Kreator Exodus Death Angel & Suicidal Angels
Kreator, Exodus, Death Angel & Suicidal Angels
Saarbrücken, Garage
30.11.2010
30.11.2010
Legendenalarm deluxe! Anders kann man das, was im Moment im Rahmen der Thrashfest-Tour unterwegs ist, wohl kaum bezeichnen. Drei Bands, die ihrerseits Thrashgeschichte geschrieben haben plus das nächste große Ding im Thrash (SUICIDAL ANGELS), und dennoch hängt unfassbarerweise kein „Ausverkauft“-Schild an der Kasse. An alle daheim gebliebenen: Eine solche Gelegenheit ergibt sich wahrscheinlich nur einmal! Schämt euch!!!
Eigentlich kann man als Opening-Act hier nur den Kürzeren ziehen. Aber von Nervosität und Schüchternheit ist nichts zu sehen, als die Griechen SUICIDAL ANGELS die Bretter betreten und gleich mit dem Opener „Reborn In Violence“ eine Energie verbreiten, die fast niemanden in der Halle kalt lässt. Ein SLAYER-Shirt, ein Gitarrist, der beim Bangen aussieht wie der junge Jeff Hanneman, Songtitel wie „(Jesus)…Lies“ (der fast eine Coverversion des Klassikers mit ähnlichem Namen sein könnte)…es ist mehr als offensichtlich, an welcher Größe man sich orientiert. Und auch, wenn man vielleicht noch nicht ganz an die Tightness der Totschläger herankommt, würdigere Nachfolger der Truppe um Kerry King sind im Moment nicht in Sicht.
Wieso orientieren sich eigentlich die meisten Thrash-Acts an Bands wie SLAYER, EXODUS & Co., aber niemals an DEATH ANGEL? Ganz einfache Antwort: Weil niemand das kann! Weil niemand diese Einzigartigkeit, die die Truppe schon seit ihrem Debüt „The Ultra Violence“ an den Tag legt, reproduzieren kann. Diese Einsicht wird sich auch im Verlaufe dieses Gigs nicht ändern, soviel ist sicher. Agil wie immer rotieren die Cousins mit Neuzugängen an Drums und Bass durch den Set, hauen neben neuen Songs wie „Truce“, „River Of Rapture“ und „Thrown To The Wolves“ wahre Klassiker namens „Mistress Of Pain“, „Evil Priest“ oder – natürlich – „Seemingly Endless Time“ raus und beweisen einmal mehr, dass sie in einem solchen Legendenreigen ihren Platz zu Recht einnehmen.
Manch einer bevorzugt an diesem Abend aber eher den Vorschlaghammer anstelle des scharfen Seziermessers, so dass EXODUS von Beginn an leichtes Spiel haben und schon mit dem Opener „The Ballad Of Leonard And Charles“ die Menge auf ihre Seite zieht. Leider flacht die Stimmung vor allem beim Oldschool-Publikum mit dem für live-Verhältnisse langatmigen „Beyond The Pale“ (hier wäre ein Knaller wie „Nanking“ vom gleichen Album angebrachter gewesen) etwas ab. Sehen wir den Song als Soundtrack für die Ruhe vor dem Sturm, der mit „A Lesson In Violence“ furios eingeleitet wird. Ab jetzt gibt es für Nackenmuskeln kein Halten (im wahrsten Sinne) mehr, ein Kracher jagt den nächsten („Deathamphetamine“, das überirdische „Blacklist“, gefolgt von einem stürmischen „Bonded By Blood“), bei „Toxic Walth gibt es dann anstatt dem geforderten Riesen-Circle Pit leider nur ein paar Stagediver, und die Mini-Wall of Death bei „Strike Of The Beast“ nimmt auch nicht gerade HEAVEN SHALL BURN-Ausmaße an…trotzdem merkt man zu jeder Sekunde der Band ebenso wie dem gut mitgehenden Publikum den Spaß an der musikalischen Prügelei an. Eine ähnliche „Verwüstung“ wie ein paar Jahre zuvor im altehrwürdigen Saarbrücer Roxy (R.I.P.) klappt bei den Urvätern des Thrash allerdings an diesem Abend nicht.
