Dying Fetus Origin Beneath The Massacre Revocation Goregonzola
Dying Fetus, Origin, Beneath The Massacre, Revocation, Goregonzola
Würzburg, Posthalle
17.04.2010
17.04.2010
Was erwartet man wohl, wenn man über 400 km in Kauf nimmt, um zu einem Konzert zu gelangen? Nun ja, hauptsächlich will man Abschalten vom nervigen Alltag und dazu ein paar echte Größen im Musikgeschäft sehen - seien es nun qualitative Größen oder medienwirksame Größen. Diesen Anspruch kann nicht jede Musik erfüllen. Kräftig muss sie sein, fesselnd und schön für Augen und Ohren. Da kommt es sehr gelegen, dass mir und meinem Kollegen Bock ein spannender Abend voller Technical Death Metal bevorsteht.
Pünktlich zum Einlass um 19:00 Uhr steht die lokale Support Band GOREGONZOLA auf der Bühne, um eine Kostprobe von ihrem Grindcore zu präsentieren. Der erste Blick zeugt von einem chaotischen (oder besoffenen) Haufen, und ihre Spielweise untermauert diese Hypothese. Ihr Auftritt gleicht dabei mehr einer Probe und die Bühne mehr einem Probenraum. Teilweise sind die Musiker auch mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit dem schon spärlich vorhandenen Publikum, und der Sänger scheint nicht wirklich aus seiner Haut zu kommen. Die Qualität ihrer Songs ist aber dennoch sehr passend für die momentane Situation, in der der Alkoholpegel der Zuschauer noch niedrig ist. Dank der moderaten Lautstärke konnte man sich auch etwas in der Kunst des Smalltalks üben, und zum lachen gab es auch häufiger etwas mit diesem verrückten Haufen.
Gegen 20:00 Uhr geht es dann mit dem offiziellen und versprochenen Support von REVOCATION weiter. Nachdem erstmal die Verwirrung, ob es sich bei den drei Amerikanern nun um MAN MUST DIE handelt oder nicht geklärt ist, kann mit einer genauen Analyse des Auftrittes begonnen werden. Ich kannte bei REVOCATION bisher nur den Namen, und bin deswegen erstmal positiv überrascht von ihren technisch recht schwierig gehaltenen Songs. Man merkt auch, dass sie gut eingespielt sind (was bei nur drei Mitgliedern selbstverständlich sein sollte) und sie ihren Auftritt professionell handhaben. Dennoch sind sie extrem wortkarg, und das Publikum dankt es ihnen mit eher negativer Kritik, die ich auch nachvollziehen kann. Die Gitarren Soli sind zu billig und es fehlt an genügend Ausdruck. Der Sound kann auch nicht gerade beeindrucken, dafür ist er viel zu schwach und unausgereift. Wenigstens haben sich REVOCATION selber einen gefallen getan, und verlassen nach gut 25 Minuten schon wieder die Bühne.
Nun kommt es mit BENEATH THE MASSACRE endlich zum ersten Highlight, und das Publikum hat inzwischen seine Höchstzahl erreicht. Ich schätze mal um die 300 Leute. Die abgetrennte Posthalle ist jedenfalls gut gefüllt und lässt nur noch Platz für einen Moshpit, der sich auf Zuruf des Growlmonsters Elliot sofort bildet. Schon nach den ersten paar Minuten geht es auf der Bühne und davor richtig zur Sache und man kann die positive Resonanz an den Gesichtern des Publikums ablesen. Allein der E-Bass ist mit seinen flinken Fingern, die in Bruchteilen einer Sekunde vom einen Ende des Stegs zum anderen hüpfen schon eine richtige Augenweide. Die Jungs haben auch nichts gegen etwas Besuch auf der Bühne und so wird diese laufend von begeisterten Fans gestürmt und als Sprungbrett in den Moshpit missbraucht. Der Sound hört sich sogar fetter und grooviger an als auf allen Aufnahmen der Kanadier. Eine wirklich Klasse Leistung und ein echtes Erlebnis solch eine Kunst mal Live zu hören.
