September Murder Dying Humanity Inexorable
September Murder, Dying Humanity, Inexorable
Oschatz, E-Werk
24.01.2009
24.01.2009
Oschatz. Metallisches Mekka seit Äonen. Bundeszentrale für harte Klänge. Kurort für musikalisch Fehlgeleitete. Hier also soll heute Abend ein Death Metal-Feuerwerk entfacht werden? Kaum vorstellbar, denn eine Stunde vor Konzertbeginn ist das E- Werk noch komplett leer und keine Menschenseele zu sehen. Droht der Ruf Oschatz‘ in sich zusammenzubrechen oder kommen die Langhaarigen doch noch scharenweise?
Um 21.30 klettern zunächst INEXORABLE aus dem schönen sächsischen Lößnitz in den Ring, um den mittlerweile doch reichlich Anwesenden kräftig einzuheizen. Ihre unerbittliche Mixtur aus CANNIBAL CORPSE, INCANTATION und einem gehörigen Schuss eigener Ideen weiß zu gefallen und so spenden die Damen und Herren im Publikum fleißig Applaus. Sänger Thomas brüllt sich den Leib aus der Seele und auch der Rest der Band scheint in ihrem Element. Passion und Spielfreude werden hier groß geschrieben. In unmittelbare Bühnennähe traut sich allerdings niemand so richtig.
Schade eigentlich, denn die Band hätte ein paar wehende Haare mehr verdient: Songs wie "Deathlands" oder "Abducted by the Dead" knallen vorn Latz und lassen kaum Wünsche offen. Vielleicht ist dem Auditorium die ganze Geschichte zu old school, denn es sieht eher nach modernen Core-Hörern aus. Dennoch sind Band und Fans zufrieden als INEXORABLE ihr Set nach ca. 40 Minuten beenden.
Anschließend wollen DYING HUMANITY beweisen wie dick ihre Eier sind. Dazu haben sie sich alle ihre Sport- Shorts angezogen und wollen nun zeigen, was sie draufhaben. Und das ist einiges. Hatte ich doch die Befürchtung von belanglosem Metalcore-Gestrunze überrollt zu werden, zeigen die fünf Herren aus dem Dunstkreis der Dresdner Szene recht schnell, wo der Frosch die Locken hat: Natürlich wird geblastet, gegroovt, gegrunzt und geschrien, aber in den Hammersongs finden auch immer wieder sehr geile Soli ihren Platz und bieten so ein geniales Kontrastprogramm zur Dampfwalze. THE BLACK DAHLIA MURDER oder THE FACELESS kommen einem in den Sinn. Äußerst beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Protagonisten durch die Bank schätzungsweise Anfang zwanzig sind. Wenn das so weitergeht mit der musikalischen Entwicklung, dann sollten wir uns warm anziehen.
Dem Publikum scheint es auch zu gefallen, allerdings kommt hier nur Bewegung zustande, weil zwei Typen mit Profilneurose meinen einen Pogo entfachen zu müssen, wobei einer von beiden zu viele Kung Fu- Filme geschaut hat; er kickt wie wild um sich und das schreckt doch stark ab selber das Tanzbein zu schwingen. Egal, die Mucke ist trotzdem genial. Hut ab vor so viel Innovation, Kompromisslosigkeit und musikalischer Klasse.
Angesichts dieser klasse Leistung wird es im Folgenden schwer für SEPTEMBER MURDER, doch eines vorweg: Es gelingt ihnen das hohe musikalische Level zu halten und die letzten Reserven aus dem Publikum zu holen. Der Opener "… and the Entrails fill the Sea" brettert gleich gewaltig gut los und die geifernde Meute weiß woran sie ist: Schneller, intensiver Death Metal wird geboten und das nicht zu knapp. Die Jungs um Vokillist Olli geben Vollgas und der neu zur Band gestoßene Drummer Clemens( HIDDEN IN THE FOG, Ex-DISILLUSION) gibt eine Lehrstunde in Sachen tightes Metaldrumming. Er zerberstet die Felle und wirkt dabei mitunter wie Achim Mentzel auf 'ner zusätzlichen Dosis Spaßbackus. Wir alle wissen wie Frank Mullen seine Hand jetzt bewegen würde.
Nach und nach traut sich das kuttenbehangene Auditorium in Bühnennähe um den Akteuren ihre Sympathie via Kopfschütteln zu bekunden. Die Band freut's und so wird munter weiter gezockt. Todesmetallische Perlen wie "Breathing Cadaver", "Again it crossed my Way" oder das finale "Agony in Flesh" schaffen es mühelos das Level zu halten und so verwundert es nicht, dass das Publikum nach knapp 40 Minuten auf eine Zugabe besteht.
Und die soll es bekommen. Mit "Mask od Despair" zeigen SEPTEMBER MURDER ein letztes Mal auf beeindruckende Weise, was ihre Interpretation von Death Metal ausmacht: Coole Riffs, geniales Drumming, 'ne Menge Groove und vor allem massig Spaß an der Sache, was unter anderem darin Ausdruck findet, dass Sänger Olli die Zugabe nur intoniert, weil "ihr es seid und weil ihr so gut ausseht". So soll es sein.
