Six Feet Under Fleshcrawl Criminal
Six Feet Under, Fleshcrawl, Criminal
Engelsdorf, Hellraiser
29.02.2004
29.02.2004
Töten und grooven war an diesem Abend angesagt, denn eine der erfolgreichsten Death Metal Bands Amerikas, Deutschlands Schweden-Export Nummer eins und Chiles vielversprechendste Newcomer machten die hiesige Gegend unsicher. Auf ihrer Station im Leipziger Vorort Engelsdorf konnte ich das lustige Dreiergespann bei ihrer aussichtsreichen Bühnenshow bewundern und will euch nun von meinen Erlebnissen berichten.
Auf die Minute genau um Punkt acht ertönten die ersten Klänge von CRIMINAL, welche mit ihrem thrashigen Todesmetall das verwöhnte Publikum fangen wollten. Die Halle war auch schon recht gut gefüllt, aber bereits hier konnte man erahnen, dass die meisten Metaller fast ausschließlich wegen des Headliners erschienen waren und ihnen unbekannte Bands nur mit verschränkten Armen und bösem Blick gewürdigt werden. Dabei war die gebotene Show gar nicht mal so übel. Bis auf den etwas zu aufdringlichen Schlagzeugsound war die Akustik gut gelungen und die technisch hochwertigen und verspielten, aber auch durchschlagskräftigen Songs besaßen jede Menge Potential. Dennoch beschäftigte sich die Masse leider mehr mit den neuesten Klatschgeschichten rund um Omas gestorbenes Hündchen oder Muttis neue Dunstabzugshaube als mit den dargebrachten Metal-Songs. Dementsprechend war man sich dann auch unsicher, inwiefern der Spruch des Sängers „Es ist so toll, hier für euch zu spielen“ bitterböse Ironie oder ein ernstgemeintes Statement ausdrückte. Aber trotzdem habe ich eines bei diesem halbstündigen Auftritt gelernt: Wenn ich einmal groß bin, werd ich auch Keyboarder in einer Band, welche gar kein Keyboard braucht! Da braucht man nämlich nur alle 10 Minuten mal ein neues Programm per Tastendruck starten und kann die restliche Zeit mit nem Bier in der Hand auf der Bühne stehen oder mit beidseitig aufgestützten Armen auf seinem Arbeitsgerät den Drummer taktmäßig unterstützen.
Bei meinem persönlichen Headliner der Herzen FLESHCRAWL gestaltete sich das Durchkommen an eine markante Position innerhalb des Gedrängels schon ein wenig anstrengender. Dennoch konnte selbst ein unterdurchschnittlich großer und breiter Mensch wie ich relativ problemlos die zweite Reihe erklimmen. Von dort aus hatte man dann auch einen idealen Blick auf die charismatischen Gesten des Sängers und hätte den Gitarristen jeden Griff von den Fingern ablesen können, sofern man etwas vom Gitarre spielen versteht, welches bei mir allerdings nicht der Fall ist. Dank der mörderischen Todesballaden, die auch vor langsameren Parts nicht zurückschrecken und einfach von Beginn an problemlos die Gliedmassen der Zuhörer erreicht, blieb zumindest in meinen Gefilden kaum jemand ruhig stehen. Größtenteils gab es die Highlights der aktuellen Scheibe „Made of Flesh“ zu hören, aber auch älteres Material mundete dem Publikum sehr. Und wenn jemand, der sich in seiner Freizeit mittlerweile fast ausschließlich mit poppigem Frauen-Rock befasst, nach dem Auftritt die ihm unbekannte Band mit „die warn ja schon mal gar nicht schlecht“ beurteilt, kann das ja nicht wirklich alles umsonst gewesen sein.
Ähnlich engagiert wie zuvor klemmte ich anschliessend meinen Körper zwischen mürrischen Fans hindurch, um einen anständigen Platz für ein paar nette Bilder zu erhaschen, aber nachdem die Herren Superstars nach langem Betteln endlich die Bühne enterten, musste ich schon bald feststellen, dass hier nicht wirklich viel zu holen war. Schnell ein, zwei Bilder geknipst und schon lief ich Gefahr, von der tobenden Masse ausversehen zertreten zu werden. Denn wie bereits befürchtet, nahm SIX FEET UNDER einen recht hohen Stellenwert bei den Leipziger Fans ein. Moshende, sich gegenseitig rumschubsende Metaller, zu 80% nicht auf dem Boden landende Stagediver und jede Menge verschwitzte Körper machten es der Band relativ leicht, einen mitreißenden Auftritt hinzulegen. Zwar unterschied sich der Auftritt von früheren in meinen Augen fast nur durch die Länge der Haare von Grunzer Chris Barnes, aber ein guter Abschluss war es allemal. Und falls ein gelangweilter Fan dennoch nichts Erinnerungswürdiges mit nach Hause nehmen konnte, hatte er immer noch die einzigartige Mischung aus Schweiß und Pommesbude in seinen Klamotten, welche ihn auch in den nächsten Tagen noch an diesen Abend erinnerte...