Kaum haben BENEATH THE MASSACRE die Bühne verlassen, stehen auch schon ORIGIN bereit. Ich weiß nicht ob es geschickt war, zwei Bands mit einer so ähnlichen Musik auf die selbe Tournee zu schicken, denn man kann deutliche Parallelen zwischen diesen beiden Bands heraushören, bzw. am E-Bass sogar sehen. Dennoch steigert sich die Aktivität des Publikums noch weiter. Vielleicht liegt es am gestiegenen Alkoholpegel, vielleicht aber am noch fetteren und groovigeren Sound von ORIGIN, die mit ihren extremen Bässen die Köpfe zum beben bringen. Eigentlich ist es ja auch egal. Fakt ist, dass die Stimmung jetzt schon brodelt und immer besser wird, als sich die Uhrzeit dem Headliner nähert.
Den gleichen Effekt wie DYING FETUS in Leipzig erzielte (siehe Live-Bericht von Phillip Halling), schaffen die Jungs auch in Würzburg. Als die erste Saite zu schwingen beginnt und das Trommelfell des Schlagzeugs schon ab dem ersten Beat zu zerreißen droht, bin ich mitsamt allen Anwesenden in den Bann dieser mitreißenden Mörderkombo gezogen. Die Setliste beschränkt sich nicht nur auf das neustes Album „Descend into Depravity“, sondern geht zurück bis zu Songs wie „Kill your Mother“ oder „Opium for the Masses“. Ansonsten kann ich nur wiederholen, was Phillip schon geschrieben hat: Perfekter Sound, gut gelaunte Musiker und eine brodelnde Menschenmenge. Der absolute Overkill kommt aber mit „Conceaved Into Enslavement“. Auf der Hinfahrt hab ich mit meinem Beifahrer noch darüber geredet, und es wurde sogar versucht die Melodie vorzusingen, von daher kann ich mich kaum mehr halten, als der charakteristischen Anfang aus den Lautsprechern schallt. Die Leute danken es mit einer nahezu ständigen Präsenz auf der Bühne, wodurch der Roadie schonmal ins schwitzen kommt. Letzlich sind sich DYING FETUS auch für zwei Zugaben nicht zu Schade, bevor sie die inzwischen gesättigte Meute ins Freie entlassen.
Insgesamt ein wirklich geiler Abend, der seinen ursprünglichen Zweck bestens erfüllen konnte. Trotz dem Ausfall von MAN MUST DIE und einer nur 25 Minuten langen Setlist von REVOCATION war das Konzert erst gegen 00:30 Uhr zu Ende, und damit jeden Cent wert.
Pünktlich zum Einlass um 19:00 Uhr steht die lokale Support Band GOREGONZOLA auf der Bühne, um eine Kostprobe von ihrem Grindcore zu präsentieren. Der erste Blick zeugt von einem chaotischen (oder besoffenen) Haufen, und ihre Spielweise untermauert diese Hypothese. Ihr Auftritt gleicht dabei mehr einer Probe und die Bühne mehr einem Probenraum. Teilweise sind die Musiker auch mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit dem schon spärlich vorhandenen Publikum, und der Sänger scheint nicht wirklich aus seiner Haut zu kommen. Die Qualität ihrer Songs ist aber dennoch sehr passend für die momentane Situation, in der der Alkoholpegel der Zuschauer noch niedrig ist. Dank der moderaten Lautstärke konnte man sich auch etwas in der Kunst des Smalltalks üben, und zum lachen gab es auch häufiger etwas mit diesem verrückten Haufen.
Gegen 20:00 Uhr geht es dann mit dem offiziellen und versprochenen Support von REVOCATION weiter. Nachdem erstmal die Verwirrung, ob es sich bei den drei Amerikanern nun um MAN MUST DIE handelt oder nicht geklärt ist, kann mit einer genauen Analyse des Auftrittes begonnen werden. Ich kannte bei REVOCATION bisher nur den Namen, und bin deswegen erstmal positiv überrascht von ihren technisch recht schwierig gehaltenen Songs. Man merkt auch, dass sie gut eingespielt sind (was bei nur drei Mitgliedern selbstverständlich sein sollte) und sie ihren Auftritt professionell handhaben. Dennoch sind sie extrem wortkarg, und das Publikum dankt es ihnen mit eher negativer Kritik, die ich auch nachvollziehen kann. Die Gitarren Soli sind zu billig und es fehlt an genügend Ausdruck. Der Sound kann auch nicht gerade beeindrucken, dafür ist er viel zu schwach und unausgereift. Wenigstens haben sich REVOCATION selber einen gefallen getan, und verlassen nach gut 25 Minuten schon wieder die Bühne.
