With Full Force XVI

With Full Force XVI

All Shall PerishAmon AmarthAnathemaArchitectsAsphyxAugust Burns RedBouncing SoulsBring Me The HorizonCarcassCro-MagsDeadlockDer WDevilDriverDie KassiererDimmu BorgirDownEisregenEnd Of GreenFacebreakerGod ForbidGod SeedHackneyedHatebreedHelheimIgniteLegion Of The DamnedMaroonMastodonMotörheadMy Dying BrideMyraNervecellParkway DrivePestilenceScarabSepulturaSocial DistortionSoulflyStatic-XSuicidal TendenciesThe SorrowVaderWalls Of JerichoWarbringer
Roitzschjora, Flugplatz
03.07.2009
Das 16. With Full Force beginnt in der Nacht zum Freitag mit einer traurigen Meldung. Eine 23jährige Studentin wurde am Freitag Morgen von ihren Freundinnen tot im Zelt gefunden, nachdem man am Donnerstag ausgiebig gefeiert und getrunken hatte. Die Obduktionsergebnisse sagen, sie sei an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben und auch ihre beiden Freundinnen zeigten Anzeichen einer Vergiftung. Genaueres muss aber noch abgewartet werden und wird wohl auch nicht groß publik gemacht werden. [bjg]

Von dieser Tragödie bekommen jedoch nur die Wenigsten etwas mit. Da niemand etwas Genaues weiß, ändert sich nichts an der ausgelassenen Stimmung der restlichen Festivalbesucher. Es wird ausgiebig gefeiert, getrunken und gemosht, wie man es seit jeher vom besten Festival im Osten gewohnt ist.
Wer seine Sonnencreme vergessen hat, hat an diesem Wochenende ganz schlechte Karten. Bis auf einen kurzen, heftigen Wolkenbruch am Donnerstag meint es die Sonne vielleicht etwas zu gut. Die brütende Hitze setzt den Fans und deren Kondition ordentlich zu, macht die Schattenplätze im Hardbowl-Zelt begehrt, und bis zum Montag lassen sich auch die angekündigten Regenfälle nicht blicken. Anders ist man es hier aber auch nicht gewohnt – für das With Full Force schien seit jeher (fast) immer die Sonne.

Die Nachteile der Hitze sind die üblichen: Sonnenbrand, mehr Haut, als man oft sehen möchte und ein unglaublicher Gestank, der bösartig von da herüber weht, wo Tausende ungeniert ihre Notdurft verrichten.
„Circlepit“ ist knapp vor „Wall of Death“ das am häufigsten gehörte Wort auf diesem Festival, und ein geheimnisvolles Partygetränk mit dem einladenden Namen „Ficken“ ist anhand fleißiger Werbeaktionen überall präsent. [yb]

Doch nun zum Wichtigsten, dem Bier...äähm...der Musik:


FREITAG

Mainstage

Wie beginnt der erste Nachmittag auf einem Festival? Wie immer natürlich. Man krabbelt noch angedüdelt aus dem Zelt, schmiert sich ein paar halbwegs genießbare Scheiben Toast, hört die größten Hits von Achim Mentzel, und ab geht’s vor die Bühne. Dort erwarten einen dann die letzten Töne von FACEBREAKER, die ordentlich Ballett machen und den Frühaufstehern einheizen. Das Gehörte weiß zu gefallen, doch leider nehme ich nur die letzten Audiofetzen wahr.

Im Anschluss laden GOD FORBID zum fröhlichen Rumhüpfen ein. Kaum zu glauben, diese eher moderne Kapelle versteht es, meine Flip- Flops zum Klappern zu bringen. Mörderischer Groove und sichtlich Spaß inne Backen motiviert die erstaunlich große Masse an Leuten vor der Bühne zum Wabern, Springen, Moshen und Circlepitten. Auch mich und meinen gänzlich unmetallischen Kompagnon reißen die Amis mit und wir geben ordentlich Gas. Nach 35 Minuten ist Feierabend und unter großem Applaus verlassen GOD FORBID die Bühne. [ph]

Endlich geschafft! Nachdem es vor zwei Jahren zu einer sehr kurzfristigen Absage der Modern Metaller STATIC-X kam, stehen die Amis jetzt auf der WFF-Mainstage. Die Evil Disco Helden um Haarspray-Junkie Wayne Static haben es aber nicht leicht, müssen sie doch mit merklichen Soundproblemen kämpfen. Ihrer Ausstrahlung und der Freude der Fans tut das jedoch keinen Abbruch – das Quartett wird während seiner kurzen Spielzeit gnadenlos abgefeiert. Wie schon beim Auftritt auf dem Graspop freut sich das männliche Publikum über die Anwesenheit einer freizügigen Dame auf der Bühne, die außer Möpseschwingen und schlecht Tanzen nicht viel zu bieten hat und die Musik keinesfalls bereichert. [yb]

Mein Festival beginnt für mich am Freitag mit DEVILDRIVER, die den kompletten Auftritt über mit schweren Soundproblemen zu kämpfen haben. Zwei Songs lang ist Sänger Dez Fafara gar nicht zu hören, dann gibt es eine mittelschwere Rückkopplung, und die nicht gerade sehr große Menge vor der Bühne zuckt zusammen. Da sind die Amis aber schon beim letzten Song und müssen aufhören.
Sofort flüchtet die Menge aus der brütenden Hitze vor der Hauptbühne. Länger als 30 Minuten lässt es sich hier kaum aushalten. Die Sonne brennt erbarmungslos und im Gegensatz zum Samstag und Sonntag gibt es auch keinen kühlenden Windhauch.

