schönem Solo und Mitsingrefrain sowie weiteren Liedern eine gute Mischung zu hören. Der Sänger wusste dabei mit einer gewissen Art ‚aggressivem Charismas’ das Publikum auf jeden Fall mitzureißen und auch seine Versuche, es zu involvieren (Paradebeispiel natürlich „Älter als das Kreuz“) gelangen durchaus bestens. [se]

ARKONA - federleichte Flötenklänge treffen auf treibenden Pagan-Metal, der getragen wird von der kraftvollen, die ganze Halle erfüllenden, Stimme von Frontfrau Masha. Akkordeon-Klänge lassen Erinnerungen an Finntroll anklingen, doch dann sind Arkona sofort wieder authentisch und außergewöhnlich und man lässt sich einfach auf den Flötenmelodien davontragen in die verschneiten Wälder Russlands.
Beim Publikum kam die russische Formation bestens an. Was am Vortag TURISAS schafften, erledigten am Samstag ARKONA: Sie füllten die Halle und brachten sie dann mit ihrer eigenständigen Musik gewaltig zum Beben.
Was im Voraus als quasi „bekannter Geheimtipp“ galt, wurde seinem Ruf sicherlich gerecht. ARKONA lieferten einen der herausstechendsten Auftritte des diesjährigen Ragnarök Festival ab.
Zumindest habe ich, als ARKONA-Neuling das so empfunden – an anderer Stelle las ich, dass Fans enttäuscht waren, weil nicht so viele andere Instrumente zum Zuge kamen. Nun, dazu kann ich nichts sagen. Ich habe nichts erwartet – aber alles bekommen sozusagen. [kt]

MENHIR gelten ja seit jeher als eine der großen deutschen Pagan Metal-Formationen. Diesem Status wurden die vier traditionell gekleideten Thüringer Musiker auch hier wieder gerecht, entfachten sie doch einen folkloristisch inspirierten Sturm paganistischer Metalklänge.

Von Streichern und mehrstimmigem Gesang geprägt fielen HAGGARD in gewissem Maße auf. Die klassische, „barockige“ und bisweilen balladesk geprägte Musik zeigte sich etwas komplexer und war auch aufgrund der mehrstimmigen Gesänge (raue und klare männliche sowie hohe weibliche Stimme) interessant. Der Andrang war auch recht groß.

Dass UNLEASHED ihren Namen nicht zu Unrecht tragen, sollte nun bewiesen werden. Der schwedische Vierer ließ eine Death Metal-Walze los, welche die gesamte Halle dem Erdboden gleich machte. Bei dem publikumsbetonten Auftritt mit viel Kommunikation zwischen Band und ebendiesem wussten die älteren Stücke etwas mehr zu überzeugen – deren schleppendere, sehr schwere Auslegung riss noch etwas mehr mit. Vom neuesten Album „Midvinterblot“ zog zum Beispiel „Triumph of Genocide“ nämlich etwas an einem vorbei, Kracher wie das wuchtige „Blood of Lies“ (Eröffner der CD und so auch hier) oder das stampfende Titelstück „Midvinterblot“ stürmten aber umso mehr durch die Reihen.

VREID werden zunehmend kälter und stürmischer – der Auftritt hier wurde durch Feuer und blaulastige Bühnenbeleuchtung passend untermalt. Dabei bildete „Pitch Black“ einen fulminanten Abschluss. Der Titel vom noch schwächelnden Album „Pitch Black Brigade“ wurde hier wirkungsvoll umgesetzt, was eindrucksvoll bewies, dass die Norweger auch live zunehmend besser werden.

Nun sollte der eigentliche Höhepunkt des Abends folgen: NEGURA BUNGET. Selten, ja, vielleicht noch nie zuvor, habe ich bei einem Konzert eine solche Atmosphäre und Magie gespürt. Der Auftritt der rumänischen Musiker war einfach unglaublich. Die Klänge vermochte, den Alben entsprechend, eine hypnotische, schamanische, eine gar magische Stimmung zu erschaffen. Eindrucksvoll war dabei auch, dass die Lieder der CD-Fassung vollends gerecht wurden, die Lieder waren nahezu identisch – nur noch lebendiger und intensiver.
Ruhige Passagen wurden sehr gut mit heftigeren kombiniert, wozu die sehr stimmungsvolle und schöne Einwebung von Xylophon, Keyboard, Holzbrett, großem Horn und großer Trommel ihren Teil beitrug. Vom jüngsten Werk „Om“ war einiges dabei: Neben „Esarul de Lumini“, „Cunoa Tera Tacuta“, „Inarborat“ gab es auch das kürzere Zwischenstück „Norilor“ zu hören, bei welchem nur Xylophon, große Trommel und Keyboard einen eindrucksvollen zeremoniellen Charakter heraufbeschwörten. Die Stücke waren auch keineswegs zu lang oder zu kompliziert, vielmehr vervollkommnete die Komplexität das Ganze nur noch mehr. So eignete sich die Musik im Gesamten sehr gut zum Augen Schließen und Davontreibenlassen – phantastisch und psychedelisch…

Nachdem uns die Uhr an diesem Samstag klammheimlich von zwei auf drei eine Stunde stibitzt hat, schlossen FIMBULTHIER zu sehr später Stunde das Festival ab – und wurden von uns aufgrund akuter Müdigkeit und vollkommener Überwältigung durch NEGURA BUNGET nicht mehr gesehen.

Alles in allem war das Ragnarök-Festival gelungen, die Stimmung war recht gut und von der braunen Fraktion sah man dieses Jahr erfreulicherweise kaum noch etwas, die Handvoll Leute, die ich gesehen habe, war jedenfalls ein deutlich geringerer Anteil als bisher.
Die räumliche Erweiterung und Umstrukturierung auf dem Gelände war, wie bereits eingangs erwähnt, eine gute Maßnahme, auch die stärkeren Kontrollen bereits am Parkplatzeingang waren sicherlich angebracht. Ebendiese ließen am Einlass zum Gelände jedoch zeitweise etwas zu wünschen übrig, war doch bisweilen das unterlassene Durchsuchen vieler Besucher zu beobachten. Wegen mir bräuchte es das auch nicht, aber Glasflaschen und Dosen in der Halle sowie das von Niesanfall bedingte, zeigen eben, dass es ohne Kontrollen leider nicht geht. Dies soll nicht als zentrale Kritik aufgefasst werden, ich möchte es aber dennoch erwähnt haben. Zu kritisieren ist auch eher das Verhalten mancher Festivalbesucher, die sich dem hemmungslosen „Müllspucken“ und anderen Idiotien hingeben.

Bemerkenswert war hingegen die gelungene musikalische Zusammenstellung mit welcher das Ragnarök-Festival V im Nachhinein als eine Zusammenkunft vieler sehenswerter, überzeugender Bands in Erinnerung bleiben wird. [se]