Nun kommt es mit BENEATH THE MASSACRE endlich zum ersten Highlight, und das Publikum hat inzwischen seine Höchstzahl erreicht. Ich schätze mal um die 300 Leute. Die abgetrennte Posthalle ist jedenfalls gut gefüllt und lässt nur noch Platz für einen Moshpit, der sich auf Zuruf des Growlmonsters Elliot sofort bildet. Schon nach den ersten paar Minuten geht es auf der Bühne und davor richtig zur Sache und man kann die positive Resonanz an den Gesichtern des Publikums ablesen. Allein der E-Bass ist mit seinen flinken Fingern, die in Bruchteilen einer Sekunde vom einen Ende des Stegs zum anderen hüpfen schon eine richtige Augenweide. Die Jungs haben auch nichts gegen etwas Besuch auf der Bühne und so wird diese laufend von begeisterten Fans gestürmt und als Sprungbrett in den Moshpit missbraucht. Der Sound hört sich sogar fetter und grooviger an als auf allen Aufnahmen der Kanadier. Eine wirklich Klasse Leistung und ein echtes Erlebnis solch eine Kunst mal Live zu hören.
Kaum haben BENEATH THE MASSACRE die Bühne verlassen, stehen auch schon ORIGIN bereit. Ich weiß nicht ob es geschickt war, zwei Bands mit einer so ähnlichen Musik auf die selbe Tournee zu schicken, denn man kann deutliche Parallelen zwischen diesen beiden Bands heraushören, bzw. am E-Bass sogar sehen. Dennoch steigert sich die Aktivität des Publikums noch weiter. Vielleicht liegt es am gestiegenen Alkoholpegel, vielleicht aber am noch fetteren und groovigeren Sound von ORIGIN, die mit ihren extremen Bässen die Köpfe zum beben bringen. Eigentlich ist es ja auch egal. Fakt ist, dass die Stimmung jetzt schon brodelt und immer besser wird, als sich die Uhrzeit dem Headliner nähert.
Den gleichen Effekt wie DYING FETUS in Leipzig erzielte (siehe Live-Bericht von Phillip Halling), schaffen die Jungs auch in Würzburg. Als die erste Saite zu schwingen beginnt und das Trommelfell des Schlagzeugs schon ab dem ersten Beat zu zerreißen droht, bin ich mitsamt allen Anwesenden in den Bann dieser mitreißenden Mörderkombo gezogen. Die Setliste beschränkt sich nicht nur auf das neustes Album „Descend into Depravity“, sondern geht zurück bis zu Songs wie „Kill your Mother“ oder „Opium for the Masses“. Ansonsten kann ich nur wiederholen, was Phillip schon geschrieben hat: Perfekter Sound, gut gelaunte Musiker und eine brodelnde Menschenmenge. Der absolute Overkill kommt aber mit „Conceaved Into Enslavement“. Auf der Hinfahrt hab ich mit meinem Beifahrer noch darüber geredet, und es wurde sogar versucht die Melodie vorzusingen, von daher kann ich mich kaum mehr halten, als der charakteristischen Anfang aus den Lautsprechern schallt. Die Leute danken es mit einer nahezu ständigen Präsenz auf der Bühne, wodurch der Roadie schonmal ins schwitzen kommt. Letzlich sind sich DYING FETUS auch für zwei Zugaben nicht zu Schade, bevor sie die inzwischen gesättigte Meute ins Freie entlassen.
Insgesamt ein wirklich geiler Abend, der seinen ursprünglichen Zweck bestens erfüllen konnte. Trotz dem Ausfall von MAN MUST DIE und einer nur 25 Minuten langen Setlist von REVOCATION war das Konzert erst gegen 00:30 Uhr zu Ende, und damit jeden Cent wert.