Helrunar Haradwaith Akrasatrum
Helrunar, Haradwaith, Akrasatrum
Leipzig, Moritzbastei
04.12.2009
04.12.2009
Während draußen der Himmel bereits dem scheidenden Jahr hinterher weint und weiß-rot-bemützte, leicht schwankende Grüppchen den Weihnachtsmarkt unsicher machen, zelebriert eine andere Gruppe ihre ganz eigene Tradition. Eine Tradition des monatlichen Zusammentreffens, um es sich bei Wein, Weib und Gesang mal so richtig gut gehen zu lassen. Gerade für ersteres toleriert man aber gern auch diese andere, eigentlich eher überflüssige, christliche Tradition, insofern sie sich als Grund und Grundlage für das „Anglühen“ sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne heranziehen lässt.
Gut gefüttert stolziert man also in die Leipziger Moritzbastei, zwängt sich elegant an den zwecks Sanierungsmaßnahmen in regelmäßigen Abständen aufgestellten Baugerüsten vorbei und erreicht schließlich das bekannte Gewölbe, in dem heute der 94. Scheddel gastiert. Nach der recht kurzfristigen Absage von DAWN OF FATE, konnten aber auch KALI YUGA nicht spielen, so dass schneller Ersatz her muss, um die leeren Schatten zu füllen.
AKRASATRUM ist eine dieser spontan erschienenen Bands. Sie kommt aus Erfurt und spielt laut eigenen Aussagen eine Musik, die zu beschrieben nicht einfach sein soll. Tatsächlich schwanken die gewonnenen Eindrücke durchaus sehr stark. Empfindungen zwischen „Hey, die sind ja gar nicht mal so schlecht.“, „Musste das jetzt wirklich sein?“ und „Was kostet gleich noch mal ein Bier?“ sind an der Tagesordnung und auch wenn diese Pendelei zwischen Black und Death Metal, wilden Jagden und verzwickten Verwirrungen die Band auszeichnen soll – Eine gewisse Fokussierung, damit man sich nicht regelmäßig im eigenen Anspruch verfitzt, wäre anzuraten. Ebenso wie etwas mehr Schmiere in den Gelenken, vom konstant steifen Auftreten allein lässt sich nämlich keine Frau beeindrucken. Nichtsdestotrotz wird der Opener vom Publikum dankbar angenommen. [cr]
Die Leipziger Black Metaller HARADWAITH haben sich mit Ex- Endstillesänger Iblis keinen Unbekannten, und vor Allem keinen unfähigen, Sänger ins Boot geholt. Kurz vor dem Auftritt kommt dieser ohne Corpsepaint auf die Bühne und nuschelt Unverständliches ins Mikro. Hier nun die nachträgliche Übersetzung: Er kann nicht singen, weil sein Hals kaputt ist. Schade eigentlich, denn viele der Anwesenden waren wohl durchaus gespannt auf die Performance HARADWAITHs mit Iblis. Egal, dann muss eben wieder Gitarrist Raudhrskal den Gesang übernehmen und er macht das auch ziemlich souverän. Die Songs peitschen gut nach vorne und sind sehr rasant, allerdings bleibt bei den Riff- und Doublebass- Walz- Passagen immer noch genug Luft zum Durchatmen, oder eben zum verstärkten Nackeneinsatz. Das Publikum ist gut, mehr aber auch nicht, in Fahrt und hier und da werden fliegende Matten entdeckt. Der Sound ist druckvoll und die ab und an gespielten Soli kann man so in vollster Pracht genießen. Insgesamt ein solider Gig, der Appetit auf mehr macht. [ph]
HELRUNAR wiederum müssen eigentlich nicht mehr allzu viel falsch machen, ist ihre Anwesenheit doch der häufigste Grund für das heutige Erscheinen des Publikums, wie man unschwer an der Kleidung erkennen kann. Mit bekannten Gassenhauern wie „Älter als das Kreuz“, „Frostnacht“ oder „…bis die Seele gefriert“ haben sie problemlos die Stimmung auf ihrer Seite, aber auch andere Songs vom „Grátr“-Album laden zum gemeinsamen Schwelgen in erfundenen Erinnerungen ein. Vor allem die deutschen Lyrics gehen zusammen mit den bewusst ausladenden Melodien sehr gut ins Ohr, kein Wunder, dass erste „Hel-Ru-Nar“-Rufe, gepaart mit taktvoll in die Luft geworfenen Fäusten nicht ausbleiben. Zwischendurch gibt’s aber auch immer mal wieder auf die schwarze Mütze, so dass in Sachen Abwechslung auch nichts zu wünschen übrig bleibt. Gelungen. [cr]
Fotos von Philipp
Gut gefüttert stolziert man also in die Leipziger Moritzbastei, zwängt sich elegant an den zwecks Sanierungsmaßnahmen in regelmäßigen Abständen aufgestellten Baugerüsten vorbei und erreicht schließlich das bekannte Gewölbe, in dem heute der 94. Scheddel gastiert. Nach der recht kurzfristigen Absage von DAWN OF FATE, konnten aber auch KALI YUGA nicht spielen, so dass schneller Ersatz her muss, um die leeren Schatten zu füllen.
