Origin Illdisposed Invocation September Murder
Origin, Illdisposed, Invocation, September Murder
Leipzig, Theaterfabrik Sachsen
24.04.2009
24.04.2009
Der Scheddel feiert seinen 90sten und Miss Sophie hat gar finstere Burschen eingeladen. Festlich gefeiert wird dieses Ereignis erneut in der Theaterfabrik Sachsen, die als neuer Veranstaltungsort bereits seine Premiere hinter sich hat. Für die Bloodchamber-Crew gestaltet sich die Begegnung allerdings gar jungfräulich, was dank einer die Straßen blockierenden Fahrrad-Schmuser-Gang und dem Nichtvorhandensein einer elektronischen oder papiernen Navigation mit in einer verspäteten Ankunft beginnt. Obwohl…eigentlich ist die Redaktion pünktlich zum angekündigten Spielbeginn durch den Eingang getreten, dennoch lässt bereits brachiale Musik die Wände leicht zittern.
SEPTEMBER MURDER aus dem Harz sind nämlich bereits mitten in ihrem Auftritt, dem Hochgeschwindigkeits-Todesmetall mit leichter Thrash Schlagseite kann aber kaum ausreichend gelauscht werden. Das Publikum jedenfalls traut sich noch nicht so recht über die scheinbar obligatorische imaginäre 2 Meter-Sicherheitsbarriere vor der Bühne. Und irgendetwas scheint hier im Raum zu liegen, was mit dem Entblößen diverser Körperteile anwesender Bandmitglieder zusammenhängt. Aber auch ohne dieses Detail macht die Band in ihrer kurzen Sichtung einen recht soliden Eindruck.
Nach kurzer Pause offenbaren die Leipziger von INVOCATION, dass immer noch ein schier unerschöpflicher Strom an jungen Death Metal Kapellen existiert und aus dem Untergrund nach oben drängt. Diese Bande hier gibt sich jedenfalls ziemlich aggressiv und kompromisslos. Wo auf Platte noch einige Nuancen auszumachen sind, zeigt sich der heutige Auftritt in seiner Gänze ziemlich direkt und kompromisslos, die Akteure wirken dann doch etwas zu steif, um die Menge aus der Lethargie zu wecken. Dennoch kann man vereinzelt Erfolge für sich verbuchen, zumal das Publikum in seiner Größe mittlerweile einen durchaus beachtlichen Teil des Raumes einnimmt.
Allerdings lungert immer noch ein nicht unerheblicher Teil in Vorraum und auf der Rauchertreppe herum, dabei stets willig, das Klischee des Alkohol vertilgenden Langhaardackels zu erfüllen. Leider hat die einzige Bar im Foyer (eine Zusatzbar im Konzertraum darf laut Ordnungsamt nicht benutzt werden) schwerwiegende Probleme, den Bierbedarf auch nur ansatzweise zu decken. Lange und unschöne Wartezeiten sind die Folge, dem redlich bemühten Personal fehlt einfach Kapazität und Erfahrung (wahrscheinlich sind die sonst anwesenden Schöngeist-Theater-Besucher mit ihren Apfelschorlen einfacher zu befriedigen). Da muss beim nächsten Mal dringend nachgebessert werden.
ILLDISPOSED jedenfalls haben offensichtlich keine Probleme mit der Besorgung von genügend Alkohol, runde Bewegungsabläufe und ausufernde Kommentare von Sänger Bo samt eines pubertär hohen Anteils von Schimpfworten sprechen eine deutliche Sprache. Als dann nach kurzer Zeit die Monitorboxen auch nach wiederholten Aufforderungen der Band immer noch keinen Ton von sich geben, kommt es fast zum Eklat. Während Bo noch mit einem süffisanten Grinsen freundlich nachhakt, steht Gitarrist Jakob kurz davor, noch mehr Gerätschaften außer seinem Basecap wütend in die Menge zu pfeffern. Entspannung sieht anders aus, aber nach dieser technischen Panne holen die spielverrückten Dänen eine gewohnt groovige Death Metal Keule aus dem Gepäck und zerdröseln ungeniert das Publikum. Dabei springt der gute Bo einmal zu oft planlos herum, was seinem Allerwertesten samt bestem Stück unerwünschten Kontakt mit dem Boden vor der Bühne beschert. Leicht gebückt und mit einem weiteren triftigen Grund im Gepäck, um über sein Hinterteil zu plaudern, wird aber professionell bis zu Ende gerockt. Selbstverständlich bekommt das Publikum auch die geforderten zwei Zugaben, darunter das deutschsprachige „Verloren in Berlin“. [cr]
Mit ORIGIN betritt ein echtes amerikanisches Schwergewicht die Bühne, das eine Mischung aus Death Metal und Grindcore bietet. Sänger James Lee hat, neben allerlei diabolischen Gesichtsausdrücken, auch ein immenses Stimmvolumen im Gepäck, welches sich zwischen Pig-Growls und unglaublichem Gekeife bewegt. Unterstützt wird er dabei durch Bassist und Gitarrist, die noch dazu, quasi nebenher, atemberaubende technische Frickeleien zum Besten geben. Von eben diesen Soli lebt die Musik und bewahrt sie davor, in der Eintönigkeit zu versinken und nach dem dritten Song langweilig zu werden. ORIGIN verkörpern den typischen amerikanischen Death Metal Stil, der heute Abend beim verbliebenen Publikum extrem gut ankommt, eigentlich jeden zum Mähnekreisen verführt und danach mit glücklichem Lächeln im Gesicht in die Nacht entlässt. Für mich die beste Band des Abends und in absolut verdienter Headliner-Position! Wer sich das Ganze mal gemütlich von der heimischen Couch aus anhören möchte, dem sei die letzte Scheibe der Jungs, „Antithesis“, wärmstens empfohlen. [Kirstin Scheidler]
SEPTEMBER MURDER aus dem Harz sind nämlich bereits mitten in ihrem Auftritt, dem Hochgeschwindigkeits-Todesmetall mit leichter Thrash Schlagseite kann aber kaum ausreichend gelauscht werden. Das Publikum jedenfalls traut sich noch nicht so recht über die scheinbar obligatorische imaginäre 2 Meter-Sicherheitsbarriere vor der Bühne. Und irgendetwas scheint hier im Raum zu liegen, was mit dem Entblößen diverser Körperteile anwesender Bandmitglieder zusammenhängt. Aber auch ohne dieses Detail macht die Band in ihrer kurzen Sichtung einen recht soliden Eindruck.
