Primal Fear Kissin' Dynamite & Elvenking
Primal Fear, Kissin' Dynamite & Elvenking
Köln, Underground
23.09.2010
23.09.2010
Eine interessante Zusammenstellung bietet die “All Over The World” Tour mit ihrer Mischung aus jung und alt. Dementsprechend fröhlich gestimmt betrete ich das Underground begleitet von den letzten Sonnenstrahlen eine Viertelstunde vor dem verkündeten Beginn.
Der tatsächliche Beginn ist allerdings locker um 40 Minuten vorverlegt worden, was man im Internetzeitalter eigentlich problemlos bekanntgeben können müsste. ELVENKING sind also schon länger auf der Bühne und haben dennoch die mir von anderen Zuschauern geschilderten Technikprobleme vom Anfang des Auftritts noch nicht ganz überwunden, denn Damnagoras‘ Gesang ist wirklich wirklich laut. Seine Leidensmiene passt dagegen hervorragend zu dem etwas wild gespielten neuen Song „Your Heroes Are Dead“. Während ich darüber sinniere, wie gut der Einfall ist, mit Bandmitgliedern in vier verschiedenen eigenen Shirts aufzutreten, um auf die Vielfalt des verfügbaren Merch hinzuweisen, und den Ruud van Nistelrooy Ähnlichkeitspreis an Drummer Zender vergebe, läutet „The Winter Wake“ auch schon das Ende des Sets an. Das bereits anwesende Publikum bedankt sich bei der Band für den engagierten Auftritt, bei mir herrscht immer noch ein wenig Frust, weil ich nur ganze zwei Lieder davon sehen konnte.
Etwas mehr Betrieb herrscht bei den Schwabenstahljüngern KISSIN‘ DYNAMITE, deren Auftritt so schön sein könnte, wäre da nicht das unfassbar übertriebene Posing & Stageacting. Musikalisch gibt es die volle Heavy Metal Kelle, mit dynamischen Wechseln, schicken Soli und Frontmann Johannes, der seine vor Jahren bei StarSearch & später der „Heavy Metal auf dem Lande“ Doku bereits erfolgreich präsentierten Sangeskünste toll weiterentwickelt hat, so dass sogar das Vordringen in die Regionen von jungen Dirkschneiders und Halfords satt klingt und natürlich wirkt. Die klischeelastigen Texte gehören zum Geschäft, die Fahne des Königreichs Württemberg beim Titeltrack des ersten Albums „Steel Of Swabia“ ist ein gelungenes Gimmick, aber – bitte Freunde! - so viel Schmuck, Frisur und haarlose Hühnerbrust sind schon bei den Oberparodisten STEEL PANTHER auf die Dauer schwer erträglich - und haltet Andre in Zukunft von der Sonnenbank fern, das kann doch nicht gesund sein! Anfangs noch sympathisch, mit der Zeit aber etwas penetrant werden auch die sich bei jedem Lied wiederholende Zuschaueranimation von Johannes und das recht kalkuliert wirkende, permanente sich selbst Abfeiern der beiden Gitarristen. Wenn man in jedem Punkt wirklich alle Klischees abruft und umsetzt, verabschiedet man sich von der Authentizität, und das ist, denke ich, nicht der Sinn der Sache. Nach 45 Minuten STEEL DRAGON im KISSIN‘ DYNAMITE Mantel fällt nicht nur meine Bilanz dementsprechend zwiespältig aus. Musik top, Auftritt over the.
Beim Headliner PRIMAL FEAR treten dann die Anwesenden aller Altersklassen vollzählig vor der Bühne an, und dass das nichts mit dem Regen vor der Tür zu tun hat, sind Zuschauer und Band sofort bereit zu beweisen. Obwohl Sänger Ralf zwischen den Liedern lange und sichtlich genervt mit seinen In-Ear Monitoren hadert, ist er gegenüber dem Publikum und während der Lieder ganz energiegeladener Strahlemann, Profi nennt man sowas wohl. Währenddessen strahlt Bassist, Zweitsänger, deutsches Metal-Urgestein und Gute-Laune-Bär Mat Sinner ohne Pause wie ein Honigkuchenpferd. Er turnt über die Bühne, singt vieles auch ohne Mikro mit, lässt sich vom Publikum berauschen und berauscht es zurück. Besser kann man nicht zeigen, dass man Spaß hat, und Mat steckt damit nicht erst bei seiner Vorstellung, bei der er selbst das Publikum ordentlich anheizt, das Umfeld auf & vor der Bühne an. Da macht es auch nichts, dass die Bühne im Underground kleiner ist, als PRIMAL FEAR es wohl gewohnt sind, denn der Backdrop ist breiter als der Bühnenhintergrund. Das Drumsolo von Randy ist wie immer bei solchen Geschichten Geschmackssache, bei einer Headlinerauftrittszeit aber zu verschmerzen. Highlight des sehr kurzweiligen Auftritts ist selbstverständlich „Metal Is Forever“, das heute eine Spaßhaube aufgesetzt hat. Denn als zur Einleitung „Seid ihr wegen Heavy Metal hier?!?!“ von der Bühne gefragt wird, schallt als Antwort ein schriller „Metal Is Forever“ Ruf aus dem Publikum, der Ralf so aus dem Konzept und den ganzen Saal samt Band so zum Lachen bringt, dass die Konzentration für das Lied erst wieder neu aufgebaut werden muss. Beste metallische Unterhaltung in allen Belangen!
