Benediction Holy Moses & Nominon

Benediction, Holy Moses & Nominon

BenedictionHoly MosesNominon
Chemnitz, AJZ
30.09.2008
Es ist Herbst. 8 Grad Außentemperatur, Sturm und Regen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass die Gothen wieder vermehrt traurige Musik schreiben und die Black Metaller die Äxte putzen, um im Schnee im Wald posen zu können. Nur die Death- und Thrash Metaller jenseits der 30 trauen sich bei diesem Wetter nicht raus, dabei war doch das Package NOMINON, HOLY MOSES und BENEDICTION genau für diese Zielgruppe gemacht. Darüber zu spekulieren, warum es nicht zu mehr als zu den abgezählten 79 Leuten gereicht hat, ist müßig. Verpasst haben sie auf jeden Fall einen gelungenen Konzertabend.

Punkt 20.30 Uhr entern NOMINON die Bühne und finden sich mit ihrem schwedischem Todesstahl vor nur einer Handvoll Leute wieder. Das hinderte das Quintett aber nicht daran sofort durchzustarten und in 35 Minuten einen Ausschnitt des Materials der Band zu präsentieren. Und spätestens nach den ersten drei Songs gibt es als Feedback etwas mehr als Höflichkeitsapplaus und leichtes Kopfnicken.

HOLY MOSES hatte ich vor dem Auftritt in Chemnitz schon sechs oder sieben Mal gesehen, richtig überzeugt hatten sie mich bisher noch nie. Das änderte sich aber an diesem Abend, denn die Band um Frontdame Sabina Classen versprühte nicht nur Spielfreude, sondern schaffte es auch von Anfang an, den jugendlichen Teil des Publikums zum Mitgehen zu animieren.
Auch im Vergleich zu NOMINON ist der Sound um Längen besser und vor allem lauter. HOLY MOSES präsentieren Songs aus dem kompletten Repertoire ihrer Bandgeschichte und Sabina wird es sogar erlaubt, sich den Namen des Kindes auszusuchen, das ein 19 jähriger Banger in der ersten Reihe von ihr möchte. Nur ist plötzlich nach 40 Minuten Schluss und die Band verlässt die Bühne. Einige zaghafte Zugaberufe werden ignoriert und der Auftritt von HOLY MOSES endet ohne den DEAD KENNEDYS Klassiker „Too Drunk To Fuck“.

„Killing Music“ ist angesagt und BENEDICTION ziehen sogar Leute, die mit Death Metal sonst eigentlich nicht viel am Hut haben: „Ey, die waren letztes Jahr auf dem With Full Force so geil, die musste ich mir unbedingt noch mal angucken.“ Nur fehlt an diesem Abend im Chemnitzer AJZ der Druck, der Sound ist viel zu höhenlastig und sämtliche Bässe scheinen rausgedreht zu sein. Trotz des Sounds und des minimalen Bewegungsradius’ der Bandmitglieder schaffen es BENEDICTION sofort, das Publikum zu packen. Die Haare kreisen, es wird getanzt und Bier verschüttet. Nach einer halben Stunde wird dann sogar der Sound besser, der bandeigene Soundmann scheint am richtigen Knöpfchen gedreht zu haben. Nach einer intensiven Stunde Death Metal beenden die Engländer dann noch mit der Ankündigung, dass man eine ehrliche Band sei und sich nicht abfeiern lassen wolle für eine Zugabe, den Auftritt.
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