Summer Breeze 2004

Summer Breeze 2004

BeseechBrainstormDanzigDark FortressDisillusionEnsiferumEquilibriumFinntrollFleshcrawlGoddess Of DesireHatesphereHypocrisyImmortal RitesKatatoniaMental AmputationMnemicMörk GryningPrimordialSentencedSireniaSix Feet UnderSodomSonata ArcticaTankardThe RottedU.D.O.Vintersorg
Abtsgmünd
19.08.2004
Vorwort:
Das SUMMER BREEZE Festival hat mittlerweile ja schon mehr als nur den Ruf eine gelungene Alternative zu den bekannten großen Festivals zu sein, und in diesem Jahr lockte man zudem noch mit einem bärenstarken Billing, sodass dem geneigtem Metaller eigentlich nicht viel anderes übrig blieb, als vom 19. bis zum 21. August in das Baden Württembergische Abtsgmünd zu pilgern. Der Anreisetag, Mittwoch, lockte zusätzlich noch mit Sonnenschein und warmen bis heißen Temperaturen, sodass man dachte dass einem entspannten und sonnigem Wochenende nichts im Wege stehe – doch weit gefehlt. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag begann es fürchterlich zu regnen, und leider sollte es bis Sonntag auch nicht mehr wirklich aufhören (lediglich der Freitag war einigermaßen stabil trocken). Das demnach nun kalt / nasse Wetter ließ die Stimmung aber keineswegs auf den Nullpunkt sinken, sondern sorgte nur dafür, dass man zuhauf Menschen unter Regenponchos versteckt zu Gesicht bekam (Riesen Danke wohl hierfür auch an Nuclear Blast und den Schwarzen Krauser, die die Plastik Teile kostenlos unters Volk brachten). So war also trotz des verhältnismäßig miesen Wetters einiges los in Abtsgmünd, und die zahlreich Anwesenden Metalheads feierten allesamt einmal mehr eine große Party. [bd]

Bereits einige Zeit im Vorfeld konnte ich es kaum erwarten wieder zum Summer Breeze zu gehen. Dieses mal selbst am Steuer machte ich mich zusammen mit vier anderen Metalbegeisterten also auf um die 30km zum Summer Breeze zu fahren. Wirklich angenehm, wenn man ein so geniales Festvial beinah vor der Haustür hat! Schon bei der Ankunft und der üblichen Wartezeit bis zum Ticketeinlösen und Camping-, Müllsack- und Parkticketdrumherum war die angenehme Atmosphäre zu spüren, vom Publikum her konnte man schon hier mal wieder wirklich nichts an den Besuchern aussetzen, allesamt sehr sympathische Leute! Diese waren auch auf dem Campingplatz zu sehen und nachdem wir glücklicherweise einen sehr zentralen guten Platz nahe der Straße und nicht am Hang gefunden hatten und ausgeladen und Pavillon und Zelte aufgebaut hatten, war es Zeit mit dem ersten Bier, Wein und Met eines der besten Ereignisse des Jahres gebührend willkommen zu heissen! [se]

Vom 19.08. bis zum 21.08. sollte sich das kleine Dorf an der Kocher wieder in ein lebendiges Partydomiziel für Metaller verwandeln. Das Billing dieses Jahr war abwechslungsreicher und besser denn je, in der Organisation versprach man Besserung - so sollte dem Festival eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Eigentlich, denn so manches kündigte sich als nicht sehr erfreulich an, mal ganz von dem grausamen Wetter abgesehen ... [nt]


Donnerstag:
14:35 GOREROTTED

Die erste Band für mich am Donnerstag hieß GOREROTTED die auch sichtlich gut gelaunt und engagiert ihren Death / Grind ins Volk feuerten, dabei das Hauptaugenmerk auf Songs des letzten Opus „Only Tools and Corpses“ legten. Stimmungsvoll kamen vor allem die drei verschiedenen Gesangslinien an, die von den drei glatzköpfigen Frontherren (einer davon stilecht in Schottenrock gekleidet) authentisch rübergebracht wurden. [bd]

16:35 SONATA ARCTICA:
Vor der Main Stage war einiges los, als die immer noch jungen Finnen von Sonata Arctica loslegten. Die fünf Jungs begannen dynamisch und mit viel Spielfreude und zogen die Anwesenden Zuschauer sofort in ihren Bann. Die Show litt lediglich unter dem etwas unausgeglichenem Sound, so war der Bass viel zu laut, im Gegenzug aber Gitarre und Keyboard zeitweise kaum zu hören. Dennoch schmälerte das nicht wirklich den positiven Gesamteindruck den die Herren da wieder von sich gaben. Die Setlist war gespickt mit Songs aus allen drei Alben (Lediglich „Full Moon“ vermisste ich schmerzlich), und auch die neue Single „Don´t Say A Word“ wurde vorgestellt. Man darf gespannt sein auf das neue Album und die Tour mit Nightwish. [bd]

Die Melodic Metaller aus Finnland überraschten mich wirklich. Was ich vorab auf CD gehört hatte, war sehr gut, mehr aber auch nicht. Als die Jungs aber auf der Main Stage loslegten war ich beeindruckt. Zwar war der Keyboardsound vor allem bei den manchmal etwas zu abgehobenen Soli (welche auch der einzigste Negativpunkt waren) und auch sonst zu leise, doch tat das dem Ganzen nur wenig ab und mit ihren mal langsamen schönen dann wieder schnellen Power metalligen Songs boten sie eine klasse Einstimmung. [se]

