Debauchery Mimosis Grabak
Debauchery, Mimosis, Grabak
Leipzig, Moritzbastei
19.09.2008
19.09.2008
Sommerpause wäre eigentlich das falsche Wort, denn dafür hätte es ja erstmal einen Sommer gegeben haben müssen. Aber egal, wie man es benennt, die Scheddelcrew ist jedenfalls aus dem Urlaub zurück und versammelt zum 85. Mal die Fraktion der härteren Gangart, um bei Bier, Bass und billigen Gesprächen den Herbst einzuläuten. Für diesen Auftakt ist zwar eigentlich ein kleiner Drum-Wettbewerb geplant, mangels Teilnehmer gibt es aber Ersatz in Form zweier Schlagzeug-Soli von GRABAK-Basti und DARK SUNS-Niko, die das eigentliche Programm ein wenig auflockern sollen.
„Nicht lachen, das ist Black Metal“
Mag man sich bei der anfangs erwähnten Schlagzeug-Einlage bereits ob der rasenden Geschwindigkeit positiv gewundert haben, so legen die böllernden Drums im Zusammenspiel mit den Instrumenten der anderen Kollegen von GRABAK noch einmal einen Zahn zu. In den typischen Masken gehüllt zelebrieren die Leipziger kompromisslosen Black Metal, wie man es von ihnen gewohnt ist. Das heißt, möglichst Gehirn und Taktgefühl an der Garderobe abgeben, in die Hassattacken der Band eintauchen und sich gnadenlos die Rübe abschrauben (Besonderes Schmankerl am Rande und ungemein förderlich für die Gesamtatmosphäre sind übrigens Blähungen beim Nebenmann). Böse Miene zum bösen Spiel ist da schon fast Pflicht, aber gelegentlich kann auch der Sänger einen Funken Selbstironie nicht zurückhalten, was die Truppe dann schon irgendwie sympathisch macht, insofern solch eine Vokabel in diesem Kontext überhaupt angemessen ist. Nichtsdestotrotz gönnt man sich dieses Mal einen besonders ausufernden Auftritt, der gerade gegen Ende mangels Abwechslung etwas gen Kaugummi tendiert. Das zahlreich erschienene Publikum hält aber tapfer durch.
„Der nächste Song ist leider nicht auf der neuen CD, er ist ja auch nicht von uns“
MIMOSIS, die ebenfalls in diesem Städtchen ihre Zelte aufgeschlagen haben, präsentieren heute nach langer Wartezeit ihren neuen Silberling, und zögern selbstverständlich nicht, auch etwas davon zum Besten zu geben. Nach wie vor ist deren Death Metal aber ganz schwer einzuschätzen. Einerseits durchaus aggressiv und brutal vorgetragen, andererseits erstaunlich offen für Tempowechsel und ungewöhnliche Rhythmen. Jedenfalls kann das neue Material das Publikum durchaus überzeugen, auch wenn es sicherlich eine Weile braucht, bis es sich im Kopf festsetzt. Das war bei den älteren Songs aber ebenfalls der Fall, da sich der Groove eher etwas unter der Oberfläche versteckt. Zwischendurch gibt’s mit ILLDISPOSED’s „I Believe in Me“ und der Zugabe HYPOCRISYs „Roswitha 74“ (O-Ton) auch etwas fremdes Material – wem die Band noch nichts sagt, der bekommt damit so eine ganz grobe Richtung gewiesen.
„Es ist schon scheiße spät, aber ihr seid noch scheiße gut drauf“
Blut ist dicker als Wasser, philosophieren regelmäßig alte, weise Männer und Frauen. Bei den Metzgergesellen von DEBAUCHERY jedenfalls scheint der rote Lebenssaft jedes Mal die Schlacht im Badezimmer zu gewinnen, bei ihrem heutigen Auftritt sollte das nicht anders ein. Den Krieg „Anspruch vs. DEBAUCHERY“ verliert die Truppe zwar regelmäßig, trotz doch überraschend starkem letzten Album. Dafür sieht’s aber bei „DEBAUCHERY vs. Publikum“ umso günstiger für die Stuttgarter aus, denn mit ihren plakativen Songs treffen Sie nach wie vor den Nerv der Anwesenden, auch wenn die arg fortgeschrittene Stunde manch Nervenbahn etwas in die Irre leitet, und selbst den sonst so energetischen Frontmann etwas erschlafft wirken lässt. Dennoch ist die Band immer eine sichere Bank, wenn Alkohol auf Männer trifft. Und „DEBAUCHERY vs. SIX FEET UNDER“ wurde auch schon vor längerer Zeit entschieden – Amerikaner sind so schlechte Verlierer...
