Distinct Cult Arguing In A Circle Anchors Aweigh Go Ahead & Chuck Norris Roundhousekick
Distinct Cult, Arguing In A Circle, Anchors Aweigh, Go Ahead & Chuck Norris Roundhousekick
Leipzig, 4 Rooms
20.09.2008
20.09.2008
Und so kam es also, dass ich mich am Samstag den Zwanzigsten in einer schmutzigen Ecke in Leipzig in einer schmutzigen Ecke im 4 Rooms einfand. Schätzungsweise 15 bis 20 Quadratmeter misst diese schmutzige Ecke, welche die Betreiber des 4 Rooms in unregelmäßigen Abständen unbekannten Bands aus Leipzig und Umland zur Verfügung stellen. An diesem verdammten Samstag wahren es beachtliche fünf Kapellen, die auf die schäbige Kreidetafel gekratzt wurden.
Als erstes fanden sich vier Köpfe mit zwei Bärten auf dem Bordstein eben dieser schmutzigen Ecke ein. Ich schreibe bewusst Bordstein, weil das Wort „Bühne“ einfach zu viel des Guten für diese Bodenunebenheit währe. DISTINCT CULT nennen sich da diese vier Recken, welche dem geneigten Zuhörer das Wort der Verachtung und Zerstörung in Form von oldschooligen Thrashmetal überbringen. Metalcore, Deathgrind, sowas braucht DISTINCT CULT nicht. Während sich ihre Altersgenossen im Moshpit die Zähne aus dem Gebiss dreschen, setzen diese Jungs lieber auf dicke Nüsse Melodein à la SLAYER oder METALLICA. Die Hardcore-Fraktion steht etwas ratlos am Rande, aber DISTINCT CULT haben sich ihre eigene Fanbase mitgebracht. „Child of War! Child of War!“ brüllt die schmutzige Ecke, und das ist auch gut so. Ich schreibe bewusst schmutzige Ecke, weil das Wort „Saal“ einfach zu viel des Guten für diese offene Besenkammer wäre. So metallen sich die Vier mit ihren teilweise etwas lang geratenen Songs durch den ganzen Auftritt. Musik für den Fan ist das, und es macht viel Vergnügen sich das anzuhören. Auf jeden Fall sollte man die Augen nach ihnen offen halten, wenn man sich nicht sogar das gerade erst erschienene Album der Jungs mit den „Balls of Steel (and Iron)“ zulegen will.
Danach machte sich die Screamo-Band ARGUING IN A CIRCLE in der Spelunke breit. Wo sich DISTINCT CULT noch quer stellen, geben diese jungen Herren dem Zeitgeist nach und widmen sich einem musikalischen Genre, welches man von ihnen erwartet. Das klingt jetzt etwas Klischee belastet, und ist es auch. Diese stark befahrene emotionale Schiene ist jetzt sicher nicht Jedermanns Sache, aber ein gewisses musikalisches Talent kann man ihnen auch nicht absprechen. Auf jeden Fall steckt das Projekt noch etwas in den Kinderschuhen, und so sprang der Funke nicht wirklich zum nun spärlichen Publikum über, welches die Akteure eher wie spielende Tiere beobachtete.
Direkt im Anschluss karrte die Hardcore-Combo (ja, das wird eine bunte Mischung heute) ANCHORS AWEIGH ihr Equipment zum Schauplatz. Das Krostitzer schmeckte an diesem Abend irgendwie scheiße, und auch das Beck's ging nur schwer runter. Also bin ich nach zwei Bier schon auf Club Mate umgestiegen. Club Mate schmeckt auch scheiße. Im Prinzip lieferte die Band nur den Soundtrack, während ich das Gesöff hinunter spülte und den Stammtischphilosophien meiner Nebenmänner lauschte. Und zwischen die Frage der Freiheit und warum wir nie frei sind dämmerte der relativ einfach gestrickte Bollocore von ANCHORS AWEIGH. Dieser Eastcoast-Direktimport ist einfach nicht mein Ding, aber den Fans gefällt es und darauf kommt's letztlich an. Deshalb wurde in der schmutzigen Ecke diesmal nicht nur geshoutet und gebreaked, sonder auch die Crowd gesurft, was ich aufgrund der Deckenhöhe für äußerst bedenklich hielt.
Als nächstes waren GO AHEAD dran. Gleicher Sound, anderer Name, fertig.
Hätte es eine Headline gegeben, würde ich sagen, dass nun die Headliner zum Zug kamen. Da es aber keine gab, stellten sich CHUCK NORRIS ROUNDHOUSEKICK einfach so in die Ecke, um für diesen Abend die Schlussrunde einzuläuten. Ich glaub bei diesem Namen erwartet man so ziemlich alles, aber den Melodic Hardcore, den sie spielen nicht wirklich. Als letztes das Feld betreten zu dürfen/müssen, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits winkt einem so Ruhm und Ehre des Publikums, andererseits muss man bis zu seinem großen Auftritt auch die Zeit mit etwas Sinnvollem vertun, und für Musiker wird in einer Bar die Wahl da außerordentlich eng. So traf es sich, dass der Frontmann der besagten Band rotzbesoffen am Mikrofon hing, und das ist noch wohlwollend umschrieben. Und zwischen dämlichen Geschwätz und Backpfeifen, die er mit Schmackes an seine Band und Mitgereiste verteilte (gerne gefolgt von herzhaften Küssen), fand man ihn auch hin und wieder am Boden wälzend seine Lieder trällern. Alles in allem ziemlich albern und daneben, das. Ich fand es einfach klasse. Und abgesehen davon, dass der Auftritt wirklich lustig war, sind die Jungs auch noch äußerst geschickt im Umgang mit ihren Instrumenten. Okay, der Sound war im Vergleich zu den Vorbands scheiße, aber das soll dem Können der Band an dieser Stelle mal keinen Abbruch tun.