AKRASATRUM ist eine dieser spontan erschienenen Bands. Sie kommt aus Erfurt und spielt laut eigenen Aussagen eine Musik, die zu beschrieben nicht einfach sein soll. Tatsächlich schwanken die gewonnenen Eindrücke durchaus sehr stark. Empfindungen zwischen „Hey, die sind ja gar nicht mal so schlecht.“, „Musste das jetzt wirklich sein?“ und „Was kostet gleich noch mal ein Bier?“ sind an der Tagesordnung und auch wenn diese Pendelei zwischen Black und Death Metal, wilden Jagden und verzwickten Verwirrungen die Band auszeichnen soll – Eine gewisse Fokussierung, damit man sich nicht regelmäßig im eigenen Anspruch verfitzt, wäre anzuraten. Ebenso wie etwas mehr Schmiere in den Gelenken, vom konstant steifen Auftreten allein lässt sich nämlich keine Frau beeindrucken. Nichtsdestotrotz wird der Opener vom Publikum dankbar angenommen. [cr]
Die Leipziger Black Metaller HARADWAITH haben sich mit Ex- Endstillesänger Iblis keinen Unbekannten, und vor Allem keinen unfähigen, Sänger ins Boot geholt. Kurz vor dem Auftritt kommt dieser ohne Corpsepaint auf die Bühne und nuschelt Unverständliches ins Mikro. Hier nun die nachträgliche Übersetzung: Er kann nicht singen, weil sein Hals kaputt ist. Schade eigentlich, denn viele der Anwesenden waren wohl durchaus gespannt auf die Performance HARADWAITHs mit Iblis. Egal, dann muss eben wieder Gitarrist Raudhrskal den Gesang übernehmen und er macht das auch ziemlich souverän. Die Songs peitschen gut nach vorne und sind sehr rasant, allerdings bleibt bei den Riff- und Doublebass- Walz- Passagen immer noch genug Luft zum Durchatmen, oder eben zum verstärkten Nackeneinsatz. Das Publikum ist gut, mehr aber auch nicht, in Fahrt und hier und da werden fliegende Matten entdeckt. Der Sound ist druckvoll und die ab und an gespielten Soli kann man so in vollster Pracht genießen. Insgesamt ein solider Gig, der Appetit auf mehr macht. [ph]
HELRUNAR wiederum müssen eigentlich nicht mehr allzu viel falsch machen, ist ihre Anwesenheit doch der häufigste Grund für das heutige Erscheinen des Publikums, wie man unschwer an der Kleidung erkennen kann. Mit bekannten Gassenhauern wie „Älter als das Kreuz“, „Frostnacht“ oder „…bis die Seele gefriert“ haben sie problemlos die Stimmung auf ihrer Seite, aber auch andere Songs vom „Grátr“-Album laden zum gemeinsamen Schwelgen in erfundenen Erinnerungen ein. Vor allem die deutschen Lyrics gehen zusammen mit den bewusst ausladenden Melodien sehr gut ins Ohr, kein Wunder, dass erste „Hel-Ru-Nar“-Rufe, gepaart mit taktvoll in die Luft geworfenen Fäusten nicht ausbleiben. Zwischendurch gibt’s aber auch immer mal wieder auf die schwarze Mütze, so dass in Sachen Abwechslung auch nichts zu wünschen übrig bleibt. Gelungen. [cr]
Fotos von Philipp