Fotos von Yvonne
„Nicht lachen, das ist Black Metal“
Mag man sich bei der anfangs erwähnten Schlagzeug-Einlage bereits ob der rasenden Geschwindigkeit positiv gewundert haben, so legen die böllernden Drums im Zusammenspiel mit den Instrumenten der anderen Kollegen von GRABAK noch einmal einen Zahn zu. In den typischen Masken gehüllt zelebrieren die Leipziger kompromisslosen Black Metal, wie man es von ihnen gewohnt ist. Das heißt, möglichst Gehirn und Taktgefühl an der Garderobe abgeben, in die Hassattacken der Band eintauchen und sich gnadenlos die Rübe abschrauben (Besonderes Schmankerl am Rande und ungemein förderlich für die Gesamtatmosphäre sind übrigens Blähungen beim Nebenmann). Böse Miene zum bösen Spiel ist da schon fast Pflicht, aber gelegentlich kann auch der Sänger einen Funken Selbstironie nicht zurückhalten, was die Truppe dann schon irgendwie sympathisch macht, insofern solch eine Vokabel in diesem Kontext überhaupt angemessen ist. Nichtsdestotrotz gönnt man sich dieses Mal einen besonders ausufernden Auftritt, der gerade gegen Ende mangels Abwechslung etwas gen Kaugummi tendiert. Das zahlreich erschienene Publikum hält aber tapfer durch.
„Der nächste Song ist leider nicht auf der neuen CD, er ist ja auch nicht von uns“
MIMOSIS, die ebenfalls in diesem Städtchen ihre Zelte aufgeschlagen haben, präsentieren heute nach langer Wartezeit ihren neuen Silberling, und zögern selbstverständlich nicht, auch etwas davon zum Besten zu geben. Nach wie vor ist deren Death Metal aber ganz schwer einzuschätzen. Einerseits durchaus aggressiv und brutal vorgetragen, andererseits erstaunlich offen für Tempowechsel und ungewöhnliche Rhythmen. Jedenfalls kann das neue Material das Publikum durchaus überzeugen, auch wenn es sicherlich eine Weile braucht, bis es sich im Kopf festsetzt. Das war bei den älteren Songs aber ebenfalls der Fall, da sich der Groove eher etwas unter der Oberfläche versteckt. Zwischendurch gibt’s mit ILLDISPOSED’s „I Believe in Me“ und der Zugabe HYPOCRISYs „Roswitha 74“ (O-Ton) auch etwas fremdes Material – wem die Band noch nichts sagt, der bekommt damit so eine ganz grobe Richtung gewiesen.
„Es ist schon scheiße spät, aber ihr seid noch scheiße gut drauf“
Blut ist dicker als Wasser, philosophieren regelmäßig alte, weise Männer und Frauen. Bei den Metzgergesellen von DEBAUCHERY jedenfalls scheint der rote Lebenssaft jedes Mal die Schlacht im Badezimmer zu gewinnen, bei ihrem heutigen Auftritt sollte das nicht anders ein. Den Krieg „Anspruch vs. DEBAUCHERY“ verliert die Truppe zwar regelmäßig, trotz doch überraschend starkem letzten Album. Dafür sieht’s aber bei „DEBAUCHERY vs. Publikum“ umso günstiger für die Stuttgarter aus, denn mit ihren plakativen Songs treffen Sie nach wie vor den Nerv der Anwesenden, auch wenn die arg fortgeschrittene Stunde manch Nervenbahn etwas in die Irre leitet, und selbst den sonst so energetischen Frontmann etwas erschlafft wirken lässt. Dennoch ist die Band immer eine sichere Bank, wenn Alkohol auf Männer trifft. Und „DEBAUCHERY vs. SIX FEET UNDER“ wurde auch schon vor längerer Zeit entschieden – Amerikaner sind so schlechte Verlierer...
Fotos von Yvonne