Hate Eternal Cephalic Carnage Deadborn & Skeletonwitch

Hate Eternal, Cephalic Carnage, Deadborn & Skeletonwitch

Cephalic CarnageDeadbornHate EternalSkeletonwitch
Leipzig, Conne Island
10.05.2008
SKELETONWITCH machten den Anfang eines insgesamt recht gelungenen Abends. Dazu sollten die keimig-speckigen Thrasher aus Athens in Ohio einen gehörigen Anteil haben. Alle Bandmitglieder waren mit langen speckigen Haaren und ultratrven Kutten ausgestattet, der Basser was ne Mischung aus MANOWARs Joey und MACABREs Nefarious. Nicht nur optisch amüsant auch spielerisch exzellent, boten sie eine unterhaltsame Mischung aus auf die Fresse Thrash, IRON MAIDEN artigen Gitarrengefudel, Blastbeat und absolut trver Bühnenpräsentation. Nach den anfänglichen Soundproblemen war ab Titel 3 dann dieser auch in Ordnung und im anfänglich noch spärlich besetzten Auditorium bildeten sich ein erster zärtlicher Moshpit.

Nach so einem Eröffnungsorkan der guten Laune hatte es die einzige deutsche Band dieses Abends schwer. Zwar gelang es DEADBORN mit ihrem technisch hochwertigen, jedoch nur bedingt abwechslungsreichen Material auch geneigte Fans vor der Bühne zu binden, jedoch blieben extatischere Auswüchse wie zuvor bei SKELETONWITCH gänzlich aus. Das lag zum einen am wirklich schlechten und unausgewogenen Sound und an der etwas steifen Bühnenpräsentation der Band, bei der eigentlich nur Sänger Mario ordentlich einen losließ. Mit einer Mischung aus rappendem Terminator und Karate Kid trifft Robocop Bewegungen war er in Verbindung mit seinem merkwürdigen Iro definitiv das optisch wertvollste Element von DEADBORN.

Ich habe CEPHALIC CARNAGE schon oft gesehen, um genau zu sein, bei der jetzigen Tour das 7. Mal innerhalb von 5 Jahren und es war nie langweilig. Ich war gespannt, was mich jetzt erwarten würde. Nun um es vorweg zu nehmen, es war nach dem FUCK THE COMMERCE-Auftritt im Jahre 2003 der beeindruckendste. Neubasser Nick hat sich mittlerweile vollständig und homogen in die Band integriert und teilt sich mit Sänger Lenzig die stimmlichen Aufgaben. Endlich war der Sound im Conny Island fett und differenziert und der Spaß ging vorbei wie im Fluge. Die wie immer extrem bewegungsfreudige Band ließ auch optisch nichts anbrennen, bot eine dynamische Show mit Titeln von allen Alben ließen das Leipziger Publikum völlig durchdrehen. Zwischen den Lieder gabs entweder merkwürdige Elektofummeleien vom Band oder die Band spielte eine flotte Countrynummer als Intro vor dem folgenden Orkan. Schon beim Konzert war klar, CEPHALIC CARNAGE sind der heimliche Headliner und HATE ETERNAL haben es definitiv schwer.

Als HATE ETERNAL begannen war ein gutes Drittel der Besucher schon weg und im Verlaufe des Sets der Band um Erik Rutan wurde es sukzessiv leerer. Das lag natürlich an der extrem kompromisslosen und auf Dauerprügel hin optimierten Stil dar Band und dem im Vergleich zur Entertaimentmaschinerie CEPHALIC CARNAGE recht drögen „Evil“ Show. Wie schon im Review zu „Fury and Flames“ bemängelt, fehlte es an Abwechslung, dass es im Grunde auch anders geht, bewies gleich Titel 2 „Behold Judas“ vom „I, Monarch“ Album, dass extrem kraftvoll und auch für HATE ETERNAL Verhältnisse extrem abwechslungsreich rüberkam. Solche Momente schafften zwar Abwechslung aber nur ganz, ganz selten. Die physische Leistung der Band, insbesondere von Schlagzeuger Jade Simonetto war indes extrem beeindruckend. Unterhaltsam wars nur in Maßen, da kann man sich auch Gewichtheben im Fernsehen anschauen.

Aus dem Package zwei Touren machen SKELETONWITCH und CEPHALIC CARNAGE für die aufgeschlossenen Fans und DEADBORN und HATE ETERNAL für Metalpuristen, das wäre was gewesen... So wars „nur“ ein gutes Konzert mit zwei überdurchschnittlich unterhaltsamen Bands und zweien, die technisch hervorragend, jedoch im Gesamtzusammenhang etwas dröge waren. Spaß gemacht hats trotzdem.

Fotos von Yvonne

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