Yacøpsæ Bizarre X & Trigger

Yacøpsæ, Bizarre X & Trigger

Bizarre XTriggerYacøpsæ
Chemnitz, Reba84
31.10.2008
Zum „Krach in Chemnitz“ hatten Reba84 und Crasspub gerufen und wenigstens am Freitag wollte ich den Rufen folgen um YACØPSÆ, BIZARRE X und TRIGGER anzuschauen. Am Einlass heißt es Abends dann plötzlich, es würde noch eine vierte Band auftauchen, die auf den Namen COBRA 11 hören soll und erst um 23 Uhr auftauchen würde. Wie auch immer, die Tschechen waren auch um 3.30 Uhr immer noch nicht da, als es für mich nach Hause geht. Da waren sie aber schon längst zum Running Gag verkommen: „Die drehen noch Stunts auf der Autobahn.“

Also beginnen TRIGGER den Krach mit ihrer Interpretation des Grindcore bzw. Powerviolence. Die drei Jungs aus Glauchau beweisen mal wieder, dass Gitarren eigentlich überbewertet sind. Zum Lärm machen braucht die niemand, dem Trio reichen ein Bass, Schlagzeug und Gesang. Sänger Roberto wirkt wie eine zwei Köpfe kleinere Version des SKINLESS Frontmannes, Enrico quält seinen Bass fast ohne eine Miene zu verziehen und Kevin am Schlagzeug guckt wie der typische Grindcore Schlagzeuger, bei denen man oft denkt, dass sie Schmerzen beim Stuhlgang hätten. Den ca. 70 Anwesenden scheint es zu gefallen und TRIGGER bekommen mehr als nur Höflichkeitsapplaus.

Mit BIZARRE X gibt es nun Powerviolence auf die Ohren. Ein Schlagzeuger, ein Bass spielender Sänger und ganz viel Enthusiasmus reichen um die Band seit 1992 am Leben und Spielen zu halten. Im Gegensatz zu TRIGGER sind mir BIZARRE X ein bisschen zu stumpf und das scheinen auch noch mehr Leute zu denken, denn die Zahl der Leute vor der Bühne wird doch weniger und im Erdgeschoss vor der Theke größer.

YACØPSÆ gibt es sogar noch länger als BIZARRE X, und die Hanseaten haben auch wesentlich mehr zu bieten. Grindcore at its best in der klassischen Dreierbesetzung. Kann man eigentlich nicht beschreiben, muss man erleben. Wenigstens lässt Emu am Schlagzeug heute sein T-Shirt an, die Mädels hatten ja schon mit dem George Clooney des Powerviolence bei BIZARRE X ihr Vergnügen. YACØPSÆ dreschen sich ohne Rücksicht auf Verluste durch ihren kompletten Backkatalog, und als ihnen nach 50 Minuten nichts mehr einfällt, spielt man auf Zuruf alte Sachen und versemmelt auch fast alles. Macht nichts, die Stimmung ist sowieso prächtig und erreicht ihren Höhepunkt mit dem THE CURE Cover „Boys don’t cry.“ Nach 70(!) Minuten Grindcore ist dann wirklich jeder kaputt gerockt, geht nach Hause oder nimmt noch im Erdgeschoss das ein oder andere Bier oder wahlweise auch eine Bionade zu sich.
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