Caliban Suicide Silence Maroon Emmure After The Burial & Beast War Returns
Caliban, Suicide Silence, Maroon, Emmure, After The Burial & Beast War Returns
Münster, Skaters Palace
31.10.2009
31.10.2009
„Bonfires burning bright/Pumpkin faces in the night/I remember Halloween” – irgendwie drängt sich dieser MISFITS-Text an diesem Samstag zwangsläufig auf, auch wenn vor dem Skaters Palace in Münster alles andere als Gruselstimmung aufkommt; zumindest im klassischen Sinne. Eins ist allerdings sicher: für Konzerte, die mehrheitlich Deathcore-Bands im Line Up haben, bin ich definitiv zu alt. Der Altersschnitt liegt heute wahrscheinlich bei 17 oder 18 Jahren, und bei spätestens 25 ist – bis eben auf ganz, ganz wenige Ausnahmen – komplett Schluss. Ebenfalls nicht mit allen Altersklassen kompatibel ist das Design der sowohl getragenen aus auch zum Kauf angebotenen T-Shirts, die mit komplett überfrachteten und quietschbunten Motiven für pochende Kopfschmerzen beim erwachsenen Betrachter sorgen. Nichtsdestotrotz kann man dem anwesenden Jungvolk jede Menge Energie und Enthusiasmus bescheinigen, und das ist ja auch schon mal was. Der Nachwuchs ist jedenfalls da, auch wenn sich das der eine oder andere Kuttentroll sicherlich anders vorgestellt hat.
Apropos Nachwuchs: Als erste Band des Abend fungieren die „local heroes“ BEAST WAR RETURNS, die ich allerdings nur als dumpfe Geräuschkulisse wahrnehme, da ich noch vor der Halle auf die Ankunft von Madame Bielig warte. Keine Ahnung, was die Jungs da gerissen haben, aber es war zumindest mal laut! [mh]
Leider hatte sich Madames Zug aus Dortmund ein wenig verspätet, sonst wären wir sicher noch in den Genuss dieses apokalyptischen Infernos gekommen. Der Palace ist auf jeden Fall schon mehr als proppevoll. Beim ersten Versuch, die Halle zu entern, wird man mit einem Schwall Fans, die sich etwas Frischluft gönnen bzw. die Lunge teeren wollen, fast wieder nach draußen geschwemmt. Drinnen das gleiche Bild: volle Bar, volle Garderobe, volle Teenager. Kaum verwunderlich: Das heutige Billing hat für den Core-Freund schon einiges zu bieten.
Den Auftakt machen die Amis AFTER THE BURIAL, die schon mal eine krachende Schwarte vorlegen. Das Ganze klingt wie eine Mischung aus progressivem Deathcore und Stakkato-Rifforgien à la MESHUGGAH. Alles in allem kein leichtes Essen; macht aber schön beschwingt und Lust auf mehr.
