Kreator Exodus Death Angel & Suicidal Angels
Kreator, Exodus, Death Angel & Suicidal Angels
Köln, Live Music Hall
19.12.2010
19.12.2010
An einem wunderschönen Sonntagabend, für den „Leise rieselt der Schnee“ etwa so zutreffend ist wie bei umgekehrter Logik die Untermalung von ein bisschen Nasenbluten mit „Raining Blood“, endet das vielerorts abgefeierte Thrashfest in Köln. Dank S-Bahn, dem einzigen an diesem Abend noch verkehrenden öffentlichen Nahverkehrsmittel, ist auch das fast pünktliche Eintreffen an der trotz des Wetters sehr gut besuchten Live Music Hall gewährleistet.
Von den Griechen SUICIDAL ANGELS vernehme ich dennoch nur noch die letzten Takte und kann daher gar nicht sagen, ob das unermüdliche Touren den deutlichen Akzent von Sänger Nick ein wenig vermindert hat, der den Auftritt zu Beginn des Jahres als OVERKILL Support für mich deutlich unterhaltsamer gestaltete, als sich die zwar wuchtige doch nicht sehr von der Muse geküsste SLAYER-Interpretation der Shooting Stars aus der Konserve präsentiert.
Ganz anders sieht es bei den wohl endgültig zu alter Stärke zurückgekehrten DEATH ANGEL aus. Angeführt von Vorturner Mark Osegueda, der auch am letzten Tag der Tour so viel Feuer versprüht, dass er bei einem Open Air Auftritt heute wohl ganz Köln abtauen würde, brennen die Kalifornier ein Donnerwerk nach dem anderen in den Strudel aus wirbelnden Matten vor der Bühne. Die satten vier Lieder vom neuen Album fügen sich nicht nur in meinen Ohren nahtlos und ohne spürbaren Stimmungsabfall zu verursachen in die Setlist, was wohl nicht nur an der Klasse von „Claws In So Deep“ oder „River Of Rapture“ liegt, sondern auch daran, dass für qualitätsbewusste Thrasher 2010 kein Weg an „Relentless Revolution“ vorbei führte, so dass die Lieder nicht nur bei der Band sitzen. Spitze!
Etwas anders sieht das in meinen Augen, unabhängig von ihrem kleinen Zwist mit der Technik, bei EXODUS aus. Ja, die Mannen um Gary Holt haben Hits und eine Menge toller Riffs auf Lager, aber ein bisschen vermisse ich auch live das Fingerspitzengefühl dafür, bei den Songs auf den Punkt zu kommen statt die Riffs immer weiter auszuwalzen. Die EXODUS Fans um mich herum sehen das naturgemäß anders und wer wäre ich, an dem Geschmack von Menschen zu zweifeln, die vermutlich den „Toxic Waltz“ bei ihrer Hochzeit als Eröffnungstanz wählen. Zu dem wirklich Schönen an so einem unverwüstbaren Thrashdino gehört eben auch, dass man viele Lieder irgendwie im Ohr hat und sich dementsprechend weitgehend problemlos den größeren Moshorgien anschließen kann, die durch den thrashüblichen Verzicht auf Extremitätengehampel im altersmäßig komplett gemischten Publikum gleich noch mehr Spaß machen. Der als Zugabe mit unter anderem DEATH ANGEL Unterstützung angestimmte Evergreen „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ stimmt dann auch den letzten Zauderer fröhlich und lässt die Halle einig mitgrölen.
Hat schon mal jemand von einem schlechten KREATOR Auftritt gehört oder ihn gar gesehen? Ich auf jeden Fall nicht, die Essener Maschine dreht auch heute auf Hochtouren und es ist völlig gleich, ob man den Titelsong eines der letzten beiden Alben oder die alte Abrissbirne „Pleasure To Kill“ auspackt: Mehr oder weniger alles, was dem Publikum ins Gesicht gefeuert wird, überzeugt durch Qualität, Intensität und eine ausgewogenen Mischung aus Raserei und Aggression. Die Band selbst hat man zwar schon agiler gesehen, auf der anderen Seite hält Mille dafür auch nicht ganz so endlose Reden, wie man es in der Vergangenheit bereits mehr als einmal erlebt hat. Welche Variante man im Zweifel bevorzugt, ist jedem selbst überlassen. Und wer am Ende des Zugabenblocks mit dem gewohnten Doppel „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ aufwarten kann, muss sich auch keine Sorgen darüber machen, dass das Publikum nicht bis zuletzt am Ball bleibt. Derart zuverlässige Bands gibt es wirklich nicht an jeder Straßenecke.
