Thee Silver Mt. Zion & Old Time Relijun
Thee Silver Mt. Zion & Old Time Relijun
Leipzig, UT Connewitz
25.04.2008
25.04.2008
SILVER MT. ZION hat es schon einmal in das UT Connewitz verschlagen und heute kommen die Barden wiederholt, um ihr neues Album "13 Blues For Thirteen Moons" live vorzustellen. Alternativ, verschroben, episch und unzugänglich erscheint die Musik von SMZ. Wird das heutige Publikum all das aushalten?
Aber den Anfang macht OLD TIME RELIJUN mit ihrer chaotisch, abgedrehten Musikperformance. Stillos, oder schrankenloser Stil. Welche Definition man anwenden will, bleibt einem selbst überlassen. Jedenfalls rumpelt sich das Quartett ordentlich durch eine halbe Stunde voll pumpender Power, schrägem Fratzengeballer und modischen No-Goes. Irgendwo zwischen Post-Grunge, Polka und Klezmer gelegen, schafft es O.T.R. schiere Neugierde und Begeisterungsstürme wegen des Saxophonisten, der auch mal zwei Metallblasinstrumente gleichzeitig in den Mund nimmt, zu wecken. Guter Auftakt, nur etwas eintönig, trotz der mopsfidelen Klangnummer.
Aus Kanada stammt das siebenköpfige Musikerkollektiv THEE SILVER MT. ZION (1999 gegründet), welches aus den (ex-) GODSPEED YOU ! BLACK EMPEROR (R.I.P.) Mitgliedern Efrim Menuk und Sophie Troudeau und weiteren Leuten besteht. Die Protestsongs mit ihrer Affinität zu Gospel, Blues und Rock sind von epischer Natur. Und das stellt die Band gleich mit ihrer (O-Ton) 'tanzbarsten' Nummer vom neuen Album unter Beweis. Zwanzig Minuten Auf und Ab, nebst dramaturgischem Gefiedel, Schreien und barfüßigem Bedienen der Effektur. Trotz wenig Bewegungsraums bleibt viel Platz für körperliche Bewegungsausbrüche auf einem Quadratmeter, Lächeln und durchschwitzte Hemden. Das neoklassisch angehauchte THEE SILVER MT. ZION MEMORIAL ORCHESTRA & TRA-LA-LA-BAND (Cello, Violinen) besticht auch durch Witz, Charme und Bodenhosigkeit neben ihrer kongenial vorgetragenen Musik. Aber höre ich da Soundprobleme? Gerade in den Momenten, wenn es dicht und atmosphärisch werden soll, verliert die Musik klangtechnisch an Tiefe, artet gar zu einem indifferentem sowie seichtem Geschrammel aus. Irgendwie gibt es stellenweise Aussetzer im Zusammenspiel, die aber wieder wett gemacht werden. Eine Zugabe gab es auch, so dass das (leider) kritiklose und biervolle studentische Publikum ("Ich studiere im 5. Semester Germanistik") Beifall klatscht ob des verspielerischen Abends. Die Band verzeiht es, wir übrigens auch und plumpen uns noch ein nächstes Rülpswasser in den lädierten Magen.
Die betont schiefe Musik von dem, na (!) ... ihr weißt schon ... Projekt weiß aber trotz der kleinen Mängelchen zu begeistern. Denn hier spielen Musiker mit Seele, Herzblut und viel Enthusiasmus. Der musikalische Querschnitt bietet für jeden Fan alles, was er kennt, obwohl die Songs Jamsession-Charakter haben und jegliches liedhafte verneinen. Deswegen ist es ja so interessant. Denn niemand weiß genau, was wo beginnt und wie es wann endet. Soviel Freiheit braucht nunmal ein Künstler. Und fordert nicht zu wenig vom klatschfreudigen Publikum ab. Gelungener Abend, mit einigen bekannten Gesichtern, guter Musik von ambitionierten Musikern und guter Band-Fan-Interaktion. Auch wenn alles etwas steif und unsicher vorgetragen wurde. Ob dem jugendlichen Publikum die politische Botschaft der Band klar wurde, sei mal dahin gestellt. Alles hatte schon irgendwie von einem künstlich aufgeblähtem Hype nach der Art "Band gucken, ist bekannt". Ach ja, irgendwer sollte dem Firmen-BMW fahrenden und schlecht angezogenen LVZ-Fotografen sagen, dass die Band nicht die Augen schließt, weil sie so sehr in die Musik vertieft ist ... Manche nerven wirklich.