So bleibt durch die Hitze auch die Menschenmasse vor der Bühne bei LEGION OF THE DAMNED überschaubar. Die Meister des Posens sollten erst am Samstag auf der Bühne stehen, aber in diesem Bereich sind auch die Holländer absolute Weltklasse. Doch kommen die Songs durch den Sound und die Hitze nicht ganz so überzeugend rüber, und ich such mir lieber nach 15 Minuten wieder einen schattigen Platz. [bjg]

Selbst wenn man einfach nur in der Gegend herumsteht, ist man nach wenigen Minuten schweißnass. Während der meteorologische Wind sich nicht spüren lässt, fegt mit MASTODON aber frische Luft in musikalischer Form über die Bühne, die keineswegs so lahm und überbewertet ist, wie meine beide sonnengeschwächten Kollegen behaupten. Die kaum einzuordnenden proggigen Soundozeane der eigenwillig aussehenden Band sorgen für eine willkommene Abwechslung zwischen allerlei Geknüppel. Schade, dass das nur relativ wenige Menschen vor der Bühne zu schätzen wissen. [yb]

Sonne auf den Kopf, Frickelband auf der Bühne? MASTODON konnten mich nicht mal auf CD überzeugen und so winke ich nach zwei Songs dankend ab, um Schatten für CARCASS zu tanken, und das sollte ich nicht bereut haben, denn CARCASS legen ordentlich los mit einem Best of quer durch alle Alben. Außerdem präsentiert sich Jeff Walker als Ansagenkönig als er den "berühmten Gitarristen" der Band vorstellt: Bill Steer, ehemals NAPALM DEATH. Auch der gesundheitlich schwer gezeichnete Ex-Schlagzeuger Ken Owen darf wieder kurz ans Mikro, beschränkt sich dann aber lieber aufs Posen und Anfeuern der Fans. "Thanks for nothing, Ken," rutscht Walker raus. Ein feiner Auftritt einer Legende, der mit 50 Minuten leider etwas kurz war.[bjg]

Da ist was dran: MASTODON sind live wahlweise nervig oder langweilig bis zur Schmerzgrenze, was man angesichts ihrer Scheiben allerdings auch ohne Kristallkugel vorhersehen konnte. Dazu grauenhaft leiernder "Gesang" und Einheitslook Marke Dotterbart - die gegnerischen Schiffe dürften sich hier und heute wohl selbst versenken.

Dankenswerterweise zeigen CARCASS den Struwwels anschließend, wie man packende Songs schreibt und liefern einen schönen Klassikerset, der sogar mit einem Frühwerk vom ersten Album aufwartet: "The next song might be new to you - most of you weren't even born when this came out." Sehr schick, auch wenn die Intensität der letztjährigen Reunion-Shows nicht ganz erreicht wurde. [rs]

DIMMU BORGIR stinken bei der Publikumsgunst fast gegen DIE KASSIERER ab. Das Zelt ist voll, und vor der großen Bühne passen noch ein paar Leute hin. Doch können die Norweger begeistern, was einerseits am guten Sound liegt, andererseits aber natürlich auch an dem auf 60 Minuten zusammen gekürzten Set, das aus einem Highlight nach dem anderen besteht. Effektvoller Funkenregen von der Decke, ein riesiges Backdrop und eine feine Lichtshow sorgen für Stimmung und selbst Fronttänzer Shagrath trägt heute mal keinen Rock. In dieser Spiellaune und mit diesem Sound würde ich mir DIMMU BORGIR auch gerne mal wieder in einer Halle anschauen.

Anders Max Cavalera und seine Hüpfburg SOULFLY, das Publikumsinteresse war enorm und sie zockten ein buntes Potpourri aus SOULFLY und SEPULTURA-Songs, aber bei mir wollte der Funken nicht überspringen. Als sie dann "Raining Blood" anspielten und kurz vor dem Solo aufhörten, hörte auch ich auf und bereite mich auf die Knüppelnacht vor.[bjg]

Während die kühlen DIMMU BORGIR mit den Jahren immer uninteressanter werden und ihre Show auch mit aufgemotztem Holterdipolter nicht fesselnder wird, sollten SOULFLY als Headliner eigentlich die Kohlen aus dem Feuer holen. Als Band, die regelmäßig auf dem WFF zu Gast ist, kann man den Zuschauern aber schon etwas mehr bieten. Zwar spielt die Band mit ordentlich Duracell im Arsch zusammen, die Setlist wirft für alle, die ein Best-Of-Rumhüpf-und-Spaßhab-möglichst-mit-“Arise“-Set hören wollen, einige Fragen auf. Über weiten Strecken konzentrieren sich Dreadlock-Maxe und seine Jungs aber auf neuere und ungewöhnliche Stücke. Das ist im Hinblick auf den am nächsten Tag folgenden Auftritt von SEPULTURA sicher nachvollziehbar, schmälert den Genuss für Gelegenheits-SOULFLY-Hörer aber gewaltig. Die Diehard-Fans feiern zusammen mit denen, die sowieso zu allem Rumhüpfen, das brasilianische Kampfgeschwader springenderweise ab. [yb]