Von den Griechen SUICIDAL ANGELS vernehme ich dennoch nur noch die letzten Takte und kann daher gar nicht sagen, ob das unermüdliche Touren den deutlichen Akzent von Sänger Nick ein wenig vermindert hat, der den Auftritt zu Beginn des Jahres als OVERKILL Support für mich deutlich unterhaltsamer gestaltete, als sich die zwar wuchtige doch nicht sehr von der Muse geküsste SLAYER-Interpretation der Shooting Stars aus der Konserve präsentiert.
Ganz anders sieht es bei den wohl endgültig zu alter Stärke zurückgekehrten DEATH ANGEL aus. Angeführt von Vorturner Mark Osegueda, der auch am letzten Tag der Tour so viel Feuer versprüht, dass er bei einem Open Air Auftritt heute wohl ganz Köln abtauen würde, brennen die Kalifornier ein Donnerwerk nach dem anderen in den Strudel aus wirbelnden Matten vor der Bühne. Die satten vier Lieder vom neuen Album fügen sich nicht nur in meinen Ohren nahtlos und ohne spürbaren Stimmungsabfall zu verursachen in die Setlist, was wohl nicht nur an der Klasse von „Claws In So Deep“ oder „River Of Rapture“ liegt, sondern auch daran, dass für qualitätsbewusste Thrasher 2010 kein Weg an „Relentless Revolution“ vorbei führte, so dass die Lieder nicht nur bei der Band sitzen. Spitze!
Etwas anders sieht das in meinen Augen, unabhängig von ihrem kleinen Zwist mit der Technik, bei EXODUS aus. Ja, die Mannen um Gary Holt haben Hits und eine Menge toller Riffs auf Lager, aber ein bisschen vermisse ich auch live das Fingerspitzengefühl dafür, bei den Songs auf den Punkt zu kommen statt die Riffs immer weiter auszuwalzen. Die EXODUS Fans um mich herum sehen das naturgemäß anders und wer wäre ich, an dem Geschmack von Menschen zu zweifeln, die vermutlich den „Toxic Waltz“ bei ihrer Hochzeit als Eröffnungstanz wählen. Zu dem wirklich Schönen an so einem unverwüstbaren Thrashdino gehört eben auch, dass man viele Lieder irgendwie im Ohr hat und sich dementsprechend weitgehend problemlos den größeren Moshorgien anschließen kann, die durch den thrashüblichen Verzicht auf Extremitätengehampel im altersmäßig komplett gemischten Publikum gleich noch mehr Spaß machen. Der als Zugabe mit unter anderem DEATH ANGEL Unterstützung angestimmte Evergreen „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ stimmt dann auch den letzten Zauderer fröhlich und lässt die Halle einig mitgrölen.
Hat schon mal jemand von einem schlechten KREATOR Auftritt gehört oder ihn gar gesehen? Ich auf jeden Fall nicht, die Essener Maschine dreht auch heute auf Hochtouren und es ist völlig gleich, ob man den Titelsong eines der letzten beiden Alben oder die alte Abrissbirne „Pleasure To Kill“ auspackt: Mehr oder weniger alles, was dem Publikum ins Gesicht gefeuert wird, überzeugt durch Qualität, Intensität und eine ausgewogenen Mischung aus Raserei und Aggression. Die Band selbst hat man zwar schon agiler gesehen, auf der anderen Seite hält Mille dafür auch nicht ganz so endlose Reden, wie man es in der Vergangenheit bereits mehr als einmal erlebt hat. Welche Variante man im Zweifel bevorzugt, ist jedem selbst überlassen. Und wer am Ende des Zugabenblocks mit dem gewohnten Doppel „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ aufwarten kann, muss sich auch keine Sorgen darüber machen, dass das Publikum nicht bis zuletzt am Ball bleibt. Derart zuverlässige Bands gibt es wirklich nicht an jeder Straßenecke.