Auf die Minute genau um Punkt acht ertönten die ersten Klänge von CRIMINAL, welche mit ihrem thrashigen Todesmetall das verwöhnte Publikum fangen wollten. Die Halle war auch schon recht gut gefüllt, aber bereits hier konnte man erahnen, dass die meisten Metaller fast ausschließlich wegen des Headliners erschienen waren und ihnen unbekannte Bands nur mit verschränkten Armen und bösem Blick gewürdigt werden. Dabei war die gebotene Show gar nicht mal so übel. Bis auf den etwas zu aufdringlichen Schlagzeugsound war die Akustik gut gelungen und die technisch hochwertigen und verspielten, aber auch durchschlagskräftigen Songs besaßen jede Menge Potential. Dennoch beschäftigte sich die Masse leider mehr mit den neuesten Klatschgeschichten rund um Omas gestorbenes Hündchen oder Muttis neue Dunstabzugshaube als mit den dargebrachten Metal-Songs. Dementsprechend war man sich dann auch unsicher, inwiefern der Spruch des Sängers „Es ist so toll, hier für euch zu spielen“ bitterböse Ironie oder ein ernstgemeintes Statement ausdrückte. Aber trotzdem habe ich eines bei diesem halbstündigen Auftritt gelernt: Wenn ich einmal groß bin, werd ich auch Keyboarder in einer Band, welche gar kein Keyboard braucht! Da braucht man nämlich nur alle 10 Minuten mal ein neues Programm per Tastendruck starten und kann die restliche Zeit mit nem Bier in der Hand auf der Bühne stehen oder mit beidseitig aufgestützten Armen auf seinem Arbeitsgerät den Drummer taktmäßig unterstützen.
Bei meinem persönlichen Headliner der Herzen FLESHCRAWL gestaltete sich das Durchkommen an eine markante Position innerhalb des Gedrängels schon ein wenig anstrengender. Dennoch konnte selbst ein unterdurchschnittlich großer und breiter Mensch wie ich relativ problemlos die zweite Reihe erklimmen. Von dort aus hatte man dann auch einen idealen Blick auf die charismatischen Gesten des Sängers und hätte den Gitarristen jeden Griff von den Fingern ablesen können, sofern man etwas vom Gitarre spielen versteht, welches bei mir allerdings nicht der Fall ist. Dank der mörderischen Todesballaden, die auch vor langsameren Parts nicht zurückschrecken und einfach von Beginn an problemlos die Gliedmassen der Zuhörer erreicht, blieb zumindest in meinen Gefilden kaum jemand ruhig stehen. Größtenteils gab es die Highlights der aktuellen Scheibe „Made of Flesh“ zu hören, aber auch älteres Material mundete dem Publikum sehr. Und wenn jemand, der sich in seiner Freizeit mittlerweile fast ausschließlich mit poppigem Frauen-Rock befasst, nach dem Auftritt die ihm unbekannte Band mit „die warn ja schon mal gar nicht schlecht“ beurteilt, kann das ja nicht wirklich alles umsonst gewesen sein.
Ähnlich engagiert wie zuvor klemmte ich anschliessend meinen Körper zwischen mürrischen Fans hindurch, um einen anständigen Platz für ein paar nette Bilder zu erhaschen, aber nachdem die Herren Superstars nach langem Betteln endlich die Bühne enterten, musste ich schon bald feststellen, dass hier nicht wirklich viel zu holen war. Schnell ein, zwei Bilder geknipst und schon lief ich Gefahr, von der tobenden Masse ausversehen zertreten zu werden. Denn wie bereits befürchtet, nahm SIX FEET UNDER einen recht hohen Stellenwert bei den Leipziger Fans ein. Moshende, sich gegenseitig rumschubsende Metaller, zu 80% nicht auf dem Boden landende Stagediver und jede Menge verschwitzte Körper machten es der Band relativ leicht, einen mitreißenden Auftritt hinzulegen. Zwar unterschied sich der Auftritt von früheren in meinen Augen fast nur durch die Länge der Haare von Grunzer Chris Barnes, aber ein guter Abschluss war es allemal. Und falls ein gelangweilter Fan dennoch nichts Erinnerungswürdiges mit nach Hause nehmen konnte, hatte er immer noch die einzigartige Mischung aus Schweiß und Pommesbude in seinen Klamotten, welche ihn auch in den nächsten Tagen noch an diesen Abend erinnerte...