Hardbowl

Hallo, Hardbowl! Die beliebte Zeltparty dürfen dieses Jahr MYRA aus Leipzig einweihen. Zum Warmmoshen eignet sich das unkompliziert daher kommende Metalcore-Gebräu der Band sicher hervorragend. Musikalisch könnte es aber hier und da noch ein wenig spannender zugehen.
Später am Tage stellen MAROON die Hardbowl ordentlich auf den Kopf. Anhand des Andrangs und der Stimmung, die hier herrscht, könnte man mal darüber nachdenken, den Thüringern das nächste Mal einen Platz auf der Mainstage zu gönnen. [yb]

Headliner des Hardbowls am Freitag sind dann DIE KASSIERER, und das Zelt ist picke packe voll. Bei vielen Liedern hört man die Band kaum noch, denn das ganze Zelt singt bzw. grölt vor Begeisterung lauthals mit. Wölfi präsentiert stolz seinen Bierbauch, und auch die Hose fällt kurz bei "Mein schöner Hodensack". Im Publikum wird mit einem überdimensioniertem aufblasbarem Penis gespielt, und alle sind bierselig glücklich. Als ich endlich mal "Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist" live hören darf, ist bei mir alles vorbei. DIE KASSIERER sind die Band des Festivals für mich.

Knüppelnacht

Den Reigen der Knüppelnacht eröffnen die Holländer PESTILENCE: Abgezockter Old School Death Metal, mit dem sie sich quer durch alle Schichten der Punks, Skins, Hardcore Leute und Metaller neue Fans erobern können.

GOD SEED sind dann schon spezieller, und das Zelt leert sich. Gaahl stapft über die Bühne und scheint aus lauter Frust über den Verlust der Rechte am Namen GORGOROTH noch wütender zu sein. Mit dem Verlust des Namens scheint man auch die überdimensionierten umgedrehten Holzkreuze verloren zu haben, die sonst an den Hälsen der Musiker baumelten.

Um kurz vor zwei ist es dann Zeit für "Death... the brutal way". Um es vorwegzunehmen: Es wird kein magischer Auftritt wie auf dem Party.San 2007, aber ASPHYX rocken die Bude, als gäbe es kein Morgen und hinterlassen nur offene Münder. Von neuen Stücken bis alten Klassikern wird alles garniert mit deutschen Ansagen von Martin Van Drunen, der von Jahr zu Jahr mehr Farbe in den Haaren verliert und jetzt schon fast ganz weiß ist.

HELHEIM schenke ich mir aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit, aber die Musiker trifft man auch noch am Sonntag auf dem Festivalgelände. Während ich schon im Zelt liege und schlummere, bauen VADER laut Augenzeugen noch extra Boxen für die Doublebass des Schlagzeugers auf, so dass man es aufgrund des Sounddrucks in den ersten Reihen nicht mehr aushält. [bjg]

Um es mit Loriot zu sagen: "Moooment!" - Gerade HELHEIM verstehen es heute Nacht, die nahezu erwartungsfreie Zone mit gehörig Substanz zu füllen und liefern einen fantastischen Gig ab. Eingerahmt von zwei schwarzgebürsteten Frühwerken, die GOD SEED mal eben locker in den Skat drücken, kommen im Verlauf der gut 40 Minuten gerade die jüngeren Prog-Ausflüge der Norweger hervorragend zur Geltung, zumal man die Show mit einer Videoinstallation zwischen Naturromantik, Runenmagie und höllischen Visionen stimmig untermalt. Nimmt man dazu noch das angenehm zurückhaltende und nur in den entsprechenden Momenten bissige Bühnenverhalten, darf man HELHEIM den vielleicht besten, sicher jedoch überraschendsten Auftritt des Abends bescheinigen. Klasse!

Eher solide nehmen sich nach den gewohnt seelenlos dahin bollernden VADER dann EISREGEN aus, für deren Auftritt dem normalen "Knüppelnacht"-Logo flugs zwei Thüringenfahnen beigegeben werden. Die Bergleute zocken sich sodann routiniert und bester Laune vom "Eisenkreuzkrieger" bis zum "Leichenlager", schwingen "Das Beil", und lassen mit Unterstützung des Publikums im grauenden Morgen schließlich "1000 tote Nutten" die "Elektrohexe" tanzen. Das mag auf den unvorbereiteten Beobachter etwas geschmacklos wirken, ist aber in seiner nur noch grotesken Qualität ein feines Betthupferl für Anhänger des fortgeschrittenen Niveaulimbos. Chapeau, und gute Nacht! [rs]


SAMSTAG

Mainstage

So jung und schon so laut! Die Burschen HACKNEYED haben zwar noch nicht so viele Winter auf dem Buckel, schaffen aber schon genauso fiese Blastbeats wie die Großen. Für meinen Geschmack vielleicht etwas zu unentspannt für einen mittäglichen Bühnenauftakt, aber sehr gekonnt.
Können zeigen danach auch die Exoten NERVECELL. Technischer Death Metal aus Dubai – schon allein dieser ungewöhnliche Umstand lockt zum Gucken vor die Mainstage. Aufgrund der Hitze teilen nicht allzu viele Festivalbesucher diese Neugier und gönnen sich lieber ein kühlendes Bad in der benachbarten Kiesgrube. [yb]