Nach diesem, mehr als würdigen Abschluss, sattelte ich also wieder mein Pferd und ritt ohne Umschweife abermals hinaus in die bitterkalte Winternacht gen Westen, Frostmoon stets an meiner Seite ins Unbekannte, um euch bald neue Kunde zu bringen.
Als erstes fanden sich vier Köpfe mit zwei Bärten auf dem Bordstein eben dieser schmutzigen Ecke ein. Ich schreibe bewusst Bordstein, weil das Wort „Bühne“ einfach zu viel des Guten für diese Bodenunebenheit währe. DISTINCT CULT nennen sich da diese vier Recken, welche dem geneigten Zuhörer das Wort der Verachtung und Zerstörung in Form von oldschooligen Thrashmetal überbringen. Metalcore, Deathgrind, sowas braucht DISTINCT CULT nicht. Während sich ihre Altersgenossen im Moshpit die Zähne aus dem Gebiss dreschen, setzen diese Jungs lieber auf dicke Nüsse Melodein à la SLAYER oder METALLICA. Die Hardcore-Fraktion steht etwas ratlos am Rande, aber DISTINCT CULT haben sich ihre eigene Fanbase mitgebracht. „Child of War! Child of War!“ brüllt die schmutzige Ecke, und das ist auch gut so. Ich schreibe bewusst schmutzige Ecke, weil das Wort „Saal“ einfach zu viel des Guten für diese offene Besenkammer wäre. So metallen sich die Vier mit ihren teilweise etwas lang geratenen Songs durch den ganzen Auftritt. Musik für den Fan ist das, und es macht viel Vergnügen sich das anzuhören. Auf jeden Fall sollte man die Augen nach ihnen offen halten, wenn man sich nicht sogar das gerade erst erschienene Album der Jungs mit den „Balls of Steel (and Iron)“ zulegen will.
Danach machte sich die Screamo-Band ARGUING IN A CIRCLE in der Spelunke breit. Wo sich DISTINCT CULT noch quer stellen, geben diese jungen Herren dem Zeitgeist nach und widmen sich einem musikalischen Genre, welches man von ihnen erwartet. Das klingt jetzt etwas Klischee belastet, und ist es auch. Diese stark befahrene emotionale Schiene ist jetzt sicher nicht Jedermanns Sache, aber ein gewisses musikalisches Talent kann man ihnen auch nicht absprechen. Auf jeden Fall steckt das Projekt noch etwas in den Kinderschuhen, und so sprang der Funke nicht wirklich zum nun spärlichen Publikum über, welches die Akteure eher wie spielende Tiere beobachtete.
Direkt im Anschluss karrte die Hardcore-Combo (ja, das wird eine bunte Mischung heute) ANCHORS AWEIGH ihr Equipment zum Schauplatz. Das Krostitzer schmeckte an diesem Abend irgendwie scheiße, und auch das Beck's ging nur schwer runter. Also bin ich nach zwei Bier schon auf Club Mate umgestiegen. Club Mate schmeckt auch scheiße. Im Prinzip lieferte die Band nur den Soundtrack, während ich das Gesöff hinunter spülte und den Stammtischphilosophien meiner Nebenmänner lauschte. Und zwischen die Frage der Freiheit und warum wir nie frei sind dämmerte der relativ einfach gestrickte Bollocore von ANCHORS AWEIGH. Dieser Eastcoast-Direktimport ist einfach nicht mein Ding, aber den Fans gefällt es und darauf kommt's letztlich an. Deshalb wurde in der schmutzigen Ecke diesmal nicht nur geshoutet und gebreaked, sonder auch die Crowd gesurft, was ich aufgrund der Deckenhöhe für äußerst bedenklich hielt.
Als nächstes waren GO AHEAD dran. Gleicher Sound, anderer Name, fertig.
Hätte es eine Headline gegeben, würde ich sagen, dass nun die Headliner zum Zug kamen. Da es aber keine gab, stellten sich CHUCK NORRIS ROUNDHOUSEKICK einfach so in die Ecke, um für diesen Abend die Schlussrunde einzuläuten. Ich glaub bei diesem Namen erwartet man so ziemlich alles, aber den Melodic Hardcore, den sie spielen nicht wirklich. Als letztes das Feld betreten zu dürfen/müssen, ist immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits winkt einem so Ruhm und Ehre des Publikums, andererseits muss man bis zu seinem großen Auftritt auch die Zeit mit etwas Sinnvollem vertun, und für Musiker wird in einer Bar die Wahl da außerordentlich eng. So traf es sich, dass der Frontmann der besagten Band rotzbesoffen am Mikrofon hing, und das ist noch wohlwollend umschrieben. Und zwischen dämlichen Geschwätz und Backpfeifen, die er mit Schmackes an seine Band und Mitgereiste verteilte (gerne gefolgt von herzhaften Küssen), fand man ihn auch hin und wieder am Boden wälzend seine Lieder trällern. Alles in allem ziemlich albern und daneben, das. Ich fand es einfach klasse. Und abgesehen davon, dass der Auftritt wirklich lustig war, sind die Jungs auch noch äußerst geschickt im Umgang mit ihren Instrumenten. Okay, der Sound war im Vergleich zu den Vorbands scheiße, aber das soll dem Können der Band an dieser Stelle mal keinen Abbruch tun.
Nach diesem, mehr als würdigen Abschluss, sattelte ich also wieder mein Pferd und ritt ohne Umschweife abermals hinaus in die bitterkalte Winternacht gen Westen, Frostmoon stets an meiner Seite ins Unbekannte, um euch bald neue Kunde zu bringen.