Nach kurzer Pause offenbaren die Leipziger von INVOCATION, dass immer noch ein schier unerschöpflicher Strom an jungen Death Metal Kapellen existiert und aus dem Untergrund nach oben drängt. Diese Bande hier gibt sich jedenfalls ziemlich aggressiv und kompromisslos. Wo auf Platte noch einige Nuancen auszumachen sind, zeigt sich der heutige Auftritt in seiner Gänze ziemlich direkt und kompromisslos, die Akteure wirken dann doch etwas zu steif, um die Menge aus der Lethargie zu wecken. Dennoch kann man vereinzelt Erfolge für sich verbuchen, zumal das Publikum in seiner Größe mittlerweile einen durchaus beachtlichen Teil des Raumes einnimmt.
Allerdings lungert immer noch ein nicht unerheblicher Teil in Vorraum und auf der Rauchertreppe herum, dabei stets willig, das Klischee des Alkohol vertilgenden Langhaardackels zu erfüllen. Leider hat die einzige Bar im Foyer (eine Zusatzbar im Konzertraum darf laut Ordnungsamt nicht benutzt werden) schwerwiegende Probleme, den Bierbedarf auch nur ansatzweise zu decken. Lange und unschöne Wartezeiten sind die Folge, dem redlich bemühten Personal fehlt einfach Kapazität und Erfahrung (wahrscheinlich sind die sonst anwesenden Schöngeist-Theater-Besucher mit ihren Apfelschorlen einfacher zu befriedigen). Da muss beim nächsten Mal dringend nachgebessert werden.
ILLDISPOSED jedenfalls haben offensichtlich keine Probleme mit der Besorgung von genügend Alkohol, runde Bewegungsabläufe und ausufernde Kommentare von Sänger Bo samt eines pubertär hohen Anteils von Schimpfworten sprechen eine deutliche Sprache. Als dann nach kurzer Zeit die Monitorboxen auch nach wiederholten Aufforderungen der Band immer noch keinen Ton von sich geben, kommt es fast zum Eklat. Während Bo noch mit einem süffisanten Grinsen freundlich nachhakt, steht Gitarrist Jakob kurz davor, noch mehr Gerätschaften außer seinem Basecap wütend in die Menge zu pfeffern. Entspannung sieht anders aus, aber nach dieser technischen Panne holen die spielverrückten Dänen eine gewohnt groovige Death Metal Keule aus dem Gepäck und zerdröseln ungeniert das Publikum. Dabei springt der gute Bo einmal zu oft planlos herum, was seinem Allerwertesten samt bestem Stück unerwünschten Kontakt mit dem Boden vor der Bühne beschert. Leicht gebückt und mit einem weiteren triftigen Grund im Gepäck, um über sein Hinterteil zu plaudern, wird aber professionell bis zu Ende gerockt. Selbstverständlich bekommt das Publikum auch die geforderten zwei Zugaben, darunter das deutschsprachige „Verloren in Berlin“. [cr]
Mit ORIGIN betritt ein echtes amerikanisches Schwergewicht die Bühne, das eine Mischung aus Death Metal und Grindcore bietet. Sänger James Lee hat, neben allerlei diabolischen Gesichtsausdrücken, auch ein immenses Stimmvolumen im Gepäck, welches sich zwischen Pig-Growls und unglaublichem Gekeife bewegt. Unterstützt wird er dabei durch Bassist und Gitarrist, die noch dazu, quasi nebenher, atemberaubende technische Frickeleien zum Besten geben. Von eben diesen Soli lebt die Musik und bewahrt sie davor, in der Eintönigkeit zu versinken und nach dem dritten Song langweilig zu werden. ORIGIN verkörpern den typischen amerikanischen Death Metal Stil, der heute Abend beim verbliebenen Publikum extrem gut ankommt, eigentlich jeden zum Mähnekreisen verführt und danach mit glücklichem Lächeln im Gesicht in die Nacht entlässt. Für mich die beste Band des Abends und in absolut verdienter Headliner-Position! Wer sich das Ganze mal gemütlich von der heimischen Couch aus anhören möchte, dem sei die letzte Scheibe der Jungs, „Antithesis“, wärmstens empfohlen. [Kirstin Scheidler]