Samstag, 15.40 Uhr, die Sonne brennt vom Himmel. Ein kleines Häuflein wartet auf WARBRINGER und lässt sich von denen tatsächlich zu Circle Pits und einer Wall Of Death animieren. John Kevill, der Großmeister des Bühnenposings, gibt alles, und auch die Bandmitglieder stehen ihm in nichts nach. Wäre es nicht so eine Hitze, hätten sich WARBRINGER viele neue Fans erspielen können, so überzeugend treten sie auf. Aber so bleiben lieber alle im Schatten, die noch nie was von der Band gehört haben. [bjg]

Schatten hätte wahrscheinlich auch den Violent Dancern geholfen, die von der Sonne gestochen selbst in den Ausläufern des Publikums alberne Akrobatik zum Selbstzweck abziehen. Dabei passiert gerade auf der Bühne nicht wirklich etwas Spannendes, sondern nur ALL SHALL PERISH, die sich durch unnachvollziehbare Songs prügeln und damit spannenderen Bands den Platz im Billing der Mainstage klauen. Zum Munterwerden taugt's auf jeden Fall gerade nicht. [yb]

Kurz bevor SUICIDAL TENDENCIES die Hauptbühne betraten, hatte ich den Eindruck, dass ein Großteil des Publikums SUICIDAL TENDENCIES gar nicht kannte. Doch weit gefehlt: Die Band, die damals Bandanas und zu große, unfassbar hässliche Shorts zusammen mit Ihrem Skate-Hardcore-Punk salonfähig gemacht hatte, schien noch bei vielen präsent gewesen zu sein. Pünktlich zu den ersten Intro –Klängen von „You can`t bring me down“ wurden die getankten Bier-Kalorien der letzten Stunden verbrannt; ein hüpfender Menschenklops begrüßte Mike Muir, als wäre dieser immer noch einer der Größten und hätte die Bühnen der Welt in den letzten 10 Jahren regiert!
Der wirsch umher laufende Mike zog einige Klassiker aus dem Ärmel: vom von zig Kehlen mitgegröhlte „Send me your money“ bis zum Skate-Klassiker „Possesed to Skate“ ließen die kurze Stagetime wie im Fluge vergehen. Ich wette Zappel-Mike war der einzige Fronter, der bei diesem Festival die Crowd weder zu einer Wall of Death noch zu einem Circle-Pit aufgefordert hat. So etwas macht ein Mike Muir immer auf ganz besondere Art und Weise. Ein Cyco Miko holt sich halt mal eben kurz einen Haufen Fans auf die Bühne und zeigt ihnen hautnah, was er mit seinen über 40 Jahren noch für Energie entfachen kann. STill cyco after all these years! [Dirk]

Weil auf dem Zeltplatz gerade ein Suffkopp mein Zelt abreißt, verpasse ich leider ALL SHALL PERISH und SUICIDAL TENDENCIES. Danke, du Trottel! So bin ich erst wieder bei SEPULTURA vor der Bühne, und es ist richtig voll geworden. Ich hätte nie gedacht, dass die Brasilianer noch so viele Leute ziehen. Ab zu einem gewissen Teil spielt auch das schlechte Gewissen eine Rolle, schon viele Bands verpasst zu haben, denn bei SEPULTURA bildet sich zum ersten Mal am Tag etwas Schatten vor der Bühne. Leider ist es aber wie immer: Stimmung kommt nur bei den alten Songs auf, und das wird wohl auch immer so bleiben. Schade, denn Derrick ist wie immer prächtig aufgelegt und hat vor dem Schlagzeug sich eine eigene Trommel aufgebaut, die er des öfteren malträtiert und dabei gleichzeitig singt. Apropos Derrick Greene: Dieser kundete Samstag Morgen um 6 Uhr nach Ankunft des Tourbusses erstmal mit einem Bier in der Hand das Gelände aus.

Ob das auch bei DER W möglich gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Alleine im Backstagebereich kreisen schon die Arschlecker um ihn herum wie Motten um das Licht. Herr Weidner sonnt sich in seiner Herrlichkeit, aber erstaunlicherweise stehen dann vor der Bühne viele Fans im DER W-Shirt rum. Die Reaktionen auf ihn sind zwiespältig: Es wird leerer als bei SEPULTURA. Es wird aber auch inbrünstig gesungen, als beim Umbau der Bühne plötzlich ein Lied der ONKELZ gespielt wird. DER W hat dann nicht nur ein Backdrop auf der Bühne hängen, sondern auch sein Logo baumelt in großen Plastikteilen davor. "Der W zwo drei" eröffnet den Auftritt, die ersten Reihen feiern ihn ab, aber desto weiter man nach hinten geht, desto mehr Fragezeichen sieht man auf den Gesichtern der Leute. Weidners Stageacting ohne Bass ist mehr als gewöhnungsbedürftig und spätestens beim dritten Song verlassen alle den Bereich vor der Bühne, die nur mal gucken wollten.

