Chimaira Maroon & The Sorrow
Chimaira, Maroon & The Sorrow
Essen, Zeche Carl
10.04.2008
10.04.2008
Wenn CHIMAIRA, MAROON und THE SORROW an einem Donnerstag in Essen spielen, dann geht man nicht nur einfach so da hin. Nein, man holt sich natürlich noch den Kollegen Greb dazu, der extra dafür mit seinem evil rusty Golf aus dem Westerwald die A45 hochklappert, und dehnt das Ganze zu einem ultimativen Musik/Bier/Fussball Wochenende aus. Wofür hat man schließlich 30 Tage Urlaub im Jahr?
Doch bevor wir uns hemmungslos dem Alkohol hingeben können, geht’s erst mal auf in die Zeche Carl, die zu meiner Überraschung nur recht spärlich gefüllt ist – ich würde mal so 200, maximal 300 Leute schätzen. Nicht gerade viel bei so einem hochkarätigem Line Up. Ob sich die Ruhrpöttler lieber das grandiose 3:3 von Bayern gegen Getafe anschauen?
Den Anfang macht heute DIE HÄSSLICHSTE BAND DER WELT - so hätte ich die Truppe jedenfalls genannt, wenn wir nicht durch nachträgliche Recherche doch noch darauf gekommen wären, dass diese Menschen auf der Bühne DEAD SHAPE FIGURE heißen. Angekündigt sind die Burschen nicht, ein Backdrop haben sie auch nicht, und der Sänger nuschelt dermaßen unverständlich, dass kaum einer in der Halle mitbekommt, wer da eigentlich gerade rumlärmt. Sicherlich nicht gerade förderlich für den eigenen Bekanntheitsgrad…
Wie dem auch sei, der von mir angedachte Bandname würde den Jungs ganz bestimmt auch gut stehen, denn die halbnackten, teils recht speckigen Musiker sind mit ihren Rauschebärten, Glatzen, Kopftüchern und Sonnenbrillen eine echte Beleidigung für jedes Auge. Leider ist auch die Musik nicht besser, denn der holprige Death/Thrash Metal des Fünfers kommt ziemlich uninspiriert und anstrengend rüber. Lediglich beim MACHINE HEAD Cover „Davidian“ kommt ein bisschen Stimmung auf, allerdings tut die Version teilweise auch schon körperlich weh. Da sind wir schon recht froh, dass der Band während des letzten Songs von der Crew die Instrumente abgenommen werden. Ja, heute ist der letzte Tag der Tour, und da macht man so was halt. In diesem Fall ist es aber auch mehr als gerechtfertigt!
[mh]
THE SORROW sind sicherlich eine der größten Metalhoffnungen aus unserem Nachbarland Österreich. Die junge Band verknüpft geschickt brachiale Death Metal Gewalt mit modernen Riffs und melodischen Refrains. Manche Leute würden es auch einfach Metalcore in seiner traditionellsten Form nennen und sie hätten Recht. Doch haben THE SORROW irgendwie das gewisse Etwas. Mit ihrem Album “Blessings from a Blackened Sky” entert man die Essener Bühne und liefert einen sehr sympathischen Auftritt ab. Fronter Mätze kann sogar mit Cleangesang überzeugen, obwohl man den Eindruck hat, dass diese Bereiche etwas leiser gedreht werden von den Jungs am Mischpult.
Einerseits merkt man der Band deutlich an, dass diese Tour Kraft gekostet hat, auf der anderen Seite kompensiert die unglaubliche Spielfreude und gute Laune diesen Eindruck. Die Ösis hatten definitiv eine Menge Spaß auf dieser Tour, was man bei Titeln wie “Knights of Doom” und “Thirteen Years” durchaus nachvollziehen kann. Die Zuschauer sind rundum zufrieden und können wohl mehr mit einem lachenden Auge darüber hinwegsehen, dass die Band ihren Abschlusshit “Death From a Lovers Hand” nicht wirklich ordnungsgemäß ausführen kann, da die Jungs von DEATH SHAPE FIGURE/MAROON und sonstige Tourmitglieder bereits die Bühne entern und die Österreicher mit Klebeband verzieren, die Gitarristen vom Publikum herumgetragen werden und irgendwann nur noch der Drummer zu hören ist. Jungs, ihr habt Spaß gemacht! [bg]
Mit MAROON entert dann so ein wenig der heimliche Headliner dieses Abend die Bühne. Ja, MAROON sind sehr stumpf und versprühen ein (nicht für jeden charmantes) Asi/Proll Flair, aber das, was sie da veranstalten, hat definitiv Klasse und Stil. Auch wenn mir Fronter Andre Moraweck mit seinem permanenten Gerotze ganz schön auf den Senkel geht, kommt man nicht darum herum festzustellen, dass die Jungs alles wegblasten und die besten Publikumsreaktionen des heutigen Abends für sich verbuchen können. Obwohl die Masse anfangs etwas verhalten reagiert, zieht Andre sie durch seine engagierte, schweißtreibende Performance schnell auf seine Seite. Es dauert also nicht lange, bis die ganze Zeche zu einem riesigen Circle Pit mutiert und auch die erste Wall Of Death gestartet wird – so macht das Spaß!
