Abigail Williams Thulcandra & Iskald
Abigail Williams, Thulcandra & Iskald
Köln, Werkstatt
22.05.2011
22.05.2011
Liegt es am schönen Frühsommerwetter, an dem am nächsten Morgen drohenden Wochenanfang oder doch an der relativen Unbekanntheit der Bands? Man weiß es nicht so genau, auf jeden Fall verlaufen sich nicht viel mehr als 50 Leute im Laufe dieses Sonntagabends in der Werkstatt, dabei könnte man denken, dass es verlockend sein müsste, gerade eine in Deutschland live bisher kaum in Erscheinung getretene Band wie ABIGAIL WILLIAMS zum fairen Tarif mal anzuschauen.
Die Nordmänner ISKALD präsentieren sich stilecht jeder mit mindestens einem Kleidungsstück, in das Ketten eingebaut sind, wirken aber gar nicht mal so finster sondern gerade bei den Ansagen eher ein wenig schüchtern. Dementsprechend drücken wir ein Auge zu bei der beim heutigen Zuspruch nicht ganz glaubwürdigen „großen Aufregung, hier zu sein“ Ansage. Denn die Musik macht Laune, viel Dynamik und fast schon klassische Gitarren sorgen für reichlich Abwechslung im weltverneinenden Korsett. Die große Konstante ist das Röcheln des Fronters, dank Farbunterschied von Haar und Bart auch liebevoll Evil Chad (Kroeger) genannt. Obwohl die lokale Vorband kurzfristig ausgefallen, der Abend noch jung und kein einziger bereit betrunken ist, ist der sehr kurzweilige Auftritt schon nach ungefähr 35 Minuten vorbei. Ich bin nicht ganz der einzige, der das sofort ein wenig und bald noch mehr bedauert.
Denn die DISSECTION Verehrer THULCANDRA sind doch ganz schön polarisierend. Die monotone Geräuschwand, in denen nur kurze Parts für randständige Unterscheidungsmöglichkeiten der Lieder zu sorgen scheinen, die von der Bühne aufs Publikum schlägt und der für mein Empfinden nur eine Nebenrolle spielende, gebissene Gesang von Steffen Kummerer, der vielen eher von OBSCURA bekannt sein dürfte, sprechen eine eindeutige Sprache: Dunkel ist‘s im Finsterforst und bitter bitter kalt. Im Publikum gefällt das augenscheinlich besonders den in ENDSTILLE gewandeten Menschen, während ich mich darüber wundere, wie die drei auf der Bühne beim Bangen ständig so unsynchron werden können. Aber vielleicht gehört das einfach zum Programm. Nach dem ebenfalls nicht sehr langen Set werden die letzten Sonnenstrahlen vor der Tür auf jeden Fall restlos aufgesogen, denn auch die Seele braucht jetzt ein wenig Wärme und Zuwendung.
Zum frühen Abschluss der Völkerverständigungstour fehlen nach den Norwegern und den Deutschen nur noch die Amerikaner, und ABIGAIL WILLIAMS starten vielversprechend. Die Bandshirts und Patronengurte bedeuten auch nach der werweißwievielten Umbesetzung aber keinen Wandel zum Thrash, Ken Sorceron und seine frischen Mitstreiter donnern immer noch schwarzverwurzelt, mit einer gewissen Opulenz. Überraschenderweise fällt es kaum ins Gewicht, dass bei den älteren Liedern die Keyboardklänge keinem live anwesenden Instrument mehr entstammen, viel mehr irritiert, wie klar Ken der Chef im Ring und wie viel mehr er emotional involviert ist. Klar, ABIGAIL WILLIAMS sind seine Band und vielleicht steckt den Jungs recht zu Beginn der Tour noch etwas Reisestress und Jetlag in den Knochen, aber einen Gitarristen, der während des Solierens auf Hans-guck-in-die-Luft macht, ist mir noch nicht untergekommen. In diesem Gesamtbild sieht das häufige Stickschleudern des Drummers dann auch eher aufgesetzt aus – und das kommt aus dem Mund eines ausgewiesenen Freundes von Schlagzeuger-Showeinlagen. Möglich, dass das auf den folgenden Konzerten der Tour anders gelaufen ist, aber so hat die musikalisch durchaus überzeugende und ansprechende Leistung an diesem Abend einen schalen Beigeschmack. Schade drum.
