Destruction Debauchery Scared To Death

Destruction, Debauchery, Scared To Death

DebaucheryDestructionScared To Death
Rostock, MAU-Club
02.12.2008
Heute ist Dienstag. Allerdings kein normaler Dienstag, denn heute Abend wird eine Thrash-Legende in Rostock zum Tanze spielen: DESTRUCTION. Und mit von der Partie sind keine Geringeren, als meine Lieblinge von DEBAUCHERY und eine Band namens SCARED TO DEATH, von denen ich bis dato noch nichts hörte. Erst am Abend vorher bekam ich Bescheid, dass ich auf der Gästeliste stehe. Also alles recht knapp. Aber Kollege Jegust hat sicherheitshalber auch noch eine Akkreditierung für mich ergattert, über die Freundin von Gitarrist Mike; Kayuri. Euch beiden Herzlichen Dank. Und natürlich auch Dir, Herr Scheidler. Da kann man mal sehen, dass bei der Bloodchamber die Zusammenarbeit klappt.
Recht früh soll es heute losgehen, denn bereits um 20 Uhr soll die erste Band on stage zu sehen sein. Also bin ich ein halbe Stunde nach Einlass vor Ort und bestelle mir mit Vorfreude auf den metallischen Abend erstmal ein Pils.

SCARED TO DEATH stehen bereits auf der Bühne und bereiten sich per Soundcheck auf ihren Gig vor. Doch weit gefehlt. 19.30 Uhr im Club und SCARED TO DEATH sind bereits am Ende ihres Gigs. Tolle Wurst. Doch die Ursache klingt plausibel. Alle Bands müssen die letzte Fähre der Nacht nach Helsinki schaffen, um pünktlich zum Start ihres Skandinavien-Trips in der finnischen Hauptstadt aufzuschlagen. Na gut, akzeptiert. Das, was ich noch von SCARED TO DEATH sehe und höre, klingt alles andere als schlecht und Mühe geben sich die drei Bayern allemal. Und das, obwohl gerade mal geschätzte 30 Leute im Club waren. Trotzdem animiert das Trio die Anwesenden und es finden sich die ersten Headbanger vor der Bühne ein, um die Band zu unterstützen. Viel bekomme ich, wie erwähnt, von SCARED TO DEATH nicht mit, aber was mir auffällt, ist, dass sich Shouter Ernst Kramheller stellenweise stark nach Ron Royce der unvergessenen Coroner anhört. Die Bayern bedanken sich brav und verschwinden von der Bühne. Es ist noch nicht mal 20 Uhr.

Nun wird es blutig. Thomas und seine Mannen betreten die Bühne und das MAU füllt sich allmählich. DEBAUCHERY mögen polarisieren, aber definitiv nicht an diesem Abend in der Hansestadt. Wenn gestandene Bands, wie DESTRUCTION nach Rostock kommen, dann machen sich auch die Metalheads auf den Weg, um ihre Idole zu sehen, die mittlerweile Großeltern sind. Und gerade von diesen Leuten hört man dann begeisternde Worte über die Stuttgarter Band. DEBAUCHERY hauen dann auch ordentlich rein und bringen einen Querschnitt aus ihrem knapp achtjährigen Schaffen. Ein gutgelaunter Thomas bringt mit seinen Ansagen auch noch ein Quantum Humor mit und da ist es dann auch erstmal egal, ob Drummer Oliwar die Snare kaputtgeht: „Dann spielen wir eben erstmal die langsameren Songs!“. Nach drei Titeln geht’s dann aber in die Vollen. ‚Back In Blood’, ‚Continue To Kill’, ‚King Of Killing’, ‚Cuntkiller’, Blood For The Bloodgood’, Kill Maim Burn’ …, keine Hymne wurde ausgelassen und DEBAUCHERY sind am Ende des Gigs sehr dankbar zu den Fans. Anschließend gibt es noch Autogramme und Fotos en masse.

Schmier sieht man schon den ganzen Abend mit einem Lächeln durch den Club laufen. Doch nun steht er mit Mike und Marc auf der Bühne und sie zeigen, was eine Thrash-Harke ist. Kaum zu glauben, dass DESTRUCTION nun schon seit 1982 existiert. Schmier und Mike sind ständig in Bewegung und tauschen laufend ihre Plätze, dass es für Fotografen schwierig wird, sie „einzufangen“. Egal, denn auch DESTRUCTION sind gutgelaunt und bringen Klassiker, wie ‚Release From Agony’ sowie Material von ihren neueren Alben ‚D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.’ und ‚Inventor Of Death’. Mittlerweile ist der Club mit knapp 180 Fans zwar dürftig, aber für einen Dienstag ganz gut gefüllt und diese flippen auch förmlich aus. Der Sound ist absolut okay und die Thrash-Legende gibt alles. Leider ist der musikalische Abend schon sehr früh vorüber, aber den Grund hatte ich ja bereits erwähnt.

Nach den Gigs nehmen sich DESTRUCTION trotzdem noch Zeit für die Fans und stehen Ihnen für Fotos, Autogramme und Gespräche zur Verfügung. Eike von der Metalallianz, einer Metalsendung des Rostocker Lokalsenders LOHRO, hat vor dem Konzert ein einstündiges Interview mit Schmier geführt und stellte mich ihm vor. Er wusste mich gleich einzuordnen und dass ich von Bloodchamber.de komme. Was gibt es Schöneres für ein Online-Zine?

Gegen 23 Uhr verlasse ich den Club. Recht früh ist alles vorbei. Ein so geiler Abend und so ein frühes Ende. Na gut, dann komme ich wenigstens früh ins Bett und komme pünktlich am nächsten Morgen zur Arbeit. Falsch gedacht! Ich habe verpennt! Aber das war es mir wert!

Bildergalerie

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