15:10 MÖRK GRYNING:
Erstaunlich viele Leute versammelten sich vor der Main Stage, um sich dieses schwedische Schmankerl anzusehen. Trotz einigen Besetzungswechseln war der Auftritt im Gesamten recht akzeptabel, wenn auch nicht gerade überzeugend. Man stellte ein neues Stück vor und konzentrierte sich überwiegend auf das aktuelle Album. [nt]

17:35 FLESHCRAWL:
Sicherheitshalber bin ich bei Sonata Arctica schon früher gegangen um bei Fleshcrawl vorne mitmischen zu können, denn was ich im Vorfeld gehört hatte, hat mir sehr gefallen. Und das war auch live der Fall, wirklich fett drückten die Death Metaller ihre Songs aus den Boxen. Auch im Publikum flogen die Haare und direkt hinter mir hatte sich eine pogende Menge eingefunden, zwar nicht mein Fall, aber störte auch nicht, war ganz amüsant, wie man auch am Dreckanteil auf der Hose anschließend sehen konnte. [se]

21:05 HYPOCRISY:
Peter Tägtgren ist Kult. Dies merkte man auch wieder am Summer Breeze, denn jedes Mal wenn dieser Mann die Bühne betritt steht die Audienz Kopf. Nicht anders hier. Verstärkt mit Ex – Immortal Drummer Horgh zockten Hypocrisy routiniert ihren Set herunter, der neben ganz alten Klassikern auch neueste Kompositionen und natürlich Bandklassiker und Hymnen der Marke „Fire in the Sky“, „Fractured Millenium“ und „Roswell 47“ – hier umgetauft in „Summer Breeze 47“ enthielt. Stark und klasse wie immer, aber auch nichts weiter Spektakuläres. Bei Hypocrisy weiß man was man hat. [bd]

Die letzten komischen Klänge von Saltatio Mortis machten noch mehr Freude auf Hypocrisy, auf die bereits lang im Voraus einige warteten und mit einem Platz in der dritten Reihe in der Mitte hatte ich eine ganz gute Position ergattert. Das Warten hatte sich auch voll und ganz gelohnt, Hypocrisy waren einer der Höhepunkte des diesjährigen Summer Breeze! Die Schweden rissen von Anbeginn an mit. Da die Keyboards und der typische Sound wie auf CD natürlich so nicht möglich waren, klang die Band härter, was aber keinesfalls negativ war und die Atmosphäre der Lieder blieb dennoch erhalten. Im Programm hatten Hypocrisy sowohl ältere als auch neuere Stücke, insgesamt war die Songauswahl sehr gut, sowohl treibende schnelle als auch atmosphärische schleppende Stücke wurden geboten. Auch der neue zweite Gitarrist war bestens integriert und lieferte zu Peter Tätgrens genialem Leadgitarrenspiel eine gute Arbeit ab! [se]

22:00 SENTENCED:
Der Headliner des ersten Tages waren dann die Finnischen Melancholie Rocker von Sentenced. Das rege Zuschauerinteresse zeigte deutlich den Status auf, den die Band bei den Leuten hat. Und diesem Status konnten Sentenced an diesem Abend auch sehr wohl gerecht werden. Super Sound, atmosphärisch absolut Klasse ( „Nepenthe“ und „Excuse me while I kill myself“ waren Hammer) und auch die Laune der Musiker trug viel zu einem gelungenem Gig bei. Im Übrigen wurden auch noch zwei neue Tracks vom kommendem Album vorgestellt, die in etwa in die selbe Kerbe schlagen wie das Material des Klasse Albums „The Cold White Light“. [bd]

23:20 GODDESS OF DESIRE:
Die Holländer sind los. Wie immer als wandelndes Klischee betraten Count August, Grey Drake und Co die Stage (Nieten, Totenköpfe, Schwerter, Feuer, Ketten etc) um die noch dagebliebenen angemessen ins Bett zu schicken. Der von den üblichen Showeinlagen gespickte Auftritt ( strippende Mädels, Feuerspucken, brennendes Pentagramm) konnte aber nicht nur durch das rumposen überzeugen sondern war auch musikalisch ganz auf der Höhe. Mitgröl Hits wie „Conqueror Divine“ oder die Hmyne „Metal Forever“ fanden so viel Anklang, dass die Leute auch der einsetzende strömende Regen nicht mehr störte. [bd]


Freitag:
11:00 MENTAL AMPUTATION:

Da ich die Band schon mal gesehen hatte und mir damals bereits gefallen hatte, begab ich mich gleich zu Beginn nach unten zum Festivalgelände und wurde nicht enttäuscht. Trotz mäßigem Andrang (was will man um elf auch anderes erwarten) lieferten Mental Amputation einen klasse Auftritt ab und begeisterten auch die ersten Zuschauer. Der meistens sehr schnelle Death Metal war genau das Richtige zum Aufwachen! [se]

Klasse Auftritt der eher unbekannten Underground-Band aus dem Süden. Der Sound stimmte absolut und ermutigte die eher spärlich versammelten Leute vor der Main Stage zum Abbangen. Wenn das nun nicht zu einem kleinen Karrieresprung verholfen hat, dann weiß ich auch nicht... [nt]

12:05 BESEECH:
Pünktlich zum Auftritt von Beseech verfinsterte sich der Himmel und der schöne Gothic Metal wurde von fallenden Wassermassen untermalt, was der phantastischen Musik aber keinen Abbruch tat. Die melodischen, melancholischen und eher gemäßigt harten Klänge der Schweden wussten zu überzeugen und boten eine willkommene Abwechslung! [se]