Die Nordmänner ISKALD präsentieren sich stilecht jeder mit mindestens einem Kleidungsstück, in das Ketten eingebaut sind, wirken aber gar nicht mal so finster sondern gerade bei den Ansagen eher ein wenig schüchtern. Dementsprechend drücken wir ein Auge zu bei der beim heutigen Zuspruch nicht ganz glaubwürdigen „großen Aufregung, hier zu sein“ Ansage. Denn die Musik macht Laune, viel Dynamik und fast schon klassische Gitarren sorgen für reichlich Abwechslung im weltverneinenden Korsett. Die große Konstante ist das Röcheln des Fronters, dank Farbunterschied von Haar und Bart auch liebevoll Evil Chad (Kroeger) genannt. Obwohl die lokale Vorband kurzfristig ausgefallen, der Abend noch jung und kein einziger bereit betrunken ist, ist der sehr kurzweilige Auftritt schon nach ungefähr 35 Minuten vorbei. Ich bin nicht ganz der einzige, der das sofort ein wenig und bald noch mehr bedauert.
Denn die DISSECTION Verehrer THULCANDRA sind doch ganz schön polarisierend. Die monotone Geräuschwand, in denen nur kurze Parts für randständige Unterscheidungsmöglichkeiten der Lieder zu sorgen scheinen, die von der Bühne aufs Publikum schlägt und der für mein Empfinden nur eine Nebenrolle spielende, gebissene Gesang von Steffen Kummerer, der vielen eher von OBSCURA bekannt sein dürfte, sprechen eine eindeutige Sprache: Dunkel ist‘s im Finsterforst und bitter bitter kalt. Im Publikum gefällt das augenscheinlich besonders den in ENDSTILLE gewandeten Menschen, während ich mich darüber wundere, wie die drei auf der Bühne beim Bangen ständig so unsynchron werden können. Aber vielleicht gehört das einfach zum Programm. Nach dem ebenfalls nicht sehr langen Set werden die letzten Sonnenstrahlen vor der Tür auf jeden Fall restlos aufgesogen, denn auch die Seele braucht jetzt ein wenig Wärme und Zuwendung.
Zum frühen Abschluss der Völkerverständigungstour fehlen nach den Norwegern und den Deutschen nur noch die Amerikaner, und ABIGAIL WILLIAMS starten vielversprechend. Die Bandshirts und Patronengurte bedeuten auch nach der werweißwievielten Umbesetzung aber keinen Wandel zum Thrash, Ken Sorceron und seine frischen Mitstreiter donnern immer noch schwarzverwurzelt, mit einer gewissen Opulenz. Überraschenderweise fällt es kaum ins Gewicht, dass bei den älteren Liedern die Keyboardklänge keinem live anwesenden Instrument mehr entstammen, viel mehr irritiert, wie klar Ken der Chef im Ring und wie viel mehr er emotional involviert ist. Klar, ABIGAIL WILLIAMS sind seine Band und vielleicht steckt den Jungs recht zu Beginn der Tour noch etwas Reisestress und Jetlag in den Knochen, aber einen Gitarristen, der während des Solierens auf Hans-guck-in-die-Luft macht, ist mir noch nicht untergekommen. In diesem Gesamtbild sieht das häufige Stickschleudern des Drummers dann auch eher aufgesetzt aus – und das kommt aus dem Mund eines ausgewiesenen Freundes von Schlagzeuger-Showeinlagen. Möglich, dass das auf den folgenden Konzerten der Tour anders gelaufen ist, aber so hat die musikalisch durchaus überzeugende und ansprechende Leistung an diesem Abend einen schalen Beigeschmack. Schade drum.