Aber den Anfang macht OLD TIME RELIJUN mit ihrer chaotisch, abgedrehten Musikperformance. Stillos, oder schrankenloser Stil. Welche Definition man anwenden will, bleibt einem selbst überlassen. Jedenfalls rumpelt sich das Quartett ordentlich durch eine halbe Stunde voll pumpender Power, schrägem Fratzengeballer und modischen No-Goes. Irgendwo zwischen Post-Grunge, Polka und Klezmer gelegen, schafft es O.T.R. schiere Neugierde und Begeisterungsstürme wegen des Saxophonisten, der auch mal zwei Metallblasinstrumente gleichzeitig in den Mund nimmt, zu wecken. Guter Auftakt, nur etwas eintönig, trotz der mopsfidelen Klangnummer.
Aus Kanada stammt das siebenköpfige Musikerkollektiv THEE SILVER MT. ZION (1999 gegründet), welches aus den (ex-) GODSPEED YOU ! BLACK EMPEROR (R.I.P.) Mitgliedern Efrim Menuk und Sophie Troudeau und weiteren Leuten besteht. Die Protestsongs mit ihrer Affinität zu Gospel, Blues und Rock sind von epischer Natur. Und das stellt die Band gleich mit ihrer (O-Ton) 'tanzbarsten' Nummer vom neuen Album unter Beweis. Zwanzig Minuten Auf und Ab, nebst dramaturgischem Gefiedel, Schreien und barfüßigem Bedienen der Effektur. Trotz wenig Bewegungsraums bleibt viel Platz für körperliche Bewegungsausbrüche auf einem Quadratmeter, Lächeln und durchschwitzte Hemden. Das neoklassisch angehauchte THEE SILVER MT. ZION MEMORIAL ORCHESTRA & TRA-LA-LA-BAND (Cello, Violinen) besticht auch durch Witz, Charme und Bodenhosigkeit neben ihrer kongenial vorgetragenen Musik. Aber höre ich da Soundprobleme? Gerade in den Momenten, wenn es dicht und atmosphärisch werden soll, verliert die Musik klangtechnisch an Tiefe, artet gar zu einem indifferentem sowie seichtem Geschrammel aus. Irgendwie gibt es stellenweise Aussetzer im Zusammenspiel, die aber wieder wett gemacht werden. Eine Zugabe gab es auch, so dass das (leider) kritiklose und biervolle studentische Publikum ("Ich studiere im 5. Semester Germanistik") Beifall klatscht ob des verspielerischen Abends. Die Band verzeiht es, wir übrigens auch und plumpen uns noch ein nächstes Rülpswasser in den lädierten Magen.
Die betont schiefe Musik von dem, na (!) ... ihr weißt schon ... Projekt weiß aber trotz der kleinen Mängelchen zu begeistern. Denn hier spielen Musiker mit Seele, Herzblut und viel Enthusiasmus. Der musikalische Querschnitt bietet für jeden Fan alles, was er kennt, obwohl die Songs Jamsession-Charakter haben und jegliches liedhafte verneinen. Deswegen ist es ja so interessant. Denn niemand weiß genau, was wo beginnt und wie es wann endet. Soviel Freiheit braucht nunmal ein Künstler. Und fordert nicht zu wenig vom klatschfreudigen Publikum ab. Gelungener Abend, mit einigen bekannten Gesichtern, guter Musik von ambitionierten Musikern und guter Band-Fan-Interaktion. Auch wenn alles etwas steif und unsicher vorgetragen wurde. Ob dem jugendlichen Publikum die politische Botschaft der Band klar wurde, sei mal dahin gestellt. Alles hatte schon irgendwie von einem künstlich aufgeblähtem Hype nach der Art "Band gucken, ist bekannt". Ach ja, irgendwer sollte dem Firmen-BMW fahrenden und schlecht angezogenen LVZ-Fotografen sagen, dass die Band nicht die Augen schließt, weil sie so sehr in die Musik vertieft ist ... Manche nerven wirklich.