Misery Index Hate Eternal Aeon & See You Next Tuesday
Misery Index, Hate Eternal, Aeon & See You Next Tuesday
Leipzig, Conne Island
16.01.2009
16.01.2009
Freitag Abend in Leipzig, draußen wird es langsam wärmer, der Schnee weicht zurück und die Eisdecke am kleinen Flüsschen am Conne Island bekommt langsam die ersten Löcher. Trotzdem ist es noch ziemlich kalt und auch der Einlass verzögert sich. Doch schließlich geht es hinein und die etwas eigenartige Mischung des Publikums reicht vom 40jährigen Lederjackenträger mit Vokuhila bis hin zum 16jährigen Fashioncore-Kid mit Gürteltasche, Basecap und Seitenscheitel. Weswegen letztere anwesend sind, erschließt sich auch gleich beim Anblick des Merchandises von SEE YOU NEXT TUESDAY...
Letztere legen dann auch um 21.10 Uhr los und fragende Gesichter stellen sich im Publikum ein. Wirklich jedes ungeschulte Ohr kann hören, dass der Schlagzeuger arge Timing Probleme hat und der eine Fuß einen anderen Takt spielt als der andere. Da das Schlagzeug auch nicht getriggert zu sein scheint und die anderen Musiker auch irgendwelches wirres Zeug spielen, kommen immer mehr fragende Gesichter auf. Die SEE YOU NEXT TUESDAY Fans versuchen kurz etwas Kickboxen, aber auch nach 30 Sekunden geben sie auf. Sänger Chris ist der Quoten-Böse-Junge der Band, zutätowiert von oben bis unten, doch leider versagt seine Stimme regelmäßig und fällt mitten in den Schreien weg. Eigentlich machen die vier Jungs aus New Jersey wohl Deathcore, an diesem Abend kommt bei den um mich herumstehenden aber das Gefühl auf, dass es sich um zwei Stunden Lärm ohne jegliche Struktur handelt. Und wenn selbst der Herr Supersheriff nichts mit dem musikalischen Chaos anfangen kann, ist irgendetwas faul. Als dann mitten im Song auch noch Gitarrist Drew sein Instrument herunterfällt, beenden SEE YOU NEXT TUESDAY den Auftritt nach gefühlten zwei Stunden. Ein Blick auf die Uhr zeigt aber, dass sie wirklich nur 17 Minuten gespielt haben.
Wie sagte Kannibalenkörper Alex Webster im Rock Hard Interview. „Im technischen Death-Metal-Bereich ist nicht viel Raum für Improvisationen. Es geht in erster Linie, darum das Zusammenspiel zu verbessern.“ Und recht hat er, denn auch AEON spielen „nur“ technischen Death Metal. Dieses allerdings auf hohem Niveau, so dass sie sich bestimmt spielerisch und vom Songwriting nicht vor Bands wie DEICIDE oder MORBID ANGEL verstecken müssen, doch gehen Bands dieser Liga nicht schüchtern auf die Bühne. AEON aber scheinen etwas schüchtern zu sein, kratzen sich in den Pausen zwischen den Songs am Hintern, stehen verloren am Bühnenrand, gucken sich fragend an oder machen Fingerübungen für das nächste Liedgut. Einzig Sänger Tommy verfügt über ein paar Entertainer Qualitäten und erzählt andauernd von seinem Freund Luzifer, mit dem er schon viel erlebt zu haben scheint, widmet er ihm doch fast jeden Song. Musikalische feine 30 Minuten.
Bei HATE ETERNAL ist eigentlich klar, was einen mittlerweile erwartet: 50 Minuten reine Kraftmeierei. Die vier Typen aus Florida zeigen was sie an ihren Instrumenten drauf haben und machen keine Gefangenen. Da reichen die Beschreibungen von „Weltklasse“ bis dazu, dass sie sich wie ein „ICE anhören, der an einem vorbeirast und kein Ende zu scheinen nimmt.“ Für mich persönlich klingen mittlerweile alle Songs gleich und deshalb schreibe ich hier lieber, dass Erik Rutan großer Fan der Philadelphia Eagles ist, die ein paar Tage zuvor das Halbfinale erreicht haben. Der Superbowl ist dann auch in seiner Heimstadt Tampa in Florida, leider spielen HATE ETERNAL an dem Tag selbst noch das letzte Konzert der Tour in London. Dass die Eagles mittlerweile im Halbfinale ausgeschieden sind, wird ihn vielleicht etwas beruhigen und er kann im Backstage weiter mit Mütze und Trainingsanzugsjacke der Adler rumlaufen.
