Junius
Junius
Chemnitz, Weltecho
03.11.2008
03.11.2008
Das Weltecho in Chemnitz ist eigentlich mehr durch seine Partys an den Wochenenden, die Lesungen in der Woche und ab und zu ein bisschen Kino bekannt, halt typisches alternatives Kulturprogramm. Da verwundert es schon ein bisschen, wenn plötzlich am Montag Abend ein Konzert von JUNIUS stattfinden soll, die in der Indie- / Alternative Szene einen guten Ruf genießen, wenn man denn hier von einer Szene sprechen kann und es nicht einfach als Studentenrock abtun möchte.
Auch an diesem Montag sollte also wieder Lesung im Weltecho sein, Bokelmann und Müller lesen Heiner Müller. Was auf dem Papier nicht interessant klingt, zieht in Chemnitz über hundert Zuhörer, wird mitgeschnitten für eine Radioausstrahlung und verhindert, dass JUNIUS in dem Raum über der Lesung vor 23.00 Uhr beginnen können.
Aber um 23 Uhr legen sie dann auf der hell erleuchteten Bühne los, sogar ein Scheinwerfer ist auf das Publikum gerichtet und nimmt jeden Anflug von Atmosphäre. Beim zweiten Song wird dann das Licht ausgeschaltet und ab diesem Zeitpunkt werden JUNIUS nur noch von unten in rot, blau, grün oder auch mal gedämpften weiß angestrahlt. Alles sehr atmosphärisch und passend nur Musik, die live um einiges flotter und härter aus den Boxen dröhnt als von CD. Hier wird fast die Grenze von Alternative / Indie zum Post-Rock durchbrochen, aber auch nur fast, denn der letzte Tritt in den Arsch fehlt. Kritikpunkt ist bei mir als erstes der Gesang von Joseph E. Martinez, der doch sehr gleich bleibend und fast monoton klingt, bieten doch die Songs sehr viele Stellen um mal etwas mehr stimmlich herauszuholen und auch mal den Refrain in Ausdruck und Lautstärke zu steigern.
So bleiben JUNIUS die 70 Minuten unter der Grenze des Post-Rocks, schaffen in den Songs aber eine wunderschöne Atmosphäre, die sie jedoch gleich wieder mit den Pausen zwischen den Songs einreißen, die viel zu lange sind und in denen sie einfach an ihren Instrumenten rumfummeln ohne Ansagen zu machen. Auch nervend wirkt der Fotograf, der in dem vollständigen abgedunkelten Konzertraum mit spärlich beleuchteter Bühne mindestens drei Fotos pro Song mit Blitz macht und nicht nur die Band immer wieder in die Realität scheucht. Nach 60 Minuten Spielzeit kommt die Ankündigung, dass jetzt die Zugabe folgt und man noch zwei Lieder hätte. Ausgerechnet die beiden rockigsten Stücke packen JUNIUS an das Ende, wobei eins von dem neuen, demnächst erscheinenden, sich noch im Mastering befindenden und noch unbetitelten Album ist. Der letzte Song endet wie der erste begann, die Bühne ist hell erleuchtet und Schlagzeuger Dana Filloon sieht plötzlich im hellen Licht erschreckend krank aus. Hoffentlich hat hier nur eine Grippe zugeschlagen, denn wenn jemand wirklich herausragend an diesem Abend war, dann war er es für mich.
So wird man um kurz nach Mitternacht in das vernebelte und kalte Chemnitz entlassen, während in der unteren Etage das Weltechos noch die letzten Gespräche über die Lesung von Bokelmann und Müller geführt werden.
Auch an diesem Montag sollte also wieder Lesung im Weltecho sein, Bokelmann und Müller lesen Heiner Müller. Was auf dem Papier nicht interessant klingt, zieht in Chemnitz über hundert Zuhörer, wird mitgeschnitten für eine Radioausstrahlung und verhindert, dass JUNIUS in dem Raum über der Lesung vor 23.00 Uhr beginnen können.
Aber um 23 Uhr legen sie dann auf der hell erleuchteten Bühne los, sogar ein Scheinwerfer ist auf das Publikum gerichtet und nimmt jeden Anflug von Atmosphäre. Beim zweiten Song wird dann das Licht ausgeschaltet und ab diesem Zeitpunkt werden JUNIUS nur noch von unten in rot, blau, grün oder auch mal gedämpften weiß angestrahlt. Alles sehr atmosphärisch und passend nur Musik, die live um einiges flotter und härter aus den Boxen dröhnt als von CD. Hier wird fast die Grenze von Alternative / Indie zum Post-Rock durchbrochen, aber auch nur fast, denn der letzte Tritt in den Arsch fehlt. Kritikpunkt ist bei mir als erstes der Gesang von Joseph E. Martinez, der doch sehr gleich bleibend und fast monoton klingt, bieten doch die Songs sehr viele Stellen um mal etwas mehr stimmlich herauszuholen und auch mal den Refrain in Ausdruck und Lautstärke zu steigern.
So bleiben JUNIUS die 70 Minuten unter der Grenze des Post-Rocks, schaffen in den Songs aber eine wunderschöne Atmosphäre, die sie jedoch gleich wieder mit den Pausen zwischen den Songs einreißen, die viel zu lange sind und in denen sie einfach an ihren Instrumenten rumfummeln ohne Ansagen zu machen. Auch nervend wirkt der Fotograf, der in dem vollständigen abgedunkelten Konzertraum mit spärlich beleuchteter Bühne mindestens drei Fotos pro Song mit Blitz macht und nicht nur die Band immer wieder in die Realität scheucht. Nach 60 Minuten Spielzeit kommt die Ankündigung, dass jetzt die Zugabe folgt und man noch zwei Lieder hätte. Ausgerechnet die beiden rockigsten Stücke packen JUNIUS an das Ende, wobei eins von dem neuen, demnächst erscheinenden, sich noch im Mastering befindenden und noch unbetitelten Album ist. Der letzte Song endet wie der erste begann, die Bühne ist hell erleuchtet und Schlagzeuger Dana Filloon sieht plötzlich im hellen Licht erschreckend krank aus. Hoffentlich hat hier nur eine Grippe zugeschlagen, denn wenn jemand wirklich herausragend an diesem Abend war, dann war er es für mich.
So wird man um kurz nach Mitternacht in das vernebelte und kalte Chemnitz entlassen, während in der unteren Etage das Weltechos noch die letzten Gespräche über die Lesung von Bokelmann und Müller geführt werden.