13:50 DARK FORTRESS:
Leider nicht ganz von Anfang an sah ich Dark Fortress, doch ich beeilte mich und konnte noch einiges der Black Metaller mitnehmen. Als einzige Black Metal Band (neben Primordial, die ich aber nicht kenne und auch nicht gesehen habe) befriedigten die mit Corpsepaint geschminkten Dark Fortress die Bedürfnisse der Schwarzmetallfraktion zumindest halbwegs. Aber dass auf dem Summer Breeze seit jeher wenig BM zu sehen ist, ist ja weithin bekannt. Jedenfalls überzeugten die Black Metaller und spielten in typischer Manier schnellen, rauen Black Metal, der zu überzeugen wusste! [se]

Ist es eigentlich Absicht, die ganzen BM-Bands mit CorpsePaint mittags spielen zu lassen ? Es hat allen Anschein, denn dieses Jahr traf es Dark Fortress. Dank neuem Album "Stab Wounds" waren eine Menge Leute gekommen, um sich das Spektakel anzusehen. Die Band spielte gewohnt sicher, konzentrierte sich auch hier auf die Darbietung der neueren Songs. Positiv zu erwähnen sei hier das Publikum, dass wirklich prima mitmachte und so auch der Band den Rücken stärkte. [nt]

18:10 VINTERSORG:
Zu allererst traf mich erst einmal der Schlag, als ich Vintersorg zum ersten Mal mit kurzen Haaren sah - doch das tat der Euphorie keinen Abbruch. Der Mann überzeugt durch seine unglaubliche musikalische Kompetenz - sowohl auf CD als auch live. Selten bringt ein Musiker auf der Bühne eine solche Symapthie mit sich und mit dem Klassiker "Till Fjälls" zog er die Leute endgültig in seinen Bann. Daumen hoch ! [nt]

18:55 SODOM:
Die Ruhrpott Legende hatte das Abtsgmünder Publikum (das auch brav und zahlreich erschienen war) von Anfang an fest unter Kontrolle. Mit einem gnadenlos charismatischen Fronter wie Angelripper kann auch nicht wirklich viel schief gehen. Auch der Sound war spitze, sodass Hits wie „Wachturm“ , „Outbreak of Evil“, oder die Kracher „Bombenhagel“ und „Stumme Ursel“ (diesmal mit einer farbigen, mehr als gut bestückten Ursel, die Toms Liebkosungen über sich ergehen lassen musste) fast zum Selbstläufer avancierten. [bd]

20:00 TANKARD:
Nach dem ersten Thrash Metal Paukenschlag sollte der zweite auf den Fuß folgen. Kaum waren die letzten Töne von Sodom verklungen, enterten schon die Frankfurter Bierfetischisten um Fronter Gerre die Pain Stage um den Leuten weiter richtig einzuheizen. Auch hier eine wie immer gelungene und ohne besondere Höhepunkte oder Ausfälle daherkommende Show. Mit flotten Sprüchen aber lockerten die Frankfurter das geschehen zusätzlich auf („Danke dass ihr uns noch so unterstützt und alle gekommen seid, und das obwohl wir doch schon so alt und hässlich sind“) [bd]

20:50 DIE HAPPY:
Nur kurz vorbeigelaufen bin ich dann bei Die Happy. Die Band viel musikalisch ziemlich aus dem Rahmen mit dem doch etwas „leichterem“ Alternativ Sound, und konnten dementsprechend nicht viel reißen. Die ersten Reihen waren sowieso nur die ganze Zeit am „Ausziehen“ brüllen, und Sängerin Marta machte den Fehler und musste das ganze kommentieren. Auch mit ihren - sicherlich gut gemeinten, aber schlichtweg deplazierten - mütterlich fürsorgenden Vorschlägen („trinkt nicht zuviel“) machte sie sich wohl nicht allzu viele Fans. Rein musikalisch ging der Gig aber ganz in Ordnung. [bd]

21:55 SIRENIA:
Nach einer längeren Bandpause und einem verdammt amüsanten Nachmittag auf dem Campingplatz freute ich mich Sirenia zu sehen auf die auch schon einige andere warteten, die man zum Großteil nicht gerade als Die Happy Freunde bezeichnen konnte, doch auch mir ging die Band auf der Main Stage auf die Nerven und alle waren froh als sie endlich fertig waren. Umso eindrucksvoller war dann der Auftritt von Sirenia, die eingebrochene Dunkelheit passte perfekt zu den Gothic Metal Stücken der Norweger. Zwar kamen Keyboard und Bass vom Band, was manchem vielleicht gegen den Strich gehen mag, doch überzeugten die Mannen (und Sängerin Henriette Bordvik, die einige männliche Zuschauer sichtbar erfreute) um Bandgründer und Liedschreiber Morten Veland auf ganzer Linie! Stimmungsvoll mit Licht und Nebel untermalt konnte man ganz in der Musik versinken. Besonders beeindruckend war auch der klasse cleane männliche Gesang von Gitarrist Jonathan Perez. [se]