In Philadelphia schafften es MISERY INDEX gerade so ihre Show auf 40 Minuten auszudehnen, für die Tour in Europa hatten sie sich ordentlich vorbereitet und glänzen einfach nur mit Spielfreude und Spaß an der Sache. Backstage hing ein Plan, der den Auftritt des Quartetts mit 50 Minuten angab. Drauf geschissen bei soviel Freude, da wird gezockt bis wirklich nichts mehr geht und Publikum und Band nach einer Stunde kaputt gerockt sind. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den neuen Songs von „Traitors“ und MISERY INDEX grooven, blasten, rocken und moshen bis wirklich jeder von dem neuen Material überzeugt ist. Sparky und Mark sind mit ihren Gitarren immer in Bewegung, Jason macht seine Ansagen fast komplett auf deutsch, während Adam einfach nur Schlagzeug spielt. Das reicht allerdings schon um so manch anderen Schlagzeuger einfach stehenzulassen. So muss ein Headliner auftreten und dann klappt es auch mit dem Nachbarn. Ich bin jedenfalls restlos glücklich und bekomme immer wieder gesagt, dass meine Begleitung gar nicht wusste, dass die so gut sind. Mehr als ein „hab ich doch gesagt“ bekomme ich aber vor lauter Grinsen auch nicht mehr raus und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Letztere legen dann auch um 21.10 Uhr los und fragende Gesichter stellen sich im Publikum ein. Wirklich jedes ungeschulte Ohr kann hören, dass der Schlagzeuger arge Timing Probleme hat und der eine Fuß einen anderen Takt spielt als der andere. Da das Schlagzeug auch nicht getriggert zu sein scheint und die anderen Musiker auch irgendwelches wirres Zeug spielen, kommen immer mehr fragende Gesichter auf. Die SEE YOU NEXT TUESDAY Fans versuchen kurz etwas Kickboxen, aber auch nach 30 Sekunden geben sie auf. Sänger Chris ist der Quoten-Böse-Junge der Band, zutätowiert von oben bis unten, doch leider versagt seine Stimme regelmäßig und fällt mitten in den Schreien weg. Eigentlich machen die vier Jungs aus New Jersey wohl Deathcore, an diesem Abend kommt bei den um mich herumstehenden aber das Gefühl auf, dass es sich um zwei Stunden Lärm ohne jegliche Struktur handelt. Und wenn selbst der Herr Supersheriff nichts mit dem musikalischen Chaos anfangen kann, ist irgendetwas faul. Als dann mitten im Song auch noch Gitarrist Drew sein Instrument herunterfällt, beenden SEE YOU NEXT TUESDAY den Auftritt nach gefühlten zwei Stunden. Ein Blick auf die Uhr zeigt aber, dass sie wirklich nur 17 Minuten gespielt haben.
Wie sagte Kannibalenkörper Alex Webster im Rock Hard Interview. „Im technischen Death-Metal-Bereich ist nicht viel Raum für Improvisationen. Es geht in erster Linie, darum das Zusammenspiel zu verbessern.“ Und recht hat er, denn auch AEON spielen „nur“ technischen Death Metal. Dieses allerdings auf hohem Niveau, so dass sie sich bestimmt spielerisch und vom Songwriting nicht vor Bands wie DEICIDE oder MORBID ANGEL verstecken müssen, doch gehen Bands dieser Liga nicht schüchtern auf die Bühne. AEON aber scheinen etwas schüchtern zu sein, kratzen sich in den Pausen zwischen den Songs am Hintern, stehen verloren am Bühnenrand, gucken sich fragend an oder machen Fingerübungen für das nächste Liedgut. Einzig Sänger Tommy verfügt über ein paar Entertainer Qualitäten und erzählt andauernd von seinem Freund Luzifer, mit dem er schon viel erlebt zu haben scheint, widmet er ihm doch fast jeden Song. Musikalische feine 30 Minuten.
Bei HATE ETERNAL ist eigentlich klar, was einen mittlerweile erwartet: 50 Minuten reine Kraftmeierei. Die vier Typen aus Florida zeigen was sie an ihren Instrumenten drauf haben und machen keine Gefangenen. Da reichen die Beschreibungen von „Weltklasse“ bis dazu, dass sie sich wie ein „ICE anhören, der an einem vorbeirast und kein Ende zu scheinen nimmt.“ Für mich persönlich klingen mittlerweile alle Songs gleich und deshalb schreibe ich hier lieber, dass Erik Rutan großer Fan der Philadelphia Eagles ist, die ein paar Tage zuvor das Halbfinale erreicht haben. Der Superbowl ist dann auch in seiner Heimstadt Tampa in Florida, leider spielen HATE ETERNAL an dem Tag selbst noch das letzte Konzert der Tour in London. Dass die Eagles mittlerweile im Halbfinale ausgeschieden sind, wird ihn vielleicht etwas beruhigen und er kann im Backstage weiter mit Mütze und Trainingsanzugsjacke der Adler rumlaufen.
In Philadelphia schafften es MISERY INDEX gerade so ihre Show auf 40 Minuten auszudehnen, für die Tour in Europa hatten sie sich ordentlich vorbereitet und glänzen einfach nur mit Spielfreude und Spaß an der Sache. Backstage hing ein Plan, der den Auftritt des Quartetts mit 50 Minuten angab. Drauf geschissen bei soviel Freude, da wird gezockt bis wirklich nichts mehr geht und Publikum und Band nach einer Stunde kaputt gerockt sind. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den neuen Songs von „Traitors“ und MISERY INDEX grooven, blasten, rocken und moshen bis wirklich jeder von dem neuen Material überzeugt ist. Sparky und Mark sind mit ihren Gitarren immer in Bewegung, Jason macht seine Ansagen fast komplett auf deutsch, während Adam einfach nur Schlagzeug spielt. Das reicht allerdings schon um so manch anderen Schlagzeuger einfach stehenzulassen. So muss ein Headliner auftreten und dann klappt es auch mit dem Nachbarn. Ich bin jedenfalls restlos glücklich und bekomme immer wieder gesagt, dass meine Begleitung gar nicht wusste, dass die so gut sind. Mehr als ein „hab ich doch gesagt“ bekomme ich aber vor lauter Grinsen auch nicht mehr raus und wir machen uns auf den Weg nach Hause.