Lamb Of God Job For A Cowboy August Burns Red & Between The Buried And Me
Lamb Of God, Job For A Cowboy, August Burns Red & Between The Buried And Me
Köln, Live Music Hall
18.02.2010
18.02.2010
Kurz vor Mitternacht verlässt nahezu jeder der Konzertbesucher verklebt und durchgeschwitzt die Live Music Hall. Schließlich ist man kurz zuvor von einem berühmt-berüchtigten Killerkommando aus Richmond, Virginia amtlich durch den Wolf gedreht worden. Zu den gewaltigen Riffs von LAMB OF GOD stand die ganze Halle Kopf, wurden selbst bei der vierten Band des Abends alle Reserven mobilisiert, um Haare, Fäuste und Beine zu schwingen.
Schon beim Enthüllen des Backdrops vernimmt man erste Jubelschreie; kurz vor Beginn des Gigs wird die Band mit Sprechchören auf die Bühne gefordert. Der Einstieg mit „In Your Words“ vom aktuellen Album „Wrath“ sorgt dann für gepflegtes Ausrasten. Zwar gibt es von der Band keine aufregende Bühnenshow – die Songs an sich sind schon Show genug – das amerikanische Quintett hat aber mit Randy Blythe ein Ass im Ärmel, das, einmal entfesselt, eine beeindruckende Präsenz ausstrahlt. Die drei Saitenhexer sind der Ruhepol zu ihrem energetisch agierenden Frontmann: Allesamt einheitlich mit wallendem Haupt- und Gesichtshaar angetan, zaubern sie lässig ein mächtiges Riff nach dem anderen hervor.
Im Vordergrund der Show steht natürlich die Präsentation des aktuellen Longplayers; anderes pädagogisch Wertvolles aus dem reichen Liedgutfundus des Band kommt natürlich auch nicht zu kurz. So sind es neben den beiden neuen Songs wie dem schon erwähnten „In Your Words“ und „Broken Hands“ vor allem Klassiker wie „Ruin“, „Now You've Got Something To Die For“, „Walk With Me In Hell“ und „Redneck“, die live ihre volle Macht entfalten. Die Länge der Show steht in einem mehr als angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. So machen sich gegen Ende des Sets Erschöpfungserscheinungen deutlich bemerkbar, so dass man sich zum abschließenden Abrocken auf „Black Label“ beim Bangen schon am Nebenmann abstützen muss.
Setlist LAMB OF GOD
The Passing
In Your Words
Set To Fail
Walk With Me In Hell
Now You've Got Something To Die For
Ruin
Hourglass
Dead Seeds
Blacken The Cursed Sun
Grace
Broken Hands
Laid To Rest
Contractor
Reclamation
Redneck
Black Label
Im direkten Vergleich zu den drei Vorbands sind LAMB OF GOD die am eingängigsten rockende Band. Die vorangegangene musikalische Darbietung des Abends stand eher unter der Motto: „Ich break mir einen.“ Die Band mit den komplexesten Songstrukturen darf den Abend eröffnen. Bei BETWEEN THE BURIED AND ME zeigt sich beim Großteil des Publikums nur ein Fragezeichen im Gesicht. Mit beeindruckender Fingerfertigkeit und Präzision zelebriert die Band ihre mit gefühlten hundert Rhythmuswechseln gespickten Songs, nur um einen dann mit einsetzendem Keyboard, atmosphärischen Sounds und gefühlvollem Klargesang zu überraschen und musikalisch regelrecht vor den Kopf zu stoßen. Man kann gar nicht genau sagen, wann ein Song aufhört und ein anderer beginnt – der ganze Auftritt wirkt eher als in sich geschlossenes Gesamtkunstwerk.
Anschließend bei AUGUST BURNS RED füllt es sich vor der Bühne, vor allem auch mit jüngeren Publikum. Wie immer sehen die Amis aus, als könnten sie keiner Fliege etwas zu leide tun und schlagen dann gleich mit dem mörderischen Opener „Back Burner“ und dem darin enthaltenen Breakdown, der wohl zu fiesesten aller Zeiten zählt, alles kurz und klein. Technisch tadellos und gespickt mit zahllosen Gitarren-Feinheiten und Breaks wissen die Core-Knaben wieder einmal zu überzeugen, und das bei einem tadellosen Sound, bei dem man das alles auch angemessen würdigen kann. Dass die Band keine Songs ihres ersten Longplayers „Thrill Seeker“ live spielt, stellt natürlich einen kleinen Wermutstropfen dar. Ansonsten hat man es hier unverkennbar mit einer der besten Metalcore-Kombos des Planeten zu tun.
Das abwechslungsreiche Abendprogramm wird erfolgreich durch JOB FOR A COWBOY abgerundet, die hier mit einer arschtretenden Portion Frickel-Death bzw. (in den älteren Songs) Deathcore brutale Akzente setzen. Hat man sich erst einmal warm gehört, setzt das zähe Songmaterial doch ungeahnte Energien frei. Dann fällt auf, was für eine fiese Sau doch dieser Frontmann ist: Seine finsterste Ausmaße annehmenden Growls, die sich mit markerschütternden Schreien abwechseln, fesseln sogar die Ohren anwesender Nicht-Deathmetal-Fans, ganz zu schweigen von der Präsenz, mit der er die Show für sich entscheidet. Zwar wartet der Hauptteil der vor der Bühne stehenden Zuschauer schon auf LAMB OF GOD, ein paar beinharte, textsichere Anhänger finden sich aber dennoch im Publikum.
