Morbid Angel Kataklysm Marduk Keep of Kalessin & Arsis
Morbid Angel, Kataklysm, Marduk, Keep of Kalessin & Arsis
Saarbrücken, Garage
27.11.2008
27.11.2008
Etwa 15 Jahre dürfte es nun her sein, daß die Death Metal-Legende MORBID ANGEL ein Gastspiel in meinen Heimatgefilden, bzw. in näherer Umgebung gegeben haben. Damals statteten sie Trier im Rahmen der „Full Of Hate“-Tour einen Besuch ab, und der damalige Frontmann hörte auf den Namen David Vincent. Der Rest der Geschichte um die morbiden Engel dürfte klar sein. Nun aber ist es wieder soweit. Vincent ist seit einiger Zeit wieder bei MORBID ANGEL aktiv, und just zu diesem Zeitpunkt beehren uns die Amerikaner wieder. Man könnte sagen, der Kreis schließt sich!
Als Opener des 5 Bands umfassenden Packages dürfen ARSIS auf die Bühne, um der Handvoll Zuschauer einzuheizen. Man kann zwar nicht gerade behaupten, daß während des Sets der Mob tobt, dennoch dürfte der Brachial-Death Metal, der mit tollen Melodien aufwartet und sehr technisch aber zu keinem Zeitpunkt verkopft wirkt ein paar weitere Fans gewonnen haben. Zumindest mal mich können sie restlos überzeugen und hätten meiner Meinung nach auch länger als nur knapp 30 Minuten spielen dürfen!
Nach einer kurzen Umbaupause sollen nun erst einmal die Black Metaller zufrieden gestellt werden. Den Anfang der Schwarzmetall-Runde machen die Norweger KEEP OF KALESSIN, die bereits auf der Tour mit SATYRICON begeistern konnten. Mittlerweile ist die Halle auch ein klein wenig besser gefüllt, und viel voller sollte es auch nicht mehr werden. Zudem ist das Publikum an diesem Abend dermaßen lahmarschig, daß die Urgewalt von Songs wie „Crown Of The Kings“ und „Winged Watcher“ etwas verpufft. Trotzdem geben KOK alles, sorgen beim Schreiber dieser Zeilen ob der handwerklichen Klasse für eine Maulsperre und können einmal mehr punkten…
…im Gegensatz zu dem, was danach kommen soll: Man kann wahrlich nicht behaupten, daß MARDUK eine schlechte Live-Band sind. Normalerweise sorgt die schwedische Panzerdivision für ein echtes Inferno im Pit, aber heute sorgt sie eher für…ähem…gähnende Langeweile. Keine Ahnung, ob´s daran liegt, daß außer einer Handvoll Fans die Leute nur teilnahmslos in der Gegend rumstehen, oder vielleicht auch am drucklosen Tacker-Sound. An der Setlist, die mit „Burn My Coffin“, „Infernal Eternal“, „The Levelling Dust“ oder „Bleached Bones“ einige absolute Kracher beinhaltet, dürfte es zumindest mal nicht liegen, daß ich mich irgendwann aufs Ohr lege und die Freundin die Arbeit machen lasse… (Micha)
Nach einer weiteren Umbaupause und einem Intro starten die Franko-Kanadier KATAKLYSM mit dem Opener des aktuellen und gleichnamigen Albums, „Prevail“ durch. Vergessen ist der Soundpatzer, der die MARDUK-Show belastete – es kracht, und das Quintett fesselt die Menge vom ersten Track an. Zunächst zeigt sie sich noch etwas zäh, aber beim dritten Track, „Let Them Burn“ bildet sich ein Moshpit, der sich auch während „As I Slither“ bewährt. Fronter Maurizio Iacono heizt den Fans gehörig ein, geht mit Propeller-Banging seinerseits mit gutem Beispiel voran und fordert zum Mitsingen auf, und das Publikum geht bereitwillig mit. Während der folgenden Tracks steigt die Stimmung weiter, es wird mitgesungen, gebangt, gemosht. Und es mangelt nicht an Krachern: der „Prevail“-Überflieger „Chains Of Power“ glänzt ebenso durch Anwesenheit wie „Taking The World By Storm“ „Blood On The Swans“ und „Crippled And Broken“. Mit dem Titeltrack „In Shadows And Dust“ findet die Show einen ehrwürdigen Abklang. Kurz: KATAKLYSM begeistern durchweg die Menge, kaum ein Nacken bleibt verschont. Frontsau Maurizio gelingt es, die Spielfreude von der Bühne auf das Publikum zu übertragen und es zum Ausrasten zu bringen. Und: die Québecianer sind die erste Band des Abends, bei der das Publikum überhaupt aus sich rausgeht. (Alexandra Tausch)
Tatsächlich scheint das Publikum während des Auftritts von KATAKLYSM etwas aufgetaut zu sein, so daß MORBID ANGEL hoffentlich davon profitieren können. Aber zuerst schlägt man sich mit der unfassbaren Pausenmusik (irgendein Hardcoretechno-Zeug, für das der verantwortliche hoffentlich gesteinigt wurde!!!) rum und wartet sehnsüchtig auf Trey Azagthoth und seine Mannen. Und dann ist es endlich soweit: der Vince Neill des Death Metal sieht nun mittlerweile aus wie der Blacky Lawless der gleichen Szene, hat durch sein Charisma aber das Publikum (das auch hier durch Lahmarschigkeit glänzt) ab sofort im Griff. Während Trey in seiner eigenen Welt schwebt und mal wieder durch unfassbar irre Soli auf sich aufmerksam macht (hierbei muß auch sein kongenialer Partner Thor von ZYKLON erwähnt werden), beweist Vincent, daß er auch mit Songs seines Nachfolgers umgehen kann und Tracks wie „Bil Ur-sag“ durch seine Stimme ein weiteres Maß an Atmosphäre verleiht.
