Hatesphere Six Reasons To Kill Bloodwork SIC Centaurus-A
Hatesphere, Six Reasons To Kill, Bloodwork, SIC, Centaurus-A
Bonn-Bad Godesberg, Klangstation
29.04.2009
29.04.2009
Stell dir vor, es ist (ausnahmsweise) ein interessantes Konzert in der Stadt mit überzeugenden lokalen Bands und einem bekannten Headliner, und kaum einer geht hin… So ähnlich ist mein Eindruck, als ich um kurz nach 19 Uhr an der Klangstation eintreffe, wo in wenigen Minuten der Abend beginnen soll, denn außer den Musikern samt Anhang ist noch kaum jemand auf dem Hof zu sehen.
Die als zusätzlicher Anreiz für die Einheimischen kurzfristig dazu gebuchten Lokalmatadore CENTAURUS-A beginnen zehn Minuten später als geplant vor einem immer noch sehr überschaubaren Publikum, gut 80 Besucher werden es insgesamt am Abend werden. Die Bühne ist sehr knapp bemessen, das Equipment der anderen Bands stapelt sich turmhoch daneben und der etatmäßige Schlagzeuger Patrick muss heute vertreten werden (wie auch schon beim GOJIRA Gig). All das ist aber kein Grund für die fünf Herren sich nicht voll ins Zeug zu legen. Besonders erstaunlich dabei, dass der Aushilfsdrummer im Gewirbel einwandfrei mitziehen kann - vom Blatt! Die neuen Lieder machen Spaß, die alten Lieder („Narcotic“!) machen Spaß, nur leider fehlt heute Abend „Resistance Ain’t Futile“, weil die Endzeit des Auftritts sich trotz späterem Anfang nicht verändert hat. Für die kurze Vorlaufzeit und unter den Bedingungen aber einwandfrei!
Es folgen die Exoten²: SIC Nicht nur die Herkunft von den Färöer Inseln sondern auch die markanten Frisuren verleihen ihnen diesen Status, denn alle Bandmitglieder tragen Dreadlocks, zum Teil auch noch in Irokesenform. Mit den Besonderheiten war es das leider aber auch schon, denn die Band spielt modernen Thrash in der SEPULFLY bzw. SOULTURA Version, was selbst der letzten Schlafmütze im Publikum klar wird, als ein „Roots, Bloody Roots“ Cover geschmettert wird. Die eigenen Lieder der Band gehen zwar in Ordnung, können von der Qualität aber nicht mit dem Engagement der Jungs auf der Bühne mithalten. Wie viel Energie sie haben zeigen sie dann auch später noch, wenn bei jeder anderen Band der aktivste Teil des Publikums größtenteils aus SIC Mitgliedern besteht.
Jetzt aber zurück nach Deutschland, ins beschauliche Westfalen um genau zu sein, denn aus Paderborn kommen die nun aufspielenden BLOODWORK. Mir war die Band vorher unbekannt und zumindest live hat das auch nicht so viel mit den im Review genannten SOILWORK zu tun. Denn in Westfalen steppt der Bär nicht, er bekommt von Sänger David einen kräftigen Tritt in den Hintern, damit er sich gefälligst ins Pit stürzt und dort seinen ganzen Winterspeck wegtobt. Volle Energie, voller Ohrwurmfaktor und volle Lautstärke. Aus meiner Sicht Sieg auf der ganzen Linie für BLOODWORK, und dass David nach dem Toben zu SIC und hier auf der Bühne auch noch danach vollen Einsatz zeigt, ist ein Sonderlob wert. So ist das, wenn die Westfalen mal vernünftiges Bier zu trinken bekommen…
Die Koblenzer SIX REASONS TO KILL läuten die zweite Hälfte des eigentlichen Packages ein und haben zumindest einige ihrer heimatlichen Anhänger das kleine Stück den Rhein hoch lotsen können. Es wird löblicherweise auch von den fast Nachbarstädtlern auf jede Form von Handbremse verzichtet und mit voller Inbrunst neues und altes Material geschmettert. Der Effekt der letzten, sehr guten Platte macht sich live noch stärker bemerkbar. Die dort schon heraus stechenden Lieder wie z.B. „Observer“ fallen live noch stärker positiv auf, während die nicht so auffälligen Songs live wie auf Platte zwar auch unterhaltsam und gut sind, aber im Vergleich zumindest bei mir für einen Spannungsabfall sorgen. Ein paar mehr Hits im Gepäck wären wirklich nicht schlecht, aber zum einen ist das leichter gesagt als getan, und zum anderen will ich den Auftritt auch gar nicht fälschlicherweise schlecht reden. Denn wer so engagiert, überwiegend gute Lieder ansprechend präsentiert, ist live immer einen Besuch wert.