Fragt mich bitte nicht, welche Songs die Jungs hier in die Halle feuern, außer dem abschließenden „Wake Up In Hell“, bei dem die Band schon größtenteils mit Schlagsahne besprüht ist, habe ich nichts erkannt. Aber das ist im Grunde auch egal, denn bei MAROON geht jeder Song direkt auf die Fresse. Und zwar druckvoll, knallhart und präzise. Grandioser Auftritt!
[mh]
Mit CHIMAIRA steht nun eine meiner persönlichen Highlightbands auf der Bühne, da mich diese bei ihrem letzten Konzert regelrecht in Ekstase versetzt haben. Ein grünes Blitzlichtgewitter begleitet von einem Conan-Intro und jeder Menge brachialer Hits stand damals auf der Tagesordnung. Sollte die Band am heutigen Abend das Niveau bestätigen? So ganz mit « ja » kann man die Frage nicht beantworten, denn irgendwie ist der Charme von damals ein wenig verflogen. Es gibt rundum Songs auf die Glocke, tatsächlich blitzt es auch wieder gewaltig auf der Bühne und auch die neuen Titel knallen wie Uschi ins weite Rund. Allerdings hat man den Eindruck, dass ein Stück weit mehr Souveränität bei der Band Einzug gefunden hat. Nach den spielfreudigen Vorgängerbands wirkt das Ganze dann nicht mehr ganz so verspielt und fröhlich. Vor allem während „No Reason to Live“ und dem überlangen „Six“ verliert der Auftritt deutlich an Spannung und es liegt nicht nur am Bier, dass ich den Kollegen Hauptmann darauf aufmerksam machen will, dass die Jungs unbedingt noch „Needles“ spielen müssen, was allerdings schon längst geschehen war. Einen richtig fetten Eindruck hinterlässt dagegen das Dreierpaket „Nothing Remains“, „Severed“ und „Worthless“. Insgesamt ein guter Auftritt von CHIMAIRA, von dem ich mir allerdings mehr erwartet hatte.
Setlist CHIMAIRA :
Pure Hatred
The Flame
Power Trip
Nothing Remains
Severed
Worthless
Black Heart
Cleansation
Needle
No Reason To Live
Six
The Dehumanizing Process
Resurrection
[bg]
Doch bevor wir uns hemmungslos dem Alkohol hingeben können, geht’s erst mal auf in die Zeche Carl, die zu meiner Überraschung nur recht spärlich gefüllt ist – ich würde mal so 200, maximal 300 Leute schätzen. Nicht gerade viel bei so einem hochkarätigem Line Up. Ob sich die Ruhrpöttler lieber das grandiose 3:3 von Bayern gegen Getafe anschauen?
Den Anfang macht heute DIE HÄSSLICHSTE BAND DER WELT - so hätte ich die Truppe jedenfalls genannt, wenn wir nicht durch nachträgliche Recherche doch noch darauf gekommen wären, dass diese Menschen auf der Bühne DEAD SHAPE FIGURE heißen. Angekündigt sind die Burschen nicht, ein Backdrop haben sie auch nicht, und der Sänger nuschelt dermaßen unverständlich, dass kaum einer in der Halle mitbekommt, wer da eigentlich gerade rumlärmt. Sicherlich nicht gerade förderlich für den eigenen Bekanntheitsgrad…
Wie dem auch sei, der von mir angedachte Bandname würde den Jungs ganz bestimmt auch gut stehen, denn die halbnackten, teils recht speckigen Musiker sind mit ihren Rauschebärten, Glatzen, Kopftüchern und Sonnenbrillen eine echte Beleidigung für jedes Auge. Leider ist auch die Musik nicht besser, denn der holprige Death/Thrash Metal des Fünfers kommt ziemlich uninspiriert und anstrengend rüber. Lediglich beim MACHINE HEAD Cover „Davidian“ kommt ein bisschen Stimmung auf, allerdings tut die Version teilweise auch schon körperlich weh. Da sind wir schon recht froh, dass der Band während des letzten Songs von der Crew die Instrumente abgenommen werden. Ja, heute ist der letzte Tag der Tour, und da macht man so was halt. In diesem Fall ist es aber auch mehr als gerechtfertigt!