22:45 SIX FEET UNDER:
Der Headliner des Freitags war die Gruppierung um Ex Cannibal Corpse Fronter Chris Barnes. Die Etwas fanunfreundlichen Aktionen wie keine Autogrammstunde geben, oder keine Interview geben, machten die Florida Helden mit ihrer Show aber wieder wett. Der Sound war bombastisch fett und druckvoll, und auch Barnes Gegrunze kam absolut mehr als überzeugend rüber. Songs wie „Victim of the Paranoid“ oder „No Warning Shot“ waren zudem ein Garant für bombige Stimmung. Auch die etwas plakativen, geschickt in die Songs eingebauten Botschaften ( „Fuck George Bush“ „Fuck the War“ ) fanden viel Anklang. Einzig etwas nervig waren die doch etwas einseitigen Ansagen des Herrn Barnes, dessen Wortschatz wohl zu 90 % nur aus den Worten „Fuck“ und „Motherfuckers“ zu bestehen scheint. [bd]

Als Headliner neben Danzig bliessen Six Fett Under mit ihrem unglaublich fetten Death Metal alles weg. Zwar spieltechnisch gesehen nicht unbedingt anspruchsvoll, doch verdammt fett sorgten die Amis dafür, dass auch weit in den hinteren Reihen noch die Harre flogen! Und Chris Barnes Organ war wirklich beeindruckend, ein derart volles Growlen hatten wenige Sänger, die ich bisher live gesehen habe. Von den Liedern her mir eher unbekannt verstand es die Band dennoch mitzureißen, die perfekte Musik zum Genickmuskulaturtraining! Auffallend auch die allgemeine Zustimmung bei der Liedpassage "Bush is the war, fuck the war!". Als krönenden Abschluss gab es dann als Zugabe noch die Coverversion von "TNT" von AC/DC. Einfach gestrickt, aber beinah jeder im Publikum sang beim Refrain mit und ein letztes Mal gingen die Hände bis weit nach hinten noch nach oben. [se]

00:10 KATATONIA:
Für nicht wenige eines der ganz großen Highlights des Festivals, denn nach zahlreichen Absagen durfte man die ohnehin nicht oft in unseren Breitengraden auftretenden Schweden endlich einmal auf heimischen Bühnen betrachten. Ohne Intro und ganz leger betraten die Herren dann die in atmosphärisches Licht getauchte Bühne und Jonas Renkse begrüßte die Anwesenden erst mal mit einem freundlichem „Hey Summer Breeze“, um danach gleich mit dem Opener „Ghost of the Sun“ loszulegen. Die Atmosphäre und der Sound des ganzen waren meiner Meinung nach wirklich perfekt, und nach einigen kurzen Anlaufschwierigkeiten konnte auch der Gesang von Jonas vollends überzeugen. Es hätte auch keine passendere Zeit für die traurig depressiven Songs der Nordmänner geben können als nachts um zwölf als Abschluss des Tages. Somit wurde der Gig zu einem wahren Triumphzug für die Fünf Mannen, dessen Setlist mit Hits aus fast allen Schaffensperioden gespickt war. Absolute Highlights sind aber dennoch auszumachen, so waren vor allem „Evidence“, „The Future of Speech“, „Teargas“ und „Cold Ways“ ein absoluter Grund auszurasten und sich in der Musik gehen zu lassen. Auch die Zugabe „Murder“ erfüllte vielen Zuhörern einen lang gehegten Wunsch. Ich persönlich hätte mir zwar noch „Deadhouse“ und ein weiteres Stück des „Tonight´s Decision“ Albums gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Dennoch ein denkwürdiger Gig und absolut stark. [bd]

Gespannt war ich vor allem auf diese Band. Werden sie die alten Alben komplett vernachlässigen? Mit Songs von "Viva Emptiness" und "A Last Fair Deal Gone Down" heizte man dem Publikum anfangs ordentlich ein, um später den absoluten Knüller zu präsentieren: "Murder" von der Brave Murder Day, damit hatte keiner gerechnet. Leider war der Gesang nicht immer einwandfrei, doch noch in jedem Fall gelungen. [nt]

Samstag:
12:05 IMMORTAL RITES:

Die sympathischen Jungs von Immortal Rites spielten zur Mittagszeit gekonnt ihren schwedenlastigen melodischen Death Metal. Auch hatten sich schon einige Leute vor der Bühne versammelt, was vielleicht auch an den folgenden Equilibrium lag. Wie auch immer, die Band heizte ordentlich ein und spielte wie auch schon bei einem zuvor gesehenen Konzert alles etwas schneller als auf CD. [se]

12:40 EQUILIBRIUM:
Es ist schon erstaunlich in welch kurzer Zeit diese Gruppierung sich einen solchen Ruf erarbeitet hat. Die Bayrischen Viking Metaller haben erst ein Demo veröffentlicht und durften nun auf dem Summer Breeze spielen, um 12:40 Uhr auf der Pain Stage. Normalerweise würde sich nun jeder denken, dass sich gerade mal einhundert verschlafene Gestalten vor der Bühne tummeln würden, doch weit gefehlt. Equilibrium zogen massenhaft Leute, sodass es richtig eng wurde vor der Stage. Die Band, die neben den bekannten Songs vom Demo auch einige neue Stücke präsentierte konnte dabei voll überzeugen (auch wenn Sänger Helge nicht immer stimmlich auf der Höhe war) und konnten vor allem eine grandiose Stimmung erzeugen. Diese Atmosphäre bei einer so – mit Verlaub gesagt – „kleinen“ Band zu sehen war schon mehr als beeindruckend. Die Band hat das ganze dann auch sichtlich gefreut, sodass dieser Gig wohl nicht nur der bisher größte ihrer Karriere gewesen sein dürfte, sondern wohl auch einer der ihnen für immer in Erinnerung bleiben wird. Diese Jungs (und das Mädel) haben wohl noch einiges vor sich. Beispiellos auch noch die Geste von Sänger Helge, der nach dem Gig noch Met aus dem Horn an die ganz vorne stehenden Fans verteilte. [bd]

