Nervecell September Murder & Invocation

Nervecell, September Murder & Invocation

InvocationNervecellSeptember Murder
Halle, Marktwirtschaft
18.09.2009
An einem schönen Freitagabend macht man sich doch gerne mal nach einer harten Woche auf den Weg nach Halle, um dort Klängen der härteren Gangart ein wenig Gehör zu schenken. So auch an diesem Freitag als die Exoten von NERVECELL mit ihrem schönen Geballer lockten. Sie haben sich für das Konzert in Halle gar illustre Vorbands geangelt: Zum einen die Leipziger von INVOCATION und zum anderen die Harzer von SEPTEMBER MURDER. Wohl bekomm's!

INVOCATION dürfen zuerst auf die Bretter, Bühne wäre leicht übertrieben, ist diese doch eher nur 15 Zentimeter hoch und bietet Platz für drei Bandmitglieder, wobei Basser Felix auch noch hinter einer großen Box abtaucht, aber wir sind ja hier nicht bei einem Dekorationswettbewerb, sondern auf einen Death Metal- Konzert. Die Leipziger Knüppelkombo geht sofort in die Vollen. Absolut präzises Gehämmer wird den Anwesenden entgegengeschleudert. So richtig abgehen will noch keiner, aber reichlich Applaus wird doch gespendet, so dass Fans als auch Band durchaus glücklich sein können. Apropos Können, INVOCATION können einiges: Sänger Martin hat ein unglaubliches Organ, das er gerne inbrünstig einsetzt, Drummer Basti zimmert sich nen schicken Wolf zusammen und Gitarrist Eric ist der Love of Lava verfallen. Trotz der unglaublichen Geschwindigkeit, die hier an den Tag gelegt wird, weiß die Formation auch mit fettem Groove zu überzeugen. Zum Schluss folgt dann noch HATE ETERNALs ''Powers that be'' und fertig is die Schose!

Kurze Pause, dann geht es weiter mit SEPTEMBER MURDER. Vor der Bühne sind ungefähr genauso viele Leute wie bei INVOCATION, schätzungsweise 50 Nasen, was allerdings in der kleinen Marktwirtschaft schon ganz ordentlich ist. Allerdings sitzen viele Leute auch blöd an der Theke rum oder spielen Karten am Tisch in der Ecke. Das ist definitiv kein Metal. Egal, auf der Bühne spielt die Musik und die ist gut. Die Mannen um Sänger Olli geben auch ordentlich Stoff, nicht ganz so viel wie INVOCATION, aber dennoch völlig ausreichend um auf Betriebstemperatur zu bleiben. SEPTEMBER MURDER machen einfach Spaß, vor Allem, weil Gitarrist Emu und Drummer Clemens einen Wettstreit im Grimassenschneiden zu veranstalten scheinen. Knapper Punktgewinn für den Mann hinter den Kesseln. Zwischen INVOCATION und SEPTEMBER MURDER gibt es auch ein Remi, denn beide wissen auf unterschiedliche Art und Weise zu überzeugen und zu beeindrucken!

Nach einer kurzen Umbaupause wird es sehr kuschelig vor der Bühne, denn der Rest des Publikums besinnt sich und nähert sich dem Geschehen. NERVECELL aus Dubai sind am Start und meine anfänglichen Zweifel werden schnell zerschmettert, denn die Truppe hat einiges mehr auf dem Kasten als ich dachte. BOLT THROWER kommen einem in den Sinn, denn NERVECELL machen vor Allem eines: Sie grooven! Sänger und Bassist James ist bestens bei Stimme und brüllt wie ein Ochse. Der Schalter scheint umgelegt, denn das Publikum geht plötzlich mächtig steil und feiert die Band durchgängig ab. So muss das aussehen! Geschickt verpackt die Kombo Geschwindigkeit, Brachialität, Groove und sogar ein wenig Melodie in ihren Songs, was allenthalber für gute Laune sorgt.

Alles in Allem ein äußerst gelungener Konzertabend, bei dem alle Bands fett auftrumpfen konnten. Solche Veranstaltungen ohne Lückenfüller sollte es viel öfter geben!

Fotos: Enrico Ahlig

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