Etwas schwerfälliger läuft es dann bei EMMURE: Passend zu Halloween-Feste hat sich der reichlich müde herum stampfende Frontmann eine Jason-Maske über gestülpt. Passt ganz gut zur lahmarschigen Performance und der fehlenden Kommunikation. Musikalisch erinnert es an einen alten Kaugummi, der unter dem Schuh klebt: dreckig, klebrig und anstrengend. Die Leute gehen dennoch darauf spitz wie Nachbars Lumpi. [yb]
Als nächstes steht mit dem thüringischen Abriss-Kommando MAROON der eigentliche Grund meiner Anwesenheit heute Abend auf der Bühne. Der Auftritt der Mannen aus dem Osten steht allerdings unter keinem guten Stern, denn zum einen ist der Sound dank völlig unzumutbar lauten Drums, die alles gnadenlos zuballern, unglaublich beschissen, und zum anderen wirkt der sonst so hyperaktive Frontmann André heute irgendwie daneben – wie sich später herausstellt, aufgrund eines gebrochenen Beins. Zugegeben, dafür springt er noch verdammt agil über die Bühne, aber man merkt schon, dass er heute bei weitem nicht zu 100% da ist. Dennoch kommen unkaputtbare Bomben wie „And If I Lose, Welcome Annihilation“, „(Reach) The Sun“ oder „Wake Up In Hell“ beim Publikum ebenso gut an wie neuer Stoff der Marke „This Ship Is Sinking“ und „Stay Brutal!“. Leider ist nach sieben Songs schon Feierabend, aber gemessen an den Voraussetzungen war es dennoch ein gutes, wenn auch viel zu kurzes Riffgewitter. [mh]
Schaut man sich so die Publikumsreaktionen an, merkt man schnell, dass ein großer Teil des Publikums heute vor allem wegen SUICIDE SILENCE da ist. Die Maniacs aus Kalifornien sind auf jeden Fall eine der cooleren Deathcore-Bands, und der hier herrschende Andrang sowie die Mitgröhl-Aktionen der Fans sagen einiges über ihren hohen Status aus. Trend hin oder her – die Intensität des Gigs ist einfach atemberaubend, auch wenn der Sound etwas zu wünschen übrig lässt. Der bis unter die Kinnlade tätowierte Mikrofonteufel Mitch Lucker ist wohl das, was man im allgemeinen als Frontsau bezeichnen. Mit so viel Charisma, heftigem Stageacting und bösartiger Ausstrahlung zieht er die Fans einfach in seinen Bann und ist defintiv tausendmal cooler als alle Oli Sykes' der Welt. [yb]
Zum Headliner CALIBAN, der mit weitem Abstand schmusigsten Bands des heutigen Abends, leert sich dann die Halle doch etwas. Entweder waren einige hauptsächlich wegen den anderen Truppen da, oder Mutti wartet schon vor der Halle. Wie auch immer, die Essener Metalcore-Blaupause lässt es sich nicht nehmen, einen ordentlichen Schlusspunkt unter den Konzerttag zu setzen, denn auch wenn Andy Dörners Ansagen wieder reichlich verpeilt rüberkommen und der Klargesang des Gitarristen immer noch mächtig saugt, ziehen die Jungs letztendlich amtlich vom Leder. Dank eines endlich richtig guten Sounds verfehlen die zahlreichen Metalcore-Standards der Ruhrpöttler ihre Wirkung nicht; die Kids sind ständig in Bewegung und verpulvern die letzte Energie in zackigen Circle Pits und einer kleinen Wall Of Death. Auch wenn ich persönlich CALIBAN irgendwie als unpassenden Headliner bei dieser Tourzusammenstellung empfinde, darf man ihnen für die gebotene Leistung durchaus Tribut zollen. Gut gespielt, die Meute glücklich gemacht – viel mehr kann man nicht verlangen. [mh]
Beast War Returns
After The Burial
Emmure
Maroon
Suicide Silence
Caliban
Fotos von Yvonne
ShotAlive
Apropos Nachwuchs: Als erste Band des Abend fungieren die „local heroes“ BEAST WAR RETURNS, die ich allerdings nur als dumpfe Geräuschkulisse wahrnehme, da ich noch vor der Halle auf die Ankunft von Madame Bielig warte. Keine Ahnung, was die Jungs da gerissen haben, aber es war zumindest mal laut! [mh]
Leider hatte sich Madames Zug aus Dortmund ein wenig verspätet, sonst wären wir sicher noch in den Genuss dieses apokalyptischen Infernos gekommen. Der Palace ist auf jeden Fall schon mehr als proppevoll. Beim ersten Versuch, die Halle zu entern, wird man mit einem Schwall Fans, die sich etwas Frischluft gönnen bzw. die Lunge teeren wollen, fast wieder nach draußen geschwemmt. Drinnen das gleiche Bild: volle Bar, volle Garderobe, volle Teenager. Kaum verwunderlich: Das heutige Billing hat für den Core-Freund schon einiges zu bieten.
Den Auftakt machen die Amis AFTER THE BURIAL, die schon mal eine krachende Schwarte vorlegen. Das Ganze klingt wie eine Mischung aus progressivem Deathcore und Stakkato-Rifforgien à la MESHUGGAH. Alles in allem kein leichtes Essen; macht aber schön beschwingt und Lust auf mehr.