Obwohl ich alle Scheiben von AMON AMARTH besitze, habe ich sie seit ca. fünf Jahren nicht mehr live gesehen (Wo bist du denn gewesen? Die Band hat doch in den letzten Jahren an jeder Steckdose gespielt...yb). Dass sie groß geworden sind, war mir bewusst, aber nicht wie groß. Vor der Bühne ist es voll, und AMON AMARTH schaffen es als eine von wenigen Death Metal Bands auch diese Bühne voll und ganz auszunutzen. Ordentlich Pyros werden gezündet, Flammensäulen steigen empor, und das Publikum frisst Johann erst recht nach seinen deutschen Ansagen aus der Hand. Auch nach fünf Jahren sind die Schweden noch immer eine Macht. Gerne wieder. [bjg]

Irgendwas muss ja dran sein, dass HATEBREED Headliner am Samstag sind. Also ab vor die Bühne, wo schon abertausende Menschen gespannt darauf warten, dass die Könige des Hardcore alles in Schutt und Asche legen. Um 22.30 Uhr kommen die jungen Herren unter dichten Nebelfontänen auf die Bühne, und die Fans sind von der ersten Minute an euphorisiert. Sänger Jamey Jasta hüpft von einer Ecke zur anderen und animiert die Zuschauer zum Mitmachen, was auch äußerst formidabel funktioniert. Wie es sich gehört, werden artig Circle Pits gebildet und wilde Sau gespielt. Das geht dann so knapp anderthalb Stunden, wobei für mich keine Höhepunkte auszumachen sind, denn zu gleichförmig ist das Material, ja gerade zu langweilig in meinen Ohren. Naja, dem Großteil der Anwesenden gefällt es und so lassen sich HATEBREED royal feiern. [ph]

Hätte das WFF eine Religion, würde sie HATEBREED heißen. Gäbe es auf dem WFF einen Gott, wäre er ziemlich klein und würde Jamey Jasta heißen. Es gibt wohl keine andere Band, außer SLAYER, die sich auf diesem Festival eines derartigen Zuspruchs erfreut. Der Auftritt ist dementsprechend mächtig, aber mit vielen Pyros, ähnlich wie beim letztjährigen Wacken, für eine stumpfe Hardcore-Schwarte etwas unpassend angereichert. Sympathiepunkte gibt es für das SODOM-Shirt, das Herr Jasta auf der Bühne spazieren trägt und von ihm just früher am Tage am Artworx Merch Stand auf dem Gelände erstanden wurde. [yb]

Hardbowl Samstag

Waaaaaaaassss?!?!? MUCKY PUP spielen, und ich verpenne das Ereignis? Dass ich in Nullkommanix hellwach sein kann, kannte ich gar nicht von mir, aber die vielleicht allerletzte Möglichkeit im Leben MUCKY PUP live zu erleben, möchte ich nicht ganz verpassen.
Das 2009er Tour-Line Up (erfreulicherweise u.a. mit Dan Nastasi) beackert das Publikum mit Ihrem sarkastisch klamaukigem Hardcore-Fun-Punk, und obwohl das Zelt hätte besser gefüllt sein können, fühle ich mich wie auf einer Garagen-Party voller Spaß, Rock und ausgelassenen Freunden. Wir lernen die Festivalbesucher im nahe gelegenen Baggersee mit lauten „Hippies Hate Water“ Rufen zu verachten, und die Stimmung siedet am Höhepunkt. Auch auf der Bühne geht’s heiß her, und als Chris Milnes anfängt, einen Strip hinzulegen, jodelt die Menge und die fünf Jungs aus der echt heißen Garage geben währenddessen mit „U stick…but I love you“ einen würdigen Abschlussklassiker. [Dirk]

Die BRING ME THE HORIZON-Autogrammstunde am Imperial-Clothing-Stand früher am Tage, bei der es schon einen Riesenandrang trendbewusster Jugendlicher in violetten und knallgrünen Shirts gab, war ein kleiner Vorgeschmack auf den Auftritt der uniform gekleideten Briten. Dort gingen sicher Müller, Meier, Schmidt inklusive Katze total ab; ein Besuch des sehr guten vegetarischen Imbisses wurde vom Magen zu diesem Zeitpunkt aber als notwendiger erachtet. Fest steht auf jeden Fall, dass sich ein BMTH-Gig ganz prima zu musikalischen Untermalung einer ayurvedischen Gemüsepfanne eignet. Lecker!

Dass man die Stimmung noch weiter steigern kann, beweisen im Anschluss WALLS OF JERICHO, die seit ihrem ersten Auftritt auf dem Force hier als echte Helden gefeiert werden. Die Energie von Frontikone Candace schwappt sofort auf das Publikum über, dass den gelungenen Auftritt mit ausgelassenen „Yeahyeahyeah“-Chören ausklingen lässt. [yb]

Saturday Night Fever

An Schlaf ist Samstag Nacht bei mir nicht zu denken. Neben uns haust die Metal Hammer Crew in einem fetten Wohnmobil, und der Chefredakteur und seine Kollegen bekommen am Samstag Besuch aus Göttingen. Irgendwann mitten in der Nacht kommt man dann auf die Idee, den Zeltplatz mit Megaphon zu beschallen und die wirren Gedanken über irgendwelche somalische Sklaven und Bürgerkriege, wegen denen man nicht schlafen darf, kundzutun. Als dann die Sirene des Megaphons auf Dauerbetrieb gestellt wird, gehen unsere anderen Nachbarn aus der Ostberliner Hooliganszene mal eben rüber und bitten freundlich um Stille. Manche Leute können sich benehmen, andere nicht. [bjg]

Dann doch lieber wach bleiben, Monsieur Gieseler! Zur gleichen Zeit spielen im Zelt nämlich SMOKE BLOW auf, die mit ihrer Mischung aus "fett" und "dreckig" doch so einiges im grünen Bereich halten können. Klar, Innovation ist was anderes, aber die sowohl deutsch als auch englisch vorgetragenen Energieriegel der Band entwickeln genügend Charme, um die Vorfreude auf D.A.D. ins Unermessliche zu steigern.