An der Tatsache, dass KREATOR bei der Thrashfest-Tour als Headliner NACH EXODUS auf die Bühne müssen, sieht man, wie riesig die Band aus Essen mittlerweile ist. Dazu kommt noch der Fakt, dass man schlechte KREATOR-Shows tatsächlich mit der Lupe suchen muss, egal ob Mille immer die gleichen Ansagen ins Mikro schreit und vieles routiniert wirkt. Allen voran Gitarrst Sami, der wenig Bewegungsdrang verspürt und lieber etwas entrückt wirkend in seiner eigenen Welt gitarrentechnisch brilliert. Trotzdem passt bei der Band nicht nur auf den Alben, sondern auch auf den Brettern alles zusammen. Ein kurzer, sehr origineller Videomitschnitt auf der Leinwand, untermalt von einem Country-Intro, und schon steht man, begleitet von einer fast schon sensationellen Lightshow, auf der Bühne und knallt den Anwesenden ein wütendes „Violent Revolution“ um die Ohren. Dass sich das Aggressionspotential dieses Tracks gleich auf die Anwesenden überträgt, dürfte klar sein. Dass an diesem Abend keine Gefangenen gemacht werden, ebenso! Wie immer ist die Setlist schön bunt gemischt, reiht Klassiker wie „Betrayer“, „Endless Pain“, „Terrible Certainty und „Pleasure To Kill“ neben Neuheiten der Marke „Hordes Of Chaos“, „Destroy What Destroys You“ und „Run Amok Run“, lässt die Hits der Neunziger (das meiner Meinung nach totgenudelte „Phobia“, die „Coma Of Souls“-Großtaten „People Of The Lie“ und der Titeltrack) wieder mal neu erstrahlen und beendet den Set standesgemäß mit dem „Flag Of Hate“/“Tormentor“-Doppelpack.
Nach exakt diesem Doppelpack erklingt dann auch endlich der Schlussgong, viel länger hätte man physisch wohl auch nicht mehr durchgehalten. Der Abend war für nicht wenige Sport pur, der Muskelkater am nächsten Tag sollte Bände sprechen. Wenn Sport aber SO aussieht, bin ich beim nächsten Training gerne wieder dabei. Und vielleicht hängt ja dann endlich mal wieder ein „Ausverkauft“-Schild an der Kasse.
Eigentlich kann man als Opening-Act hier nur den Kürzeren ziehen. Aber von Nervosität und Schüchternheit ist nichts zu sehen, als die Griechen SUICIDAL ANGELS die Bretter betreten und gleich mit dem Opener „Reborn In Violence“ eine Energie verbreiten, die fast niemanden in der Halle kalt lässt. Ein SLAYER-Shirt, ein Gitarrist, der beim Bangen aussieht wie der junge Jeff Hanneman, Songtitel wie „(Jesus)…Lies“ (der fast eine Coverversion des Klassikers mit ähnlichem Namen sein könnte)…es ist mehr als offensichtlich, an welcher Größe man sich orientiert. Und auch, wenn man vielleicht noch nicht ganz an die Tightness der Totschläger herankommt, würdigere Nachfolger der Truppe um Kerry King sind im Moment nicht in Sicht.
Wieso orientieren sich eigentlich die meisten Thrash-Acts an Bands wie SLAYER, EXODUS & Co., aber niemals an DEATH ANGEL? Ganz einfache Antwort: Weil niemand das kann! Weil niemand diese Einzigartigkeit, die die Truppe schon seit ihrem Debüt „The Ultra Violence“ an den Tag legt, reproduzieren kann. Diese Einsicht wird sich auch im Verlaufe dieses Gigs nicht ändern, soviel ist sicher. Agil wie immer rotieren die Cousins mit Neuzugängen an Drums und Bass durch den Set, hauen neben neuen Songs wie „Truce“, „River Of Rapture“ und „Thrown To The Wolves“ wahre Klassiker namens „Mistress Of Pain“, „Evil Priest“ oder – natürlich – „Seemingly Endless Time“ raus und beweisen einmal mehr, dass sie in einem solchen Legendenreigen ihren Platz zu Recht einnehmen.
