We Are Wolf Eat Unda Table Used To Remind & trickORtreat

We Are Wolf, Eat Unda Table, Used To Remind & trickORtreat

Eat Unda TableTrickORtreatUsed To RemindWe Are Wolf
Rheinbach, Ahorn
31.07.2010
WE ARE WOLF haben zur Albumreleaseshow geladen und alle sind zum bunten Abend mit anschließender Bad Taste Party gekommen. Naja, zu Beginn des Konzerts noch nicht ganz, denn viele Besucher lümmeln im Ahorn, dass aus einem kleinen Thekenbereich und dem (eigentlich) rauchfreien Konzert- & Partybereich Marke Aquarium besteht, noch vor Tür und Theke rum, als es auf der Bühne losgeht.

TRICKORTREAT aus der Fohlenstadt Mönchengladbach eröffnen und zumindest gut 30 Leute bequemen sich halbwegs in die Nähe der Action. Der Stimmung auf der Bühne kann das nichts anhaben, besonders Tompte, einer der beiden Sänger, ist ein adrenalingefluteter Springteufel. Sobald ein Lied startet, kann er kaum eine Sekunde ruhig bleiben und nicht über die Bühne toben. Die zwei neuen, noch namenlosen Lieder stehen im acht Titel umfassenden Set, in dem für meinen Geschmack etwas zu viel clean gesungen wird, qualitativ vorne, so dass man auf kommende Taten gespannt sein darf.

Bei USED TO REMIND sind plötzlich gut doppelt so viele Leute vor der Bühne, lassen jedoch immer einen Halbkreis in der Mitte als Sicherheitsabstand frei für das Extremitätengeschleuder einiger weniger Wahnsinniger. Der Core-Screamo Misch von der Bühne läuft trotz oder wegen seines Pop-Appeals aber auch wirklich gut in die Ohren. Dennoch scheinen zumindest ein paar Leute ein wenig verschreckt zu sein, weil der Abstand zur „Tanzelite“ nicht immer reicht, und selbst wenn letztlich niemand ernsteren Schaden nimmt, bleibt die Frage, warum man wie ein brünftiger Esel nach hinten auskeilen muss... Von den deutschen Texten der Band, die die beiden Sänger im Wechsel säuseln und schmettern, verstehe ich so oder so erstaunlich wenig, das Unterhaltungslevel des Auftritts ist aber gut.

Natürlich lockt der Mainact des Abends die meisten Leute an, und so sind die Reihen gut gefüllt, als WE ARE WOLF loslegen. Der Anlass scheint die fünf Burschen nochmal zusätzlich anzustacheln, vor allem Frontmann und Dampfplauderer Rene ist auch bei den Ansagen nicht aufzuhalten, was der Aufforderung zum Circle Pit eine eigene (Duft-)Note verleiht: „Ein Konzert ohne Circle ist wie Kacke ohne stinken!“ Wie nach dem Hören des Album anzunehmen war, ist „Let’s Celebrate The Apocalypse“ auch live der herausstechende Kracher, der selbst den letzten Bewegungsunwilligen dank seiner mitmachenden Nebenleute ins Schwitzen bringt. Nachdem das Material von „Aeons“ noch um zwei fetzige neue Lieder ergänzt worden ist, ist trotz des hohen Unterhaltungswerts von WE ARE WOLF die Pause willkommen.

Denn zur Würdigung des Anlasses gibt es noch einen kurzen Spezialauftritt im Anschluss: Die WAW Vorgänger EAT UNDA TABLE feuern fast in Urbesetzung ein paar lautstark gefeierte Lieder ins Publikum. Als zum Abschluss eines sehr unterhaltsamen Abends ein Lied der allersten EP an die Reihe kommt, nimmt das Grinsen auf den Gesichtern ungeahnten Breite an. Denn der Titel entpuppt sich, nach Renes Aufforderung zum Old School Moshpit ohne Arm- und Beinwerfen, wie damals in der Schulzeit, als klassischer und klischeeiger Nu Metal, der längst vergessene Moves zu Tage fördert und das komplette Publikum in Nostalgie herumspringen lässt.

WE ARE WOLF haben auch live dem Albumqualitätsfortschritt unter neuem Namen alle Ehre gemacht und der lustige Abend entlässt jeden Anwesenden zufrieden auf den Heimweg oder die anschließende Bad Taste Party.
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