Die Dänen selbst machen im Anschluss dann genau das Richtige: Sie schleudern den bis ans ästhetische Limit gepiercten und tätowierten Pseudo-Gangstern eine saftige Hard Rock-Breitseite entgegen, die sich zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Zentimeter auf die vor Ort herrschenden Hörgewohnheiten einlässt. Kein Gebrülle, kein Gebolze, keine technischen Spirenzchen - dafür läuft Bassist Stig mit insgesamt vier verschiedenen Instrumenten zu Höchstform auf. Vom neonblau beleuchteten Plexiglas-Bass bis hin zum Scud-Design regiert hier hochwertige MANOS-Bastellust, dazu kommen auf musikalischer Seite sleaziges Solieren an der Gitarrenfront sowie die markante Stimme von Jasper, die sämtliche Schaffensperioden direkt in die Beine transportiert. Abgerundet wird diese entspannte Erfahrung von einer ordentlichen Pyroshow - schlaft gut, morgen wird es heiß... [rs]

Im Zelt geht es mit SMOKE BLOW weiter, die allerdings einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Teils guter Rock mit noch guterer Stimme, teils einfach nur grölender Gesang und Geschrubbe. Mal hier ein Lichtblick, der dann aber meist von der Assi- Attitüde kaputt gemacht wird und obendrein unwitzige Ansagen auf Hilfsschulniveau. Schade eigentlich, ich hatte mir mehr erwartet.

Kurze Umbaupause und weiter geht es mit D.A.D., die Band, die ihren langen Namen, nämlich DISNEYLAND AFTER DARK, nicht mehr benutzen darf. Aber wenn ich mich nicht täusche, war genau das auf dem Backdrop zu lesen. Wie dem auch sei, die alten Männer aus Dänemark mit dem skurrilen Outfit zeigen den jungen Burschen, wo der Hammer hängt und spielen eine Mischung aus Stadion- und Assirock, der bei den größtenteils zumindest angeschwippsten Luftgitarrenspielern gut ankommt. Allerdings macht sich Müdigkeit meinerseits breit, und ich verlasse den Ort des Geschehens, um ins Zelt zu fallen. Gute Nacht! [ph]


SONNTAG

Mainstage

Ob man eine Comedytruppe wie ELSTERGLANZ auf einem Festival braucht, soll hier nicht das Thema sein. Die Sachsen-Anhaltiner hätten vor allem mal einen vernünftigen Sound gebraucht, denn so hat man kein Wort verstehen können, was den Auftritt irgendwie sinnlos gemacht hat. [bjg]

Kaputtschlaahn!!! [rs]

SCARAB kommen aus Kairo, das liegt in Ägypten. Noch viel besser ist aber, dass SCARAB Death Metal spielen, denn das ballert einen erstmal ordentlich wach. Die mir gänzlich unbekannte Band klingt wie eine Mischung zwischen SUFFOCATION und NILE, wobei sie nicht so verfrickelt sind wie Letztere. Es sind überschaubar viele Menschen vor der Bühne, diese geben ordentlich Stoff, wissen die Ägyptologen doch durch technisch einwandfreies Spiel zu überzeugen. Sollte man definitiv im Auge behalten. [ph]

Frisch mit Sonnenmilch eingeschmiert, konnte ich bei DEADLOCK um 15.10 Uhr schön beobachten, wie das Zeug in der glühenden Sonne von meiner Haut verdampfte. Sonne ist ein Arschloch, aber DEADLOCK sind für mich Pflicht. In der Umbaupause musste man sich schon Sorgen machen. Maximal 20 Leute standen vor der Bühne, aber pünktlich zum Intro, das von der Ankündigung der Band durch eine Sprecherin zum Eurodance übergeht, bei dem Schlagzeuger Tobias das Publikum dirigiert, krochen sie aus allen Verstecken vor der Sonne wieder hervor, um die Band abzufeiern. Es folgte einer der besseren Auftritte von DEADLOCK, denn dieses Mal stimmt der Sound, was bei der Regensburger/Leipziger Formation nicht allzu regelmäßig vorkommt. So fraßen ihnen die jüngeren Zuschauer aus der Hand, die älteren standen eher weiter hinten und guckten interessiert, wurden aber leider durch die Wall Of Death noch weiter zurückgedrängt bzw. gingen dann gleich ganz. [bjg]

Das geilste Backdrop des Festivals haben auf jeden Fall PARKWAY DRIVE (siehe Foto). Die Australier wecken im von zweieinhalb Festivaltagen geschwächten Publikum aber doch noch einige Lebensgeister. Das Aufkommen von Crowdsurfern ist bei den Breakdown-Heros jedenfalls beachtlich. [yb]

Bei IGNITE kamen endlich mal Wolken auf, und man konnte es vor der Bühne aushalten. Sänger Zoli war stimmlich wieder genesen, und bis auf ein paar technische Probleme passte alles. Die Kalifornier konzentrierten sich auf Material des letzten Albums "Our Darkest Days", und Zoli konnte es mal wieder nicht lassen, viele und lange Ansagen zu machen: Man solle doch mal darüber nachdenken, wieso es erst Hühnergrippe und dann Schweinegrippe gab, und was das ganze im Zusammenhang bedeutet, wenn man weiß, dass der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney an einer Firma für Impfstoffe beteiligt ist. Für IGNITE war und ist Hardcore politisch und positiv. Es durfte auch mal wieder jemand aus dem deutschen Freundeskreis der Band auf die Bühne. Dieses Mal ein Rollstuhlfahrer, dem man "Live for better days" widmete. Ein feiner Auftritt von IGNITE, den sich auch Andre von MAROON aus dem Publikum heraus anschaute, auch wenn er eher interessiert als begeistert aussah. [bjg]