An diesem Abend gibt es, abgesehen von den happigen Getränkepreisen (4,50 EUR für einen großen Becher Mineralwasser hab ich nur einmal bezahlt...), absolut gar nichts auszusetzen: abwechslungsreiches musikalisches Programm, jede Band auf ihre Art überzeugend, angenehmes Publikum und eine angemessene Spielzeit – Konzertbesucherherz, was willst du mehr?
Schon beim Enthüllen des Backdrops vernimmt man erste Jubelschreie; kurz vor Beginn des Gigs wird die Band mit Sprechchören auf die Bühne gefordert. Der Einstieg mit „In Your Words“ vom aktuellen Album „Wrath“ sorgt dann für gepflegtes Ausrasten. Zwar gibt es von der Band keine aufregende Bühnenshow – die Songs an sich sind schon Show genug – das amerikanische Quintett hat aber mit Randy Blythe ein Ass im Ärmel, das, einmal entfesselt, eine beeindruckende Präsenz ausstrahlt. Die drei Saitenhexer sind der Ruhepol zu ihrem energetisch agierenden Frontmann: Allesamt einheitlich mit wallendem Haupt- und Gesichtshaar angetan, zaubern sie lässig ein mächtiges Riff nach dem anderen hervor.
Im Vordergrund der Show steht natürlich die Präsentation des aktuellen Longplayers; anderes pädagogisch Wertvolles aus dem reichen Liedgutfundus des Band kommt natürlich auch nicht zu kurz. So sind es neben den beiden neuen Songs wie dem schon erwähnten „In Your Words“ und „Broken Hands“ vor allem Klassiker wie „Ruin“, „Now You've Got Something To Die For“, „Walk With Me In Hell“ und „Redneck“, die live ihre volle Macht entfalten. Die Länge der Show steht in einem mehr als angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. So machen sich gegen Ende des Sets Erschöpfungserscheinungen deutlich bemerkbar, so dass man sich zum abschließenden Abrocken auf „Black Label“ beim Bangen schon am Nebenmann abstützen muss.
Setlist LAMB OF GOD
The Passing
In Your Words
Set To Fail
Walk With Me In Hell
Now You've Got Something To Die For
Ruin
Hourglass
Dead Seeds
Blacken The Cursed Sun
Grace
Broken Hands
Laid To Rest
Contractor
Reclamation
Redneck
Black Label
Im direkten Vergleich zu den drei Vorbands sind LAMB OF GOD die am eingängigsten rockende Band. Die vorangegangene musikalische Darbietung des Abends stand eher unter der Motto: „Ich break mir einen.“ Die Band mit den komplexesten Songstrukturen darf den Abend eröffnen. Bei BETWEEN THE BURIED AND ME zeigt sich beim Großteil des Publikums nur ein Fragezeichen im Gesicht. Mit beeindruckender Fingerfertigkeit und Präzision zelebriert die Band ihre mit gefühlten hundert Rhythmuswechseln gespickten Songs, nur um einen dann mit einsetzendem Keyboard, atmosphärischen Sounds und gefühlvollem Klargesang zu überraschen und musikalisch regelrecht vor den Kopf zu stoßen. Man kann gar nicht genau sagen, wann ein Song aufhört und ein anderer beginnt – der ganze Auftritt wirkt eher als in sich geschlossenes Gesamtkunstwerk.
Anschließend bei AUGUST BURNS RED füllt es sich vor der Bühne, vor allem auch mit jüngeren Publikum. Wie immer sehen die Amis aus, als könnten sie keiner Fliege etwas zu leide tun und schlagen dann gleich mit dem mörderischen Opener „Back Burner“ und dem darin enthaltenen Breakdown, der wohl zu fiesesten aller Zeiten zählt, alles kurz und klein. Technisch tadellos und gespickt mit zahllosen Gitarren-Feinheiten und Breaks wissen die Core-Knaben wieder einmal zu überzeugen, und das bei einem tadellosen Sound, bei dem man das alles auch angemessen würdigen kann. Dass die Band keine Songs ihres ersten Longplayers „Thrill Seeker“ live spielt, stellt natürlich einen kleinen Wermutstropfen dar. Ansonsten hat man es hier unverkennbar mit einer der besten Metalcore-Kombos des Planeten zu tun.
Das abwechslungsreiche Abendprogramm wird erfolgreich durch JOB FOR A COWBOY abgerundet, die hier mit einer arschtretenden Portion Frickel-Death bzw. (in den älteren Songs) Deathcore brutale Akzente setzen. Hat man sich erst einmal warm gehört, setzt das zähe Songmaterial doch ungeahnte Energien frei. Dann fällt auf, was für eine fiese Sau doch dieser Frontmann ist: Seine finsterste Ausmaße annehmenden Growls, die sich mit markerschütternden Schreien abwechseln, fesseln sogar die Ohren anwesender Nicht-Deathmetal-Fans, ganz zu schweigen von der Präsenz, mit der er die Show für sich entscheidet. Zwar wartet der Hauptteil der vor der Bühne stehenden Zuschauer schon auf LAMB OF GOD, ein paar beinharte, textsichere Anhänger finden sich aber dennoch im Publikum.
An diesem Abend gibt es, abgesehen von den happigen Getränkepreisen (4,50 EUR für einen großen Becher Mineralwasser hab ich nur einmal bezahlt...), absolut gar nichts auszusetzen: abwechslungsreiches musikalisches Programm, jede Band auf ihre Art überzeugend, angenehmes Publikum und eine angemessene Spielzeit – Konzertbesucherherz, was willst du mehr?