Spätestens nach diesem Konzert muss auch der Letzte begriffen haben, was für ein unglaublich großes Potential in dieser Band steckt! Bei keiner anderen Band habe ich jemals mittags auf der Pain Stage einen so großen Andrang gesehn und solche Beifallsstürme miterlebt! Auch die Tatsache, dass ein Großteil der Zuschauer die Texte mitsang spricht für sich. Mit ihrem Viking Folk Metal zogen die Münchner alle in ihren Bann und waren wirklich beeindruckend! Das geniale Intro der Demo CD baute mächtig Spannung auf bevor die Band in die Vollen ging und leider nur eine viel zu kurze halbe Stunde erstaunte. Auch mehrere Plastikflaschen voller Met wurden vor dem gleichnamigen Song verteilt, der einfach alle mitriss. Am Ende wurde noch der Drummer Julius verabschiedet, der die Band leider verlässt und ein Bild für das kommende Album mit Publikum gemacht. Nächstes Jahr diese Band bitte eine Stunde lang und am Abend (z.B. anstatt Die Happy)- sie haben es verdient! [se]

13:50 HATESPHERE:
Dass sich Thrash Metal und Hardcore hervorragend kombinieren lassen und dies auch die Metalgemeinde begeistern kann, bewiesen die Dänen von Hatesphere. Während die Instrumentalabteilung fette Thrash Rhythmen und Riffs dreschte, brüllte der auch sichtlich nach Hardcore aussehende Sänger in bester Hardcore Manier und im Publikum kreisten die Köpfe. [se]

14:35 MNEMIC:
Weil ich am Darmentleerungscontainer anstand, wurde ich zwangsläufig Zuhörer des Auftritts von Mnemic. Und auch wirklich gezwungenermaßen, denn auf diesen Auftritt hätte ich getrost verzichten können! Die vertrackten Rhythmen waren ja noch ganz ok, aber die Töne waren oft dermaßen schräg gewählt (wie es auch auf CD der Fall ist), dass diese Band einfach nicht gefallen konnte. Eben genau richtig zum Anstehen am Klohäuschen. [se]

15:05 HONIGDIEB:
Sir Hannes und sein Projekt Honigdieb sind ein absoluter Kandidat für die Kategorie „Love it or hate it“. Dies merkte man auch bei dem Auftritt, bei dem die eine Hälfte ob des gewollt schwul / gestörtem Auftretens des Fronters angewidert das Gesicht verzog, die andere Hälfte aber mächtig Party machte. Die Melange aus Punk, Metal, Ska, Volksmusik und was weiss ich noch alles regte die Zuseher auch vermehrt dazu an einfach mal in Pfützen zu tanzen oder eine endlos lange Polonaise zu starten. Mir hat’s gefallen [bd]

15:45 DISILLUSION:
Mit großer Show angekündigt waren die Leipziger(die sich Unterstützung unter anderem bei den befreundeten Dark Suns holten und letztlich mit acht Mann auf der Bühne standen), die auf dem Summer Breeze ihr letztes Machwerk „Back to Times of Splendor“ vorstellen wollten. Musikalisch einwandfrei war die Show auch, nur leider stellte sich heraus, dass die Musik alles andere als Festival tauglich ist, denn die Stimmung im Publikum war eher schlecht. Die Musik ist eben eher etwas für lange kalte Abende zum Genießen mit einem Glas Rotwein, als Mucke für mehrer tausend betrunkene Party süchtige. Schade eigentlich – denn in dieser Band schlummert meiner Meinung nach ein großes Potenzial. [bd]

Auf diesen Auftritt freute ich mich unter anderem am meisten, denn wie davor bereits feststand, holten sich die drei Jungs von Disillusion Verstärkung von Dark Suns, um ihre Songs auch live richtig darbieten zu können. Und was soll man sagen - der Gig war einfach perfekt - man konzentrierte sich voll und ganz auf "Back To Times Of Splendor" und schaffte mittels Dark-Suns Drummer/Sänger und Backgroundsängerin eine geniale Atmosphäre, die an ruhigen Stellen schon einmal Gänsehaut verschaffte. Ganz klarer Anwärter zur besten Live-Band 2004. [nt]

18:10 ENSIFERUM:
Viel Vorfreude war auf diese finnischen Rabauken zu spüren, die sich in kürzester Zeit zu einem absoluten Publikumsliebling gemausert haben. Dementsprechend ausgelassen war auch die Stimmung als der Fünfer auf die Bretter geht. Der Sound war ziemlich gut, und auch die Songs wurden gut rübergebracht, aber mir persönlich gibt diese Musik nicht genug um darauf so derart abzufahren wie es ein Gros des Publikums tat. Daher fand ich Ensiferum auch eher verhältnismäßig langweilig. [bd]

Noch jetzt beim Schreiben und wieder Denken an den Auftritt Ensiferums beginnt mir der Puls schneller zu werden! Einfach phantastisch war die Stimmung vor der Bühne beim Auftritt der finnischen Viking Folk Metaller, die Band war richtig genial und genauso auch das Publikum, vor allem in der Mitte vor der Bühne. Neben Headbangen war dort auch richtiges Tanzen zu den schönen Melodien angesagt, es war viel mehr als "nur" ein Konzert, ein wahrliches Fest wurde da gefeiert! Dementsprechend sah ich (und einige andere) auch nach dem Auftritt auf, voll mit Matsch von oben bis unten (und noch das Handy verloren.), aber es hat sich gelohnt. Dieser Auftritt und die zuschauenden Metaller gaben einfach dieses wunderbare unbeschreibliche Metalgefühl! [se]