[mh]
THE SORROW sind sicherlich eine der größten Metalhoffnungen aus unserem Nachbarland Österreich. Die junge Band verknüpft geschickt brachiale Death Metal Gewalt mit modernen Riffs und melodischen Refrains. Manche Leute würden es auch einfach Metalcore in seiner traditionellsten Form nennen und sie hätten Recht. Doch haben THE SORROW irgendwie das gewisse Etwas. Mit ihrem Album “Blessings from a Blackened Sky” entert man die Essener Bühne und liefert einen sehr sympathischen Auftritt ab. Fronter Mätze kann sogar mit Cleangesang überzeugen, obwohl man den Eindruck hat, dass diese Bereiche etwas leiser gedreht werden von den Jungs am Mischpult.
Einerseits merkt man der Band deutlich an, dass diese Tour Kraft gekostet hat, auf der anderen Seite kompensiert die unglaubliche Spielfreude und gute Laune diesen Eindruck. Die Ösis hatten definitiv eine Menge Spaß auf dieser Tour, was man bei Titeln wie “Knights of Doom” und “Thirteen Years” durchaus nachvollziehen kann. Die Zuschauer sind rundum zufrieden und können wohl mehr mit einem lachenden Auge darüber hinwegsehen, dass die Band ihren Abschlusshit “Death From a Lovers Hand” nicht wirklich ordnungsgemäß ausführen kann, da die Jungs von DEATH SHAPE FIGURE/MAROON und sonstige Tourmitglieder bereits die Bühne entern und die Österreicher mit Klebeband verzieren, die Gitarristen vom Publikum herumgetragen werden und irgendwann nur noch der Drummer zu hören ist. Jungs, ihr habt Spaß gemacht! [bg]
Mit MAROON entert dann so ein wenig der heimliche Headliner dieses Abend die Bühne. Ja, MAROON sind sehr stumpf und versprühen ein (nicht für jeden charmantes) Asi/Proll Flair, aber das, was sie da veranstalten, hat definitiv Klasse und Stil. Auch wenn mir Fronter Andre Moraweck mit seinem permanenten Gerotze ganz schön auf den Senkel geht, kommt man nicht darum herum festzustellen, dass die Jungs alles wegblasten und die besten Publikumsreaktionen des heutigen Abends für sich verbuchen können. Obwohl die Masse anfangs etwas verhalten reagiert, zieht Andre sie durch seine engagierte, schweißtreibende Performance schnell auf seine Seite. Es dauert also nicht lange, bis die ganze Zeche zu einem riesigen Circle Pit mutiert und auch die erste Wall Of Death gestartet wird – so macht das Spaß!
Fragt mich bitte nicht, welche Songs die Jungs hier in die Halle feuern, außer dem abschließenden „Wake Up In Hell“, bei dem die Band schon größtenteils mit Schlagsahne besprüht ist, habe ich nichts erkannt. Aber das ist im Grunde auch egal, denn bei MAROON geht jeder Song direkt auf die Fresse. Und zwar druckvoll, knallhart und präzise. Grandioser Auftritt!
[mh]
Mit CHIMAIRA steht nun eine meiner persönlichen Highlightbands auf der Bühne, da mich diese bei ihrem letzten Konzert regelrecht in Ekstase versetzt haben. Ein grünes Blitzlichtgewitter begleitet von einem Conan-Intro und jeder Menge brachialer Hits stand damals auf der Tagesordnung. Sollte die Band am heutigen Abend das Niveau bestätigen? So ganz mit « ja » kann man die Frage nicht beantworten, denn irgendwie ist der Charme von damals ein wenig verflogen. Es gibt rundum Songs auf die Glocke, tatsächlich blitzt es auch wieder gewaltig auf der Bühne und auch die neuen Titel knallen wie Uschi ins weite Rund. Allerdings hat man den Eindruck, dass ein Stück weit mehr Souveränität bei der Band Einzug gefunden hat. Nach den spielfreudigen Vorgängerbands wirkt das Ganze dann nicht mehr ganz so verspielt und fröhlich. Vor allem während „No Reason to Live“ und dem überlangen „Six“ verliert der Auftritt deutlich an Spannung und es liegt nicht nur am Bier, dass ich den Kollegen Hauptmann darauf aufmerksam machen will, dass die Jungs unbedingt noch „Needles“ spielen müssen, was allerdings schon längst geschehen war. Einen richtig fetten Eindruck hinterlässt dagegen das Dreierpaket „Nothing Remains“, „Severed“ und „Worthless“. Insgesamt ein guter Auftritt von CHIMAIRA, von dem ich mir allerdings mehr erwartet hatte.
Setlist CHIMAIRA :
Pure Hatred
The Flame
Power Trip
Nothing Remains
Severed
Worthless
Black Heart
Cleansation
Needle
No Reason To Live
Six
The Dehumanizing Process
Resurrection
[bg]