Ansonsten beschränkt man sich aber natürlich auf das Material der Vincent-Ära, von der besonders die Alben „Covenant“ („Blood On Your Hands“, „Rapture“, „Pain Divine“, „Sworn To The Black“) und – natürlich – „Altars Of Madness“ („Maze Of Torment“, „Lord Of All Fevers And Plague“, „Immortal Rites“, „Blasphemy“, „Chapel Of Ghouls“) zum Zuge kommen. Hits wie „Where The Slime Live“ (der für mich beste Song eines für mich überbewerteten Albums) und „Fall From Grace“ lässt man natürlich auch nicht in der Mottenkiste verrotten und präsentiert nebenbei mit „Nevermore“ noch einen verdammt coolen neuen Track, der sofort Lust auf mehr macht! Und so ist ein sehr starker Auftritt einer genialen Band auch wieder viel zu schnell vorbei. Es bleibt zu hoffen, daß wie bald wieder David Vincent im Latex-Shirt (mit rotem Pentagramm) zu Gesicht bekommen, ebenso wie ich mich immer wieder gerne vom unglaublichen Drumming eines Herrn Sandovals erschlagen lasse!
Allerdings wünsche ich mir beim nächsten Mal, daß manchen Leuten vor dem Konzert Aufputschmittel verabreicht werden, oder daß ein solcher Gig besser im Roxy stattfindet. Ich bin mir sicher, daß dort keiner der heute anwesenden Frontmänner das Publikum als „ruhig“ bezeichnet hätte.
Als Opener des 5 Bands umfassenden Packages dürfen ARSIS auf die Bühne, um der Handvoll Zuschauer einzuheizen. Man kann zwar nicht gerade behaupten, daß während des Sets der Mob tobt, dennoch dürfte der Brachial-Death Metal, der mit tollen Melodien aufwartet und sehr technisch aber zu keinem Zeitpunkt verkopft wirkt ein paar weitere Fans gewonnen haben. Zumindest mal mich können sie restlos überzeugen und hätten meiner Meinung nach auch länger als nur knapp 30 Minuten spielen dürfen!
