Eat Unda Table Forever It Shall Be Soulgate's Dawn & Subconscious
Eat Unda Table, Forever It Shall Be, Soulgate's Dawn & Subconscious
Bonn-Bad Godesberg, Klangstation
31.10.2008
31.10.2008
Wie angenehm, wenn man sich am Halloween Abend nicht auf zweitklassige Kostümpartys begeben muss, weil es mit dem "Metalloween" eine erstklassige Alternative gibt, die im Vorfeld neben vier „normalen“ Bands noch die aus Wacken bekannte ROKKEN Live-Karaoke verspricht, alles für faire 8 Euro.
Die vorher im Netz zu findende 19 Uhr Ankündigung stellen sich glücklicherweise als die erwartete Fehlinformation heraus und so bleibt nach meinem Eintreffen um 19:45 noch eine halbe Stunde Zeit bis zum ersten von der Bühne geschmetterten Riff, was mir Gelegenheit gibt, das neue Gewand eines der Klassiker unter den Bonner Veranstaltungsorten unter die Lupe zu nehmen.
Die „alte“ Klangstation hatte einen einladenden Kneipenraum mit einigen Details und mit Geschichte(n), die für Wohlfühlatmosphäre sorgten. Der Konzert- und Partyraum konnte da nicht ganz mithalten, sondern war eher funktionell gestaltet. In der „neuen“ Klangstation ist am Konzertraum wenig verändert worden, aber der erste Eindruck ist dennoch ganz anders, denn der gemütliche Kneipenraum ist komplett umgestaltet worden. Gepolsterte Sitzbänke, auffällig platzierte Pflanzen und eine etwas lieblos wirkende und vor allem identitätslose Theke, noch dazu ohne Fassbier, sollen wohl stylischer und weniger altbacken sein. Ganz abgesehen von meiner Abneigung gegen langweiliges Lounge Design wirkt der ganze Raum aber eher wie ein Flughafen- oder Bahnhofaufenthaltsraum mit gepolsterten Möbeln. Im Gegenzug sind die Sanitäranlagen nicht eben umfassend renoviert worden, falls überhaupt. Ich hoffe, dass sich da in allen Bereichen noch etwas ändert bis zur, vom Barkeeper angekündigten, endgültigen Fertigstellung, denn in der jetzigen Form hat die Klangstation viel von ihrem Charakter eingebüßt und kann so zumindest mich nicht mehr aus der Bonner Innenstadt fortlocken für eine einfache Party.
Jetzt kann es aber endlich losgehen und die lustigen Berliner SUBCONSCIOUS eröffnen den Reigen vor zu dieser Zeit gut 40, meist jugendlichen Zuschauern, die dem Datum gemäß zu großen Teilen verkleidet sind. Besonders originell fällt dabei ein junger Herr auf, der mit seinem Outfit samt Hut und Gesichtsbemalung an King Diamond erinnert. Besonders gruselig dagegen das zahlreiche Jungvolk in Style-Kiddie Verkleidung, komplett mit Haarsträhnen quer durchs Gesicht, in bzw. über die Augen, und Truckerkappe zur zusätzlichen Frisurfixierung. Während das mir die Nackenhaare aufstellt, lassen sich SUBCONSCIOUS davon nicht beeindrucken. Sie sind aus Berlin vermutlich schlimmeres gewöhnt. Der melodische Haus-Abreiß-Metalcore geht gut ins Ohr und animiert sofort die ersten Poger und Slamdancer, die mir neben ihrem jugendlichem Alter vor allem wegen fehlender Kondition auffallen, denn nach ein bis zwei Minuten Slamdance Action werden immer ausgedehnte Ruhepausen eingelegt. Auf der Bühne fällt besonders Sänger Kai positiv auf, der nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch mit unterhaltsamen Geschichten z.B. über die epische Anreise und mit ausdauernder Publikumsanimation zu überzeugen weiß. Die Musik ist zwar nicht besonders originell, aber Spaß machen SUBCONSCIOUS live auf jeden Fall. Ein starker Start in den Abend, und wie sich im Laufe des Abends herausstellen wird, ein Highlight.
Es folgt das Jenaer Ensemble SOULGATE’S DAWN, das die größer gewordene Menge etwas mehr in Wallung bringen kann, vermutlich auch wegen ihres größeren Bekanntheitsgrades. Wirklich mitreißen kann mich die Truppe leider nicht, was zum einen an den sehr vielen Midtempo Parts liegt und zum anderen an den krassen Stimmlagenwechseln, die live deutlich intensiver wirken als von Konserve und bei mir in den Klargesangpassagen Erinnerungen an DAYS IN GRIEF wecken. Mit meinen Problemen bei dieser Diskrepanz in der Vehemenz der Wechsel in der Musik und im Gesang gehöre ich aber deutlich zur Minderheit und so können die netten Thüringer ihren Ausflug ins Rheinland insgesamt als durchaus gelungen verbuchen.