Ob HATESPHERE aufgrund der während des Großteils der ganzen Tour eher mauen Besucherzahlen es einfach schon gewöhnt sind, dass keine kochende, zum Bersten gefüllte Halle auf sie wartet, oder ob sie einfach mit dem neuen Material und in der runderneuerten Besetzung so viel Spaß haben, überhaupt auf Tour zu sein, ist nicht überliefert. Feststellen lässt sich aber in jedem Fall, dass ich HATESPHERE noch selten mit so viel Einsatz gesehen habe wie heute. Urvater Pepe hat dazu für jeden erkennbar eine Menge Spaß, das Bandklima scheint also einwandfrei zu sein. Neuspringteufel Joller am Mikro hat mich schon auf dem neuen Album „To The Nines“ positiv überrascht und überzeugt live von der ersten bis zur letzten Sekunde. Ob neue oder alte Lieder, alles wird sauber und hochenergetisch gebrüllt und geschrieen, als ob es nie einen anderen Sänger gegeben hätte und als ob der gute Mann nicht erst 21 Jahre alt wäre. Die Energie, die der Gute ausstrahlt, lässt auch Pepe zur einen oder anderen Bewegung hinreißen, aber mit Joller mitzuhalten versucht erst niemand.
Der Besucherzuspruch spricht leider dafür, dass HATESPHERE den Sprung vom Support zum Main Act noch nicht geschafft haben, verdient hätten sie es, auch und erst Recht in dieser neuen Besetzung, aber allemal. Energie geladen wie wenige andere Bands. Einziger Wermutstropfen für mich ist das Fehlen meines Lieblingslieds „The Fallen Shall Rise In A River Of Blood“, aber bei dem Spaß, den mir alle Bands heute Abend bereitet haben, ist das auch locker zu verschmerzen.
Die als zusätzlicher Anreiz für die Einheimischen kurzfristig dazu gebuchten Lokalmatadore CENTAURUS-A beginnen zehn Minuten später als geplant vor einem immer noch sehr überschaubaren Publikum, gut 80 Besucher werden es insgesamt am Abend werden. Die Bühne ist sehr knapp bemessen, das Equipment der anderen Bands stapelt sich turmhoch daneben und der etatmäßige Schlagzeuger Patrick muss heute vertreten werden (wie auch schon beim GOJIRA Gig). All das ist aber kein Grund für die fünf Herren sich nicht voll ins Zeug zu legen. Besonders erstaunlich dabei, dass der Aushilfsdrummer im Gewirbel einwandfrei mitziehen kann - vom Blatt! Die neuen Lieder machen Spaß, die alten Lieder („Narcotic“!) machen Spaß, nur leider fehlt heute Abend „Resistance Ain’t Futile“, weil die Endzeit des Auftritts sich trotz späterem Anfang nicht verändert hat. Für die kurze Vorlaufzeit und unter den Bedingungen aber einwandfrei!
Es folgen die Exoten²: SIC Nicht nur die Herkunft von den Färöer Inseln sondern auch die markanten Frisuren verleihen ihnen diesen Status, denn alle Bandmitglieder tragen Dreadlocks, zum Teil auch noch in Irokesenform. Mit den Besonderheiten war es das leider aber auch schon, denn die Band spielt modernen Thrash in der SEPULFLY bzw. SOULTURA Version, was selbst der letzten Schlafmütze im Publikum klar wird, als ein „Roots, Bloody Roots“ Cover geschmettert wird. Die eigenen Lieder der Band gehen zwar in Ordnung, können von der Qualität aber nicht mit dem Engagement der Jungs auf der Bühne mithalten. Wie viel Energie sie haben zeigen sie dann auch später noch, wenn bei jeder anderen Band der aktivste Teil des Publikums größtenteils aus SIC Mitgliedern besteht.