19 Uhr, die Spannung steigt. DOWN werden gleich die Bühne beackern und hoffentlich mit ihrem groovig- sumpfigen Rock/ Blues/ Metal punkten. Vorhang auf: Herr Anselmo und seine New Orleans- Crew schlendern lässig auf die Bretter. Die Meute vor der Bühne geht gleich beim ersten Song „Eyes of the South“ steil und Herr Anselmo ist prächtig bei Stimme. Zwischendurch ein paar leicht angedröhnte Ansagen von Phil, lustige Hutspielchen mit Gitarrist Kirk Windstein und ne Menge Animationsprogramm, das auf fruchtbaren Boden stößt. Die Band spielt eigentlich nur Klassiker und beschert mir somit ein riesiges Grinsen, das 50 Minuten nicht abreißen will. Die Herren Musiker geben sich sehr natürlich und bodenständig, und gerade das macht sie so sympathisch. Bei den finalen Obergranaten „Stone the Crow“ und „Bury me in Smoke“ geben Band und Fans noch einmal alles, und so endet ein verschwitztes Vergnügen, an dem man mehr als gerne teilgenommen hat.

SOCIAL DISTORTION haben es nach so einer Vorstellung etwas schwer, das Stimmungsbarometer am oberen Limit zu halten, doch die alten Haudegen aus Orange County rocken einfach drauflos, und den meisten Leuten auf dem Gelände vor der Bühne scheint es zu gefallen. Kein Wunder, denn SOCIAL DISTORTION zocken ihre Songs mit viel Herzblut und Emotionen runter und genießen sichtlich ihr Dasein auf der Bühne. Nach einer Dreiviertelstunde schleichen sich allerdings erste Ermüdungserscheinungen ein, denn die Band hat zwar Eier, glänzt aber nicht unbedingt mit Abwechslungsreichtum.

Das ist bei MOTÖRHEAD natürlich ein ganz anderer Fall, denn Variation hatte bei Lemmy und Co. schon immer oberste Priorität. Oder irre ich mich? Nun denn, Lemmy kommt auf die Bühne, sagt „We are Motörhead and we play Rock ‘n Roll“ und ab geht’s. Auffällig ist, dass eine Menge Hits, die man normalerweise erwartet, fehlen. Doch das macht gar nichts, denn die gespielten Stücke treten auch so Arsch. Die obligatorischen und zugleich zeitraubenden Gitarren- und Schlagzeugsoli dürfen auf keinen Fall fehlen, ist klar. Das Auditorium klatscht, pfeift, jubelt, und alle freuen sich gemeinsam den Gott des Rock live erleben zu dürfen. Es muss dennoch festgestellt werden, dass eine gewisse Routine nicht zu leugnen ist und die Musikanten ihr Repertoire eher runter rattern. Das Magische fehlt bei diesem Auftritt. Dennoch die größte Band des Festivals, die dementsprechend auch unter tosendem Applaus nach „Overkill“ verabschiedet wird. [ph]

Hardbowl

Während sich auf der Mainstage zur Mittagssonne die unlustigen ELSTERGLANZ breit machen, wird es im Zelt ziemlich heiß. AUGUST BURNS RED geben sich als Eröffner des letzten Festivaltages die Ehre und verzücken mit einem gar wohltuenden Gewitter aus knochenbrechenden Breaks, schwindelerregenden Soli und angepissten Vocals die um diese Zeit auf der Hardbowl anwesenden Gäste. Definitiv eine der interessanteren MC-Bands, die bei diesem Auftritt auch einen viel versprechenden Vorgeschmack auf das kommende Album „Constellations“ gibt.

Auch THE SORROW gehören zu den spannenden Bands ihres Genres, und so geht es bei deren Auftritt ordentlich ab. Einzig die cleanen Vocals gelingen nicht ganz so überzeugend. Das hochwertige Dreierpack wird danach von den Briten ARCHITECTS abgerundet, die sich zwar mit den auf der Mainstage spielenden DEADLOCK überschneiden, aber dennoch genügend Moshwillige im Zelt zu überzeugen wissen. [yb]

Die BOUNCING SOULS sind so eine Band, die nur alle Jubeljahre in Europa spielt, und so waren viele Leute enttäuscht, dass sie parallel zu IGNITE spielen mussten. Dieses Jahr feiert das Quartett aus New York und New Jersey seinen 20. Bandgeburtstag, und auch in diesem Jahr steht Sänger Greg steif auf der Bühne und trägt einen Schlips. Er wackelt höchstens mal ein bisschen mit den Hüften, singt die Street Punk Hymnen aber mit wahrer Leidenschaft, und so ist es wirklich schade, dass nur so wenige Leute den Weg in das Zelt finden. Die wenigen, die da sind, feiern aber die BOUNCING SOULS nach allen Regeln der Kunst ab. [bjg]

