Totenmond Artless & Sic(k)reation
Totenmond, Artless & Sic(k)reation
Leipzig, Kulturbundhaus
03.05.2008
03.05.2008
Zum mittlerweile 83. Mal lädt die Leipziger Scheddel-Crew zum gewohnten Stelldichein ins Kulturbundhaus. Erstaunlicherweise folgen unerwartet viele dieser Einladung - trotz des einladenden Wetters. Langsam aber stetig füllt sich der Veranstaltungsraum, auch wenn die meisten lieber zunächst erst einmal mit einem Bier in der Hand die Fassade von außen bestaunen. Laute Musik lockt sie dann aber kurz nach neun doch noch alle ins Gebäude.
Den Anfang bestreitet wie mittlerweile beim Scheddel fast schon üblich, eine lokale Band. Heute am Start: Die Leipziger von SIC(K)REATION. Und wie so oft hat man sich dem Todesmetall verschrieben. Mit einem beachtlichen Brüllorgan ausgestattet, kann der Frontmann zunächst punkten, während der Rest der Mannschaft einen druckvollen Sound produziert. Größtenteils suhlt sich die Band dabei in einfachen Strukturen und reiht sich perfekt in die SIX FEET UNDER / DEBAUCHERY - Schiene ein. Um aber nicht bloß stets als eine Kopie einer Kopie verschrien zu werden, bemüht sich die Truppe um Abwechslung - mal mit diversen Thrash-Spritzern, mal durch kurze atmosphärische Momente, mal mit variierten Vocals. Nicht immer geht das gut, aber der Versuch ist auf jeden Fall löblich. Komischerweise geht aber das Publikum gerade bei simplen Holzhammer-Songs wie "Blood" am meisten ab.
ARTLESS jedenfalls haben nachdem die große Raucher-Reisewelle wieder ihren Platz im Kulturbundhaus gefunden hat, keine große Mühe, die Stimmung zu halten. Im Gegenteil, beim direkten Vergleich hat die Vorband leider das Nachsehen, da vor allem das Zusammenspiel bei ARTLESS bedeutend professioneller wirkt - und das trotz der kleinen Zwangsumstellung in der Besetzung (Der Gips am Arm des Sängers und sonst auch Gitarristen spricht für sich). Inhaltlich gibt sich der Death Metal der Vogtländer überraschend vielseitig und melodisch, aber auch der Wumms kommt nicht zu kurz. Schöne Soli gibts gratis dazu. Eine echte Überraschung.
Dicht gedrängt wartet die Meute nun auf den Headliner. TOTENMOND haben ihre neue Scheibe "Thronräuber" mitgebracht, um sie den Massen direkt in ihre Gesichter zu schleudern. Schon immer hat die Band polarisiert, musikalisch überrascht und gerne auch mal - besonders mit ihren deutschsprachigen Texten - die Zuhörer provoziert. Mit einem guten Einstieg (Nebelwaberndes Intro samt gelungenem Übergang zum Opener) fängt die Band meine Aufmerksamkeit ein, danach aber - und nun folgt der extrem subjektive Teil dieses Konzertberichts - geht sie mir am Arsch vorbei. Offensichtlich stehe ich auf der Schattenseite der Polarisationsmauer, denn dieser gehaltlose und ungeschliffene Brei aus Death / Doom / Hardcore / Crust oder wasweißich noch wird auch mit den neuen Songs nicht besser. Während mein Geist sich aber immer weiter verschließt, öffnet er sich für den überwiegenden Teil der vorn stehenden Anwesenden umso deutlicher (insofern er noch nicht allzu sehr von den örtlichen Alkoholika vernebelt wurde). Zwischendurch wird das Set für einen kleinen Geburtstagsgruß an eines der Scheddel-Crewmitglieder unterbrochen - selbstredend begleitet von einer Handvoll Gratis-Schnäpse, die nur einen weiteren Schluck Benzin in der flammenden Glut darstellen. Die Feier geht somit ungehindert und mit neuem Elan weiter. Auch wenn mir das persönlich an diesem Abend vielleicht nicht so ganz klar wird, irgend etwas wird die Band schon richtig machen.
Fotos von Yvonne
Den Anfang bestreitet wie mittlerweile beim Scheddel fast schon üblich, eine lokale Band. Heute am Start: Die Leipziger von SIC(K)REATION. Und wie so oft hat man sich dem Todesmetall verschrieben. Mit einem beachtlichen Brüllorgan ausgestattet, kann der Frontmann zunächst punkten, während der Rest der Mannschaft einen druckvollen Sound produziert. Größtenteils suhlt sich die Band dabei in einfachen Strukturen und reiht sich perfekt in die SIX FEET UNDER / DEBAUCHERY - Schiene ein. Um aber nicht bloß stets als eine Kopie einer Kopie verschrien zu werden, bemüht sich die Truppe um Abwechslung - mal mit diversen Thrash-Spritzern, mal durch kurze atmosphärische Momente, mal mit variierten Vocals. Nicht immer geht das gut, aber der Versuch ist auf jeden Fall löblich. Komischerweise geht aber das Publikum gerade bei simplen Holzhammer-Songs wie "Blood" am meisten ab.
ARTLESS jedenfalls haben nachdem die große Raucher-Reisewelle wieder ihren Platz im Kulturbundhaus gefunden hat, keine große Mühe, die Stimmung zu halten. Im Gegenteil, beim direkten Vergleich hat die Vorband leider das Nachsehen, da vor allem das Zusammenspiel bei ARTLESS bedeutend professioneller wirkt - und das trotz der kleinen Zwangsumstellung in der Besetzung (Der Gips am Arm des Sängers und sonst auch Gitarristen spricht für sich). Inhaltlich gibt sich der Death Metal der Vogtländer überraschend vielseitig und melodisch, aber auch der Wumms kommt nicht zu kurz. Schöne Soli gibts gratis dazu. Eine echte Überraschung.
Dicht gedrängt wartet die Meute nun auf den Headliner. TOTENMOND haben ihre neue Scheibe "Thronräuber" mitgebracht, um sie den Massen direkt in ihre Gesichter zu schleudern. Schon immer hat die Band polarisiert, musikalisch überrascht und gerne auch mal - besonders mit ihren deutschsprachigen Texten - die Zuhörer provoziert. Mit einem guten Einstieg (Nebelwaberndes Intro samt gelungenem Übergang zum Opener) fängt die Band meine Aufmerksamkeit ein, danach aber - und nun folgt der extrem subjektive Teil dieses Konzertberichts - geht sie mir am Arsch vorbei. Offensichtlich stehe ich auf der Schattenseite der Polarisationsmauer, denn dieser gehaltlose und ungeschliffene Brei aus Death / Doom / Hardcore / Crust oder wasweißich noch wird auch mit den neuen Songs nicht besser. Während mein Geist sich aber immer weiter verschließt, öffnet er sich für den überwiegenden Teil der vorn stehenden Anwesenden umso deutlicher (insofern er noch nicht allzu sehr von den örtlichen Alkoholika vernebelt wurde). Zwischendurch wird das Set für einen kleinen Geburtstagsgruß an eines der Scheddel-Crewmitglieder unterbrochen - selbstredend begleitet von einer Handvoll Gratis-Schnäpse, die nur einen weiteren Schluck Benzin in der flammenden Glut darstellen. Die Feier geht somit ungehindert und mit neuem Elan weiter. Auch wenn mir das persönlich an diesem Abend vielleicht nicht so ganz klar wird, irgend etwas wird die Band schon richtig machen.
Fotos von Yvonne