Impiety Spearhead & Purgatory
Impiety, Spearhead & Purgatory
Leipzig, Hellraiser
19.08.2008
19.08.2008
Scheddel vs. Hellraiser ? In diesem zwiespältigen Licht erscheint der heutige Metal-Abend in Leipzig. Wo an manchen Wochen erhebliche Flauten in der Leipziger Konzertlandschaft herrschen, finden an einem Tag zwei für sich genommen sehr vielgestaltige Konzerte statt, die sich geschmacklich und musikalisch sehr unterscheiden. Auf der einen Seite die an langer Hand geplante Show im Hellraiser und die flapsig kurz ausgehobene Show mit DEBAUCHERY, MIMOSIS, GRABAK in der Moritzbastei. Ehrlich gesagt, das viel früher in diesem Jahr geplante Konzert (Tour abhängig) im Hellraiser war ganz klar in der schlechteren Ausgangsposition gegenüber die gleichzeitig stattfindende Scheddel-Veranstaltung im Zentrum Leipzigs, die auch an einem anderen Wochenende hätte geplant werden können. Streng genommen ist die erfolgreichere Scheddel-Veranstaltung ein unfairer Zug gegenüber den Hellraiser, aber auch gegenüber den Fans, die sich gerne beide Konzerte angeschaut hätten. Dennoch finden sich heute Abend in im Engelsdorfer Club genügend Fanatiker ein, die dem explosiven Gemisch aus untergrundigem Oldschool-Deathmetal verschiedener ethnologischer Herkunft (Deutschland, UK und Singapur) frönen möchten und geziemend Abstand halten zu jeder Art von Kommerz. Doch viele begleitete wegen der Tourabsage von GLORIOR BELLI und den beiden nicht stattgefundenen Gigs in Dresden und Chemnitz die bange Frage ob die Bands überhaupt auftreten werden oder nicht.
Für PURGATORY steht das nicht zur Debatte. Auch nicht den schon früh angereisten Fans, die die Bandproben von IMPIETY schon hören konnten. Heute erst steigt die deutsche Kultband in das Package ein und entfesselt heute Abend ein wahres Purgatorium. Hier fühlt sich Gott definitiv nicht zu Hause. Ihr gefährliches Gebräu aus kraftvollen, packenden Songs sowohl vom neuen Album "Cultus Luciferi" als auch von älterem Material bindet die ersten Anhänger, die zum präzisen Geknüppel ihre üppigen und auch nicht vorhandenen Matten schwingen. Der spitzenmäßige Sound, das hineinknieende Engagement jedes Bandmitglieds unterstreichen voll die fesselnde Mucke. Vor allem der sympatische Fronter Mirko Dreier (ex-SEIRIM) bietet genug Bewegung und Show um den kraftstrotzenden Deathmetal passend zu ergänzen. Rene (Gitarre) und Peter (Bass) posen gemeinsam um die Wette, identifizieren sich voll und ganz mit dem schnörkellosen und direkten Sound. Drummer Lutz besticht durch seine präzisen Techniken, die er zuweilen hoppelnd untermalt. Für PURGATORY ist dieser Auftritt der beste Beweis, wie Präzision aussehen muss. Perfekt aufeinander eingespielt gewinnt die Band an diesem Abend voll und ganz. Trve.
Fast schon überraschend präsentiert das Trio von SPEARHEAD voll ausgereiften Hochgeschwindigkeits–Deathmetal in dem lichtungsartig Brüche, teils mit atmosphärischen teils mit thrashigmelodiösen Soli, eingestreut werden. Die Engländer brechen einen blastbeathaltigen Sturm los, der auch gegen Ende ihres Auftritts nicht an wallender Durchschlagskraft abnimmt. Die spitzen Aufschreie einiger begeisterter Fans werden während der Show immer katzenartiger, und so miaut sich das fette Brett von einem Erfolg zum nächsten. Mikrofon- und Propellerbanging waren bei den beiden Frontmännern die einzigen körperlichen Regungen, aber wer braucht schon bei so starkem Material wie aus den Alben "Decrowning The Irenarch" (2007) noch eine optische Show. Kritische Kenner sagen, dass das letzttägige Gebaren SPEARHEADs Schuld am Scheitern der letzten beiden Shows in Chemnitz und Dresden war. Ging dem Drummer die Puste aus, oder war er ernsthaft erkrankt? Jedenfalls war es Glück und Kalkulation, dass der Auftritt heute zu stande kam. Die Fans wussten das zu schätzen.
"Wir sind doch nicht in London, sondern in Leipzig". Mit diesen Worten konnte der Hellraiser-Veranstalter die Erwartungen der Promoagenten dämpfen von Zuschauerzahlen in dreistelliger Höhe. IMPIETY gibt es schon seit 1991. Die alten Hasen sind also lange genug im Geschäft um zu wissen, was professionelles Gebaren ist. So ist der heutige Auftritt der vier rasenden Asiaten auch zu werten. Und beim Scheitan, mit unbändigem Zorn und Stahlkegel bestücktem Leder und Patronengurten bewaffnet, walzt sich IMPIETY durch ein bangfreudiges Set, bestehend aus Stücken von "Dominator" (2008), "Formidonis Nex Cultus" (2007) und weitaus älteren Songs. Dabei wird eher der Exotenbonus der Band bestaunt als die nickfreudigen Songs mit viel bösem Fluidum und Speed. Dass dabei der Bassist immer den Gitarrengurt an sein Viersaitenbrett knüpfen muss, weil die Halterung ihren Geist aufgegeben hatte ist wohl die netteste Anekdote des dunkelhäutigen Teams aus dem südostasiatischen Stadtstaat. Trotz der viel zu kurzen Show (keine Lust?) bleibt IMPIETY "Asians Elite" in Sachen schwarzgestrichenen Death Metals.