18:55 BRAINSTORM:
Ich habe die Schwaben von Brainstorm mittlerweile schon etliche Male gesehen, aber irgendwie schaffen es die Power Metaller immer wieder einen in ihren Bann zu ziehen und auch nach dem zigsten Mal nicht Langweilig zu werden. Das liegt vor allem an einem Mann – Andy B. Franck. Dieser Kerl ist absolut einer der besten Frontmänner die ich kenne, und versprüht jedes Mal so dermaßen Gute Laune, dass man einfach angesteckt werden muss. Fannähe zeigt er jedes Mal dadurch dass er in den Fotograben springt und dort vor den Fans auf dem Zaun weitersingt, während er diverse Hände schüttelt. Das ist einfach immer wieder beeindruckend. Hinzu kommt das starke Songmaterial das mit Hits wie „Blind Suffering“, oder „Highs Without Lows“ einfach überzeugen kann, und somit auch diesen Brainstorm Auftritt zu einem gelungenem Erlebnis werden lassen. [bd]

20:50 U.D.O.:
Auch wenn er schon alt ist, in Sachen Metal ist Udo Dirkschneider noch voll dabei. Mit seinem gutklassigen Solowerk „Thunderball“ in der Hinterhand und einer Setlist die zuhauf aus alten ACCEPT Hits bestand (wie eigentlich immer bei U.D.O. Konzerten) war man ein Stimmungsgarant vor allem beim Publikum des älteren Semesters. [bd]

21:55 PRIMORDIAL:
Pünktlich nach dem letzten Lied von U.D.O. setzte das Intro der Iren ein - und wollte schier nicht mehr aufhören, bis man endlich mit dem allseits beliebten Opener "Gods To The Godless" begann. Trotz nun fehlender Mähne von Frontkrieger Alan Nemtheanga kam dieser doch noch sehr imposant rüber und man wusste, wie man die Meute zum Gröhlen brachte. Auch Qurthon's Tod blieb nicht unerwähnt und so widmete man dem verstorbenen Bathory-Menschen "A Journey's End". Leider ein eher mittelmäßiger Auftritt, trotz Klassikern wie "Enter Pagan". [nt]

22:45 DANZIG:
Man durfte ja bis zur letzen Sekunde gespannt sein ob Mister Glenn Danzig himself wirklich das Summer Breeze rocken würde. In der Vergangenheit machte Schinkenglenn weniger mit guter Musik, als vielmehr mit miesen Alben, sehr kurzfristigen Konzert und Tourabsagen, und seinem arrogantem Verhalten – und daraus resultierenden Schlägereien – Schlagzeilen. Doch dann um 22:45 Uhr war es auf der Mainstage wirklich soweit. Der kleine Muskelprotz stand da wirklich auf der Bühne und schmetterte seine Songs ins Publikum. Und der Mann war sogar gut bei Stimme – und so kamen Songs neuerer Prägung (glücklicherweise die guten ihrer Art – wie gesagt, in jüngster Vergangenheit glänzte Glenn nicht mit musikalischen Meilensteinen) sowie alte Klassiker der Marke „Mother“ oder „Dirty Black Summer“ gut rüber. Meiner Meinung nach sehr cooler Auftritt, der gezeigt hat dass der Meister es noch sehr wohl kann. Getrübt wurde das Ereignis nur durch kurzfristige Probleme mit der Gitarre, und auch der Schinkengott musste des Öfteren entnervt mit seinem Mikrofonkabel kämpfen (wieso sie ihm nicht wie jedem verdammten anderem Sänger an diesem Tag ein Funkmikro gegeben haben bleibt mir ein Rätsel). Der Roadie war auf Hochtouren im Einsatz um dem Herrn Danzig alles recht zu machen, der sich mit seinen Ansagen aber trotzdem dezent zurückhielt. In Sachen Rumposen kann man dem Kerl aber nichts vormachen – hier wird auf die Knie gefallen, da wird die Faust geballt – sehr cooles Stageacting. Glenn Danzig ist dann wohl auch der einzige Act dieser Welt der es sich mal eben erlauben kann sich geschlagene zehn (!!) Minuten um eine Zugabe bitten zu lassen (Einige Fans wollten gerade gehen, da gings auf einmal doch noch weiter). Dennoch sehr cooler Gig – Vielleicht geht es mit Danzig ja nun wieder bergauf. [bd]

00:10 FINNTROLL:
Die letzte Band des Festivals sollten nun Finntroll sein, die von vielen aufs sehnlichste erwartet wurden. Und ähnlich wie ihre „kleinen Brüder“ von Ensiferum zeigten sie Dem Summer Breeze wie man Stimmung macht. Die Band die in jüngerer Vergangenheit so viele Rückschläge einstecken mussten meldete sich demnach eindrucksvoll zurück, und bewies, dass sie noch lange nicht totzukriegen sind. Absolute Stimmungsknaller waren die Titelstücke der ersten beiden Alben. [bd]


Fazit:
Nach vier phantastischen Tagen, die noch viel genialer waren als im Vorjahr, war es auch schon wieder Zeit aufzubrechen. Bilanz: Super Stimmung und Festerei auf dem Campingplatz, volle Dixiklos (aber es gab ja zum Glück auch Spülklos!), teils totale Penner als Security (nicht Stagesecurity, sondern die von der Sicherheitsfirma), die am Sonntagmorgen auch vor Gewalt gegenüber besoffenen auf der Straße liegenden Metallern nicht zurückschrecken. Ansonsten ne Menge neue nette Leute (und ein paar Idioten, aber die gibt's überall) kennengelernt, einige geniale Bands gesehen, massenweise kalte Dosennudeln und mehr oder weniger kalte Alkoholika zu Gemüte geführt- freu mich jetzt schon auf nächstes Jahr! [se]