Manch einer bevorzugt an diesem Abend aber eher den Vorschlaghammer anstelle des scharfen Seziermessers, so dass EXODUS von Beginn an leichtes Spiel haben und schon mit dem Opener „The Ballad Of Leonard And Charles“ die Menge auf ihre Seite zieht. Leider flacht die Stimmung vor allem beim Oldschool-Publikum mit dem für live-Verhältnisse langatmigen „Beyond The Pale“ (hier wäre ein Knaller wie „Nanking“ vom gleichen Album angebrachter gewesen) etwas ab. Sehen wir den Song als Soundtrack für die Ruhe vor dem Sturm, der mit „A Lesson In Violence“ furios eingeleitet wird. Ab jetzt gibt es für Nackenmuskeln kein Halten (im wahrsten Sinne) mehr, ein Kracher jagt den nächsten („Deathamphetamine“, das überirdische „Blacklist“, gefolgt von einem stürmischen „Bonded By Blood“), bei „Toxic Walth gibt es dann anstatt dem geforderten Riesen-Circle Pit leider nur ein paar Stagediver, und die Mini-Wall of Death bei „Strike Of The Beast“ nimmt auch nicht gerade HEAVEN SHALL BURN-Ausmaße an…trotzdem merkt man zu jeder Sekunde der Band ebenso wie dem gut mitgehenden Publikum den Spaß an der musikalischen Prügelei an. Eine ähnliche „Verwüstung“ wie ein paar Jahre zuvor im altehrwürdigen Saarbrücer Roxy (R.I.P.) klappt bei den Urvätern des Thrash allerdings an diesem Abend nicht.
An der Tatsache, dass KREATOR bei der Thrashfest-Tour als Headliner NACH EXODUS auf die Bühne müssen, sieht man, wie riesig die Band aus Essen mittlerweile ist. Dazu kommt noch der Fakt, dass man schlechte KREATOR-Shows tatsächlich mit der Lupe suchen muss, egal ob Mille immer die gleichen Ansagen ins Mikro schreit und vieles routiniert wirkt. Allen voran Gitarrst Sami, der wenig Bewegungsdrang verspürt und lieber etwas entrückt wirkend in seiner eigenen Welt gitarrentechnisch brilliert. Trotzdem passt bei der Band nicht nur auf den Alben, sondern auch auf den Brettern alles zusammen. Ein kurzer, sehr origineller Videomitschnitt auf der Leinwand, untermalt von einem Country-Intro, und schon steht man, begleitet von einer fast schon sensationellen Lightshow, auf der Bühne und knallt den Anwesenden ein wütendes „Violent Revolution“ um die Ohren. Dass sich das Aggressionspotential dieses Tracks gleich auf die Anwesenden überträgt, dürfte klar sein. Dass an diesem Abend keine Gefangenen gemacht werden, ebenso! Wie immer ist die Setlist schön bunt gemischt, reiht Klassiker wie „Betrayer“, „Endless Pain“, „Terrible Certainty und „Pleasure To Kill“ neben Neuheiten der Marke „Hordes Of Chaos“, „Destroy What Destroys You“ und „Run Amok Run“, lässt die Hits der Neunziger (das meiner Meinung nach totgenudelte „Phobia“, die „Coma Of Souls“-Großtaten „People Of The Lie“ und der Titeltrack) wieder mal neu erstrahlen und beendet den Set standesgemäß mit dem „Flag Of Hate“/“Tormentor“-Doppelpack.
Nach exakt diesem Doppelpack erklingt dann auch endlich der Schlussgong, viel länger hätte man physisch wohl auch nicht mehr durchgehalten. Der Abend war für nicht wenige Sport pur, der Muskelkater am nächsten Tag sollte Bände sprechen. Wenn Sport aber SO aussieht, bin ich beim nächsten Training gerne wieder dabei. Und vielleicht hängt ja dann endlich mal wieder ein „Ausverkauft“-Schild an der Kasse.