Der glaubwürdige Auftritt war gerade wegen dieser starken Zusammenstellung jeden Cent wert und unterstreicht auch das Gespür des Veranstalters für hochwertige Musik und Underground-Gefühl abseits von Eventveranstaltungen und Metal-Schickeria. Heute wurde im Hellraiser niemand müde wegen andauernden Hochgeschwindigkeitsattacken.
Für PURGATORY steht das nicht zur Debatte. Auch nicht den schon früh angereisten Fans, die die Bandproben von IMPIETY schon hören konnten. Heute erst steigt die deutsche Kultband in das Package ein und entfesselt heute Abend ein wahres Purgatorium. Hier fühlt sich Gott definitiv nicht zu Hause. Ihr gefährliches Gebräu aus kraftvollen, packenden Songs sowohl vom neuen Album "Cultus Luciferi" als auch von älterem Material bindet die ersten Anhänger, die zum präzisen Geknüppel ihre üppigen und auch nicht vorhandenen Matten schwingen. Der spitzenmäßige Sound, das hineinknieende Engagement jedes Bandmitglieds unterstreichen voll die fesselnde Mucke. Vor allem der sympatische Fronter Mirko Dreier (ex-SEIRIM) bietet genug Bewegung und Show um den kraftstrotzenden Deathmetal passend zu ergänzen. Rene (Gitarre) und Peter (Bass) posen gemeinsam um die Wette, identifizieren sich voll und ganz mit dem schnörkellosen und direkten Sound. Drummer Lutz besticht durch seine präzisen Techniken, die er zuweilen hoppelnd untermalt. Für PURGATORY ist dieser Auftritt der beste Beweis, wie Präzision aussehen muss. Perfekt aufeinander eingespielt gewinnt die Band an diesem Abend voll und ganz. Trve.
Fast schon überraschend präsentiert das Trio von SPEARHEAD voll ausgereiften Hochgeschwindigkeits–Deathmetal in dem lichtungsartig Brüche, teils mit atmosphärischen teils mit thrashigmelodiösen Soli, eingestreut werden. Die Engländer brechen einen blastbeathaltigen Sturm los, der auch gegen Ende ihres Auftritts nicht an wallender Durchschlagskraft abnimmt. Die spitzen Aufschreie einiger begeisterter Fans werden während der Show immer katzenartiger, und so miaut sich das fette Brett von einem Erfolg zum nächsten. Mikrofon- und Propellerbanging waren bei den beiden Frontmännern die einzigen körperlichen Regungen, aber wer braucht schon bei so starkem Material wie aus den Alben "Decrowning The Irenarch" (2007) noch eine optische Show. Kritische Kenner sagen, dass das letzttägige Gebaren SPEARHEADs Schuld am Scheitern der letzten beiden Shows in Chemnitz und Dresden war. Ging dem Drummer die Puste aus, oder war er ernsthaft erkrankt? Jedenfalls war es Glück und Kalkulation, dass der Auftritt heute zu stande kam. Die Fans wussten das zu schätzen.
"Wir sind doch nicht in London, sondern in Leipzig". Mit diesen Worten konnte der Hellraiser-Veranstalter die Erwartungen der Promoagenten dämpfen von Zuschauerzahlen in dreistelliger Höhe. IMPIETY gibt es schon seit 1991. Die alten Hasen sind also lange genug im Geschäft um zu wissen, was professionelles Gebaren ist. So ist der heutige Auftritt der vier rasenden Asiaten auch zu werten. Und beim Scheitan, mit unbändigem Zorn und Stahlkegel bestücktem Leder und Patronengurten bewaffnet, walzt sich IMPIETY durch ein bangfreudiges Set, bestehend aus Stücken von "Dominator" (2008), "Formidonis Nex Cultus" (2007) und weitaus älteren Songs. Dabei wird eher der Exotenbonus der Band bestaunt als die nickfreudigen Songs mit viel bösem Fluidum und Speed. Dass dabei der Bassist immer den Gitarrengurt an sein Viersaitenbrett knüpfen muss, weil die Halterung ihren Geist aufgegeben hatte ist wohl die netteste Anekdote des dunkelhäutigen Teams aus dem südostasiatischen Stadtstaat. Trotz der viel zu kurzen Show (keine Lust?) bleibt IMPIETY "Asians Elite" in Sachen schwarzgestrichenen Death Metals.
Der glaubwürdige Auftritt war gerade wegen dieser starken Zusammenstellung jeden Cent wert und unterstreicht auch das Gespür des Veranstalters für hochwertige Musik und Underground-Gefühl abseits von Eventveranstaltungen und Metal-Schickeria. Heute wurde im Hellraiser niemand müde wegen andauernden Hochgeschwindigkeitsattacken.