Bericht und Fotos: Philipp Halling
www.in-morte-sumus.de
www.sicksational.de
www.myspace.com/septembermurder
Um 21.30 klettern zunächst INEXORABLE aus dem schönen sächsischen Lößnitz in den Ring, um den mittlerweile doch reichlich Anwesenden kräftig einzuheizen. Ihre unerbittliche Mixtur aus CANNIBAL CORPSE, INCANTATION und einem gehörigen Schuss eigener Ideen weiß zu gefallen und so spenden die Damen und Herren im Publikum fleißig Applaus. Sänger Thomas brüllt sich den Leib aus der Seele und auch der Rest der Band scheint in ihrem Element. Passion und Spielfreude werden hier groß geschrieben. In unmittelbare Bühnennähe traut sich allerdings niemand so richtig.
Schade eigentlich, denn die Band hätte ein paar wehende Haare mehr verdient: Songs wie "Deathlands" oder "Abducted by the Dead" knallen vorn Latz und lassen kaum Wünsche offen. Vielleicht ist dem Auditorium die ganze Geschichte zu old school, denn es sieht eher nach modernen Core-Hörern aus. Dennoch sind Band und Fans zufrieden als INEXORABLE ihr Set nach ca. 40 Minuten beenden.
Anschließend wollen DYING HUMANITY beweisen wie dick ihre Eier sind. Dazu haben sie sich alle ihre Sport- Shorts angezogen und wollen nun zeigen, was sie draufhaben. Und das ist einiges. Hatte ich doch die Befürchtung von belanglosem Metalcore-Gestrunze überrollt zu werden, zeigen die fünf Herren aus dem Dunstkreis der Dresdner Szene recht schnell, wo der Frosch die Locken hat: Natürlich wird geblastet, gegroovt, gegrunzt und geschrien, aber in den Hammersongs finden auch immer wieder sehr geile Soli ihren Platz und bieten so ein geniales Kontrastprogramm zur Dampfwalze. THE BLACK DAHLIA MURDER oder THE FACELESS kommen einem in den Sinn. Äußerst beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Protagonisten durch die Bank schätzungsweise Anfang zwanzig sind. Wenn das so weitergeht mit der musikalischen Entwicklung, dann sollten wir uns warm anziehen.
Dem Publikum scheint es auch zu gefallen, allerdings kommt hier nur Bewegung zustande, weil zwei Typen mit Profilneurose meinen einen Pogo entfachen zu müssen, wobei einer von beiden zu viele Kung Fu- Filme geschaut hat; er kickt wie wild um sich und das schreckt doch stark ab selber das Tanzbein zu schwingen. Egal, die Mucke ist trotzdem genial. Hut ab vor so viel Innovation, Kompromisslosigkeit und musikalischer Klasse.
Angesichts dieser klasse Leistung wird es im Folgenden schwer für SEPTEMBER MURDER, doch eines vorweg: Es gelingt ihnen das hohe musikalische Level zu halten und die letzten Reserven aus dem Publikum zu holen. Der Opener "… and the Entrails fill the Sea" brettert gleich gewaltig gut los und die geifernde Meute weiß woran sie ist: Schneller, intensiver Death Metal wird geboten und das nicht zu knapp. Die Jungs um Vokillist Olli geben Vollgas und der neu zur Band gestoßene Drummer Clemens( HIDDEN IN THE FOG, Ex-DISILLUSION) gibt eine Lehrstunde in Sachen tightes Metaldrumming. Er zerberstet die Felle und wirkt dabei mitunter wie Achim Mentzel auf 'ner zusätzlichen Dosis Spaßbackus. Wir alle wissen wie Frank Mullen seine Hand jetzt bewegen würde.
Nach und nach traut sich das kuttenbehangene Auditorium in Bühnennähe um den Akteuren ihre Sympathie via Kopfschütteln zu bekunden. Die Band freut's und so wird munter weiter gezockt. Todesmetallische Perlen wie "Breathing Cadaver", "Again it crossed my Way" oder das finale "Agony in Flesh" schaffen es mühelos das Level zu halten und so verwundert es nicht, dass das Publikum nach knapp 40 Minuten auf eine Zugabe besteht.
Und die soll es bekommen. Mit "Mask od Despair" zeigen SEPTEMBER MURDER ein letztes Mal auf beeindruckende Weise, was ihre Interpretation von Death Metal ausmacht: Coole Riffs, geniales Drumming, 'ne Menge Groove und vor allem massig Spaß an der Sache, was unter anderem darin Ausdruck findet, dass Sänger Olli die Zugabe nur intoniert, weil "ihr es seid und weil ihr so gut ausseht". So soll es sein.
Bericht und Fotos: Philipp Halling
www.in-morte-sumus.de
www.sicksational.de
www.myspace.com/septembermurder