Der tatsächliche Beginn ist allerdings locker um 40 Minuten vorverlegt worden, was man im Internetzeitalter eigentlich problemlos bekanntgeben können müsste. ELVENKING sind also schon länger auf der Bühne und haben dennoch die mir von anderen Zuschauern geschilderten Technikprobleme vom Anfang des Auftritts noch nicht ganz überwunden, denn Damnagoras‘ Gesang ist wirklich wirklich laut. Seine Leidensmiene passt dagegen hervorragend zu dem etwas wild gespielten neuen Song „Your Heroes Are Dead“. Während ich darüber sinniere, wie gut der Einfall ist, mit Bandmitgliedern in vier verschiedenen eigenen Shirts aufzutreten, um auf die Vielfalt des verfügbaren Merch hinzuweisen, und den Ruud van Nistelrooy Ähnlichkeitspreis an Drummer Zender vergebe, läutet „The Winter Wake“ auch schon das Ende des Sets an. Das bereits anwesende Publikum bedankt sich bei der Band für den engagierten Auftritt, bei mir herrscht immer noch ein wenig Frust, weil ich nur ganze zwei Lieder davon sehen konnte.
Etwas mehr Betrieb herrscht bei den Schwabenstahljüngern KISSIN‘ DYNAMITE, deren Auftritt so schön sein könnte, wäre da nicht das unfassbar übertriebene Posing & Stageacting. Musikalisch gibt es die volle Heavy Metal Kelle, mit dynamischen Wechseln, schicken Soli und Frontmann Johannes, der seine vor Jahren bei StarSearch & später der „Heavy Metal auf dem Lande“ Doku bereits erfolgreich präsentierten Sangeskünste toll weiterentwickelt hat, so dass sogar das Vordringen in die Regionen von jungen Dirkschneiders und Halfords satt klingt und natürlich wirkt. Die klischeelastigen Texte gehören zum Geschäft, die Fahne des Königreichs Württemberg beim Titeltrack des ersten Albums „Steel Of Swabia“ ist ein gelungenes Gimmick, aber – bitte Freunde! - so viel Schmuck, Frisur und haarlose Hühnerbrust sind schon bei den Oberparodisten STEEL PANTHER auf die Dauer schwer erträglich - und haltet Andre in Zukunft von der Sonnenbank fern, das kann doch nicht gesund sein! Anfangs noch sympathisch, mit der Zeit aber etwas penetrant werden auch die sich bei jedem Lied wiederholende Zuschaueranimation von Johannes und das recht kalkuliert wirkende, permanente sich selbst Abfeiern der beiden Gitarristen. Wenn man in jedem Punkt wirklich alle Klischees abruft und umsetzt, verabschiedet man sich von der Authentizität, und das ist, denke ich, nicht der Sinn der Sache. Nach 45 Minuten STEEL DRAGON im KISSIN‘ DYNAMITE Mantel fällt nicht nur meine Bilanz dementsprechend zwiespältig aus. Musik top, Auftritt over the.
Beim Headliner PRIMAL FEAR treten dann die Anwesenden aller Altersklassen vollzählig vor der Bühne an, und dass das nichts mit dem Regen vor der Tür zu tun hat, sind Zuschauer und Band sofort bereit zu beweisen. Obwohl Sänger Ralf zwischen den Liedern lange und sichtlich genervt mit seinen In-Ear Monitoren hadert, ist er gegenüber dem Publikum und während der Lieder ganz energiegeladener Strahlemann, Profi nennt man sowas wohl. Währenddessen strahlt Bassist, Zweitsänger, deutsches Metal-Urgestein und Gute-Laune-Bär Mat Sinner ohne Pause wie ein Honigkuchenpferd. Er turnt über die Bühne, singt vieles auch ohne Mikro mit, lässt sich vom Publikum berauschen und berauscht es zurück. Besser kann man nicht zeigen, dass man Spaß hat, und Mat steckt damit nicht erst bei seiner Vorstellung, bei der er selbst das Publikum ordentlich anheizt, das Umfeld auf & vor der Bühne an. Da macht es auch nichts, dass die Bühne im Underground kleiner ist, als PRIMAL FEAR es wohl gewohnt sind, denn der Backdrop ist breiter als der Bühnenhintergrund. Das Drumsolo von Randy ist wie immer bei solchen Geschichten Geschmackssache, bei einer Headlinerauftrittszeit aber zu verschmerzen. Highlight des sehr kurzweiligen Auftritts ist selbstverständlich „Metal Is Forever“, das heute eine Spaßhaube aufgesetzt hat. Denn als zur Einleitung „Seid ihr wegen Heavy Metal hier?!?!“ von der Bühne gefragt wird, schallt als Antwort ein schriller „Metal Is Forever“ Ruf aus dem Publikum, der Ralf so aus dem Konzept und den ganzen Saal samt Band so zum Lachen bringt, dass die Konzentration für das Lied erst wieder neu aufgebaut werden muss. Beste metallische Unterhaltung in allen Belangen!