Nach einer kurzen Umbaupause sollen nun erst einmal die Black Metaller zufrieden gestellt werden. Den Anfang der Schwarzmetall-Runde machen die Norweger KEEP OF KALESSIN, die bereits auf der Tour mit SATYRICON begeistern konnten. Mittlerweile ist die Halle auch ein klein wenig besser gefüllt, und viel voller sollte es auch nicht mehr werden. Zudem ist das Publikum an diesem Abend dermaßen lahmarschig, daß die Urgewalt von Songs wie „Crown Of The Kings“ und „Winged Watcher“ etwas verpufft. Trotzdem geben KOK alles, sorgen beim Schreiber dieser Zeilen ob der handwerklichen Klasse für eine Maulsperre und können einmal mehr punkten…
…im Gegensatz zu dem, was danach kommen soll: Man kann wahrlich nicht behaupten, daß MARDUK eine schlechte Live-Band sind. Normalerweise sorgt die schwedische Panzerdivision für ein echtes Inferno im Pit, aber heute sorgt sie eher für…ähem…gähnende Langeweile. Keine Ahnung, ob´s daran liegt, daß außer einer Handvoll Fans die Leute nur teilnahmslos in der Gegend rumstehen, oder vielleicht auch am drucklosen Tacker-Sound. An der Setlist, die mit „Burn My Coffin“, „Infernal Eternal“, „The Levelling Dust“ oder „Bleached Bones“ einige absolute Kracher beinhaltet, dürfte es zumindest mal nicht liegen, daß ich mich irgendwann aufs Ohr lege und die Freundin die Arbeit machen lasse… (Micha)
Nach einer weiteren Umbaupause und einem Intro starten die Franko-Kanadier KATAKLYSM mit dem Opener des aktuellen und gleichnamigen Albums, „Prevail“ durch. Vergessen ist der Soundpatzer, der die MARDUK-Show belastete – es kracht, und das Quintett fesselt die Menge vom ersten Track an. Zunächst zeigt sie sich noch etwas zäh, aber beim dritten Track, „Let Them Burn“ bildet sich ein Moshpit, der sich auch während „As I Slither“ bewährt. Fronter Maurizio Iacono heizt den Fans gehörig ein, geht mit Propeller-Banging seinerseits mit gutem Beispiel voran und fordert zum Mitsingen auf, und das Publikum geht bereitwillig mit. Während der folgenden Tracks steigt die Stimmung weiter, es wird mitgesungen, gebangt, gemosht. Und es mangelt nicht an Krachern: der „Prevail“-Überflieger „Chains Of Power“ glänzt ebenso durch Anwesenheit wie „Taking The World By Storm“ „Blood On The Swans“ und „Crippled And Broken“. Mit dem Titeltrack „In Shadows And Dust“ findet die Show einen ehrwürdigen Abklang. Kurz: KATAKLYSM begeistern durchweg die Menge, kaum ein Nacken bleibt verschont. Frontsau Maurizio gelingt es, die Spielfreude von der Bühne auf das Publikum zu übertragen und es zum Ausrasten zu bringen. Und: die Québecianer sind die erste Band des Abends, bei der das Publikum überhaupt aus sich rausgeht. (Alexandra Tausch)
Tatsächlich scheint das Publikum während des Auftritts von KATAKLYSM etwas aufgetaut zu sein, so daß MORBID ANGEL hoffentlich davon profitieren können. Aber zuerst schlägt man sich mit der unfassbaren Pausenmusik (irgendein Hardcoretechno-Zeug, für das der verantwortliche hoffentlich gesteinigt wurde!!!) rum und wartet sehnsüchtig auf Trey Azagthoth und seine Mannen. Und dann ist es endlich soweit: der Vince Neill des Death Metal sieht nun mittlerweile aus wie der Blacky Lawless der gleichen Szene, hat durch sein Charisma aber das Publikum (das auch hier durch Lahmarschigkeit glänzt) ab sofort im Griff. Während Trey in seiner eigenen Welt schwebt und mal wieder durch unfassbar irre Soli auf sich aufmerksam macht (hierbei muß auch sein kongenialer Partner Thor von ZYKLON erwähnt werden), beweist Vincent, daß er auch mit Songs seines Nachfolgers umgehen kann und Tracks wie „Bil Ur-sag“ durch seine Stimme ein weiteres Maß an Atmosphäre verleiht.
Ansonsten beschränkt man sich aber natürlich auf das Material der Vincent-Ära, von der besonders die Alben „Covenant“ („Blood On Your Hands“, „Rapture“, „Pain Divine“, „Sworn To The Black“) und – natürlich – „Altars Of Madness“ („Maze Of Torment“, „Lord Of All Fevers And Plague“, „Immortal Rites“, „Blasphemy“, „Chapel Of Ghouls“) zum Zuge kommen. Hits wie „Where The Slime Live“ (der für mich beste Song eines für mich überbewerteten Albums) und „Fall From Grace“ lässt man natürlich auch nicht in der Mottenkiste verrotten und präsentiert nebenbei mit „Nevermore“ noch einen verdammt coolen neuen Track, der sofort Lust auf mehr macht! Und so ist ein sehr starker Auftritt einer genialen Band auch wieder viel zu schnell vorbei. Es bleibt zu hoffen, daß wie bald wieder David Vincent im Latex-Shirt (mit rotem Pentagramm) zu Gesicht bekommen, ebenso wie ich mich immer wieder gerne vom unglaublichen Drumming eines Herrn Sandovals erschlagen lasse!
Allerdings wünsche ich mir beim nächsten Mal, daß manchen Leuten vor dem Konzert Aufputschmittel verabreicht werden, oder daß ein solcher Gig besser im Roxy stattfindet. Ich bin mir sicher, daß dort keiner der heute anwesenden Frontmänner das Publikum als „ruhig“ bezeichnet hätte.