Jetzt aber zurück nach Deutschland, ins beschauliche Westfalen um genau zu sein, denn aus Paderborn kommen die nun aufspielenden BLOODWORK. Mir war die Band vorher unbekannt und zumindest live hat das auch nicht so viel mit den im Review genannten SOILWORK zu tun. Denn in Westfalen steppt der Bär nicht, er bekommt von Sänger David einen kräftigen Tritt in den Hintern, damit er sich gefälligst ins Pit stürzt und dort seinen ganzen Winterspeck wegtobt. Volle Energie, voller Ohrwurmfaktor und volle Lautstärke. Aus meiner Sicht Sieg auf der ganzen Linie für BLOODWORK, und dass David nach dem Toben zu SIC und hier auf der Bühne auch noch danach vollen Einsatz zeigt, ist ein Sonderlob wert. So ist das, wenn die Westfalen mal vernünftiges Bier zu trinken bekommen…
Die Koblenzer SIX REASONS TO KILL läuten die zweite Hälfte des eigentlichen Packages ein und haben zumindest einige ihrer heimatlichen Anhänger das kleine Stück den Rhein hoch lotsen können. Es wird löblicherweise auch von den fast Nachbarstädtlern auf jede Form von Handbremse verzichtet und mit voller Inbrunst neues und altes Material geschmettert. Der Effekt der letzten, sehr guten Platte macht sich live noch stärker bemerkbar. Die dort schon heraus stechenden Lieder wie z.B. „Observer“ fallen live noch stärker positiv auf, während die nicht so auffälligen Songs live wie auf Platte zwar auch unterhaltsam und gut sind, aber im Vergleich zumindest bei mir für einen Spannungsabfall sorgen. Ein paar mehr Hits im Gepäck wären wirklich nicht schlecht, aber zum einen ist das leichter gesagt als getan, und zum anderen will ich den Auftritt auch gar nicht fälschlicherweise schlecht reden. Denn wer so engagiert, überwiegend gute Lieder ansprechend präsentiert, ist live immer einen Besuch wert.
Ob HATESPHERE aufgrund der während des Großteils der ganzen Tour eher mauen Besucherzahlen es einfach schon gewöhnt sind, dass keine kochende, zum Bersten gefüllte Halle auf sie wartet, oder ob sie einfach mit dem neuen Material und in der runderneuerten Besetzung so viel Spaß haben, überhaupt auf Tour zu sein, ist nicht überliefert. Feststellen lässt sich aber in jedem Fall, dass ich HATESPHERE noch selten mit so viel Einsatz gesehen habe wie heute. Urvater Pepe hat dazu für jeden erkennbar eine Menge Spaß, das Bandklima scheint also einwandfrei zu sein. Neuspringteufel Joller am Mikro hat mich schon auf dem neuen Album „To The Nines“ positiv überrascht und überzeugt live von der ersten bis zur letzten Sekunde. Ob neue oder alte Lieder, alles wird sauber und hochenergetisch gebrüllt und geschrieen, als ob es nie einen anderen Sänger gegeben hätte und als ob der gute Mann nicht erst 21 Jahre alt wäre. Die Energie, die der Gute ausstrahlt, lässt auch Pepe zur einen oder anderen Bewegung hinreißen, aber mit Joller mitzuhalten versucht erst niemand.
Der Besucherzuspruch spricht leider dafür, dass HATESPHERE den Sprung vom Support zum Main Act noch nicht geschafft haben, verdient hätten sie es, auch und erst Recht in dieser neuen Besetzung, aber allemal. Energie geladen wie wenige andere Bands. Einziger Wermutstropfen für mich ist das Fehlen meines Lieblingslieds „The Fallen Shall Rise In A River Of Blood“, aber bei dem Spaß, den mir alle Bands heute Abend bereitet haben, ist das auch locker zu verschmerzen.