shEver Spancer Petrified & Calliophis

shEver, Spancer, Petrified & Calliophis

CalliophisPetrified [De]ShEverSpancer
Chemnitz, Reba 84
03.04.2009
Doom Konzerte sind in Chemnitz eine Seltenheit und so war man schon im Vorfeld gespannt, endlich mal ein bisschen Doom auf die Ohren bekommen zu können, und ob Veranstaltungen dieser Art überhaupt ankommen. Und wenn dann am Abend auch noch die Auswahl zwischen drei Konzerten getroffen werden kann, ist wieder in allen drei Clubs weniger als erwartet los.

In der Reba beginnen gegen 22.40 Uhr die Chemnitzer CALLIOPHIS ihren erst zweiten Auftritt. Wer den Vorgänger DISOBEDIENCE kannte, ist immer wieder erstaunt über die musikalische Weiterentwicklung des Trios, und so können die Drei nicht nur ihre Freunde in den Bann ziehen, sondern finden auch neue Anhänger bei zugereisten Personen. CALLIOPHIS betiteln ihre Musik selbst als Doom 'n' Roll und um das noch mal zu bekräftigen, entert Henning alias KevinKinky alias Robert Steinhäuser bei „Balanced on a knife edge“ die Bühne um genau wie auf CD Gastgesang beizusteuern.

Und obwohl CALLIOPHIS einen feinen Auftritt hingelegt hatten, zeigen PETRIFIED sofort, was noch gefehlt hat, der Bass. Im Gegensatz zur ersten Band spielt bei den Zschopauern ein Drittel des Trios auch den Viersaiter und die Band erzeugt um einiges mehr an Druck. Stoner Rock aus dem Erzgebirge liefert das Trio, das mit altem Schlagzeuger noch unter dem Namen WEED IN THE HEAD aufgetreten ist. Dieser darf dann, zurückgekehrt aus dem Ausland, sein Können beim letzten Song als Gast beweisen.

Jetzt wird es mit SPANCER aus Braunschweig richtig druckvoll. Zwei Bassisten sorgen für ordentlich Power und verleihen dem Doom / Sludge des Quintetts eine eigene Note. Wenn man sich nicht immer auf den ausdrucksstarken Markus am Gesang konzentrieren müsste, würde man auch von den anderen Musikern was mitbekommen. Markus aber rudert mit den Armen, präsentiert seinen komplett zutättowierten Rücken, post wie ein Wilder, und so ganz nebenbei singt er auch noch. Ein Auftritt nach dem aus dem Publikum ein grinsender Mob geworden ist und ich um mich herum einige Stimmen wahrnehme, dass das jetzt schon der Auftritt 2009 gewesen ist.

Die den Meisten völlig unbekannten SHEVER sollen es daraufhin schwer haben und aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit (ca. 02.30 Uhr gingen SHEVER auf die Bühne) wollen auch schon ein paar Leute gehen. Aber als dann vier Mädels die Bühne betreten und Bassistin Nadine auch noch eine Geige stimmt, ist das Interesse plötzlich wieder geweckt. Selbst wenn die nur bei einem Lied verwendete Geige etwas sehr leise ist und das Mikro von Nadine gar nicht funktioniert, so überzeugen SHEVER doch voll und ganz. Doom mit dreistimmigen Frauengesang gibt es nun mal nicht an jeder Ecke, und hätten SPANCER nicht so einen starken Auftritt vorgelegt und hätte bei SHEVER nicht die Technik gestreikt, hätten die Schweizerinnen eine klare Note 1 bekommen. So konnten sie im Vergleich zu SPANCER aber nur verlieren. Trotzdem super.

Der Dank für die Bilder geht an Tuomar vom Down Under Fanzine.

Bildergalerie

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