Etwas schwerfälliger läuft es dann bei EMMURE: Passend zu Halloween-Feste hat sich der reichlich müde herum stampfende Frontmann eine Jason-Maske über gestülpt. Passt ganz gut zur lahmarschigen Performance und der fehlenden Kommunikation. Musikalisch erinnert es an einen alten Kaugummi, der unter dem Schuh klebt: dreckig, klebrig und anstrengend. Die Leute gehen dennoch darauf spitz wie Nachbars Lumpi. [yb]
Als nächstes steht mit dem thüringischen Abriss-Kommando MAROON der eigentliche Grund meiner Anwesenheit heute Abend auf der Bühne. Der Auftritt der Mannen aus dem Osten steht allerdings unter keinem guten Stern, denn zum einen ist der Sound dank völlig unzumutbar lauten Drums, die alles gnadenlos zuballern, unglaublich beschissen, und zum anderen wirkt der sonst so hyperaktive Frontmann André heute irgendwie daneben – wie sich später herausstellt, aufgrund eines gebrochenen Beins. Zugegeben, dafür springt er noch verdammt agil über die Bühne, aber man merkt schon, dass er heute bei weitem nicht zu 100% da ist. Dennoch kommen unkaputtbare Bomben wie „And If I Lose, Welcome Annihilation“, „(Reach) The Sun“ oder „Wake Up In Hell“ beim Publikum ebenso gut an wie neuer Stoff der Marke „This Ship Is Sinking“ und „Stay Brutal!“. Leider ist nach sieben Songs schon Feierabend, aber gemessen an den Voraussetzungen war es dennoch ein gutes, wenn auch viel zu kurzes Riffgewitter. [mh]
Schaut man sich so die Publikumsreaktionen an, merkt man schnell, dass ein großer Teil des Publikums heute vor allem wegen SUICIDE SILENCE da ist. Die Maniacs aus Kalifornien sind auf jeden Fall eine der cooleren Deathcore-Bands, und der hier herrschende Andrang sowie die Mitgröhl-Aktionen der Fans sagen einiges über ihren hohen Status aus. Trend hin oder her – die Intensität des Gigs ist einfach atemberaubend, auch wenn der Sound etwas zu wünschen übrig lässt. Der bis unter die Kinnlade tätowierte Mikrofonteufel Mitch Lucker ist wohl das, was man im allgemeinen als Frontsau bezeichnen. Mit so viel Charisma, heftigem Stageacting und bösartiger Ausstrahlung zieht er die Fans einfach in seinen Bann und ist defintiv tausendmal cooler als alle Oli Sykes' der Welt. [yb]
Zum Headliner CALIBAN, der mit weitem Abstand schmusigsten Bands des heutigen Abends, leert sich dann die Halle doch etwas. Entweder waren einige hauptsächlich wegen den anderen Truppen da, oder Mutti wartet schon vor der Halle. Wie auch immer, die Essener Metalcore-Blaupause lässt es sich nicht nehmen, einen ordentlichen Schlusspunkt unter den Konzerttag zu setzen, denn auch wenn Andy Dörners Ansagen wieder reichlich verpeilt rüberkommen und der Klargesang des Gitarristen immer noch mächtig saugt, ziehen die Jungs letztendlich amtlich vom Leder. Dank eines endlich richtig guten Sounds verfehlen die zahlreichen Metalcore-Standards der Ruhrpöttler ihre Wirkung nicht; die Kids sind ständig in Bewegung und verpulvern die letzte Energie in zackigen Circle Pits und einer kleinen Wall Of Death. Auch wenn ich persönlich CALIBAN irgendwie als unpassenden Headliner bei dieser Tourzusammenstellung empfinde, darf man ihnen für die gebotene Leistung durchaus Tribut zollen. Gut gespielt, die Meute glücklich gemacht – viel mehr kann man nicht verlangen. [mh]
Beast War Returns
After The Burial
Emmure
Maroon
Suicide Silence
Caliban
Fotos von Yvonne
ShotAlive