Maroon The Mercury Arc & Phoenix Cry

Maroon, The Mercury Arc & Phoenix Cry

Maroon
Essen, Turock
24.04.2009
Es ist Freitag, es ist Frühling, MAROON spielen im Turock, und keiner geht hin. So ungefähr lautet wohl das Motto des heutigen Abends, denn trotz günstigem Termines zum startenden Wochenende und angenehmen Temperaturen inklusive Sonnenschein ist es ein eher kleiner, erlauchter Kreis, der sich in Essen eingefunden hat, um die Release Show zum neuen Album „Order“ zu sehen. Auf der einen Seite sowohl für die Band als auch für mich als Ruhrpöttler enttäuschend (sind die Leute hier wirklich so verwöhnt/faul?), auf der anderen Seite hat man aber zumindest ordentlich Platz und braucht keine Angst zu haben, von der Handvoll „Tänzern“ einen Roundhouse Kick in die Zähne abzubekommen.

MAROON nehmen es gelassen, auch wenn Fronter Andre ab und zu leicht angenervt die Leute dazu auffordern muss, mal etwas weiter nach vorne zu kommen und ordentlich die Sau raus zu lassen. Das ist aber letztendlich auch der einzige Wermutstropfen einer coolen, etwas über 60 Minuten langen Show, die den Anwesenden einiges an Energie abverlangt. Die Thüringer gehen nämlich (wie gewohnt) ab wie Schmidts Katze und knallen die Breakdowns und Moshparts mit tödlicher Präzision in die Meute. Auch dank des gut ausbalancierten, nie zu lauten Sounds verfehlt das Songmaterial des Fünfers seine Wirkung nicht und hält den Laden ständig in Bewegung. Erwartungsgemäß kommen von den zahlreichen neuen Songs „Stay Brutal“ und „A New Order“ am besten an; die wahren Highlights sind aber natürlich granatenstarke Abrissbirnen wie „Annular Eclipse“, „Endorsed By Hate“ oder „(Reach) The Sun“. Etwas überraschend beendet das düstere, auf deutsch gesungene und beinahe schon fragil wirkende „Schatten“ den regulären Set, bevor das uralte Stück „The Beginning Of The End“ und (natürlich) „Wake Up In Hell“ noch mal die letzten Kräfte mobilisieren.

Als Vorbands fungieren heute übrigens PHOENIX CRY, die wir allerdings verpassen, da Yvonne und ich zu dieser Zeit noch im Biergarten sitzen und Andre Moraweck mit unseren Fragen löchern (hier nachzulesen), sowie THE MERCURY ARC, die mit ihrem Metalcore durchaus überzeugen können. Zwar traut sich niemand so recht nach vorne (wohl auch, weil der Sänger echt gefährlich aussieht), aber der Sound der Jungs haut trotzdem gut rein, auch wenn sowohl ein Keyboarder als auch ein DJ auf der Bühne für meinen Geschmack etwas zuviel des Guten sind – rausgehört hat man die beiden darüber hinaus ohnehin nicht. Auch die Mini Wall Of Death nach dem Motto „10 gegen 10“ ist eher daneben, ansonsten passt die Darbietung aber, weshalb die Jungs auch mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus verabschiedet werden.

Fotos von Yvonne

Bildergalerie

-