Weiter geht die Deutschlandreise mit den Braunschweigern FOREVER IT SHALL BE. Weil Sänger Tobias seinen Abschied aus der Band schon angekündigt hat, ist er auch nicht mehr bei allen Konzerten aktiv, und so wird das heutige Set in der ersten Hälfte von SUBCONSCIOUS’ Kai bestritten. Der gute Eindruck, den er bereits beim Auftritt seiner eigentlichen Band hinterlassen hat, bestätigt sich bei FISB noch. Er kann die dynamischen, niedersächsischen Melodic Death / Metalcore Lieder mit richtig Leben füllen, wobei der Unterschied zum Klang des letzten Albums „Reluming The Embers“ sogar erstaunlich gering ausfällt. Nach der Hälfte übernimmt dann EAT UNDA TABLEs René und verdeutlicht in erstaunlichem Ausmaß wie sehr der Gesang den Gesamtklang einer Band verändern kann. So wie er keift und beißt und schreit und wütet, hört es sich an, als würde eine ganz andere Band auf der Bühne stehen. Zwar blitzt hier und da noch eine Gitarrenmelodie aus dem wilden Treiben hervor, für mich ist mit diesem Wechsel aber die Luft bei FOREVER IT SHALL BE etwas raus, auch wenn René bereits jetzt eine erstaunliche Energieleistung zeigt und einen Ausblick auf seine Frontmannqualitäten gibt.
Bei ihrem Quasi-Heimspiel geben EAT UNDA TABLE natürlich den Headliner vor dem mittlerweile gut gefüllten Saal, inklusive einigen fast schon professionell aussehenden Verkleidungen von Wasserleiche bis zum „Rob Zombie – Zombie“… Was sich in der zweiten Hälfte von FISB bereits angedeutet hat, wird bei dem Auftritt der Lokalmatadore aber leider zur Gewissheit. Frontmann René ist auf der einen Seite die geborene Rampensau und weckt mit seinen ganzen Zaubereien auf der Bühne bei mir Erinnerungen an Horn von JACK SLATER. Sein Gesang ist auf der anderen Seite live für mich mehr als nur eine Spur zu ruppig, giftig und wild. Das verstärkt die Räudigkeit und Ruppigkeit, die EAT UNDA TABLE bereits auf ihren Scheiben an den Tag legen, in einem solchen Maß, dass mir der Auftritt trotz des Engagements der Band leider überhaupt nicht zusagt, so dass ich mich noch vor dem Ende anderen Dingen widme. Der Großteil des Publikums, der wahrscheinlich besser mit der Livewucht der Band vertraut war und somit wusste, womit zu rechnen war, lässt sich davon aber nicht beirren und feiert ordentlich bis zum Ende weiter.
Als von ROKKEN auch nach einiger Zeit nichts zu sehen ist, verlasse ich mit einem leicht zwiegespaltenen Eindruck die Klangstation, setze erfolgreich meine Dusseligkeitssträhne mit den Godesberger ÖPNV Verbindungen fort und mache mich sodann im leichten Regen auf den knapp 10km langen Fußweg nach Hause…
Die vorher im Netz zu findende 19 Uhr Ankündigung stellen sich glücklicherweise als die erwartete Fehlinformation heraus und so bleibt nach meinem Eintreffen um 19:45 noch eine halbe Stunde Zeit bis zum ersten von der Bühne geschmetterten Riff, was mir Gelegenheit gibt, das neue Gewand eines der Klassiker unter den Bonner Veranstaltungsorten unter die Lupe zu nehmen.
Die „alte“ Klangstation hatte einen einladenden Kneipenraum mit einigen Details und mit Geschichte(n), die für Wohlfühlatmosphäre sorgten. Der Konzert- und Partyraum konnte da nicht ganz mithalten, sondern war eher funktionell gestaltet. In der „neuen“ Klangstation ist am Konzertraum wenig verändert worden, aber der erste Eindruck ist dennoch ganz anders, denn der gemütliche Kneipenraum ist komplett umgestaltet worden. Gepolsterte Sitzbänke, auffällig platzierte Pflanzen und eine etwas lieblos wirkende und vor allem identitätslose Theke, noch dazu ohne Fassbier, sollen wohl stylischer und weniger altbacken sein. Ganz abgesehen von meiner Abneigung gegen langweiliges Lounge Design wirkt der ganze Raum aber eher wie ein Flughafen- oder Bahnhofaufenthaltsraum mit gepolsterten Möbeln. Im Gegenzug sind die Sanitäranlagen nicht eben umfassend renoviert worden, falls überhaupt. Ich hoffe, dass sich da in allen Bereichen noch etwas ändert bis zur, vom Barkeeper angekündigten, endgültigen Fertigstellung, denn in der jetzigen Form hat die Klangstation viel von ihrem Charakter eingebüßt und kann so zumindest mich nicht mehr aus der Bonner Innenstadt fortlocken für eine einfache Party.