Mit Spannung erwartete ich die guten alten CRO-MAGS die hier und da in den letzten Jahren sporadisch mal wieder das Bühnenlicht gesehen hatten und bis heute eine der wichtigsten Einflüsse für viele „moderne“ Hardcore Bands darstellen dürfte. An sich ja ganz gute Voraussetzungen dem einigermaßen gut gefülltem Zelt mal zu zeigen, wer hier Hardcore Geschichte geschrieben hat, aber aus irgendeinem Grunde flog der Funke nicht aufs Publikum. Nein, an der Agilität von Schreihals John lag es nicht, und auch wenn die restlichen Mannen teilweise mal etwas unmotiviert vor ihren Monitoren hingen, so war rein optisch dennoch eine gute Portion Spielfreude zu verspüren. Ganz nett, aber in zwei Stunden erinnert man sich an kein einziges Riff mehr. Dabei hatten die CRO-MAGS mal einige großartige Stücke auf Vinyl gebannt. Schade, schade… [Dirk]

The Last Supper

Auf zum letzten Tanz des Festivals! Großes kündigt sich im beim Last Supper an. Den Anfang machen die Deutschen END OF GREEN, die mit ihrem Gothic Rock zwar ein eher harmloses Bild abgeben, aber mit einem guten Sänger punkten, der zu berühren weiß.

Das ist verglichen mit der Intensität, die danach MY DYING BRIDE versprühen, nur ein ganz laues Lüftchen. Getragen vom klagenden Gesang Aaron absolvieren die traurigen Briten wohl einen der bewegendsten Auftritte des Festivals. Mit exzentrischen Posen und ungeheurem Charisma begleitet der Sänger die schwermütigen Riffs einer das nahezu das gesamte Schaffen der Band repräsentierenden Songauswahl. Zu diesem Auftritt gibt es kaum ein anderes Wort zu sagen als: Wunderschön!
Nach einer etwas in die Länge gezogenen Umbaupause schaffen die nicht weniger melancholisch gestimmten ANATHEMA einen wohltuenden Kontrast zu Knüppelstimmung des Festivals. Einen schöneren Ausklang als die zerbrechlichen, reduzierten Songs der Engländer kann es kaum geben. [yb]


Auf dem Festival feierten, schwitzten und tranken Björn, Yvonne, Philipp und unser Mann am Bierstand Ralf.
Danke an Dirk Kramm für seine Unterstützung bei der Berichterstattung zu den Auftritten steinalter Hardcore/Punk-Bands!
Alle Fotos von Yvonne:
Mehr Fotos gibt's hier

Bildergalerie

Band-Profile

All Shall Perish

All Shall Perish

Death Metal / Metalcore aus USA
Amon Amarth

Amon Amarth

Death Metal aus Schweden
Anathema

Anathema

Progressive Rock aus Großbritannien
Architects

Architects

Post Rock / Metalcore aus Großbritannien
Asphyx

Asphyx

Death Doom Metal aus Holland
August Burns Red

August Burns Red

Metalcore aus USA
Bouncing Souls

Bouncing Souls

Rock / Punk aus USA
Bring Me The Horizon

Bring Me The Horizon

Alternative aus Großbritannien
Carcass

Carcass

Death Metal / Grindcore aus Großbritannien
Cro-Mags

Cro-Mags

Hardcore aus USA
Deadlock

Deadlock

Melodic Modern Death Metal aus Deutschland
Der W

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Rock aus Deutschland
DevilDriver

DevilDriver

Modern Death Thrash Metal aus USA
Die Kassierer

Die Kassierer

Punk aus Deutschland
Dimmu Borgir

Dimmu Borgir

Melodic Symphonic Black Metal aus Norwegen
Down

Down

Doom Metal / Stoner Rock aus USA
Eisregen

Eisregen

Black Metal aus Deutschland
Elsterglanz

Elsterglanz

End Of Green

End Of Green

Gothic Rock aus Deutschland
Facebreaker

Facebreaker

Death Thrash Metal aus Schweden
God Forbid

God Forbid

Modern Progressive Thrash Metal aus USA
God Seed

God Seed

Black Metal aus Norwegen
Hackneyed

Hackneyed

Death Metal aus Deutschland
Hatebreed

Hatebreed

Hardcore aus USA
Helheim

Helheim

Black Viking Metal aus Norwegen
Ignite

Ignite

Hardcore / Punk aus USA
Legion Of The Damned

Legion Of The Damned

Thrash Metal aus Holland
Maroon

Maroon

Metalcore aus Deutschland
Mastodon

Mastodon

Sludge Metal / Progressive Rock aus USA
Motörhead

Motörhead

Rock'n'Roll aus Großbritannien
Mucky Pup

Mucky Pup

My Dying Bride

My Dying Bride

Doom Metal aus Großbritannien
Myra

Myra

Metalcore aus Deutschland
Nervecell

Nervecell

Death Metal aus Vereinigte Arabische Emirate
Parkway Drive

Parkway Drive

Metalcore aus Australien
Pestilence

Pestilence

Death Metal aus Holland
Scarab

Scarab

Death Metal aus Ägypten
Sepultura

Sepultura

Thrash Metal aus Brasilien
Smoke Blow

Smoke Blow

Social Distortion

Social Distortion

Rock'n'Roll / Punk aus USA
Soulfly

Soulfly

Thrash Metal aus USA
Static-X

Static-X

Modern Metal aus USA
Suicidal Tendencies

Suicidal Tendencies

Crossover aus USA
The Sorrow

The Sorrow

Metalcore aus Österreich
Vader

Vader

Death Metal aus Polen
Walls Of Jericho

Walls Of Jericho

Metalcore aus USA
Warbringer

Warbringer

Thrash Metal aus USA
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