Dieses Jahr scheint in der Organisation einiges schiefgelaufen zu sein; die Dixie-Lage auf den Campingplätzen war grausiger denn je (aber wofür gibt's denn den Wald), die Campingaufkleber eher untauglich und nach einem Einkauf mit dem Auto durfte man wegen angeblicher Überfüllung nicht mehr aufs Gelände - super Sache. Auch das Wetter senkte die Besucheranzahlen erheblich und so blieb einem wenigstens das Gedränge vor den Bühnen erspart. Die Bands waren dafür dieses Jahr wirklich einsame Spitze. Im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beklagen, auch wenn sich das Summerbreeze ein wenig an seinem großen Bruder Wacken ein Beispiel nehmen kann, was Organisation betrifft.[nt]

Alles in allem war das Breeze also wieder einmal ein gelungener Erfolg – mit seiner viel familiäreren Stimmung als auf vergleichbaren Großevents kann ordentlich gepunktet werden. Das schlechteste am Festival war das Wetter, aber dafür kann der Veranstalter nun wirklich nichts. Dennoch gab es einige Punkte zu bemängeln:

-Der Einlass auf den Campingplatz ging nur sehr schleppend voran. Teilweise musste man mehrere Stunden warten um auf den Campground zu kommen und sein Zelt aufbauen zu dürfen. Die Einlass Securities, die nicht gerade die schnellsten ihrer Art waren haben dazu sicherlich ihren Teil beigetragen .
-Der Campingplatz an sich war dann irgendwann überfüllt, sodass keine Autos mehr hinauffahren konnten und sich irgendwo am Straßenrand postieren mussten.
-Die sanitäre Situation am Campingplatz: Es gab viel zu wenige Dixie Toiletten, die dann auch noch willkürlich irgendwo hingestellt waren (zumeist auch ohne Beleuchtung). Es gab Ecken am Campingplatz, von wo man 5 Minuten zum nächsten Dixie laufen musste – das ist schlichtweg zuviel. Auch sollten die Dixies regelmäßiger geleert werden. Das dies bei dem vorherrschendem Matsch ein Problem darstellt ist klar, da müsste sich noch eine Lösung ausgedacht werden.
-Keine Beleuchtung am Campingplatz. Es muss ja nicht taghell sein, aber ein wenig Licht, damit man den Boden unter den Füßen erkennt wäre schon hilfreich – besonders bei dem unebenem Gelände und dem diesjährigem Matsch.
-An sich ist das Bestreuen des Matsches mit Sägemehl oder Rinde ja eine sehr willkommene Geste, aber wenn ihr so was macht, dann bitte nicht nur bei den Luxus Campern ziemlich weit unten am Campingplatz, sondern überall. Die Leute die ganz oben zelten mussten kamen sich angesichts dieser Situation reichlich verarscht vor.
-Man sollte vielleicht nicht immer schon Sekunden nachdem die eine Band auf der einen Bühne fertig ist mit der anderen anfangen, sondern den Leuten evtl auch zeit geben sich ein neues Bier zu holen, sich vor die andere Bühne zu begeben, oder einfach nur mal pinkeln zu gehen.

Dennoch gab es auch einiges an positiven Aspekten zu berichten, die hier natürlich auch Erwähnung finden sollen:

-Die Securities sowohl am Einlass, als auch die Stage Security waren sehr freundlich und hilfsbereit, was man von anderen Events nicht immer so gewohnt ist.
-Die Jungs mit den Bierfassrucksäcken waren eine gute Idee, so konnte man sich frisches Bier holen, und musste nicht immer zum Bierstand – man sollte nur darauf achten, dass die Kerle nicht mehr verlangen, als das Bier normal kostet ( Es gab Fälle in denen der Typ 3, 50 € verlangte obwohl bei ihm hinten deutlich draufstand dass ein Bier 3 € kostet)
-Der Sound auf beiden Bühnen war bis auf wenige Ausnahmen sehr gut, was wohl mit der Struktur des Geländes zusammenhängt, die besondere Windeinflüsse nicht wirklich zulässt (aufgrund der Eingrenzung durch Bäume etc)

Wenn die angesprochenen Kritikpunkte eventuell überdacht werden, und die bisherigen Stärken beibehalten werden, denke ich wird das Summer Breeze noch auf viele weitere Jahre Freude bereiten. [bd]

Abseitiges und Spaßiges:

-Besondere Gestalten I: Der Melonenmann. Mit einer Melonenmaske ausgerüstet rannte ein sehr humorvoller Zeitgenosse auf dem Campground herum, und wunderte sich, wenn ihn die Leute aufgrund seines Outfits mit „Hey Melonenmann“ ansprachen.
Der letzte Tag allerdings sollte auch das Leben des Melonenmannes kosten, denn die Maske lag zerstückelt auf dem Boden nebst einen improvisiertem Kreuzförmigem Grabstein und einer Abschiedsformel auf einem alten Pappkarton.
-Besondere Gestalten II: Auch eine ganz besondere Gestalt war „Beer Man“, der in voller Superhelden Kluft (von Leggins bis stilechter Beer Man Maske, Shirt und Cape) auf dem Campingplatz nach neuem Bier mit seinem Oettinger Bierkasten suchte – der nicht gerade auf seinen guten Geschmack schließen ließ ( Original Ausrede „Der ist nur Tarnung, damit mir keiner mein Bier klaut“). Seinen Mangel an Superkräften machte der Kerl mit absolut kultigem Umherhopsen aber zigfach wieder wett.
-Besondere Gestalten III: Der lustige Wandergitarren Spieler, der sich alle paar Meter irgendwohin setzte und den Leuten diverse Stücke (mehr oder weniger erfolgreich – wohl auch aufgrund des Alkoholgehalts seines Körpers) zum Besten gab. Als er dem Beer Man ein Stück spielen sollte, wählte er „Fear of the Dark“, nur um nach ca zehn Sekunden eine große Menge an Betrunkenen um sich herum zu finden, die den Song mit aller Kraft mitbrüllten.
-Haushaltstipp: Mit Alufolie kann man sich ganz tolle Masken basteln. Wenn man sich dann noch Hörner draufsteckt und mit zwei Wasserpistolen durch die Gegend rennt, darf man sich auch mit dem Beer Man im Kampf messen – welcher sich aufgrund der fehlenden Superkräfte als leicht zu besiegender Gegner herausstellen sollte.
-Provisorische Gräber von Grills, oder ähnlichen Dingen mit den tollen Namen Timmy oder Helga waren zuhauf zu finden.
-Der neue Superhit des Festivalsommers ist „Schnappi, das kleine Krokodil“
-Einige ganz lustige Zeitgenossen machten sich den Spaß die etwas abschüssigen Auffahrten zum Campingplatz zu tollen Matschrutschen umzufunktionieren, um dann mit möglichst viel Spritzen die paar Meter hinunterzurutschen. Wie lange die Herrschaften abends beim waschen gebraucht haben (oder ob sie’s überhaupt getan haben) entzieht sich meiner Kenntnis.
-Größter Beliebtheit erfreuten sich auch die Mitglieder einer christlichen Sekte, die sich vor dem Eingang aufs Festivalgelände mit Schildern wie „Jesus lebt“ und spaßigen Broschüren mit Titeln wie „Lass Jesus in dein Herz, und er wird dich zur Vollkommenheit führen“ positionierten und für ihre Gemeinschaft warben. Die Broschüren gingen weg wie warme Semmeln, und die Herren Werbenden waren dann aber irgendwann leider etwas überfordert den interessierten Besuchersturm die Fragen zu beantworten.
-Besonderen Spaß am Donnerstag des Festivals hatte wohl Metal Blade Promotion Verantwortliche ,Andi Reissnauer, der kurz vor der Autogrammstunde von Hypocrisy am Metal Hammer Bus stocktrunken nichts besseres zu tun hatte, als sämtliche Journalisten als „Schmarotzer“ zu bezeichnen, ein wenig zu randalieren und dabei die Info Plakate vom Bus zu reißen. Die nächsten beiden Tage habe ich den Mann nur noch nüchtern gesehen ;)
-Die Jungs von Gorerotted haben genau 2 einhalb Minuten nachdem sie von der Bühne gegangen sind am Jim Beam Stand im Backstage Bereich aufgeschlagen und sind von dort bis in die späten Abendstunden nicht mehr fortgegangen. Nachdem sie aber irgendwas von dort weggetrieben hatte, hinterließen sie eine amtliche Spur der Verwüstung, die die Jungs selbst, sowie die Anwesenden Zuseher aber eher als Spaß ansahen.
-Gewundert haben werden sich auch einige neutrale Beobachter als sich Peter Tägtgren in die Ecke des Pressezeltes stellte und in etwa so aussah als würde er pinkeln. Letztlich stellte sich das ganze aber als Spaß und Rumgepose für einige Kollegen heraus – sehr zur Freude der Zeltbesucher.
-Einen Schwarzer Krauser Schock fürs Leben dürfte wohl Equilibrium Sänger Helge nun haben, denn nachdem er sich seinen kostenlosen Tabak abgeholt hatte baute er sich eine Zigarette der Marke „ 20 cm lang und 5 cm dick“ – na dann viel Spaß beim aufrauchen.
-Und noch mal Helge von Equilibrium: Am Abend nach dem sehr überzeugendem Gig wankte der werte Fronter nur noch so durch den Backstage Bereich und konnte zeitweise nicht mehr aus eigener Kraft stehen. Er verbrachte einen Großteil des Abends mit Armdrücken mit den Jungs von Dark Fortress in betrunkenem Zustand.
-Ein ganz besonderes Erlebnis hatte auch Johannes Fuss von Helangar, der fleißig am Promo CDs verteilen war und den ganzen Abend lang einer sehr attraktiven Dame hinterherlief, die er sich aber niemals ansprechen traute. Letztlich rang er sich dazu durch ihr eine CD zu überreichen nachdem sie gerade mit drei Bier in der Hand zurück ins Zelt wollte. Da die kalifornische Schönheit aber gerade keine Hand frei hatte meinte sie nur freundlich „Just put it in my pants“ – Den Blick des Verteilenden und der anschließend den ganzen Abend anhaltende Dauergrinser muss der Schreiberling wohl kaum erwähnen ;) .
-Gerre von Tankard machte seinem Ruf alle Ehre und plünderte keine halbe Stunde nach seinem Gig, zusammen mit Bernemann von Sodom stockvoll den Bierstand vor dem Pressezelt.
-Crematory sind immer noch nicht gut!! [bd]

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