Jetzt kann es aber endlich losgehen und die lustigen Berliner SUBCONSCIOUS eröffnen den Reigen vor zu dieser Zeit gut 40, meist jugendlichen Zuschauern, die dem Datum gemäß zu großen Teilen verkleidet sind. Besonders originell fällt dabei ein junger Herr auf, der mit seinem Outfit samt Hut und Gesichtsbemalung an King Diamond erinnert. Besonders gruselig dagegen das zahlreiche Jungvolk in Style-Kiddie Verkleidung, komplett mit Haarsträhnen quer durchs Gesicht, in bzw. über die Augen, und Truckerkappe zur zusätzlichen Frisurfixierung. Während das mir die Nackenhaare aufstellt, lassen sich SUBCONSCIOUS davon nicht beeindrucken. Sie sind aus Berlin vermutlich schlimmeres gewöhnt. Der melodische Haus-Abreiß-Metalcore geht gut ins Ohr und animiert sofort die ersten Poger und Slamdancer, die mir neben ihrem jugendlichem Alter vor allem wegen fehlender Kondition auffallen, denn nach ein bis zwei Minuten Slamdance Action werden immer ausgedehnte Ruhepausen eingelegt. Auf der Bühne fällt besonders Sänger Kai positiv auf, der nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch mit unterhaltsamen Geschichten z.B. über die epische Anreise und mit ausdauernder Publikumsanimation zu überzeugen weiß. Die Musik ist zwar nicht besonders originell, aber Spaß machen SUBCONSCIOUS live auf jeden Fall. Ein starker Start in den Abend, und wie sich im Laufe des Abends herausstellen wird, ein Highlight.
Es folgt das Jenaer Ensemble SOULGATE’S DAWN, das die größer gewordene Menge etwas mehr in Wallung bringen kann, vermutlich auch wegen ihres größeren Bekanntheitsgrades. Wirklich mitreißen kann mich die Truppe leider nicht, was zum einen an den sehr vielen Midtempo Parts liegt und zum anderen an den krassen Stimmlagenwechseln, die live deutlich intensiver wirken als von Konserve und bei mir in den Klargesangpassagen Erinnerungen an DAYS IN GRIEF wecken. Mit meinen Problemen bei dieser Diskrepanz in der Vehemenz der Wechsel in der Musik und im Gesang gehöre ich aber deutlich zur Minderheit und so können die netten Thüringer ihren Ausflug ins Rheinland insgesamt als durchaus gelungen verbuchen.
Weiter geht die Deutschlandreise mit den Braunschweigern FOREVER IT SHALL BE. Weil Sänger Tobias seinen Abschied aus der Band schon angekündigt hat, ist er auch nicht mehr bei allen Konzerten aktiv, und so wird das heutige Set in der ersten Hälfte von SUBCONSCIOUS’ Kai bestritten. Der gute Eindruck, den er bereits beim Auftritt seiner eigentlichen Band hinterlassen hat, bestätigt sich bei FISB noch. Er kann die dynamischen, niedersächsischen Melodic Death / Metalcore Lieder mit richtig Leben füllen, wobei der Unterschied zum Klang des letzten Albums „Reluming The Embers“ sogar erstaunlich gering ausfällt. Nach der Hälfte übernimmt dann EAT UNDA TABLEs René und verdeutlicht in erstaunlichem Ausmaß wie sehr der Gesang den Gesamtklang einer Band verändern kann. So wie er keift und beißt und schreit und wütet, hört es sich an, als würde eine ganz andere Band auf der Bühne stehen. Zwar blitzt hier und da noch eine Gitarrenmelodie aus dem wilden Treiben hervor, für mich ist mit diesem Wechsel aber die Luft bei FOREVER IT SHALL BE etwas raus, auch wenn René bereits jetzt eine erstaunliche Energieleistung zeigt und einen Ausblick auf seine Frontmannqualitäten gibt.
Bei ihrem Quasi-Heimspiel geben EAT UNDA TABLE natürlich den Headliner vor dem mittlerweile gut gefüllten Saal, inklusive einigen fast schon professionell aussehenden Verkleidungen von Wasserleiche bis zum „Rob Zombie – Zombie“… Was sich in der zweiten Hälfte von FISB bereits angedeutet hat, wird bei dem Auftritt der Lokalmatadore aber leider zur Gewissheit. Frontmann René ist auf der einen Seite die geborene Rampensau und weckt mit seinen ganzen Zaubereien auf der Bühne bei mir Erinnerungen an Horn von JACK SLATER. Sein Gesang ist auf der anderen Seite live für mich mehr als nur eine Spur zu ruppig, giftig und wild. Das verstärkt die Räudigkeit und Ruppigkeit, die EAT UNDA TABLE bereits auf ihren Scheiben an den Tag legen, in einem solchen Maß, dass mir der Auftritt trotz des Engagements der Band leider überhaupt nicht zusagt, so dass ich mich noch vor dem Ende anderen Dingen widme. Der Großteil des Publikums, der wahrscheinlich besser mit der Livewucht der Band vertraut war und somit wusste, womit zu rechnen war, lässt sich davon aber nicht beirren und feiert ordentlich bis zum Ende weiter.
Als von ROKKEN auch nach einiger Zeit nichts zu sehen ist, verlasse ich mit einem leicht zwiegespaltenen Eindruck die Klangstation, setze erfolgreich meine Dusseligkeitssträhne mit den Godesberger ÖPNV Verbindungen fort und mache mich sodann im leichten Regen auf den knapp 10km langen Fußweg nach Hause…